14.09.2024, 12:47
Zitat:Ich finde es eher bemerkenswert, dass die aktuelle Regierung hier einen diplomatischen Bruch mit China rsikiert.Tja, man stelle sich nur vor, dass der Herr Kanzler sich dazu entschieden hätte, eine andere Passage als die Taiwanstraße vorzugeben, damit Peking sich nicht provoziert fühlen könnte?
Scholz ist doch sonst für eher feiges Kuschen bekannt. [...]
Mir ein Rätsel, warum die Marine bzw. dt. Regierung das gemacht haben...diplomatisch ist das ne Katastrophe.
Wie wären hier wohl dann die Reaktionen im Forum ausgefallen? Ich nehme mal an, dass "Rückgratlosigkeit" oder gar "Feigheit", die man einer "linksgrünen" Regierung dann unterstellt hätte, noch die höflicheren Floskeln gewesen wären. Fährt man also durch, dann ist es ein Hasardspiel einer unverantwortlichen Regierung. Würde man nicht durchfahren, dann wäre es ein Einknicken und eine Rückgratlosigkeit einer unverantwortlichen Regierung.
Angesichts der wahlweise pseudonationalistischen oder isolationistischen Wankelmütigkeit des verbrämten deutschen Michels bin ich manchmal froh, dass ich nicht in die Politik gegangen bin. Weil recht machen kann man es nie, egal wie man sich verhält...
Ergänzend ein Kommentar in der FAZ:
Zitat:Fregatte in der Taiwan-Straßehttps://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...82928.html
Nicht China muss abgeschreckt werden [...]
So ganz wohl scheint man sich in Berlin mit dem Einstieg ins große geopolitische Spiel in Asien doch nicht zu fühlen. Der gern schneidige Verteidigungsminister rechtfertigte die Durchfahrt zweier deutscher Kriegsschiffe durch die Straße von Taiwan nun auch damit, es sei der kürzeste und angesichts des Wetters auch der sicherste Weg.
Das klingt schön deutsch, sparsam und vorsichtig nämlich, und nicht nach Kanonenbootpolitik. [...]
Deutschland schließt sich anderen westlichen Ländern an, die China darauf hinweisen wollen, dass jenseits des Küstenmeers die Freiheit der Schifffahrt gilt. Das hat bekanntlich nicht nur vor Taiwan Bedeutung, sondern auch im Südchinesischen Meer, durch das andere viel befahrene Handelsrouten verlaufen.
Dagegen ist im Grundsatz nichts einzuwenden. Aber zwei Dinge sollten in Berlin nicht vergessen werden: Zu einer kohärenten China- und Asienpolitik gehört zuallererst eine stärkere Diversifizierung des deutschen Außenhandels. Die Abhängigkeit von China ist aber weiterhin hoch, und die Politik hat dagegen bisher nicht viel ausgerichtet. [...]
Zweitens muss die Bundeswehr nicht China abschrecken, was sie auch gar nicht könnte, sondern Russland. Der Schwerpunkt der deutschen Verteidigungspolitik liegt in Europa, nicht in Fernost.
Schneemann