02.09.2015, 06:49
Nelson:
Natürlich kann man einen solchen Kommando-Mörser nicht immer und überall einsetzen, aber dass ist ja auch gar nicht die Zielsetzung. Wie andere Systeme auch die unter bestimmten Umständen nicht eingesetzt werden können, hat dass natürliche Grenzen welche du ja auch schön aufgeführt hast.
Das ist halt eine Schützenwaffe unter anderen, nicht mehr, nicht weniger. Dafür wiegt dieses System sehr wenig, kann sehr leicht mitgeführt werden und ist eben in vielen Situationen immens nützlich.
Um sicher zustellen dass wir das gleiche Bild vor Augen haben, hier mal ein paar Filme dazu:
<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=2vkHwLxhOgw">https://www.youtube.com/watch?v=2vkHwLxhOgw</a><!-- m -->
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1 Wenn (wie in früheren Zeiten praktiziert (WK2 Japan, USA in Vietnam usw) jeder Soldat eines Zuges auch nur eine Mörsergranate in seinem Sturmgepäck hat, kommt so ein Zug bereits auf eine gar nicht so geringe Menge an Schuss. Der Mörserträger hat entsprechend noch mehr am Mann dabei, und versorgt sich wenn er leer geschossen hat von den anderen.
2 Ist das eben keine Waffe mit der länger durchgeschossen werden sollte. In der heutigen Zeit erst recht nicht. Vergleichbar einem Scharfschützen muss recht schnell ein Stellungswechsel erfolgen.
Und da sind wir wieder beim Kriegsbild an sich, auf dem ja dann die Doktrin und dieser folgend die Taktik aufbaut. Dein ganzes Kriegsbild ist hier ein anderes als das meine. Deine Vorstellung ist, dass man den Feind sucht während sich dieser versteckt, dass exakte Gegenteil aber ist die Zielsetzung.
Wir sind es, der unsichtbar im Gelände ist. Der Mörser dient daher primär dem Feuerüberfall auf Gegner die gar nicht wissen dass wir da sind. Und nach wenigen Schüssen ist ohnehin ein Stellungswechsel, Rückzug etc geboten.
Wenn du meine TOE in diesem Strang ansiehst, sollte dir explizit auffallen, dass ich schon auf Kompanieebene Scharfschützen vorsehe (und dies bei einer numerisch deutlich kleineren Kompanie) und ebenso auf Bataillonsebene und auf Ebene des leichten Jäger-Regimentes eine eigene spezialisierte Aufklärungskompanie. Und auch das überschlagene Vorgehen und die gegenseitige Unterstützung verschiedener Einheiten untereinander gegen den gleichen Gegner habe ich ja explizit vorgesehen und hier mehrfach genannt.
Zu den genannten Problemen:
Das Problem Gegner in der Fläche zu übersehen hast du immer, egal ob mit oder ohne Mörser. Wenn diese Anmerkung von dir aber in Bezug auf die stark aufgelockerte Kampfweise gemeint war: da diese ja selbst darauf abzielt, keinerlei "Front" zu haben und kein Gelände zu halten (im klassischen Sinne) ist das gar nicht so relevant. Diese "Flankenfurcht" muss man der Infanterie nehmen, ihr Schutz dagegen ist gerade eben die Auflockerung und Tarnung.
Das Problem dass deine (elektronischen) Netzwerke zerschlagen werden hast du ebenfalls immer. Ich hatte das ebenfalls explizit angeführt und deshalb in einer Antwort an WideMasta ausdrücklich geschrieben, dass deshalb die Infanterie eine Verstärkung der eigenen Feuerkraft braucht und Redundanz dass wichtigste ist, dass also die Infanterie auch ohne Unterstützung (weil diese nicht abrufbar ist - weil das Netz gestört/zerstört wurde) kämpfen können muss.
Und gerade deshalb machen Kommando-Mörser besonders viel Sinn, weil sie auf der niedrigsten Ebene, selbst auf einer Gruppen-Ebene die Möglichkeiten und die Feuerkraft der Infanterie stark erhöhen.
Und weil sie einfach und primitiv sind und daher selbst unter widrigsten Umständen immer noch eingesetzt werden können.
Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Es kann sein, dass ich auf taktsicher Ebene noch untereinander kommunizieren kann, direkt vor Ort also, dass ich aber eben die höheren Ebenen nicht erreichen kann. Gerade dieser Umstand kommt sogar recht häufig vor, dass ich also die Nachbarzüge erreiche, aber nicht den Brigadestab oder nicht den Bataillonsstab etc.
Aber vor allem anderen möchte ich dir das Bild nehmen, bei einem Kommando-Mörser handele es sich um ein aufwendiges Gerät: dem ist gerade eben nicht der Fall! Es ist ein einfaches, primitives Gerät und gerade deshalb so besonders geeignet wenn Widrigkeiten (Friktionen) auftreten. Es gibt hier einfach viel mehr Einsatzmöglichkeiten auch wenn alle Elektronischen Hilfsmittel ausfallen.
Zudem gibt es noch viele andere Möglichkeiten der Kommunikation als nur per Funk. Im weiteren ist in Bezug auf Funk die Störung unserer Netze nicht mal das primäre Problem, sondern die Emissionen welche diese Systeme verursachen und welche dann unsere Position, numerische Stärke usw verraten können. Das heißt selbst wenn man Funk hätte, heißt das nicht dass es immer eine kluge Idee ist zu funken.
Bezeichnend dass du hier an dieser Stelle Fahrzeuge nennst. Denn der Kommando-Mörser zielt gerade eben auf eine Kampfweise ohne Fahrzeuge ab (auch wenn man diese optional natürlich verwenden kann). Logistisch besteht zudem ein erheblicher Unterschied zwischen kleiner 60mm Munition (Kommando-Mörser) und der immens schwereren 120mm Munition (Wiesel). Aber noch mal ganz abgesehen von logistischen Fragen ist der taktische Unterschied immens:
Während ich in dem einen Fall das Mörserfeuer erst von der Kilometer weit weg stehenden Einheit abrufen muss, ist es im anderen Fall sofort und direkt verfügbar und wirkt unmittelbar. Das ist taktisch etwas völlig anderes und notwendig im Zeitalter immer kleinerer Zeitfenster welche man für eine effektive Bekämpfung nutzen kann.
Und selbst das spricht für Kommando-Mörser. Den die sind spottbillig im Vergleich mit anderen Systemen. Und haben eine lange Lebensdauer weil es so gut wie keine Verschleißteile im Vergleich zu komplexeren Waffen gibt.
Bei genauer Durchsicht solltest du eigentlich feststellen, dass ich pro Infanteriegruppe mit 7 Mann sogar 2 solcher Systeme vorsehe, in meinem Fall beispielsweise 2 Wirkmittel 90 oder 2 Wirkmittel 60 pro Gruppe.
Die Idee der Wirkung vor Deckung ist nicht zwingend falsch, bedarf aber bestimmter Umstände und resultiert bei der BW auch stark aus ihrer Einsatzerfahrung in Afghanistan welche sich nur bedingt auf ernsthafte Kriege übertragen lässt. Es kommt auf die Umstände an.
Meiner Ansicht nach aber ist Tarnung dass wesentlichste, und daher bringe ich immer den Spruch: Tarnung, Tarnung über alles.
Aber selbst bei einem Konzept des Primats der Wirkung ist ein 60mm Mörser gerade eben die Waffe der Wahl! Den genau genommen entspricht er exakt diesem Prinzip: hohe Wirkung sofort direkt vor Ort - dafür wie du selbst ja schon festgestellt hast eine gewisse Einschränkung was die Deckung angeht (welche also eine gewisse Größe etc haben muss). Zitat ja von dir selbst:
Zweifelsohne richtig, aber entspricht sogar dem von dir selbst zitierten BW Konzept und darüber hinaus muss man den Mörser ja wie gesagt nicht in jedem Fall einsetzen. Dann feuert man halt seine IAR und Raketenwerfer und der Mörser bleibt auf dem Rücken (siehe Film).
Eine zentrale Lenkung der Feuerkraft sollte eigentlich primär der Konzentration derselben dienen, daher die Führung von Schützenwaffen durch Vorgesetzte, beispielsweise der MG durch den Gruppen- oder Zugführer etc
Das Wild herumballern zu verhindern ist primär eine Frage der Ausbildung und Disziplin. Ohne solche aber verliert man so oder so. Aber um hier den einleitenden Teilsatz nochmal heraus zu greifen und zu betonen: solche Kommando-Mörser sind keine Artillerie, sie sind Schützenwaffen.
Du würdest doch auch nicht RPG-7 und Kornet-E als das gleiche bezeichnen und auf die gleiche Weise einsetzen wollen, oder ?!
Ich finde diese Ausführung bezeichnend für die derzeitige Kultur: es sollte gerade eben nicht die Frage sein, ob ich im Knast lande, sondern ob ich Siege oder Verliere. Nur dass allein zählt, alles andere ist bedeutungslos. Wenn wir mit dem Gedanken an den Staatsanwalt in eine Schlacht ziehen, haben wir diese schon verloren!
Auch auf wenige Ziele lohnt es sich, eine größere Feuerkraft zu entwickeln um diese auch sicher zu vernichten, noch abgesehen von der psychologischen Wirkung welche man meist unterschätzt und welche gerade in Infanterie-Gefechten von ebenso großer Bedeutung ist wie die reale Waffenwirkung selbst. Und Material sparen.... angesichts der geringen Kosten und des geringen Materialaufwands eines solchen Mörsers spart man hier so gut wie nichts. Wir könnten für nur eine Korvette die komplette Infanterie mit solchen Mörsern überschwemmen (weit über das hinaus was ich konzipiert habe).
Wenn man es kann, klar. Aber 1 dass schließt sich nicht gegenseitig aus. Meine TOE beinhaltet beispielsweise eine komplette Mörser-Kompanie mit 98mm Mörsern und darüber steht auch noch die Artillerie. Man kann nämlich durchaus alles drei einsetzen und dies auch zeitgleich und erst so wird eine runde Sache daraus! Warum klingt es bei dir immer nach entweder/oder ? Man kann sowohl direkt ein paar Schuß mit seinem Kommando-Mörser abgeben und gerade eben erst dadurch die Zeit gewinnen überhaupt erst die dicken Brummer ranholen zu können!
In vielen Situationen ist 2 zudem das Zeitfenster sehr gering. Trotz Vernetzung und IdZ System ist zu erwarten, dass ein heran holen von Unterstützungswaffen aus mehreren Kilometern Entfernung zu lange Dauern kann. Dann reißt es ein solches System immens heraus, weil man damit sofort eine erhebliche Wirkung erzielen kann.
Natürlich kann man einen solchen Kommando-Mörser nicht immer und überall einsetzen, aber dass ist ja auch gar nicht die Zielsetzung. Wie andere Systeme auch die unter bestimmten Umständen nicht eingesetzt werden können, hat dass natürliche Grenzen welche du ja auch schön aufgeführt hast.
Das ist halt eine Schützenwaffe unter anderen, nicht mehr, nicht weniger. Dafür wiegt dieses System sehr wenig, kann sehr leicht mitgeführt werden und ist eben in vielen Situationen immens nützlich.
Um sicher zustellen dass wir das gleiche Bild vor Augen haben, hier mal ein paar Filme dazu:
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Zitat:Ich bezweifele allerdings weiterhin, dass man einen derartigen Mörser tatsächlich (vernünftig) mit einem einzelnen Schützen im Gefecht halten kann - ein Schütze reicht aus, aber die anderen Jungs müssen die Munition ranschaffen.
1 Wenn (wie in früheren Zeiten praktiziert (WK2 Japan, USA in Vietnam usw) jeder Soldat eines Zuges auch nur eine Mörsergranate in seinem Sturmgepäck hat, kommt so ein Zug bereits auf eine gar nicht so geringe Menge an Schuss. Der Mörserträger hat entsprechend noch mehr am Mann dabei, und versorgt sich wenn er leer geschossen hat von den anderen.
2 Ist das eben keine Waffe mit der länger durchgeschossen werden sollte. In der heutigen Zeit erst recht nicht. Vergleichbar einem Scharfschützen muss recht schnell ein Stellungswechsel erfolgen.
Zitat:Wenn die Infanterie weiß, dass sich der Feind am Punkt X aufhält, dann kann sie ihn mit Mörsern auf die 1000-2000 Meter die der Mörser schaffen soll bekämpfen. Leider findet die Infanterie den Gegner schon auf 300 Meter Entfernung nur verdammt schwer, und bei vernünftiger Tarnung sind Leute wie du sicherlich ohne weiteres in der Lage, sich auf weniger als 150 Meter an recht Aufmerksame Leute anzunähern.
Und da sind wir wieder beim Kriegsbild an sich, auf dem ja dann die Doktrin und dieser folgend die Taktik aufbaut. Dein ganzes Kriegsbild ist hier ein anderes als das meine. Deine Vorstellung ist, dass man den Feind sucht während sich dieser versteckt, dass exakte Gegenteil aber ist die Zielsetzung.
Wir sind es, der unsichtbar im Gelände ist. Der Mörser dient daher primär dem Feuerüberfall auf Gegner die gar nicht wissen dass wir da sind. Und nach wenigen Schüssen ist ohnehin ein Stellungswechsel, Rückzug etc geboten.
Zitat: a) Die Eingliederung eigener hochspezialisierter Aufklärer - Fernspäher oder Scharfschützen - als "Feuerleiter" in die untersten Strukturen der Infanterie, oder b) das überschlagende Vorgehen kleiner Infanterieeinheiten - Gruppe 1 klärt auf, Gruppe 2 bleibt 500 Meter dahinter in Mörserschussposition, Gruppe 3 irgendwo dazwischen.
Problem: Ich gehe das Risiko ein, innerhalb dieser Fläche Gegner schlichtweg zu übersehen.
Problem: Die Vernetzung wird anfällig - entweder gegen ECM, Funkortung oder weiß die Hölle was.
Wenn du meine TOE in diesem Strang ansiehst, sollte dir explizit auffallen, dass ich schon auf Kompanieebene Scharfschützen vorsehe (und dies bei einer numerisch deutlich kleineren Kompanie) und ebenso auf Bataillonsebene und auf Ebene des leichten Jäger-Regimentes eine eigene spezialisierte Aufklärungskompanie. Und auch das überschlagene Vorgehen und die gegenseitige Unterstützung verschiedener Einheiten untereinander gegen den gleichen Gegner habe ich ja explizit vorgesehen und hier mehrfach genannt.
Zu den genannten Problemen:
Das Problem Gegner in der Fläche zu übersehen hast du immer, egal ob mit oder ohne Mörser. Wenn diese Anmerkung von dir aber in Bezug auf die stark aufgelockerte Kampfweise gemeint war: da diese ja selbst darauf abzielt, keinerlei "Front" zu haben und kein Gelände zu halten (im klassischen Sinne) ist das gar nicht so relevant. Diese "Flankenfurcht" muss man der Infanterie nehmen, ihr Schutz dagegen ist gerade eben die Auflockerung und Tarnung.
Das Problem dass deine (elektronischen) Netzwerke zerschlagen werden hast du ebenfalls immer. Ich hatte das ebenfalls explizit angeführt und deshalb in einer Antwort an WideMasta ausdrücklich geschrieben, dass deshalb die Infanterie eine Verstärkung der eigenen Feuerkraft braucht und Redundanz dass wichtigste ist, dass also die Infanterie auch ohne Unterstützung (weil diese nicht abrufbar ist - weil das Netz gestört/zerstört wurde) kämpfen können muss.
Und gerade deshalb machen Kommando-Mörser besonders viel Sinn, weil sie auf der niedrigsten Ebene, selbst auf einer Gruppen-Ebene die Möglichkeiten und die Feuerkraft der Infanterie stark erhöhen.
Und weil sie einfach und primitiv sind und daher selbst unter widrigsten Umständen immer noch eingesetzt werden können.
Zitat:"Problem": Wenn ich so aufwändiges Gerät habe, dass ich die Feuerleitung für meinen Mörsertrupp übernehmen kann, dann kann ich vermutlich auch gleich die "schweren" (Panzer-) Mörser, die Artillerie, Heeresflieger oder Luftwaffe damit versorgen.
Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Es kann sein, dass ich auf taktsicher Ebene noch untereinander kommunizieren kann, direkt vor Ort also, dass ich aber eben die höheren Ebenen nicht erreichen kann. Gerade dieser Umstand kommt sogar recht häufig vor, dass ich also die Nachbarzüge erreiche, aber nicht den Brigadestab oder nicht den Bataillonsstab etc.
Aber vor allem anderen möchte ich dir das Bild nehmen, bei einem Kommando-Mörser handele es sich um ein aufwendiges Gerät: dem ist gerade eben nicht der Fall! Es ist ein einfaches, primitives Gerät und gerade deshalb so besonders geeignet wenn Widrigkeiten (Friktionen) auftreten. Es gibt hier einfach viel mehr Einsatzmöglichkeiten auch wenn alle Elektronischen Hilfsmittel ausfallen.
Zudem gibt es noch viele andere Möglichkeiten der Kommunikation als nur per Funk. Im weiteren ist in Bezug auf Funk die Störung unserer Netze nicht mal das primäre Problem, sondern die Emissionen welche diese Systeme verursachen und welche dann unsere Position, numerische Stärke usw verraten können. Das heißt selbst wenn man Funk hätte, heißt das nicht dass es immer eine kluge Idee ist zu funken.
Zitat: Und ob ich nun die Granaten dem Schützen X, Z und K mitgebe, damit sie sie vom Boxer oder LKW zum Mörser N schleppen, oder ob der Wiesel-Mörser 4 Kilometer der Front wartet, klingt logistisch irgendwo auch egal, oder nicht?
Bezeichnend dass du hier an dieser Stelle Fahrzeuge nennst. Denn der Kommando-Mörser zielt gerade eben auf eine Kampfweise ohne Fahrzeuge ab (auch wenn man diese optional natürlich verwenden kann). Logistisch besteht zudem ein erheblicher Unterschied zwischen kleiner 60mm Munition (Kommando-Mörser) und der immens schwereren 120mm Munition (Wiesel). Aber noch mal ganz abgesehen von logistischen Fragen ist der taktische Unterschied immens:
Während ich in dem einen Fall das Mörserfeuer erst von der Kilometer weit weg stehenden Einheit abrufen muss, ist es im anderen Fall sofort und direkt verfügbar und wirkt unmittelbar. Das ist taktisch etwas völlig anderes und notwendig im Zeitalter immer kleinerer Zeitfenster welche man für eine effektive Bekämpfung nutzen kann.
Zitat:Mich überzeugt zwar die Idee von leichten Mörsern für die Infanterie, nur leider muss das auch vom Haushaltsausschuss und Bundesrechnungshof für gut befunden werden.
Und selbst das spricht für Kommando-Mörser. Den die sind spottbillig im Vergleich mit anderen Systemen. Und haben eine lange Lebensdauer weil es so gut wie keine Verschleißteile im Vergleich zu komplexeren Waffen gibt.
Zitat:Für den direkten Schuss wiederum gäbe es durchaus schlagkräftigere Systeme als den 60-mm-Mörser - so ziemlich jedes Mitglied der russischen "RP(G/O)"-Familie macht da ne ziemlich gute Figur.
Bei genauer Durchsicht solltest du eigentlich feststellen, dass ich pro Infanteriegruppe mit 7 Mann sogar 2 solcher Systeme vorsehe, in meinem Fall beispielsweise 2 Wirkmittel 90 oder 2 Wirkmittel 60 pro Gruppe.
Zitat:Zum Thema Deckung allgemein: Wenn ich keine Deckung habe, dann habe ich ein Problem. Offenbar lautet allerdings der Grundsatz der BW derzeit (jedenfalls laut einem befreundeten Feldwebel d.R.) "Wirkung vor Deckung". Halte ich zwar für die dümmste Idee des anbrechenden Jahrhunderts, aber was solls, ich hab keinen Infanterielehrgang hinter mir
Die Idee der Wirkung vor Deckung ist nicht zwingend falsch, bedarf aber bestimmter Umstände und resultiert bei der BW auch stark aus ihrer Einsatzerfahrung in Afghanistan welche sich nur bedingt auf ernsthafte Kriege übertragen lässt. Es kommt auf die Umstände an.
Meiner Ansicht nach aber ist Tarnung dass wesentlichste, und daher bringe ich immer den Spruch: Tarnung, Tarnung über alles.
Aber selbst bei einem Konzept des Primats der Wirkung ist ein 60mm Mörser gerade eben die Waffe der Wahl! Den genau genommen entspricht er exakt diesem Prinzip: hohe Wirkung sofort direkt vor Ort - dafür wie du selbst ja schon festgestellt hast eine gewisse Einschränkung was die Deckung angeht (welche also eine gewisse Größe etc haben muss). Zitat ja von dir selbst:
Zitat:Der Mörser erschwert aus meiner Sicht allerdings (so weit ich das überblicken kann) das "Deckung nehmen" in manchen Fällen
Zweifelsohne richtig, aber entspricht sogar dem von dir selbst zitierten BW Konzept und darüber hinaus muss man den Mörser ja wie gesagt nicht in jedem Fall einsetzen. Dann feuert man halt seine IAR und Raketenwerfer und der Mörser bleibt auf dem Rücken (siehe Film).
Zitat:Zur Frage Artillerie oder nicht: ...... Allerdings würde ich diese Feuerkraft (zunächst) zentral organisieren, schon allein, damit nicht 8 oder 10 Mörser einer Kompanie wild in der Gegend rumballern, weil Schütze Arsch meint, das sich da irgendwo was bewegt
Eine zentrale Lenkung der Feuerkraft sollte eigentlich primär der Konzentration derselben dienen, daher die Führung von Schützenwaffen durch Vorgesetzte, beispielsweise der MG durch den Gruppen- oder Zugführer etc
Das Wild herumballern zu verhindern ist primär eine Frage der Ausbildung und Disziplin. Ohne solche aber verliert man so oder so. Aber um hier den einleitenden Teilsatz nochmal heraus zu greifen und zu betonen: solche Kommando-Mörser sind keine Artillerie, sie sind Schützenwaffen.
Du würdest doch auch nicht RPG-7 und Kornet-E als das gleiche bezeichnen und auf die gleiche Weise einsetzen wollen, oder ?!
Zitat:auf 1500 Metern würde ich als Kommandant sehr gerne kontrollieren können, worauf meine Jungs ballern, damit ich nicht wegen der Auslöschung ganzer Dörfer oder befreundeter Truppenteile im Knast lande.
Ich finde diese Ausführung bezeichnend für die derzeitige Kultur: es sollte gerade eben nicht die Frage sein, ob ich im Knast lande, sondern ob ich Siege oder Verliere. Nur dass allein zählt, alles andere ist bedeutungslos. Wenn wir mit dem Gedanken an den Staatsanwalt in eine Schlacht ziehen, haben wir diese schon verloren!
Zitat:Abgesehen von diesem eher juristischen Aspekt spart die zentrale (Feuer-) Leitung Material. Statt einem Mann mit Zielgerät pro Trupp oder Gruppe brauche ich nur zwei oder drei pro Kompanie, ..... Angesichts der Leere des Schlachtfelds erscheint es auch nicht sonderlich wahrscheinlich, dass man zu viele Ziele auf mal entdecken wird.
Auch auf wenige Ziele lohnt es sich, eine größere Feuerkraft zu entwickeln um diese auch sicher zu vernichten, noch abgesehen von der psychologischen Wirkung welche man meist unterschätzt und welche gerade in Infanterie-Gefechten von ebenso großer Bedeutung ist wie die reale Waffenwirkung selbst. Und Material sparen.... angesichts der geringen Kosten und des geringen Materialaufwands eines solchen Mörsers spart man hier so gut wie nichts. Wir könnten für nur eine Korvette die komplette Infanterie mit solchen Mörsern überschwemmen (weit über das hinaus was ich konzipiert habe).
Zitat:Und wenn - dann ab mit den Daten nach hinten und die dicken Brummer ranholen.
Wenn man es kann, klar. Aber 1 dass schließt sich nicht gegenseitig aus. Meine TOE beinhaltet beispielsweise eine komplette Mörser-Kompanie mit 98mm Mörsern und darüber steht auch noch die Artillerie. Man kann nämlich durchaus alles drei einsetzen und dies auch zeitgleich und erst so wird eine runde Sache daraus! Warum klingt es bei dir immer nach entweder/oder ? Man kann sowohl direkt ein paar Schuß mit seinem Kommando-Mörser abgeben und gerade eben erst dadurch die Zeit gewinnen überhaupt erst die dicken Brummer ranholen zu können!
In vielen Situationen ist 2 zudem das Zeitfenster sehr gering. Trotz Vernetzung und IdZ System ist zu erwarten, dass ein heran holen von Unterstützungswaffen aus mehreren Kilometern Entfernung zu lange Dauern kann. Dann reißt es ein solches System immens heraus, weil man damit sofort eine erhebliche Wirkung erzielen kann.