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Leichte Infanterie
#66
Exakt. Die Gorkhas sind im Endeffekt der letzte Rest dieses Warrior-Tribe Konzepts in der britischen Armee. Und man darf ein solches Konzept auch nicht als eine Art Fremdenlegion verstehen. Die Möglichkeit Dienst in entsprechenden Verbänden zu tun wird pro Verband immer auf eine Ethnie und dazu abgeordnete Kriegsfreiwillige von uns beschränkt.

Allgemein:

Infanteriekampf ist primär Nahkampf und damit aufgrund des durchschnittenen Kampfraumes in welchem Infanterie agiert durch Quantität beherrscht.

Das primäre Problem der Infanterie ist deshalb ihr ständig zunehmender Überhang an Unterstützungs- und Logistikeinheiten. Den da die Gesamtzahl der Truppe gleich bleibt, sinkt damit fortwährend der Anteil der Kampftruppe in den Einheiten. Das hat drei Folgen: 1 die Feuerkraft sinkt 2 die Truppendichte im Raum wird ungenügend 3 das Feuer des Feindes konzentriert sich auf einen immer kleineren Teil der Einheit (womit durch diese Konzentration die Feuerkraft des Feindes wirksamer wird)

Nun versucht man die mangelnde Quantität und mangelnde Feuerkraft durch noch mehr Unterstützungswaffen und eine immer bessere technische Unterstützung in Sachen Aufklärung und Information zu ersetzen. Und zweifelsohne, mit besseren Informationen und schweren Waffen kann man auch zahlenmässig weit unterlegen trotzdem siegen.

Aber das ist meiner Überzeugung nach ein Irrweg. Denn je mehr solcher zusätzlicher Systeme man zur Unterstützung einsetzt, desto größer wird der Anteil der Logistik- und Unterstützungstruppn und damit wird die Kampftruppe immer noch weiter verringert. Man erzeugt so einen Teufelskreis der darin mündet, dass die abgesetzt einsetzbare Infanterie einer einzigen japanischen Kompanie im Zweiten Weltkrieg bereits deutlich größer ist als die absetzbare Infanterie eines heutigen BW-Jägerbataillons.

Und all diese Logistik- und Unterstützungstruppen brauchen erneut Fahrzeuge, eigene Versorgung, Logistik für sich selbst, Führungsebenen usw usf

So wird der ganze Infanterie-Apparat zunehmend von denen gelähmt und kampfunfähig gemacht, welche man eigentlich zur Unterstützung der Infanterie angedacht hatte.

Und das ganze mündet dann ad extremum in der derzeitigen Struktur der BW (Heer 2011) in der bereits in ganz normalen Infanterie-Kompanien in schweren Zügen PALR und GMW kombiniert mitgeführt werden. Und jede Gruppe an ihr "Mutterschiff" gebunden wird womit diese Einheiten im Endeffekt eine Art schlechtere Panzergrenadiere sind. Dazu treten dann noch die schweren Kompanien mit zum Teil 6 Zügen ! (bei den Fallis bspw darunter nicht weniger als 3 fahrzeuggestützte GMW Züge) und die dann natürlich zwingend notwendigen größeren Versorgungseinheiten welche die Stabs- und Unterstützungskompanien immens aufblähen.

Das Ergebnis sind Jäger-Bataillone die weder Fisch noch Fleisch sind. Gegenüber schweren Einheiten können sie sich trotz ihrer ganzen Unterstützungswaffen dennoch nicht behaupten, gegenüber feindlicher Infanterie aber sind sie zu unbeweglich, zu wenig tarnbar, haben eine zu große Signatur und eine zu geringe absetzbare Infanterie noch mal abgesehen von dem immensen logistischen Aufwand den sie erzeugen.

Nun argumentiert man immer mit dem Schutz! Man brauche die überstark gepanzerten Fahrzeuge, weil man sonst ja Verluste erleide. Das verkennt aber völlig, warum diese Verluste überhaupt entstehen. Nämlich aufgrund falscher Taktik, aufgrund von Fehlern im Vorgehen und Verhalten, aufgrund einer falschen Kampfweise !

Man versucht also die Ausrüstung für eine falsche und wirkungslose Kampfweise zu optimieren.

Dazu tritt noch die Gefahr der Afghanisierung der Armee, welche der BW bereits jetzt immens geschadet hat und ihre Kampfkraft gegenüber ernsthaften Gegnern erheblich vermindert. Die Konzepte welche in Afghanistan gegen Partisanen zwar nutzlos aber immerhin de facto verlustfrei funktionierten würden gegenüber einem anderen Gegner in einer Katastrophe münden.

Das pflanzt sich dann konzeptionell (ich würde sogar sagen kulturell) bis in die persönliche Ausrüstung des Soldaten fort. Auch dort wird die Schutzbewaffnung (Helm, Weste) überbewertet, die Feuerkraft falsch beurteilt, eine falsche Mischung der verschiedenen Waffensysteme verwendete und ein falsches Vorgehen angedacht.

Statt Helm und Weste sollte ein moderner Infanterist gar keine Schutzbewaffnung dabei haben. Moderne Munitionstypen wie Flechette oder Hochleistungs-AP Geschosse machen diese ohnehin nutzlos. Stattdessen sollte man mehrere verschiedene Überzieh-Tarnanzüge dabei haben, eine Tarnung gegen Thermalsicht, und eine Bekleidung, Bewaffnung und sonstige Ausrüstung welche primär die Beweglichkeit im Gelände und die Tarnung befördert.

Statt sich allein auf High-Tech-Spielereien wie das IdZ System zu verlassen, sollte jeder Soldat auch völlig ohne dieses System agieren können. Da hakt es bereits heute oft völlig aus. Eine einzige Störung der ganzen IT Zauberei und die Koordination geht flöten.

Statt einem Mutterschiff-Transportpanzer und übergroßen Rucksäcken sollten die Infanteristen aus dem Land leben können und mittels GPS gesteuerter Fallschirme versorgt werden oder anderer ähnlicher Konzepte (theoretisch wäre sogar eine Versendung entsprechender Güter per Raketenartillerie denkbar etc).

Statt den Kampf auf größere Distanzen selbst zu suchen, sollte die Infanterie auf solche Entferungen primär als Aufklärungseinheit und Koordinator der Streitkräftegemeinsamen Feuerunterstützung dienen, welche entsprechendes Steilfeuer von außerhalb des Kampfraumes der Infanterieeinheit einbringt.

Statt mit Kugelwaffen sinnlos Munition über größere Distanzen ins Gelände zu hauen, sollte man primär Flächenwaffen anwenden und diese so einsetzen, dass der Feind nicht ausmachen kann woher das eigene Feuer kommt (also Steilfeuer, verdeckte Feuerstellungen, Schalldämpfer etc)

Statt sinnfrei eine verkleckerte Panzerabwehr in normale Infanterie-Kompanien einzuziehen (als ob die Infanterie damit dann ernsthaft KPz abwehren könnte), sollte man die Panzerabwehr in selbstständigen Kompanien / kompakten Bataillonen konzentrieren.

Statt in einem Dreieck aus Feuerkraft, Beweglichkeit und Schutz das letztgenannte überzubetonen sollte man auf zwei Beinen stehen die Tarnung und Feuer heißen.
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