07.10.2024, 14:21
(07.10.2024, 12:24)lime schrieb: ...damit stellt sich Israel aber weiter in die "Paria-Ecke der Region". Die Tagesschau beleuchtet die Auswirkungen des jetzigen Nahostkrieges in Bezug auf die unmittelbaren Nachbarstaaten. Ich versuche mal eine prägnante Sätze wieder zu geben:
Welches Szenario ist also am Wahrscheinlichsten? Israel wird den Status Quo solange wie möglich aufrecht erhalten. ---
Zitat:Libanon - die Front im Norden(weshalb ich Ägypten auch ein Interesse an der Neutralisierung der Hamas zugestehe, aber weiter im Text)
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Auch wenn die israelische Regierung betont, nur gegen die Hisbollah zu kämpfen, nehmen viele Libanesen unabhängig von ihrer Konfession dies als Krieg gegen ihr Land wahr - Hunderttausende Libanesen sind geflohen, kommen in Notunterkünften unter oder haben das Land in Richtung Syrien verlassen.
Ägyptens Sorgen um die eigenen Grenzen
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Dazu sieht Ägypten den Gaza-Krieg mit Zehntausenden Toten und Verletzten als Bedrohung der eigenen Sicherheit an. Nach Ausbruch des Krieges stellte Präsident Abdel Fattah al-Sisi schnell klar: Hilfe nach Gaza schicken? Ja, aber einen Massenexodus von Palästinensern in Richtung Sinai-Halbinsel: nein, den wolle Ägypten auf jeden Fall verhindern.
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Intensiv stürzte sich Ägypten in die Vermittlung zwischen Israel und der Hamas, gemeinsam mit dem Emirat Katar und der US-Regierung. Als Vermittler vertritt die Regierung in Kairo auch eigene Interessen. ...
Zitat: ...
Jordaniens Dilemma
In Jordanien, Israels östlichem Nachbarland, gibt es seit Beginn des Gaza-Krieges regelmäßig Demonstrationen gegen Israel. Vielen Jordaniern geht das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung besonders nahe: Das liegt auch daran, dass so viele Jordanier palästinensische Wurzeln haben: "Wir sind in dem Bewusstsein groß geworden, dass wir eins sind. Die meisten Jordanier sind halb jordanisch, halb palästinensisch - wir sind wie Brüder und Schwestern", sagt eine Café-Betreiberin in Amman.
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Die Führung des Landes befindet sich in einem Dilemma. Zwar hat Jordanien als enger Verbündeter der USA jüngst dabei geholfen, die iranischen Raketen auf Israel abzuwehren. Aber: Der Druck aus der eigenen Bevölkerung nimmt zu. Je länger der Gaza-Krieg dauert, desto schwieriger dürfte es werden, der Wut auf Israel - besonders auch der jungen Menschen - etwas entgegenzusetzen.
Attacken aus dem Jemen
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Antiisraelische Haltung - das ist Konsens im Jemen, zumal bei den Huthi, deren Flagge sogar die stramm antisemitische Losung "Tod für Israel, verflucht seien die Juden" trägt.Für den jüdischen Staat sind sie in mehr als 1600 Kilometern Entfernung keine große Bedrohung, wirkungsvoller sind ihre Angriffe auf die Schifffahrt im Roten Meer. Bis Mitte September wurden bei mehr als 70 solcher Angriffe zwei Schiffe versenkt, eines gekidnappt und mindestens drei Seeleute getötet.Die Zahl der Handelsschiffe auf der gefährdeten Route hat sich inzwischen mehr als halbiert. Zum Schutz der Schiffe griffen die USA, Großbritannien, Deutschland und andere Staaten ab Januar militärisch ein, und auch Israel griff mehrfach Ziele der Huthi im Jemen an.
Die saudisch-israelische Annäherung ist vorerst vorbei
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"Die palästinensische Frage steht für uns an erster Stelle. Wir verurteilen die Verbrechen der israelischen Besatzungsmacht gegen das palästinensische Volk." An eine Annäherung sei derzeit nicht zu denken, auch wenn Israels Regierungschef Netanyahu nicht müde wird, von einer saudisch-israelischen Achse zu sprechen.
(und dann noch zu den Golf-Staaten)
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Tamim bin Hamid al Thani, der Emir Katars, machte ... nur die israelische Regierung verantwortlich. Die sei kein Partner für Frieden: "Wir erleben derzeit keinen Friedensprozess, sondern einen Genozid."
Harte Worte, die in Europa viele verstören, in der arabischen Welt jedoch nach einem Jahr Krieg in Gaza bei vielen auf Zustimmung stoßen.