Gestern, 22:47
(Gestern, 19:17)Quintus Fabius schrieb: Vorwürfe sind keine Fakten.Stimmt - Vorwürfe sind keine Fakten, und vieles im politischen Geschehen ist eine Reaktion auf mediale Entwicklungen.
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Wir sind viel mehr medial gesteuert, als wir uns selbst eingestehen wollen.
Auch das ist einer der Gründe, warum ich meine Quellen möglichst nahe am Geschehen suche.
Allerdings unterstelle ich auch, dass neben den Reportern und Organisationen vor Ort (ich nehme gerade im Nahen Osten auch christliche Religionen, weil man denen nicht vorwerfen kann, islamistische Wasserträger zu sein) durchaus auch Reaktionen aus der Politik zur Einordnung zu be(ob)achten sind.
Ich unterstelle jedenfalls auch, dass die überwiegende Mehrheit der Entscheidungsträger über unabhängige Quellen verfügen - bis hin zu Geheimdiensten - und daher recht gut einschätzen können, was tatsächlich "vor Ort" geschieht.
Und - entschuldige bitte - ich möchte Dich jetzt nicht so verstehen müssen, dass alles was "weniger verbrecherisch ist als die Leningrader Blockade" entschuldbar wäre. Man kann Leid nicht relativieren. Schon ein einziges verhungertes oder an anderen Kriegsfolgen verstorbenes Kind ist moralisch gesehen eines zu viel.
Entscheidend ist letztendlich das "Humanitäre Völkerrecht". Es versucht "einen Ausgleich zwischen zwei gegenläufigen Interessen: den militärischen Notwendigkeiten bei der Kampfführung und der Bewahrung des Prinzips der Menschlichkeit im bewaffneten Konflikt." Und was im Gaza-Streifen geschieht ist nach den von mir berücksichtigten Quellen eben mit dem "humanitären Völkerrecht" nicht mehr vereinbar.
(Gestern, 19:17)Quintus Fabius schrieb: ...Zu viel der Ehre - ich habe in meinem Studium über mehrere Semester im Schwerpunkt "öffentliches Recht" gehört, und da ist Verfassungsrecht die wesentliche Grundlage.
Mal ernsthaft Erich: du bist doch rechtlich sehr versiert, und müsstest daher die rechtliche Definition von Völkermord genau kennen, insbesondere aufgrund deiner Kenntnisse was Völkerrecht angeht.
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Völkerrecht kam nur insoweit vor, als es Auswirkungen auf das nationale Recht hatte.
Es gibt allerdings Juristen, die der Auffassung sind, Völkerrecht sei wesentlich einfacher als die normale Juristerei, schon weil es da nur rund zweihundert Rechtssubjekte gibt ...
