Umfrage: Ist der MBT als Konzept überholt?
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MBT sind auch in Zukunft absolut wesentlich
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Zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahrzeugen
Vielleicht noch ein kurzer Beitrag dazu, warum ich den Begriff Sappeure verwende:

1 waren Sappeure keine Pioniere, sondern reine Belagerungstruppen deren Aufgabe der Einbruch in die feindliche Stellung war.

2 trugen klassische Sappeure eine sehr schwere Körperpanzerung, den sogenannten Sappenpanzer und Sappeurhelm.

Aufgrund dieser Reminiszenzen würde ich die von mir angedachte neue Waffengattung eben Sappeure nennen, um damit ihre Natur zu verdeutlichen und sie von bisher vorhandenen Waffengattungen zu unterscheiden.

Ein historisches Vorbild in neuerer Zeit wären eben die Verbände, welche die Sowjets für die Doktrin der Tiefen Operation entwickelten und welche sich vor allem im Zweiten Weltkrieg im Orts- und Häuserkampf dann so besonders bewährten. Diese speziellen Kampfgruppen welche die Sowjets für diese Aufgabe bildeten wurden Sturmgruppen oder Sturmabteilungen genannt.

Sehr ähnliche Verbände, aber in von der Ausrüstung her noch mehr auf ihre Aufgabe zugeschnitten wären dann die von mir angedachen Sappeure.

Im Zweiten Weltkrieg bestanden solche Kampfgruppen aus 1 Infanterie-Kompanie, 1 Pionier-Kompanie, 1 Panzerkompanie mit Schweren Kampfpanzern, 2 Mörser-Batterien, 1 Kanonen-Batterie und 1 verstärktem Flammenwerfer-Zug

Diese Kampfgruppen wurden dann in 3 bis 6 Sturmgruppen untergliedert, auf welche die Infanterie, Pioniere, Flammenwerfer, Kanonen (Feldkanonen und PaK) und Kampfpanzer aufgeteilt wurden während die Mörser-Batterien konzentriert seperat davon beisammen gehalten wurden.

Diese Kampfgruppen bewährten sich im Orts- und Häuserkampf und im Kampf um Stellungen immens (und die Infanterie/Pioniere trug übrigens vergleichsweise schwere Körperpanzerung die einem der früheren Sappeurpanzer sehr ähnlich sah).

Aufbauend auf diesem praktischen Beispiel würde ich solche Verbände als organische Einheiten schaffen und als organische Kampfverbände aufstellen, wobei in diesen bisherige Panzergrenadiere (ohne Schützenpanzer), Pioniere und eben Kampfpanzer zusammen mit einigen ergänzenden Waffensystemen neu zu einer organischen Truppe der Sappeure gefasst würden.

Demgegenüber werden die Aufgaben für welche man bisher die Kampfpanzer (MBT) vorsah im weiteren von den "Schützenpanzern" und anderen solchen Panzerplattformen wahrgenommen. Und hierzu müsste ich auch noch einen Punkt anmerken:

Meiner Meinung nach ist die Idee der Panzergrenadiere und des Schützenpanzers von der Konzeption her unsinnig geworden. Die heutigen Schützenpanzer sind eben von ihrer Natur her keine Schützenpanzer mehr, sie sind in Wahrheit leichte Kampfpanzer. Wenn man dies verstehen und akzeptierren würde, und Panzergrenadiere nicht als Teil der Panzerwaffe, sondern ihrer eigentlichen wahren Natur nach als Infanterie begreifen würde, wäre viel gewonnen.

Den hier und heute hat man mit der Doktrin der Schützenpanzer zu wenig Feuerkraft und viele Einschränkungen die sich aus dem Wahn des aufgesessenen Kampfes ergeben welcher völlig überholt ist. Und umgekehrt was die infanteristische Seite angeht eine viel zu geringe Absitzstärke.

Wenn man also die Idee des Schützenpanzers aufgibt, und diese Fahrzeuge als leichte Kampfpanzer versteht, konzipiert, rüstet und einsetzt, ergeben sich immense neue taktische Möglickeiten. Ergänzend dazu stirbt damit das Konzept des Panzergrenadiers (mit Schützenpanzer und aufgesessenem Kampf), welcher zu normaler Infanterie wird. Aufgrund ihrer Fähigkeiten und Kenntnisse würden sich die bisherigen Panzergrenadiere aber natürlich besonders dafür anbieten, die infanteristische Komponente der Sappeurtruppe zu stellen bzw zu stärken. Als Fahrzeug für den Transport derselben treten dann an die Stelle der bisherigen Schützenpanzer neue überschwere Transportpanzer auf Kette, welche entweder als Plattform das gleiche Fahrzeug wie der Kampfpanzer Leopard 2 benutzen oder als Plattform dass Grundfahrzeug der Panzerhaubitze 2000 nutzen (zweite Variante würde ich vorziehen).

Das macht die bisher an diese Infanterie gebundenen Schützenpanzer frei für neue Aufgaben, und damit für die Übernahme des Panzerkampfes. Nun wird jeder argumentieren, dass ein Schützenpanzer im LOS Panzerkampf schlechter ist als ein Kampfpanzer. Dies lässt aber den entscheidenden und alles verändernden Faktor außer Acht der jetzt technisch verfügbar ist: Abstandsaktive Schutzmaßnahmen. Diese werden durch KE aus 120mm Rohren nicht mehr überwindbar sein. Entweder also steigert man die Kaliber (was weitere Probleme mit sich bringt) oder man setzt darauf, diese neuen Schutzsysteme mit Maschinenkanonen (Mittelkaliber) herunter zu schießen und dem dann beschädigten und geblendeten Panzer (HEI Munition) mittels dem Feuerstoß aus der MK nachgesandten Hochgeschwindigkeits-PALR zu erledigen. Letztgenannter Weg ist meiner Ansicht nach der flexibelste und damit derjenige welcher die größte Redundanz aufweist.

Zudem befürworte ich stark eine Wiederaufstellung von Panzerjäger-Verbänden, welche dann mit weitreichendem Feuer ihrer Raketen die Feuerdichte und Feuerkraft der "Schützenpanzer" (=leichte Kampfpanzer) gegenüber Kampfpanzern ausreichend erhöhen würden. Und dies für geringere Kosten, eine bessere Geländebeweglichkeit und eine geringere Signatur sowie geringere logistische Anforderungen.

Der schwere Kampfpanzer ist als Generalist und Träger des Bewegungskriegs zu aufwendig geworden, logistisch zu fordernd, zu eingeschränkt durch die Masse an notwendigen rückwärtigen Diensten als dass er noch weitere diese Aufgabe wird wahrnehmen können. Aber ich will eben auch nicht auf ihn verzichten, gerade eben weil er im Stellungskampf, im Kampf um das durchschnittene Gelände unverzichtbar und überlegen ist. Daher eben meine neue Zuordnung, Aufgabe und Truppengattung für diese Art von Panzern.
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