Vor 3 Stunden
Werter Erich:
Du selbst hast dies nicht direkt geschrieben. Entsprechend bezog sich meine Aussage aber auch eigentlich nur auf die von dir mehrfach vernetzten Artikel - in welchen dieser Begriff öfter verwendet wird.
Ich widersprach also primär den von dir als Beitrag vernetzten Artikeln.
Allgemein:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m...18628.html
https://www.rnd.de/politik/gibt-es-eine-...C6WOM.html
Und diese Nahrungsmittellieferungen finden statt, wenn auch so, dass sich die Lage nicht bessert, also immer nur gerade so viel wie als Tagesbedarf erforderlich.
Und das ist alles aktuell in Gaza nicht der Fall ! Nicht mal ansatzweise. Was jedoch aktuell der Fall ist:
Es ist daher ausgesucht wohlfeil, Israel für eine Hungersnot in Gaza verantwortlich zu machen und dann von Völkermord durch Aushungern zu faseln - wie es in den Artikel welche Erich hier vernetzt hat der Fall ist.
Noch eine provokante These:
Man (auch Erich) hat ja Israel überzogene Härte und Unverhältnismässigkeit vorgeworfen. Zitat:
@Quintus - wir stimmen also darin überein, dass Israel mit unnötiger Härte agiert und damit gegen das Humanitäre Völkerrecht verstößt?
Meine These ist nun, dass Israel sogar zu wenig Härte gezeigt hat. Hätte man mehr Härte gezeigt, hätte härter und viel schneller zugeschlagen, so wäre die Lage jetzt besser, auch wenn das kontraintuitiv erscheint. Selbst die Zahl der Toten wäre praktisch gesehen gleich hoch, sie wäre dann nur in kürzerer Zeit angefallen, dafür tritt sie nun einfach zeitlich gestreckt auf.
Provokante These: Hätte Israel vorübergehend mehr gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen, härter agiert, wäre härter und entschlossener vorgegangen, so wäre die Chance bestanden, jetzt schon Gaza komplett und vollständig zu kontrollieren und die Hamas wäre bereits vernichtet.
Im weiteren könnte man direkt die Macht in Gaza selbst ausüben, als offizielle Besatzungsmacht diesen Status einer Besatzungsmacht auch selbst einräumen und ausüben, und dann könnte hier und jetzt die Zivilbevölkerung viel besser versorgt werden und man hätte aktuell die Gefahr einer echten Hungersnot dort gar nicht mehr.
Ebenso könnte man dann jetzt in ganz Gaza ernsthaftes COIN betreiben und damit die Lage dort tatsächlich unter Kontrolle bringen.
Aber Israel will dies eben nicht, aus einer Vielzahl von Gründen, und auch, weil man sich in der Kriegsführung durch den internationalen Druck so eingeschränkt gefühlt hat, dass man zu wenig hart vorgegangen ist.
Zitat:ich glaube, wir müssen hier (insbesondere den umfangreichen Ausführungen von Dir, werter Quintus folgend) eines nach dem anderen aufdröseln.
Erst einmal möchte ich gerne von Euch nochmal erfahren, in welchem meiner letzten Beiträge ich selbst dem Staat Israel oder seiner Regierung "Völkermord" vorgeworfen habe.
Der Begriff kommt in meinen Postings vor, ja, aber entweder in den Zitaten der von mir verlinkten Presseartikel die auch dazu dienen, die zunehmende Distanzierung zum Vorgehen Israels zu dokumentieren (und da wäre es verfälschend, die Zitate mit anderen Begriffen anzureichern), - oder in der Diskussion um den Inhalt des Begriff selbst.
Du selbst hast dies nicht direkt geschrieben. Entsprechend bezog sich meine Aussage aber auch eigentlich nur auf die von dir mehrfach vernetzten Artikel - in welchen dieser Begriff öfter verwendet wird.
Ich widersprach also primär den von dir als Beitrag vernetzten Artikeln.
Allgemein:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m...18628.html
Zitat:Zakari al-Mutawaq leidet an Zerebralparese, einer frühkindlichen Hirnschädigung, die das Nervensystem und die Muskulatur stört. Sein Bild ging, wie einige andere von gesundheitlich schwer beeinträchtigten Kindern aus Gaza, um die Welt, um den Blick auf die dort herrschende Hungersnot zu lenken.
Die „New York Times“ hatte zunächst auf die Überzeugungskraft dieser Bilder gesetzt, ohne die Verfassung des Kindes genau zu beschreiben. Der „Guardian“, der „Stern“, die „Zeit“, Fox News und in Italien „Il Fatto Quotidiano“ brachten ähnliche Bilder. Dort, bei „Il Fatto Quotidiano“, war von der Erkrankung des abgebildeten jungen Osama al-Raqab – Mukoviszidose – nicht die Rede. Auch nicht davon, dass er sich zum Zeitpunkt der Berichterstattung seit Wochen in Mailand in einer Spezialklinik befand und es ihm inzwischen sehr viel besser geht.
Für das Blatt zählte nur der Symbolwert des Bildes, nach dem Motto: So sieht der Hunger in Gaza aus. Doch ist es ein falsches Symbol, ein Verstoß gegen journalistische Grundregeln und ein Kategorienfehler. Es geht nicht um Moral oder journalistisches Handwerk, sondern um Moral und wahrhaftige, vollständige und zutreffende Berichterstattung. Wer Bilder aus Gaza verbreitet, die in diesem Fall verschiedene Agenturen innerhalb weniger Tage aufspielten, ohne genau zu prüfen, wer und was darauf zu sehen ist und unter welchen Umständen die Aufnahmen entstanden, führt die Öffentlichkeit in die Irre.
https://www.rnd.de/politik/gibt-es-eine-...C6WOM.html
Zitat:Außenminister Wadephul spricht von einer Hungersnot. Internationale Experten für Ernährungssicherheit sehen das anders. Warum?
Was ist eine Hungersnot?
Eine Hungersnot ist ein seltenes und extrem dramatisches Ereignis. Ihre Ausrufung basiert auf streng festgelegten Kriterien. Diese sind von Experten der 2004 gegründeten IPC-Initiative (Integrated Food Security Phase Classification) definiert.
In der IPC-Skala gibt es fünf Stufen der Ernährungslage in einem Land oder einer Region. Die allerhöchste - und schlimmste - ist Stufe fünf: „Katastrophe/Hungersnot“. Darunter spricht man von Hungerkrisen.
Wie sehen Experten die Lage im Gazastreifen?
Aktuell gilt für den gesamten Gazastreifen die Stufe vier auf der IPC-Skala („Emergency/Notfall“). Das bedeutet unter anderem, dass nach IPC-Einschätzung viele betroffene Haushalte nicht genug zu essen haben. Das schlägt sich in sehr hoher akuter Unterernährung und überhöhter Sterblichkeit nieder. In dieser Phase ist laut IPC Nothilfe mit Nahrungsmittellieferungen nötig, damit Menschen nicht an Unterernährung sterben.
Und diese Nahrungsmittellieferungen finden statt, wenn auch so, dass sich die Lage nicht bessert, also immer nur gerade so viel wie als Tagesbedarf erforderlich.
Zitat:Wann wird eine Hungersnot ausgerufen?
Für die Einstufung als Hungersnot müssen drei Kriterien gleichzeitig erfüllt sein:
Mindestens 20 Prozent der Haushalte einer Region sind von einem extremen Lebensmittelmangel betroffen;
Mindestens 30 Prozent der Kinder leiden unter akuter Mangelernährung;
Täglich sterben mindestens zwei Erwachsene oder vier Kinder pro 10.000 Einwohner an Hunger oder aufgrund des Zusammenspiels von Unterernährung und Krankheit.
Und das ist alles aktuell in Gaza nicht der Fall ! Nicht mal ansatzweise. Was jedoch aktuell der Fall ist:
Zitat:Aus deutschen Sicherheitskreisen hatte es am Samstag geheißen, 50 bis 100 Prozent der Hilfsgüter, die in den Gazastreifen gelangten, würden von der Hamas oder anderen kriminellen Organisationen abgezweigt.
Es ist daher ausgesucht wohlfeil, Israel für eine Hungersnot in Gaza verantwortlich zu machen und dann von Völkermord durch Aushungern zu faseln - wie es in den Artikel welche Erich hier vernetzt hat der Fall ist.
Noch eine provokante These:
Man (auch Erich) hat ja Israel überzogene Härte und Unverhältnismässigkeit vorgeworfen. Zitat:
@Quintus - wir stimmen also darin überein, dass Israel mit unnötiger Härte agiert und damit gegen das Humanitäre Völkerrecht verstößt?
Meine These ist nun, dass Israel sogar zu wenig Härte gezeigt hat. Hätte man mehr Härte gezeigt, hätte härter und viel schneller zugeschlagen, so wäre die Lage jetzt besser, auch wenn das kontraintuitiv erscheint. Selbst die Zahl der Toten wäre praktisch gesehen gleich hoch, sie wäre dann nur in kürzerer Zeit angefallen, dafür tritt sie nun einfach zeitlich gestreckt auf.
Provokante These: Hätte Israel vorübergehend mehr gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen, härter agiert, wäre härter und entschlossener vorgegangen, so wäre die Chance bestanden, jetzt schon Gaza komplett und vollständig zu kontrollieren und die Hamas wäre bereits vernichtet.
Im weiteren könnte man direkt die Macht in Gaza selbst ausüben, als offizielle Besatzungsmacht diesen Status einer Besatzungsmacht auch selbst einräumen und ausüben, und dann könnte hier und jetzt die Zivilbevölkerung viel besser versorgt werden und man hätte aktuell die Gefahr einer echten Hungersnot dort gar nicht mehr.
Ebenso könnte man dann jetzt in ganz Gaza ernsthaftes COIN betreiben und damit die Lage dort tatsächlich unter Kontrolle bringen.
Aber Israel will dies eben nicht, aus einer Vielzahl von Gründen, und auch, weil man sich in der Kriegsführung durch den internationalen Druck so eingeschränkt gefühlt hat, dass man zu wenig hart vorgegangen ist.