Umfrage: Ist der MBT als Konzept überholt?
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Zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahrzeugen
hallo quintus

vielen dank für deine ausführlichen erläuterungen. ich erlaube mir, auf diese hier noch einmal einzugehen.

Quintus Fabius schrieb:xiphias:

Beispielsweise bin ich der Ansicht, dass eine solche Konzeption sinnlos bzw falsch ist. Und zwar aus folgendem Grund:

Die Vor- und Nachteile von Radantrieb oder Kettenantrieb sind primär eine Funktion des Gewichtes und in Bezug auf militärische Fahrzeuge damit eine der montierten Panzerung.
jein. das gewicht ist m.E. nur eine seite der medaille, wobei die zweite die geländegängigkeit des fahrzeugs ist. selbstverständlich bedingt das gewicht die geländegängigkeit. es gibt aber schließlich auch kaum oder nur leicht gepanzerte fahrzeuge auf kette wie z.B. den BV206/ ATTC/AV oder die russichen BMP und BMD versionen, die alle vom gewicht her problemlos auch auf rädern umsetzbar wären, jedoch aus gründen der wesentlich höheren geländegängigkeit dennoch auf kette realisiert wurden. die frage "rad oder kette" allein auf das angepeilte schutzniveau des fahrzeugs zu beschränken halte ich daher für zu kurz gegriffen.

Zitat:Leichtere Panzerfahrzeuge sind daher mit Radantrieb besser bedient, je größer das Gewicht wird desto überlegener werden Kettenantriebe.

im allgemeinen und als faustregel: volle zustimmung. aber es gibt eben auch ausnahmen wie die o.g. fahrzeuge und einen "graubereich", in dem sowohl rad als auch kette für das gewicht des fahrzeugs (sinnvollerweise) infrage kommen. insbesondere für diesen bereich finde ich die option, den antrieb zu wechseln interessant. wirklich schwere plattformen (alles über 40 t definitiv und alles über 30 t in den meisten fällen) würde ich auch nur für kette auslegen.

Zitat:Dabei ist zu bedenken, dass der Gewichtsanstieg hier nicht einfach linear verläuft. Mehr Panzerung bedeutet zwingend einen stärkeren Motor, der ebenfalls wieder mehr wiegt und mehr Treibstoff verbraucht und beide zusammen brauchen mehr Platz (größerer Tank etc) und deshalb braucht man wieder mehr Volumen, also mehr Oberfläche, also mehr Panzerung was wiederum das Gewicht erhöht usw
auch hier volle zustimmung. ich sehe aber den nutzen eines wechsels auf kette nicht so sehr in der option, höheres gewicht/zusätzliche panzerung zu tragen, sondern die geländegängigkeit zu erhöhen.

Zitat:Das heißt eine Einheitsplattform mit einem optionalen Rad- bzw Kettenantrieb würde nur dann Sinn machen, wenn auch die Panzerung modular wäre um das Gewicht jeweils an den Antrieb anpassen zu können.

dies würde ich bei einer geplanten einheitsplattform ohnehin in jedem fall anpeilen.

Zitat:Das löst aber nicht das Problem des Motors, des Treibstofftanks und des dafür benötigten Volumens.

Es entstünde ein Radpanzer der übermotorisiert ist aber insgesamt zu schwach gepanzert wäre, bzw ein Kettenpanzer dessen Motorisierung bereits von Beginn an ausgeschöpft wäre und der daher kein Potential für KWS hätte.

Das ernsthaft zu lösen und alles unter einen Hut zu bringen stelle ich mir technisch extrem schwer vor. Die Folge wäre ein hochkomplexes System welches wiederum eine größere Neigung für Friktionen hätte.

Hier steht dann der Aufwand in keinerlei Verhältnis mehr zum Nutzen.
auch hier stimme ich dir absolut zu. es geht mir aber auch gar nicht darum, das schutzniveau zu erhöhen, sondern die geländegängigkeit heraufzusetzen. die option, auf kette vielleicht etwas mehr panzerung zu tragen, würde ich insoweit nur als "bonus" betrachten.

Zitat:Anders sieht dass aus, wenn man für seperate Rad- wie Kettenpanzer so viele Teile wie möglich identisch gestaltet so dass beide Fahrzeugtypen so weitgehend wie möglich identisch sind. Eine solche Lösung wäre zwar keine Einheitsplattform, würde aber im Endeffekt fast die gleichen Synergieeffekte bieten wie das von dir vorgestellte Konzept und das für viel weniger Kosten, mit geringerem technischen Risiko und mit einer je Plattform besseren Leistung !

Als ein Beispiel für eine solche Plattform könnte man u.a. die schwedische SEP benennen, die es sowohl in einer Ketten- als auch einer Radausführung gibt, wobei bei beiden die Panzerung weitgehend modular ist.

Noch besser erscheint mit das derzeitige Konzept der Russen in Panzerfahrzeugen verschiedener Gewichtsklassen dennoch so viele Teile wie möglich identisch zu gestalten. Zwar sind hier die Synergieeffekte noch etwas geringer, aber dafür erneut die Kosten geringer und die Leistung pro Plattform erneut höher.
die generelle vereinheitlichung der teile einer fahrzeugfamilie ist aus ökonomischen und versorgungstechnischen gesichtspunkten sicherlich immer sinnvoll. hier hat man aber am ende eben immer verschiedene fahrzeuge (mit allen vorteilen, die dies im sinne einer "spezialisierung" des jeweiligen fahrzeugs mit sich bringen mag) anstatt eines fahrzeugs, das eine doppelrolle erfüllen kann. ich interessiere mich nun eben im besonderen für letzteres, da hier nur jeweils ein fahrzeug ins einsatzgebiet verlegt werden muss, welches dann aber für jede einzelne mission wenn dies dafür sinnvoll ist vorab anpassbar wäre.

um mal ein beispiel zu nennen, worum es mir geht:

die stryker der USA hatten kamen meines wissens nach bei gutem witterungsverhältnissen im einsatzland durchaus gut voran. verschlechterten sich dann allerdings die bedingungen (regen, schlamm, etc.) saßen sie teilweise wohl völlig fest. hier hätte eine solche umstellung auf kette ggf. abhilfe schaffen können.

Zitat:PS: eine interessante Idee früherer Zeiten in diesem Kontext die heute völlig untergegangen ist sind Radpanzer die auch auf Eisenbahngleisen fahren konnten. Die Japaner hatten im Zweiten Weltkrieg solche Radpanzer und diese bewährten sich in China beispielsweise herausragend gut.
das ist eine wirklich interessante idee, zu der ich gerne mehr erfahren würde. die bindung an die schiene hat natürlich ihre schwächen. dennoch ein gutes konzept zur erhöhung der strategischen mobilität! warum aber wurde dies (nur) für radpanzer und nicht auch für kettenpanzer umgesetzt? letztere würde doch von dieser erhöhung der mobilität eher noch mehr profitieren, so wie ich das sehe.
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