Jemen
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Zitat:Der interne Konflikt im Jemen bleibt an der Schwelle der Ausweitung zu einem regionalen militärischen Konflikt.

Die am 26. März von den Luftwaffen der Mitgliedstaaten des Golf-Kooperationsrates (GCC) sowie Ägyptens, Sudans, Jordaniens und nun auch Marokkos begonnenen Luftschläge (Operation „Decisive Storm“) konnten den Vormarsch der Houthi-Rebellen bisher nicht entscheidend stoppen. Auch Aden bleibt umkämpft. So bleibt eine von Saudi-Arabien geführte Bodenoffensive reale Option; Pakistan prüft eine ggf. Beteiligung. Am 31. März wurden erste „signifikante“ Grenzgefechte zwischen Houthi-Rebellen und saudischen Bodentruppen gemeldet.

Die USA befürchten, dass neben der Destabilisierung der Region durch ein dem Iran nahe stehendes, schiitisches Houthi-Regime auch die Bekämpfung jemenitischer Gruppen der internationalen Terrororganisation Al-Kaida stark beeinträchtigt wird. US-Präsident Obama hat daher die mittelbare Unterstützung der GCC-Operationen durch Lagebildinformationen (u.a. Frühwarnflugzeuge) und logistische Maßnahmen (u.a. Luftbetankung durch Tankflugzeuge) autorisiert. Unter den derzeitigen „Rules of Engagement“ dürfen US-Flugzeuge bisher aber nicht in jemenitischem Luftraum eingesetzt werden.

Der mit den Houthi-Rebellen sympathisierende Iran schließt (vorerst) „eine militärische Intervention aus“. Sicher wird der Iran aber wie schon in den letzten Jahren bemüht bleiben, die Rebellen mit verdeckter Lieferung von Waffen und Munition materiell zu unterstützen. Saudi-Arabien hat am 28. März über ganz Jemen eine Flugverbotszone erklärt. Sämtliche Flüge – u.a. auch zur Evakuierung von Ausländern – müssen vorab von saudischen Behörden genehmigt werden. Darüber hinaus blockieren saudi-arabische und ägyptische Marineeinheiten jemenitische Häfen.

Mit der geostrategischen Lage des Jemen am Golf von Aden und der Meerenge des Bab el-Mandeb hat der Konflikt hat zwangsläufig auch eine wesentliche maritime Dimension. Zwar sicherten die Houthi-Rebellen zu, den internationalen Seeverkehr nicht zu beeinträchtigen, besetzten inzwischen aber die Insel Birim (Perim) und eine weitere kleine Insel in der Meerenge und befestigten auch Stellungen an der jemenitischen Küste. Durch den Bab el-Mandeb fahrende Schiffe liegen damit in Reichweite ihrer schweren Waffen. Die ägyptische Marine hat mehrere Kriegsschiffe in der Meerenge - für Ägypten der „südliche Zugang zum Suezkanal“ – positioniert.

Mit der geostrategischen Lage des Jemen am Golf von Aden und der Meerenge des Bab el-Mandeb hat der Konflikt hat zwangsläufig auch eine wesentliche maritime Dimension. Zwar sicherten die Houthi-Rebellen zu, den internationalen Seeverkehr nicht zu beeinträchtigen, besetzten inzwischen aber die Insel Birim (Perim) und eine weitere kleine Insel in der Meerenge und befestigten auch Stellungen an der jemenitischen Küste. Durch den Bab el-Mandeb fahrende Schiffe liegen damit in Reichweite ihrer schweren Waffen. Die ägyptische Marine hat mehrere Kriegsschiffe in der Meerenge - für Ägypten der „südliche Zugang zum Suezkanal“ – positioniert.

Bei geschlossenen oder unsicheren Flughäfen wurden viele Ausländer auf dem Seewege aus Jemen evakuiert und entweder nach Dschidda (Saudi Arabien) oder ins nahe Dschibuti gebracht, wo sie dann Flugzeuge in Richtung Heimat bestiegen.

Im Einzelnen wurden folgende Evakuierungsoperationen berichtet:

Einheiten der ägyptischen Marine liefen in mindestens zwei Fahrten (30. März, 1. April) zur Evakuierung von Staatsbürgern arabischer Nationen in Aden ein, sollen am 30. März zuvor von See her auch Positionen der Houthis beschossen haben. Zur Absicherung der Operation im Hafen von Aden an Land gegangene Soldaten wurden zunächst als „Beginn einer Bodenoffensive“ gemeldet, was sich dann aber schnell relativierte.

Die chinesische Marine führte mehrere Evakuierungen durch, wobei die zu Anti-Piraterie-Operationen im Golf von Aden operierende 19. Chinesische Einsatzgruppe mit den Fregatten LINYI und WEIFANG sowie dem Versorger WEISHAN HU zum Einsatz kam. Am 29. März nahm die LINYI in Aden 124 chinesische Diplomaten und Gastarbeiter an Bord. Zwei Tage später evakuierten WEIFANG und WEISHAN HU weitere 449 Chinesen aus Hodeida, brachten sie nach Dschibuti. Während WEIFANG und WEISHAN HU danach wieder ihren Anti-Piraterie-Einsatz (Geleit von Handelsschiffen) im Golf von Aden aufnahmen, führte die LINYI noch eine weitere Evakuierung durch. „Auf Bitten“ lief die Fregatte am 2. April noch einmal in Aden ein, wo sie 225 Staatsbürger aus zehn anderen Ländern (darunter auch drei Deutsche) an Bord nahm und nach Dschibuti brachte.

Auch die indische Marine nutzte in einer kurzfristigen Maßnahme ihr zu Anti-Piraterie-Operationen im Golf von Aden eingesetztes Offshore Patrol Vessel SUMITRA für erste Evakuierungen. Am 31 März nahm das Schiff im Rahmen der nationalen Operation „Raahat“ in Aden 349 indische Staatsbürger an Bord. Nach deren Ausschiffung in Dschibuti lief die SUMITRA nach Norden ins südliche Rote Meer und evakuierte dort im Hafen von Hodeida weitere 306 Inder. Eine am 4. April geplante Evakuierung weiterer 200 Inder aus Mukallah scheiterte an dortigen heftigen Kämpfen; die SUMITRA konnte nicht einlaufen. Zur Ausweitung der Operationen und Schaffung zusätzlicher Optionen (insgesamt sitzen bis zu 4.000 Inder im Jemen fest) trafen der Zerstörer MUMBAI und die Fregatte TARKASH vor Jemen ein. Überdies sind die gecharterten zivilen Passagierfähren KAWARATI und CORAL (mit eingeschifften Soldaten als Sicherungspersonal) auf dem Weg von Kochi nach Dschibuti. Eine am 4. April geplante erste Evakuierungsoperation der MUMBAI musste verschoben werden. Das Schiff sollte vor Aden ankern, etwa 400 Inder dann auf gecharterten kleinen Booten zu ihm transportiert werden. Heftige Kämpfe im Hafen und angeblich auch auf die Reede vor dem Hafen gerichtetes Artilleriefeuer verhinderten das Unternehmen vorerst.

Pakistan hat zwei Fregatten in die Krisenregion verlegt. Etwa 600 Staatsbürger sollen von Hodeida abgeholt werden. Am 31. März lief eine der Fregatten in Aden ein und nahm dort ein erstes Kontingent Pakistanis an Bord. Weitere 150 Personen, neben Pakistanis auch vier Inder, wurden von der Fregatte ASLAT am 4. April im kleinen Hafen von Ash Shihr (östlich Mukallah) aufgenommen; sie sollen direkt nach Karatschi gebracht werden.

Am 3. April lief die Korvette BÜYÜKADA der der türkischen Marine in Aden ein und nahm dort 55 türkische Staatsbürger an Bord. Wie andere Marineeinheiten ist auch die BÜYÜKADA zurzeit im Anti-Piraterieeinsatz am Horn von Afrika.
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Jemen - von Cluster - 07.03.2007, 18:30
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RE: Jemen - von Quintus Fabius - 10.12.2021, 23:43

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