Vor 8 Stunden
Das Westjordanland ist da unproblematischer. Israel könnte den unabhängig agierenden radikalen Mob der Siedlerbewegung durchaus Einhalt gebieten. Es geschieht halt momentan nicht, weil Netanyahu Ben Gvir benötigt bzw. er politisch diese Flanke nach Rechts nicht aufmachen kann.
Und dies halt auch nur weil sich Liebermann als eigentlich (sicherheitspolitisch) stramm rechter Politiker weigert mit persönlich Netanyahu zusammenzuarbeiten, Yisrael Beitenu deswegen in der Opposition sitzt und dem rechten Lager damit entscheidende Stimmen ohne Otzma Yehudit fehlen.
Das heißt allerdings auch, dass sich dieses Problem allerspätestens nach Netanyahu in Luft auflösen wird, da sich mit Likud, Bennett und Liebermann eine rechte und weitgehend säkulare Mehrheit in der Knesset abzeichnet, ohne Rechtsaußenparteien, ohne dezidiert linke oder progressive Kräfte und - für die innerisraelische Politik am Wichtigsten - ohne ultraorthodoxe Parteien.
Spätestens eine solche Regierungskoalition wird dann auch gegen die eigenen Pappenheimer vorgehen. Wirklich Gewalttätig dort sind dabei eh nur wenige hundert bis zu (das schwankt je nach Lage) vllt 1500 Personen, das ist ein sehr überschaubarer (und den Behörden sehr gut bekannter) Personenkreis. Das Unterstützerumfeld ist etwas größer, bis zu 10.000 Personen. Das ist jetzt nicht nichts, aber in dem Rahmen in dem Extremismus auch in Deutschland existiert.
Wenn man dieses Täterfeld unter Kontrolle bekommt wird man schon sehr viel Spannung aus der Westbank nehmen können, was direkte Konfrontation anbelangt. Das löst das Grundproblem des Konfliktes nicht, erlaubt aber beiden Seiten nebeneinander herzuleben. Zumindest wenn sich die Lage nach dem Tod Abbas weiterhin kontrollieren lässt, dass ist eine offene Frage.
Grundsätzlich muss man konstatieren, dass die Israelis mit dem Trump-Plan von 2020 seitens der USA ziemlich das Maximum zugesprochen bekommen haben, was sich wahrscheinlich 90% der Bevölkerung und Politik dort erträumt. Da wird man auch zukünftig kaum mehr dahinter zurückgehen. Eigentlich sollten da auch die Palästinenser merken, dass sich ihre Verhandlungsposition durch die sich verändernde Situation on the ground permanent verschlechtert und sie mit jeder verstreichenden Dekade schlechter dastehen.
Die in meinen Augen wahrscheinlichste relevante Entwicklung dort wird dann auch sein, dass Israel *in den nächsten zwanzig Jahren* dort sehr einseitig Fakten schafft, Gebiete annektiert und unilateral eine finale Grenze festlegt. Ganz besonders dann, wenn die internationale Community es für sinnvoll hält das Projekt Staat Palästina voranzutreiben ohne vorausgegangene finale Absprachen zwischen Israel und den Palästinensern.
Hinsichtlich der Annektierung ist auch ein Aspekt ganz interessant: Sollte die westliche Welt es im Rahmen eines Endes des Krieges in der Ukraine anerkennen, dass Russland dort Gebiete annektiert werden in Israel die Stimmen noch lauter werden, die ein ähnliches Vorgehen fordern.
Und dies halt auch nur weil sich Liebermann als eigentlich (sicherheitspolitisch) stramm rechter Politiker weigert mit persönlich Netanyahu zusammenzuarbeiten, Yisrael Beitenu deswegen in der Opposition sitzt und dem rechten Lager damit entscheidende Stimmen ohne Otzma Yehudit fehlen.
Das heißt allerdings auch, dass sich dieses Problem allerspätestens nach Netanyahu in Luft auflösen wird, da sich mit Likud, Bennett und Liebermann eine rechte und weitgehend säkulare Mehrheit in der Knesset abzeichnet, ohne Rechtsaußenparteien, ohne dezidiert linke oder progressive Kräfte und - für die innerisraelische Politik am Wichtigsten - ohne ultraorthodoxe Parteien.
Spätestens eine solche Regierungskoalition wird dann auch gegen die eigenen Pappenheimer vorgehen. Wirklich Gewalttätig dort sind dabei eh nur wenige hundert bis zu (das schwankt je nach Lage) vllt 1500 Personen, das ist ein sehr überschaubarer (und den Behörden sehr gut bekannter) Personenkreis. Das Unterstützerumfeld ist etwas größer, bis zu 10.000 Personen. Das ist jetzt nicht nichts, aber in dem Rahmen in dem Extremismus auch in Deutschland existiert.
Wenn man dieses Täterfeld unter Kontrolle bekommt wird man schon sehr viel Spannung aus der Westbank nehmen können, was direkte Konfrontation anbelangt. Das löst das Grundproblem des Konfliktes nicht, erlaubt aber beiden Seiten nebeneinander herzuleben. Zumindest wenn sich die Lage nach dem Tod Abbas weiterhin kontrollieren lässt, dass ist eine offene Frage.
Grundsätzlich muss man konstatieren, dass die Israelis mit dem Trump-Plan von 2020 seitens der USA ziemlich das Maximum zugesprochen bekommen haben, was sich wahrscheinlich 90% der Bevölkerung und Politik dort erträumt. Da wird man auch zukünftig kaum mehr dahinter zurückgehen. Eigentlich sollten da auch die Palästinenser merken, dass sich ihre Verhandlungsposition durch die sich verändernde Situation on the ground permanent verschlechtert und sie mit jeder verstreichenden Dekade schlechter dastehen.
Die in meinen Augen wahrscheinlichste relevante Entwicklung dort wird dann auch sein, dass Israel *in den nächsten zwanzig Jahren* dort sehr einseitig Fakten schafft, Gebiete annektiert und unilateral eine finale Grenze festlegt. Ganz besonders dann, wenn die internationale Community es für sinnvoll hält das Projekt Staat Palästina voranzutreiben ohne vorausgegangene finale Absprachen zwischen Israel und den Palästinensern.
Hinsichtlich der Annektierung ist auch ein Aspekt ganz interessant: Sollte die westliche Welt es im Rahmen eines Endes des Krieges in der Ukraine anerkennen, dass Russland dort Gebiete annektiert werden in Israel die Stimmen noch lauter werden, die ein ähnliches Vorgehen fordern.