05.05.2015, 13:36
Quintus Fabius schrieb:Ich sprach von Radpanzern die sich im Einsatz in China sehr bewährten. [...] Demgegenüber waren die Radpanzer für Schienenbetrieb viel einfacher konzipiert: hier nahm man nur die Reifen ab (die waren speziell konsturiert um sehr schnell ab- und aufgezogen werden zu können) und dass Fahrzeug fuhr auf denselben Achsen auf denen es sonst auch bei Radbetrieb fuhrein schönes beispiel für das "keep it simple" prinzip, von dem ich auch ein großer anhänger bin. für heutige fahrzeuge (größer als 4x4) aber wohl eher keine möglichkeit mehr, da der radstand dann zu schmal wäre.
Zitat:Die passive Panzerung wird trotz dieser Systeme immens wichtig sein, weil viele Waffen inzwischen selbst wenn sie von den Abstandsaktiven Schutzmaßnahmen abgefangen werden trotzdem noch eine erhebliche Restwirkung gegen den Panzer erzielen. Dazu werden diese Maßnahmen zu einer massiven Steigerung des Maschinenkanonenfeuers führen um dadurch die Panzer zu blenden, zu beschädigen und die Hardkillsysteme herunter zu schießen.natürlich: mehr panzerung bei gleichem gewicht ist immer gut. insbesondere bei der frontalpanzerung kann diese auch meiner meinung nach prinzipiell nicht hoch genug sein. bei der rundum-panzerung kann man aber m.E. gewisse abstriche machen, da ansonsten das gesamtgewicht einfach viel zu stark ansteigt.
Rundum [gegen alle mittelkaliber panzern kann man] sicher nicht, aber frontal durchaus. Und dass ist zwingend wichtig, aufgrund der oben angerissenen Entwicklung.
beim schutzniveau der frontalpanzerung widerum müsste man sehr genau abwägen, welchen "kalibersprung" man noch durchführen will und welchen nicht, da sich hier erhebliche gewichtsunterschiede ergeben dürften. hier fällt es mir sehr schwer, eine sinnvolle obergrenze für mittlere fahrzeuge zu ziehen, da heute ja selbst leichteste fahrzeuge bereits z.B. eine RMK35 tragen können. als wert für die frontpanzerung sollte man daher vermutlich zwischen 30mm und 40mm geschossabwehr anpeilen.
Zitat:[gewisse schwächen im vergleich zur kette sehe ich allerdings noch immer bei der geländegängigkeit unter extremen witterungsbedingungen (schnee, sumpf, etc.),] Was auch ein Grund ist, warum ich Ketten bereits bei mittleren Plattformen bevorzugen würde: aufgrund der höheren Flexibilität in Bezug auf das Gelände und der damit größeren nutzbaren Bewegungsfläche.absolute zustimmung. und gerade hier sehe ich die option eines wechsels zwischen rad und kette als echten gewinn an: einerseits kann man (fast) jedes gelände befahren, das auch für reine kettenfahrzeuge nutzbar wäre, andererseits hätte man den größeren potentiellen aktionsradius (aufgrund geschwindigkeit, spritverbrauch, eigenverlegbarkeit über größere strecken) eines radfahrzeugs. der jeweilige wechsel wird natürlich im gegenzug auch zeit in anspruch nehmen. diese zu investieren könnte sich aber recht schnell lohnen.
Das Ziel muss es sein, dass die potentielle Fläche in der sich meine Fahrzeuge aufhalten können so groß wie möglich ist,
Zitat:Ich würde allerdings diese optionalen Ketten durchaus als Sinnvoll betrachten, um die Geländegängigkeit bei Schnee, Schlamm usw zu erhöhen. Solche Ketten sind aber nicht zwingend an den AHED gebunden. Wie man sieht werden diese ja einfach über die normalen Reifen gezogen.dann sind wir ja bzgl. der optionalen ketten im grundsatz einer meinung
[...]
Bezüglich optionaler Kettenantriebe für Radfahrzeuge aber spricht für leichte Radpanzer meiner Meinung nach nichts dagegen, im Gegenteil! Ich würde halt demgegenüber bereits mittlere Panzer immer als Kettenpanzer auslegen. Aber optionale Ketten für leichte Radpanzer, gar keine Frage, dass wäre eine hervorragende Sache und erhebliche Leistungssteigerung!
Ein Radpanzer welcher wie der AHED optionale Ketten zur Verfügung hat ist daher zweifelsohne eine gute Sache. Dafür braucht man aber nicht zwingend einen Hybrid-Antrieb und eine aufwendige hydropneumatische (elektrische) Federung. Solche Überziehketten kann man ja auch auf ganz konventionellen Fahrzeugen verwirklichen.

diese ließen sich prinzipiell vermutlich auch auf konventionellen fahrzeugen verwirklichen. diese wären dann aber wesentlich (!) weniger manövrierfähig.
der vorteil der kombination "optionale kette" + "hybrid-antrieb" liegt eben darin, dass sie wesentlich besser zusammenpasst als die (ggf. ebenfalls mögliche) kombination "optionale kette" + "konventioneller antrieb". dies einfach deswegen, weil die ketten beim hybriden verschiedene laufrichtungen haben können, während dies beim konventionellen antrieb konstruktionsbedingt nicht möglich ist. d.h. die kombination "optionale kette" + "konventioneller antrieb" wäre im ergebnis sogar weniger manövrierfähig als die radversion des fahrzeugs (da durch die kette auch die anstellwinkel der reifen eingeschränkt werden)! dies widerum halte ich für einen zu großen nachteil.
Zitat:deshalb halte ich so etwas:link 2-4 - volle zustimmung. zu komplex, zu viel zusatzgewicht, zu "klobiges" gesamtsystem
<!-- m --><a class="postlink" href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/eb/Humvee_equipped_with_four_snow_treads.jpg/1280px-Humvee_equipped_with_four_snow_treads.jpg">http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... treads.jpg</a><!-- m -->
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für eine falsche Konzeption, während hingegen das Konzept des AHED mit über die normalen Reifen gezogenen Ketten meiner Meinung nach richtig ist.
link 1 halte ich dagegen (mit einschränkungen) für sinnvoll. hier wäre der gedanke, ein radfahrzeug nur ausnahmsweise für eine besondere verwendung anzupassen, um die gesamte typenvielfalt an fahrzeugen so weit wie möglich zu reduzieren. so könnte man z.B. einen humvee oder meinetwegen einen fennek für ein besonders schwieriges gebiet (sumpf, schnee, etc.) vorab an die mission anpassen. ein BV206 / ATTC/AAV wäre natürlich noch immer weit besser für so ein gebiet geeignet. dieser ist aber m.E. bereits eher speziell und wäre somit im rahmen einer reduzierung der typenvielfalt ggf. von einer streichung betroffen. mit dem missionsspezifischen wechsel auf ketten hätte man aber zumindest einen eingeschränkten ersatz dafür.
Zitat:Meiner Meinung nach muss man bei solchen Beschaffungen auch kriegswirtschaftliche Aspekte berücksichtigen. Zweifelsohne gibt es alle möglichen technischen Raffinessen aber die Frage sollte doch auch immer sein, ob der Mehrwert die Kosten rechtfertigt und ob nicht eine andere, weniger leistungsfähige aber dafür ausreichend und günstigere Lösung besser ist.darüber brauchen wir hier glaube ich nicht zu diskutieren. die kosten/nutzen relation muss in jedem fall stimmen. auch ich habe lieber 1000 "gute" fahrzeuge als 600 "goldrandlösungen".
Zitat:Das eigentlich interessante am AHED ist aber gar nicht die optionale Kette, sondern der Antrieb [...]dass es da bereits ansätze gab (die aber nie umgesetzt wurden) ist mir natürlich bewusst. inzwischen scheint es zumindest mir aber zum ersten mal so, dass die probleme bei der technologie überwunden wurden oder unmittelbar vor der überwindung stehen.
Um mal bei dieser Antriebsart zu bleiben:
Die ist eigentlich gar nicht so neu. Die Belgier haben beispielsweise schon in den 90er Jahren Panzer mit dieser Antriebsart als Prototypen fertig gestellt. Interessant finde ich daher, dass sich dieser eigentlich seit Jahrzehnten mögliche Antrieb nie praktisch militärisch durchgesetzt hat. Das spricht eigentlich dafür, dass dieser Antrieb signifikante technische Probleme hatte bzw hat.