05.10.2024, 08:35
Auch eine interessante Frage: ab wann haben sich die Jordanier tatsächlich als Jordanier verstanden ? Wie und wodurch sahen sie sich dann als etwas anderes als die Bewohner auf der Westbank ?
Meiner Erinnerung nach ist der wesentliche Aspekt der jordanischen Identität (im Gegensatz zur Palästinensischen) die Abstammung von den arabischen Beduinenstämmen östlich des Jordan. Diese spielten im Aufstand gegen die Osmanen im 1WK eine entscheidende Rolle und durch diesen Aufstand kam ja dann auch das Haus der Haschimiten auf den Thron. Entsprechend sahen sich diese Stämme zunächst als Untertanen des Königreiches Syrien. Wenn man zu dieser Zeit sie fragte, erklärten sie, sie seien eben Beduinen und ihre Identität war die des jeweiligen Stammes.
Und 1923 entstand dann auf Geheiß Großbritanniens das Emirat Transjordanien. Dennoch würde ich diesen Staat nicht als rein künstliches / britisches Gebilde ansehen, denn er hatte in Bezug auf seinen Herrscher, die entscheidenden militärischen Einheiten wie auch auf die vorherrschende Elite gerade eben eine Prägung durch die arabischen Beduinen, und war also ein Staat eben dieser Stämme. Und zu diesem Zeitpunkt war die Westbank ja eben noch nicht Teil Jordaniens, dass wurde sie erst im ersten israelisch-arabischen Krieg, als Jordanien sie besetzte.
Von daher würde ich es nicht so ausschließlich negieren, dass die Jordanier mit der Grenzziehung 1923 keine Identität gehabt hätten bzw. sich nicht als Jordanier verstanden hätten, auch wenn der Begriff nicht so verwendet wurde wie heute. Sie verstanden sich durchaus als eine Gesellschaft eben der Beduinen in diesem Raum.
Meiner Erinnerung nach ist der wesentliche Aspekt der jordanischen Identität (im Gegensatz zur Palästinensischen) die Abstammung von den arabischen Beduinenstämmen östlich des Jordan. Diese spielten im Aufstand gegen die Osmanen im 1WK eine entscheidende Rolle und durch diesen Aufstand kam ja dann auch das Haus der Haschimiten auf den Thron. Entsprechend sahen sich diese Stämme zunächst als Untertanen des Königreiches Syrien. Wenn man zu dieser Zeit sie fragte, erklärten sie, sie seien eben Beduinen und ihre Identität war die des jeweiligen Stammes.
Und 1923 entstand dann auf Geheiß Großbritanniens das Emirat Transjordanien. Dennoch würde ich diesen Staat nicht als rein künstliches / britisches Gebilde ansehen, denn er hatte in Bezug auf seinen Herrscher, die entscheidenden militärischen Einheiten wie auch auf die vorherrschende Elite gerade eben eine Prägung durch die arabischen Beduinen, und war also ein Staat eben dieser Stämme. Und zu diesem Zeitpunkt war die Westbank ja eben noch nicht Teil Jordaniens, dass wurde sie erst im ersten israelisch-arabischen Krieg, als Jordanien sie besetzte.
Von daher würde ich es nicht so ausschließlich negieren, dass die Jordanier mit der Grenzziehung 1923 keine Identität gehabt hätten bzw. sich nicht als Jordanier verstanden hätten, auch wenn der Begriff nicht so verwendet wurde wie heute. Sie verstanden sich durchaus als eine Gesellschaft eben der Beduinen in diesem Raum.