12.09.2025, 05:51
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mir die Personalie Kirk nicht bekannt war. Ich war die letzten Tage geschäftlich unterwegs und konnte deswegen zumeist nur morgens (wie eben) hereinschauen. Ich habe aber gestern im Zug mir zu ihm und auch zum Attentat die greifbaren Informationen durchgelesen.
1.) Auf mich wirkt der Anschlag recht sorgsam geplant. Der Täter scheint mir kein Zahnspangen-tragendes Kiddie zu sein, dass mit einem AR-15 wild auf einen leicht übergewichtigen Präsidentenanwärter mitten auf einer recht gut einsehbaren Tribüne ballert oder jemand, der mit einer selbstgebauten Waffe aus drei Meter Entfernung auf jemanden schießt (Mord an Brian Thompson im Dezember 2024).
- der Anschlag kam aus etwa 180 Metern Entfernung.
- es wurde, so mein Verständnis, nur ein einziger Schuss abgefeuert, der Kirk tödlich traf.
- die Waffe war wohl eine "high power bolt action rifle", so gewisse Medien, also ein Jagdgewehr mit starker Munition (30-06?) oder gar ein Scharfschützengewehr.
- Kirk war kein leichtes Ziel. Die Aufnahmen zeigen, dass er saß und von Personen und Plakaten umgeben war. Er beugte sich nach links und rechts, auch nach vorne, gestikulierte, nahm ein Mikro. Grob bewegt sich der Oberkörper schwer absehbar um ca. 30-40 cm hin und her. Dennoch hat der Schütze leider getroffen.
- alles in allem also ein Schuss, der auch mit einigem Dusel bzw. Pech das Ziel traf. Ich vermute, dass der Täter auf den Kopf gezielt hatte, dann aber wegen der Bewegungen den Halsbereich traf (so die gängigen Meldungen).
- Kirk hatte wohl kaum eine Chance. Bei einem Treffer mit so einer Waffe im Bereich des Halses bzw. der Halsschlagader hätte man ihn vermutlich auch nicht retten können, wenn er nach 3 Min. in der Notaufnahme gewesen wäre.
Laut gewissen Meldungen sollen - ähnlich wie beim Thompson-Mord - Botschaften auf der Waffe bzw. der Munition, die später in einem Waldstück gefunden wurde, gefunden worden sein. Ersten Meldungen zufolge sollen es antifaschistische oder queere Inhalte sein. Mal mit einem Fragezeichen zu versehen (?), wobei ich es für denkbar halte, dass der Täter hier, ähnlich wie Mangione, eine Art von relativ jungem, radikalisiertem Einzeltäter ist. Und ähnlich wie bei Mangione könnte er sich als eine Art von "Held" ansehen, der gegen eine Bewegung "kämpft", quasi eine Art von queerem "Anarchisten der Tat" - in Anlehnung an die anarchistischen Attentäter, die von Ende des 19. Jahrhunderts an und bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts hinein, gezielt Wirtschaftsbosse und gekrönte Häupter angriffen. Ist aber bislang nur meine Vermutung und somit spekulativ.
2.) Mich stört etwas, wie hier mit dem Mord umgegangen wird. Manche Kommentare weisen in die Richtung, wonach man zwischen dem Mord und den Aussagen Kirks eine Verbindung herstellen könnte, ja eine indirekte Eigenverantwortung zuweisen könne. Das ist unredlich. Kirk mag ein rechter oder stockkonservativer Provokateur gewesen sein, aber er hat mit dem politischen Gegner dennoch offen diskutiert, man hat mit ihm offen und auf der Bühne streiten können (und davon lebt auch die Demokratie) - als er erschossen wurde, hat er z. B. mit Leuten aus der Queer-Community gesprochen.
Und nun wird ein zweifacher Familienvater auf einer Tribüne heimtückisch ermordet mit einem Scharfschützengewehr und manche - die seine streitbaren Aussagen nicht mögen - meinen, das müsse man nun mit seinen Aussagen garnieren, so als ob er die Waffenrechte in den USA erfunden hätte. Das ist ziemlich unterirdisch - ebenso könnte man dann sagen, dass Frauen selbst schuld sind, wenn sie vergewaltigt werden, wenn sie so kurze Röcke tragen. Und spätestens jetzt sollte manchen ein Licht aufgehen.
Schneemann
1.) Auf mich wirkt der Anschlag recht sorgsam geplant. Der Täter scheint mir kein Zahnspangen-tragendes Kiddie zu sein, dass mit einem AR-15 wild auf einen leicht übergewichtigen Präsidentenanwärter mitten auf einer recht gut einsehbaren Tribüne ballert oder jemand, der mit einer selbstgebauten Waffe aus drei Meter Entfernung auf jemanden schießt (Mord an Brian Thompson im Dezember 2024).
- der Anschlag kam aus etwa 180 Metern Entfernung.
- es wurde, so mein Verständnis, nur ein einziger Schuss abgefeuert, der Kirk tödlich traf.
- die Waffe war wohl eine "high power bolt action rifle", so gewisse Medien, also ein Jagdgewehr mit starker Munition (30-06?) oder gar ein Scharfschützengewehr.
- Kirk war kein leichtes Ziel. Die Aufnahmen zeigen, dass er saß und von Personen und Plakaten umgeben war. Er beugte sich nach links und rechts, auch nach vorne, gestikulierte, nahm ein Mikro. Grob bewegt sich der Oberkörper schwer absehbar um ca. 30-40 cm hin und her. Dennoch hat der Schütze leider getroffen.
- alles in allem also ein Schuss, der auch mit einigem Dusel bzw. Pech das Ziel traf. Ich vermute, dass der Täter auf den Kopf gezielt hatte, dann aber wegen der Bewegungen den Halsbereich traf (so die gängigen Meldungen).
- Kirk hatte wohl kaum eine Chance. Bei einem Treffer mit so einer Waffe im Bereich des Halses bzw. der Halsschlagader hätte man ihn vermutlich auch nicht retten können, wenn er nach 3 Min. in der Notaufnahme gewesen wäre.
Laut gewissen Meldungen sollen - ähnlich wie beim Thompson-Mord - Botschaften auf der Waffe bzw. der Munition, die später in einem Waldstück gefunden wurde, gefunden worden sein. Ersten Meldungen zufolge sollen es antifaschistische oder queere Inhalte sein. Mal mit einem Fragezeichen zu versehen (?), wobei ich es für denkbar halte, dass der Täter hier, ähnlich wie Mangione, eine Art von relativ jungem, radikalisiertem Einzeltäter ist. Und ähnlich wie bei Mangione könnte er sich als eine Art von "Held" ansehen, der gegen eine Bewegung "kämpft", quasi eine Art von queerem "Anarchisten der Tat" - in Anlehnung an die anarchistischen Attentäter, die von Ende des 19. Jahrhunderts an und bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts hinein, gezielt Wirtschaftsbosse und gekrönte Häupter angriffen. Ist aber bislang nur meine Vermutung und somit spekulativ.
2.) Mich stört etwas, wie hier mit dem Mord umgegangen wird. Manche Kommentare weisen in die Richtung, wonach man zwischen dem Mord und den Aussagen Kirks eine Verbindung herstellen könnte, ja eine indirekte Eigenverantwortung zuweisen könne. Das ist unredlich. Kirk mag ein rechter oder stockkonservativer Provokateur gewesen sein, aber er hat mit dem politischen Gegner dennoch offen diskutiert, man hat mit ihm offen und auf der Bühne streiten können (und davon lebt auch die Demokratie) - als er erschossen wurde, hat er z. B. mit Leuten aus der Queer-Community gesprochen.
Und nun wird ein zweifacher Familienvater auf einer Tribüne heimtückisch ermordet mit einem Scharfschützengewehr und manche - die seine streitbaren Aussagen nicht mögen - meinen, das müsse man nun mit seinen Aussagen garnieren, so als ob er die Waffenrechte in den USA erfunden hätte. Das ist ziemlich unterirdisch - ebenso könnte man dann sagen, dass Frauen selbst schuld sind, wenn sie vergewaltigt werden, wenn sie so kurze Röcke tragen. Und spätestens jetzt sollte manchen ein Licht aufgehen.
Schneemann