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Schweiz
#40
Das Verteidigungsministerium, ein Reich am Rande der Implosion
Le Temps (Schweiz) (französisch)
LEITARTIKEL. Viola Amherd und die meisten ihrer Chefs verlassen ein Departement, das von Affären und Problemen aller Art gezeichnet zu sein scheint. Seit wann verlassen Kapitäne ein sinkendes Schiff?
[Bild: https://letemps-17455.kxcdn.com/photos/c...large.avif]
Der Chef der Schweizer Armee, Thomas Süssli, an der Seite von Bundesrätin Viola Amherd, am 31. Januar 2025 in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider) — © PETER SCHNEIDER / keystone-sda.ch
Nicole Lamon
Veröffentlicht am 25. Februar 2025 um 19:15 Uhr. / Geändert am 25. Februar 2025 um 19:35 Uhr.
2 Min. Lesezeit
Die dramatische Situation, in der sich das große Eidgenössische Departement für Verteidigung befindet – 12.000 Beschäftigte und ein Budget von 30 Milliarden über vier Jahre –, scheint kein Ende zu nehmen. Wie Dominosteine, die einstürzen, vermitteln die Rücktritte der Ministerin Viola Amherd, dann des Kommandanten der Schweizer Luftwaffe, Peter Merz, und nun des Armeechefs, Thomas Süssli, und des Chefs des Nachrichtendienstes, Christian Dussey, den Eindruck eines totalen Chaos, das in Bundesbern äußerst selten ist.

Der Bericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle hat gerade eine schockierende Bilanz der Geschäftsführung von Ruag MRO gezogen, einem staatlichen Rüstungsunternehmen, das von Betrug, Korruption und eklatanter Intransparenz geprägt ist. Immer ernstere Zweifel bestehen an bestimmten Einkäufen, von israelischen Drohnen bis hin zu F-35-Kampfflugzeugen.

Niemand scheint mehr zu glauben, dass die Amerikaner diese Maschinen zu den vertraglich vereinbarten Bedingungen liefern werden, mehr als 6 Milliarden für 36 Flugzeuge. Viele glauben sogar, dass sie nie den Weg in die Schweiz finden werden. All dies und eine Vielzahl anderer Probleme betreffen direkt die Sicherheit des Landes, wenn die Zukunft der NATO plötzlich ungewiss ist. Soviel zur erschreckenden aktuellen Bilanz.

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Wenig gesprächige Akteure, wenig neugierige Kontrolleure

Die Parlamentarier suchen nach Ausreden oder Schuldigen, je nach politischer Ausrichtung. Viele von ihnen, Mitglieder der Geschäftsprüfungs- und Sicherheitspolitischen Kommissionen, hatten jedoch Zugang zu Informationen, die sie hätten alarmieren müssen. Dasselbe gilt für die Kollegen von Viola Amherd. Insbesondere die aufeinanderfolgenden Leiter des Finanzdepartements, das zusammen mit dem VBS die Interessen der Eidgenossenschaft gegenüber der Ruag vertritt.

Oder die Chefs des EDA und des Justiz- und Polizeidepartements, die zusammen mit der Walliserin die Sicherheitsdelegation des Bundesrates bilden. Viele Möglichkeiten zu kontrollieren, zu korrigieren, aber sehr wenige Fragen. Die Armee, die im 20. Jahrhundert festgefahren ist, hat vor allem eine unmäßige Vorliebe für Schweigen, mangelnde Transparenz und Kommunikationsdefizite bewahrt. Eine kulturelle Revolution steht noch aus.

Doch das internationale Umfeld verträgt sich nicht mehr mit dem schweizerischen Rhythmus. Die Schweiz muss sich auf eine starke Armee und einen hochmodernen Nachrichtendienst verlassen können. Die Milliarden, die das Parlament für die Verteidigung des Landes bewilligt, machen es erforderlich. Es braucht jetzt eine starke und klare Führung an der Spitze des VBS, ebenso wie in den Schlüsselpositionen der Sicherheit. Eine strategische Führung, die vorschreibt, dass die Verantwortlichen an ihrem Commandement bleiben, wenn das Schiff leckt.
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