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Irak
Zitat:Kurden und Schiiten und Irans Rolle im Irak
12.12.2014
Großer Retter statt Großer Satan
Hauke Feickert
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In der aktuellen Konkurrenz um Einfluss in Bagdad hat Washington eine schlechte Startposition. In den vergangenen drei Jahren hat die US-Regierung ihre Kontakte in den Irak sträflich vernachlässigt. So wurde die Anti-Terror-Hilfe für Bagdad eingestellt und auch die Finanzmittel für die politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit gekürzt, während die iranische Regierung zunehmend an Einfluss gewann. In der vergangenen Jahreshälfte erreichte dieser Trend ein neues Hoch. Während die USA nur zögerlich auf den Siegeszug des »Islamischen Staates reagierten« – Außenminister Kerry lehnte die irakischen Bitten nach Luftangriffen im Juni 2014 als »völlig unverantwortlichen Schritt« ab – versprach Iran sofortige Hilfe: »Sie boten an, uns in jeder gewünschten Form zu helfen, bis hin zur Entsendung von Truppen,« bestätigte Iraks Ex-Außenminister Hoshyar Zebari. Wenig später flogen iranische Transportflugzeuge zweimal täglich rund 70 Tonnen Waffen und Hilfsgüter ins bedrohte Bagdad.
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Im Irak wurde diese ungleiche Reaktion scharf kritisiert. Rund zwei Wochen nach Beginn des iranischen Engagements gegen den IS protestierte Haidar al-Abadi gegen die anhaltende Passivität der amerikanischen Regierung: »Wir warten darauf, dass die USA uns Unterstützung geben.« Hoshyar Zebari assistierte: »Zwischen gar nichts tun und etwas unternehmen liegen doch viele Optionen.« Selbst in der Kurdischen Autonomen Region (KAR), seit langem ein enger Partner der USA, wuchs im Sommer die Enttäuschung über das Ausbleiben westlicher Hilfe. Nach endlosem Warten gab KAR- Präsident Massud Barzani schließlich bekannt: »Wir haben um Waffen gebeten und Iran war das erste Land, das uns mit Waffen und Munition unterstützte.«

Bei der Lieferung von Kriegsmaterial ließ der Iran es jedoch nicht bewenden. Bereits im Juni wurde berichtet, dass auch mehrere Hundert Soldaten nach Bagdad geschickt worden seien. Militärberater hätten an Gefechten in Samara teilgenommen. Auch Ausbilder der libanesischen Hizbullah seien im Irak präsent, um schiitische Freiwillige gegen IS zu trainieren. Gut einen Monat später hieß es, iranische Truppen kämpften zusammen mit den kurdischen Peschmerga in den Provinzen Diyala und Niniveh. Schließlich wurde eine Serie von Fotos veröffentlicht, die Qassem Suleimani, den Kommandeur der Quds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden, an der Front zeigten. Die Unterstützung und der persönliche Einsatz des Generals hätten die Iraker zu Angriffen auf IS- Stellungen ermutigt, schrieb die Daily Mail: »Der Tod,« so Suleimanis Motto, sei »der Beginn des Lebens, nicht sein Ende«.

Im Machtvakuum nach dem katastrophalen Zerfall der irakischen Streitkräfte in Mosul Mitte Juni und nach der Diskreditierung von Premierminister Nuri al-Maliki konnte Suleimani somit rasch zur zentralen Führungsfigur werden. Innerhalb von Tagen schaltete er sich in die Neuformierung der geschlagenen irakischen Armee ein, koordinierte die Mobilisierung von schiitischen Freiwilligenverbänden und führte Gespräche über die Bildung einer neuen Regierung ohne Maliki. Seinen einstigen Gefolgsmann Hadi Ameri von der schiitischen Badr-Armee installierte er als Schattenminister im Innenministerium. Der neue Premier Haider al-Abadi zeigte sich dankbar über das Eingreifen des Generals: »Als Bagdad bedroht war, haben die Iraner nicht gezögert, uns zu helfen und sie haben auch nicht gezögert, den Kurden zu helfen, als Erbil bedroht wurde.«
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