Leichte Infanterie
Zitat: Zitat:
Da unsere Städte äußerst verkehrsfreundlich und unsere Wälder in ihrer Masse sehr zergliedert und forstwirtschaftlich genutzt sind, sehe ich sie größtenteils als "Mischräume", in denen auch abgesessene Panzergrenadiere operieren können (müssen).

Zweifelsohne können sie dass, aber sie gehen dann gegen echte leichte Infanterie schlicht und einfach unter. Den sie sind zu wenige und weniger beweglich, da aufgrund Minderzahl von der Kampfkraft her an die Fahrzeuge gebunden. Um es noch mal hervor zu heben: bei gleichem Gesamtaufwand kann man für nur ein Panzergrenadier-Bataillon mit einer ziemlich geringen Stärke im abgesessenen Bereich, also nur wenigen tatsächlich einsetzbaren Infanteristen im Vergleich, immer eine deutlich größere Zahl Infanteristen ohne Fahrzeuge aufstellen, deren Wirkmittel aber sowohl für die Schützenpanzer wie auch für die Grenadiere selbst in diesem Gelände im Prinzip das Ende bedeuten.
Zudem bluten Infanterie-Verbände rasant aus und haben Panzergrenadiere daher nicht die notwendige Durchhaltefähigkeit bei ernsthaften Verlusten.

Natürlich ist der Aufwand für leichte Infanterie geringer, und eine rein auf die Verteidigung ausgelegte Jäger-Miliz kann sich - das hat die Hisbollah bewiesen - auch gut eingraben und somit erstaunlich lange gegen überlegene mechanisierte Verbände durchhalten. Problematisch wird es jedoch, sobald diese leichte Infanterie dann ihre Stellungen bzw. ihr bevorzugtes Gelände verlassen muss - sei es zur Verstärkung befreundeter Einheiten, beim Rückzug oder beim Angriff. Dafür braucht die von dir beschriebene Formation zwingend logistische Unterstützung, was ihren "Fußabdruck" dann doch erhöht. Zudem stellt sich die Frage: Ist das "Jäger"-Gelände in Deutschland überhaupt so beschaffen, dass Jäger in der von dir vorgeschlagenen Weise "ultraleicht" operieren können? Im Schwarzwald sicherlich, aber vielerorts existiert der Wald nur als von Feldern umgebene Insel. Wie kommst du von Insel zu Insel - und wie bringst du deinen Nachschub da hin?

Zitat:
Beispielsweise kann der Einsatz eines deutschen Soldaten schlicht und einfach auch schon das Ziel für sich selbst sein, ohne irgend etwas anderes in Wahrheit erreichen zu wollen.

Wenn wir uns nur um der Präsenz willen beteiligen, dann müssen wir noch lange keine leichte Infanterie schicken. Dann können wir auch Heeresflieger, Panzer, Artillerie oder Drohnen entsenden.

Gerne mit einer Verlegung in einen anderen Strang:


Zitat: Man könnte hier natürlich jetzt auf die OAS verweisen, und darauf, dass die Gurkhas wie die Legion eigentlich genau genommen keine echten Söldner sind, sondern stehende Heereseinheiten die halt lediglich einen anderen ethnischen Hintergrund haben (viele Bundeswehrsoldaten sind mehr Söldner als die Gurkhas), und wo jetzt überhaupt die Linie zwischen Söldnern und Soldaten verläuft etc

Die OAS war meistenteils durch französische Offiziere dominiert - die einfachen Fremdenlegionäre hatten da nicht viel zu melden. Aber nehmen wir, um die Abgrenzung zu einheimischen Berufssoldaten klar zu machen, doch einfach ein anderes Wort: Fremdtruppen.

Zitat:
Aber das führt einerseits zu weit weg und andererseits sind die Neben- und Fernwirkungen einer solchen Strategie meiner Meinung nach extrem schädlich für einen Staat. Es schwächt das Militärische in unserer Gesellschaft nur noch weiter, erhöht nur noch weiter die Wehrunfähigkeit und schafft Abhängigkeiten,


Stand jetzt haben Frankreich und Großbritannien eine wesentlich robustere Militärkultur als Deutschland. Auch in Spanien, dass seine kompletten Streitkräfte für die Rekrutierung von Lateinamerikanern geöffnet hat, genießt die Armee ein wesentlich höheres Ansehen als hierzulande.


Zitat: insgesamt überwiegt der Schaden langfristig den kurzfristigen Nutzen den dies haben mag gewaltig. Nationen die nicht in der Lage und vor allem nicht Willens sind, für sich selbst zu kämpfen, haben in der gesamten Geschichte der Menschheit im Schnitt immer den kürzeren gezogen oder ihre jeweiligen Militärstrategien haben als mindestes immense sonstige Probleme hervor gebracht

Wenn du damit meinst, dass man seine Wehrfähigkeit nicht komplett oder überwiegend in die Hand von Fremdtruppen legen willst, dann hast du sicherlich Recht. Mein Ideal ist der Polis-Bürger, der in Waffen steht - aber selbst ein gewaltiges Wort darüber mitsprechen kann, für was und gegen wen er kämpft. Aber dagegen, die eigenen Truppen mit spezialisierten Fremdtruppen zu unterstützen oder ihre Reihen bei Mannkräftemangel mit Ausländern aufzustocken spricht erstmal nichts. Nimm die Armee Alexanders: Agrianier, Thraker, Kreter und Rhodier bei der leichten Infanterie, Thessalier stellen die Kavallerie des linken Flügels und griechische Söldner die Garnisonen der eroberten Gebiete. Der Kern muss stimmen, dann kann die Glasur auch ruhig exotisch sein.
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