31.03.2024, 08:25
(30.03.2024, 21:36)Quintus Fabius schrieb: Die in dem Artikel genannten Zahlen stimmen so natürlich nicht, aber sie zeigen schon die Tendenz auf. Und seit 2010 ist natürlich alles noch mal viel teurer geworden.
Nein, tatsächlich sind die Flugstundenkosten des Eurofighters seit 2010 deutlich gesunken. Generell verlaufen die Betriebskosten von technischem Gerät, und bei Kampfflugzeugen besonders, vereinfacht ausgedrückt in einer umgedrehten Glockenkurve mit mehr oder weniger ausgeprägtem Mittenbereich. Großbritannien hat seine Tornados deswegen ausgemustert, weil sie teurer wurden als die Eurofighter, die ihrerseits in jener Phase immer günstiger betrieben werden konnten. "Der Spiegel" hat derartige Umstände noch nie korrekt dargestellt, und viele andere Medien ebenfalls nicht, sei es weil sie nicht konnten oder wollten. Aufgrund der notwendigen hohen Investitionskosten wird im übrigen gern der sinnvollste Absprungpunkt verpasst, aus dem Grund fliegen bei uns noch immer Klappdrachen. Die F-35 stellt dahingehend eine deutliche Verbesserung dar.
(30.03.2024, 21:53)veut schrieb: BTW passt nicht zur F35 aber wurden die MiG 29 von der Bundeswehr damals nicht aussortiert weil u.a. die Betriebskosten zu hoch waren???
Die MiG-29 wurde parallel mit der Phantom betrieben, konnte allerdings nur die Luft-Luft-Rolle erfüllen und war nur in kleiner Stückzahl vorhanden, auch gab es immer wieder Probleme mit der Systemunterstützung. Beide Systeme wurden durch den Eurofighter ersetzt, und mit dessen Einführung hat man logischerweise zuerst die deutlich kleinere, operativ eingeschränktere Teilflotte MiG aufgelöst. Wesentliche Strukturen des Phantombetriebs, wie etwa der Ausbildungsbetrieb, wurden allerdings gleichzeitig eingestellt.
(31.03.2024, 00:12)Quintus Fabius schrieb: Aber warum? Das könnte man mal dazu verwenden den Bogen zur F-35 zurück zu spannen: was fällt alles unter die Flugkosten und wie werden diese berechnet ?! Denn die Flugkosten für eine F-35 werden eigentlich ständig mit einem anderen Wert angegeben und auch mit einem anderen Wert bei jedem einzelnen Nutzer.
Es gibt dafür militärisch schlicht keine Norm, selbst zivil gibt es unterschiedliche Definitionen. Das fängt damit an, ob beispielsweise Personalkosten eingerechnet werden oder nicht, und wenn ja, welche genau. Es geht weiter über die Frage, welche Wartungskosten berücksichtigt werden, so werden beispielsweise bei den unmittelbaren Flugstundenkosten nur die für jede einzelne Flugstunde anfallenden Arbeiten eingerechnet, bei den mittelbaren Flugstundenkosten auch jene für zeitabhängige größere Wartungen. Im Zivilbereich wird deshalb gern auch mit Jahresfixkosten (unabhängig von der Flugstundenzahl) und Betriebstundenkosten (abhängig von der Flugstundenzahl) gerechnet, was insofern logisch ist, weil ein Flugzeug auch Geld kostet, wenn es nicht fliegt. Auch die Beschaffungs- und Fortentwicklungskosten lassen sich über die gesamte Laufzeit auf tatsächliche Zahl der Flugstunden umlegen und mit einrechnen, oder eben als gesonderter Punkt parallel betrachten.
Aus dem Grund weise ich auch immer wieder darauf hin, dass irgendwelche Angaben zu den Kosten nicht vergleichbar sind, sofern sie nicht auf den gleichen Grundlagen basieren. Bei einer Ursprungsquelle kann man zumindest davon ausgehen, meistens ist völlig offen was da mit rein spielt.
Da es hier ja um die F-35 geht, auffällig teuer ist die Maschine im Betrieb nicht, insbesondere nicht in Anbetracht der Leistungsfähigkeit.