Leichte Infanterie
Nelson:

Nur eine Möglichkeit, um die Leichte Infanterie so schnell und sicher wie möglich zum aufgeklärten Feind zu transportieren

Es kann oft interessanter sein den Feind weiter zu beobachten als sofort jeden aufgeklärten Feind greifen zu wollen.
Um es aber nochmal hervor zu heben: es ist nicht die Aufgabe leichter Infanterie zu einem aufgeklärten Feind weiträumig und schnell hin transportiert zu werden. Wo die leichte Infanterie gerade nicht ist, soll sie explizit auch nicht hin. Sie soll da sein, wo sie ist. Wie man den aufgeklärten Feind in einem solchen Raum geringer Truppendichte leichter und besser bekämpft führst du selbst ja gleich auch aus:

Zitat:Mein Ausgangszenario war ja auch: Der Gegner ist bei Bedarf motorisiert (mit besagten Toyotas). Wenn ich ihn stellen will, muss ich ihm diese Mobilität entweder nehmen (indem ich etwa ein "Frei-Feuer-Gebiet" für Fahrzeuge außerhalb bestimmter Parameter erlasse) - oder ich muss mindestens so mobil sein wie der Gegner.

Aufgrund der Beschränkungen des Bodens, der Größe des Raums und der hohen Mobilität unserer Gegner in diesen leeren Räumen sind hier zwingend Lufteinheiten bzw. Feuerkraft die Mittel der Wahl und wesentlich sinnvoller als selbst Panzer / Infanterie dorthin zu verlegen. Zudem will der Gegner ja im Prinzip irgendwo hin, nur deshalb ist er dort. Viel wichtiger als den Gegner in einem völlig leeren Raum ohne Nutzen zu vernichten ist es hier festzustellen wohin er will und diese Orte tatsächlich zu kontrollieren statt im Nichts Fangen zu spielen.

Um bei Nordmali zu bleiben: wenn der Gegner in der menschenleeren Wüste herumgurken will ist das weitgehend irrelevant solange wir das Wasser kontrollieren. Und gerade Grenzen in absolut menschenleeren lebensfeindlichen Räumen wie sie dort vorherrschend sind bieten sich insbesondere für Freifeuer-Zonen an, in denen (tlw auch vollautonome) Drohnen schlicht und einfach alles ausradieren was sich dort entlang bewegt. Und legale Grenzübergänge werden damit auf bestimmte Stellen konzentriert und diese hält die leichte Infanterie (leichter und kostengünstiger).

Zitat:Um nicht wie Panzergrenadiere operieren zu müssen, muss Leichte Infanterie in Gelände eingesetzt werden, welches für Panzergrenadiere nicht oder nur schwer zugänglich ist.

Du unterschätzt meiner Meinung nach wie hoch der Anteil solchen Geländes in den meisten Kriegsräumen ist. Selbst in Deutschland sind ca 30 % der Gesamtfläche des Landes Wälder und ca 15 % sind bebaut. Das sind gewaltige Flächen, viel zu große Flächen selbst für die angedachte leichte Infanterie die sich darin ebenso verlieren würde wie einzelne Fischschwärme im Ozean.

Zitat:Unsere grundsätzliche Lösung müsste aber lauten: Wir entsenden keine eigene Infanterie in asymmetrische Konflikte. Entweder, wir verfügen über Partner die entsprechende Truppen stellen können - dann unterstützen wir diese mehr oder weniger indirekt durch Ausbildung, Waffenlieferung und Luftunterstützung. Sind "die Unsrigen" so korrupt, desorganisiert oder schlichtweg verrückt, dass sie selbst mit ein wenig Hilfe keine brauchbare Infanterie stellen können - dann wenden wir uns besser ihren Gegnern zu, denn die gewinnen dann über kurz oder lang eh.

Diese Auffassung hat beispielsweise schon vor Jahren exakt so auch phantom vertreten. Und ich würde auch nicht so leichtfertig in irgendwelche Dritte Welt Länder eingreifen wie dies heute zum Teil getan wird. Es kann aber unter bestimmten Umständen unumgänglich sein. Vor allem aber: die leichte Infanterie soll ja nicht zuletzt auch der Verteidigung unseres Landes dienen, bzw. der Verteidigung der EU. Die Landesverteidigung sollte durchaus noch das Primat vor irgendwelchen Kolonialscharmützeln haben.

leiben uns noch immer zwei Alternativen. A) Wir heuern die Armee eines dritten Staates an (Kenia z.B. hätte sich gerne für uns des Problems in Somalia angenommen) oder B) Wir greifen auf Söldner zurück.

Beides hat in der realen Praxis erhebliche Probleme, aber das führt jetzt hier zu weit weg vom Thema. Meiner Meinung nach ist es immer wesentlich besser, alles selbst aus einer Hand zu erledigen. Nicht zuletzt deshalb weil sowohl Söldner (die ich grundsätzlich ablehne) wie auch Drittstaaten meist mehr als fragwürdig sind und von den Fern- wie Nebenwirkungen her mehr Probleme verursachen als sie lösen.

Man könnte hier nun im Gegenzug auf die "Erfolge" der Kurden im Kampf gegen den IS verweisen, wo dieser indirekte Ansatz ja praktiziert wurde. Aber die Schäden welche diese "Erfolge" produziert haben sind noch gar nicht vollständig absehbar. Man tauschte im Endeffekt ein Problem gegen mehrere andere. Aber wie gesagt, das führt hier zu weit weg.

Eigene echte leichte Infanterie könnte sowohl in Dritte Welt Ländern wie auch insbesondere in der Bündnisverteidigung sehr wertvolle Dienste leisten. Sie kann dies kostengünstiger und zahlreicher als andere Waffengattungen. Sie stellt den Feind vor immense Probleme und bietet umgekehrt für den geringsten Gesamtaufwand immens viele Möglichkeiten. Sie wäre daher (rein theoretisch) eine wertvolle Option.

Stattdessen: entwickelt man selbst die heutige Infanterie immer mehr in Richtung von de facto mechanisierten Kräften und überlässt das Feld welches für die leichte Infanterie angedacht war den Sondereinheiten.

Daher noch ein Schlussgedanke: man könnte natürlich auch daran denken, entsprechende Sondereinheiten drastisch zu vergrößern, zumal es ja auch eine Menge Überschneidungen zu echter leichter Infanterie gibt. Dabei wird letztgenannte nicht auf das Niveau der tatsächlichen Spezialeinheiten ausgebildet, aber sie wird von der Gliederung her an diese angehängt, und steht damit außerhalb des Einfluss anderer Teilstreitkräfte, welcher ihre Entwicklung behindert oder in ihr Gegenteil verkehrt. Deshalb sollten echte Jäger Teil eines eigenen Großkampfverbandes sein, welcher auch die entsprechenden Spezialkräfte beinhaltet, im Fall dieser Bundesrepublik also beispielsweise die DSK, welche damit deutlich ausgebaut werden könnte (aktuell ca 11 000 Mann und mit weiteren Jäger-Verbänden um die 20 000 Mann aufwärts). Langfristig stellt sich die Frage, ob solche Kräfte zusammen mit Spezialeinheiten, militärischem Geheimdienst, Cyber- und Informationsraum und besitmmten Aufklärungseinheiten sowie bestimmten Anteilen von Heeresfliegern nicht eine eigene Teilstreitkraft bilden sollten. Zudem gäbe es weitere solche Verbände in einer Miliztruppe, welche Streitkräfte-Basis, San, etc aufnimmt, also überall da Anteile vereint wo eine Überschneidung in Zivile Elemente gegeben ist.

Es entstünden drei Teilstreitkräfte welche ich in Ermangelung besserer Namen mal als:

Aufklärung / Armee / Miliz

bezeichne. Jäger als echte leichte Infanterie wären dabei Anteile von Aufklärung und Miliz.
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