11.09.2025, 23:48
(11.09.2025, 10:19)Nightwatch schrieb: Charlie Kirk stand wie kaum ein anderer in den USA für den bedingungslosen Diskussion mit selbst dem größten politischer Gegner. […] Das er mutmaßlich dafür ermordet wurde ist eine Katastrophe, die im politischen Amerika lange nachhallen, ja geradezu prägend für eine Generation sein wird.Selbst wenn Deine Deutung seines Wirkens wahr sein sollte, so wird Kirk doch nicht durch sein Wirken oder seinen Tod prägend sein, sondern durch die bereits anlaufende Instrumentalisierung seiner Ermordung. Es war abstoßend, wie sich die Republikaner gestern im Kongress echauffierten, als die Demokraten nicht mit ihnen für Kirks Seele beten wollten—in einem laizistisch verfassten Staat, dessen Parlament für niemanden betet.
(11.09.2025, 11:13)DopePopeUrban schrieb: Charlie Kirk hat über Jahre in Talk Shows und Diskussionsrunden so lange argumentativ auf die Nase bekommen, bis er sich kaum mehr ins Fernsehen getraut hat und sich stattdessen an Universitäten herumgetrieben hat um dort mit Kids, halb so alt wie er selber, Stellvertreterdiskussionen zu führen dessen Clips man dann hinterher zu „Liberals get owned Complication, Part 316“ verarbeitet werden konnte. Ein schwacher Mann, ein feiger Mann, der in der erwachsenen Welt der Politik nicht bestehen konnte und sich deshalb schwächere Gegner gesucht hat, die sein Ego nicht verletzen. Und selbst das hat nicht funktioniert.Das ist nun aber auch eine unnötig negative Deutung. Wer etwas bewegen will, setzt sich nicht in Talkshows, oder bietet sich den notorisch politisierenden Pundits des amerikanischen Fernsehens als Folie an.
Und das er sich vermarktet hat, ja, meine Güte.
(11.09.2025, 22:25)Quintus Fabius schrieb: Es gibt meiner Meinung nach "DIE" Schußwaffengewalt in den USA so nicht. Es ist diese Verengung auf ein bestimmtes Narrativ, welche hier den Blick auf die eigentlichen Probleme verstellt. […]Ich zitiere mich mal schamlos selbst:
(16.09.2024, 17:37)muck schrieb: Im Übrigen ist es wahrscheinlich allzu vereinfachend, die große Zahl an Amokläufen in den USA mit der leichten Verfügbarkeit von Schusswaffen zu erklären. Schärfere Waffengesetze würden als Sofortmaßnahme sicherlich deren Zahl senken, aber es ist zu erwarten, dass die Täter dann auf andere Tatmittel (wie Messer, Fahrzeuge) ausweichen würden.Was die verbreitete Waffengewalt an sich anlangt, die entgegen den Behauptungen der Rechten durchaus nicht nur von Gangs in die Höhe getrieben wird, könnte man noch nennen:
Die amerikanische Linke hat sich derart auf "Gun Control" als einziges probates Gegenmittel eingeschossen (während die Rechte im Gegenteil noch mehr Menschen bewaffnen will), dass die Erforschung und Diskussion der gesellschaftlichen Ursachen mit einem regelrechten Tabu belegt wurde. Dabei gäbe es durchaus vielversprechende Ansätze, z.B. die nicht auf Konsensherstellung ausgerichtete Streitkultur; das Machtgefälle zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern; oder auch der verbreitete Gebrauch starker Psychopharmaka.
- Die Überhöhung der Waffe als ultimative Garantin der Rechte des Bürgers, der sein Schicksal selbst in die Hand nimmt. Es versteht sich von selbst, dass weniger gut sozialisierte Zeitgenossen dann "Rechte" durchzusetzen versuchen, die sie nicht haben.
- Die Koexistenz von Reichtum und Armut auf engem Raum, eine klassische Triebfeder von Kriminalität (manche Städte weisen einen schlechteren Gini-Koeffizienten als indische Bundesstaaten auf).
- Das Fehlen eines von großen Mehrheiten getragenen Gesellschaftsentwurfs, wodurch auf allen Ebenen des Zusammenlebens Konflikte entstehen.
- Defizite im Bildungswesen, vor allem an öffentlichen Schulen.