12.09.2025, 08:02
Diese nachträgliche Einengung des Begriffs auf solche, die es auf die "Vertreibung dieser vorhandenen Bevölkerung abgesehen" haben ist nicht haltbar.
Maximal kann man Nationalzionismus als eine Weltanschauung definieren, bei der der Schutz des jüdischen Staates und einhergehend die Dominanz jüdischer Kultur und Religion in ihm im Vordergrund steht. In diesem Sinne bin ich Nationalzionist.
Eine Weltanschauung, die für die Vertreibung der arabisch-autochthonen Bevölkerungsteile im Land eintritt könnte man vielleicht als ultranationalistisch einordnen. Zumindest findet dieser Begriff im deutschen Sprachraum diesbezogen gerne Verwendung, auch wenn sie eine ultranationalistische Weltanschauung auch nicht auf Vertreibungsfantasien reduzieren lässt.
Die Verwendung des Begriffes Nationalzionismus ist insofern für mich eigentlich unproblematisch. Mit der nachgeschobenen Einengung des Begriffs auf Vertreibungsbefürworter wird er bezogen auf Netanyahu auch inhaltlich absurd, aber das nur nebenbei.
Problematisch wird die Verwendung wenn man ihn nebulös als Kampfbegriff in die Debatte schmeißt, ihn nebulös als 'Narrativ' (auch so ein wunderschön halbnegativ konnotiertes Wort) deklariert Netanyahu zuordnet und ihn nur insoweit einordnet, dass man Netanyahu im selben Satz auch noch einen Autokraten und Desperado nennt.
Desperado würde ich persönlich ja sogar noch als gelungene Zuspitzung betrachten wollen, die Bezeichnung als Autokrat sprengt die Grenzen eines sachbezogenen Diskurses aber deutlich, weil er einfach Unfug ist.
Warum man dann noch meint es wäre sinnig, den Zionismus im Nationalzionismus ins Kursiv setzen zu müssen erschließt sich mir nicht vollumfänglich.
Wenigstens der unbedarfte Mitleser kann hier durchaus auf die Idee kommen, dass hier provozierend mit der wenigstens phonetischen Nähe zu einer noch ganz anderen Begrifflichkeit gespielt wurde.
Ich mache mir diese Idee nicht zu eigenen, wohl aber wohl aber den Vorwurf, dass hier einmal mehr die Delegitimierung Netanyahus vorangetrieben wurde.
Darauf habe ich - scharf - reagiert. Den dann zusätzlich verwendeten Begriff muss man ob der damit verbundenen Historie nicht passend finden und ich kann die Aufforderung ihn in der Debatte auch garnicht zu verwenden verstehen. Gleichwohl beschreibt er für mich zugespitzt aber akkurat die fortschreitende, zurückhaltend formuliert, Verunglimpfung eines verdienten Ministerpräsidenten eines Landes das einer seit dem Holocaust beispiellosen Welle des Antisemtismus ausgesetzt ist.
Insofern kann ich dem, der sich über den von mir in die Debatte eingebrachten Begriff empört nur entgegnen, dass das leider das Level ist, das wir erreicht haben. Und ich schreibe ganz bewusst und eingrenzend 'wir', weil ich damit die westliche Welt und nicht etwa die arabische Straße meine.
Und die westliche Welt beginnt bei den von der Leyens mir einer zugespitzt aber abstoßenden "alles außer Yad Vashem" Rhetorik und spanischen Ministerpräsidenten die bedauern keine Atomwaffen und Flugzeugträger gegen Israel in Stellung bringen zu können und endet nicht zuletzt da, wo wir Netanyahu nonchalant einen Autokraten und Desperado mit nationalzionistischen Narrativen heißen.
Nichtsdestotrotz werde ich den Begriff nicht weiter verwenden und sehe auch keine weitere Veranlassung dazu, auch wenn Netanyahu als israelischer Ministerpräsident die erste und wichtigste Führungsfigur des jüdischen Volkes ist.
Maximal kann man Nationalzionismus als eine Weltanschauung definieren, bei der der Schutz des jüdischen Staates und einhergehend die Dominanz jüdischer Kultur und Religion in ihm im Vordergrund steht. In diesem Sinne bin ich Nationalzionist.
Eine Weltanschauung, die für die Vertreibung der arabisch-autochthonen Bevölkerungsteile im Land eintritt könnte man vielleicht als ultranationalistisch einordnen. Zumindest findet dieser Begriff im deutschen Sprachraum diesbezogen gerne Verwendung, auch wenn sie eine ultranationalistische Weltanschauung auch nicht auf Vertreibungsfantasien reduzieren lässt.
Die Verwendung des Begriffes Nationalzionismus ist insofern für mich eigentlich unproblematisch. Mit der nachgeschobenen Einengung des Begriffs auf Vertreibungsbefürworter wird er bezogen auf Netanyahu auch inhaltlich absurd, aber das nur nebenbei.
Problematisch wird die Verwendung wenn man ihn nebulös als Kampfbegriff in die Debatte schmeißt, ihn nebulös als 'Narrativ' (auch so ein wunderschön halbnegativ konnotiertes Wort) deklariert Netanyahu zuordnet und ihn nur insoweit einordnet, dass man Netanyahu im selben Satz auch noch einen Autokraten und Desperado nennt.
Desperado würde ich persönlich ja sogar noch als gelungene Zuspitzung betrachten wollen, die Bezeichnung als Autokrat sprengt die Grenzen eines sachbezogenen Diskurses aber deutlich, weil er einfach Unfug ist.
Warum man dann noch meint es wäre sinnig, den Zionismus im Nationalzionismus ins Kursiv setzen zu müssen erschließt sich mir nicht vollumfänglich.
Wenigstens der unbedarfte Mitleser kann hier durchaus auf die Idee kommen, dass hier provozierend mit der wenigstens phonetischen Nähe zu einer noch ganz anderen Begrifflichkeit gespielt wurde.
Ich mache mir diese Idee nicht zu eigenen, wohl aber wohl aber den Vorwurf, dass hier einmal mehr die Delegitimierung Netanyahus vorangetrieben wurde.
Darauf habe ich - scharf - reagiert. Den dann zusätzlich verwendeten Begriff muss man ob der damit verbundenen Historie nicht passend finden und ich kann die Aufforderung ihn in der Debatte auch garnicht zu verwenden verstehen. Gleichwohl beschreibt er für mich zugespitzt aber akkurat die fortschreitende, zurückhaltend formuliert, Verunglimpfung eines verdienten Ministerpräsidenten eines Landes das einer seit dem Holocaust beispiellosen Welle des Antisemtismus ausgesetzt ist.
Insofern kann ich dem, der sich über den von mir in die Debatte eingebrachten Begriff empört nur entgegnen, dass das leider das Level ist, das wir erreicht haben. Und ich schreibe ganz bewusst und eingrenzend 'wir', weil ich damit die westliche Welt und nicht etwa die arabische Straße meine.
Und die westliche Welt beginnt bei den von der Leyens mir einer zugespitzt aber abstoßenden "alles außer Yad Vashem" Rhetorik und spanischen Ministerpräsidenten die bedauern keine Atomwaffen und Flugzeugträger gegen Israel in Stellung bringen zu können und endet nicht zuletzt da, wo wir Netanyahu nonchalant einen Autokraten und Desperado mit nationalzionistischen Narrativen heißen.
Nichtsdestotrotz werde ich den Begriff nicht weiter verwenden und sehe auch keine weitere Veranlassung dazu, auch wenn Netanyahu als israelischer Ministerpräsident die erste und wichtigste Führungsfigur des jüdischen Volkes ist.