Streit um die Arktis
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/Wochenschau/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/Wochenschau ... schau.html</a><!-- m -->
Zitat:Zwei Eisbrecher der kanadischen Küstenwache haben einen sechswöchigen Einsatz in der Arktis begonnen.

TERRY FOX und LOUIS ST. LAURENT sollen im nördlichen Polarmeer (möglichst) bis an den Nordpol vorstoßen und Vermessungen des Meeresbodens durchführen.

Ziel des Unternehmens ist herauszufinden, welche Teile des Nordpolargebietes als „untermeerische natürliche Fortsetzung der Landmasse“ dem geologischen Kontinentalschelf Kanadas - und damit seiner Wirtschaftszone - zuzurechnen sind. Die von den Wissenschaftlern an Bord der beiden Eisbrecher zu gewinnenden Daten sollen Basis für eine formelle Anmeldung kanadischer Ansprüche bei den Vereinten Nationen und der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA - International Seabed Authority) werden. Provisorisch wurden dort bereits „Claims“ angemeldet, aber deren Untermauerung durch wissenschaftlich belegbare Daten steht noch aus.

Lomonosov Ridge (Grafik: Wikipedia)
Besonderes Interesse der Kanadier gilt der Ostseite der sich quer durch das Nordpolarmeer erstreckenden Lomonosov Ridge. Dieser unterseeische Meeresrücken beginnt nördlich von Sibirien, führt fast genau über den Nordpol hinweg und setzt sich dann bis vor die Nordküste Grönlands fort. Wer die fast 1.700 km lange Lomonosov Ridge für sich reklamieren kann, wer also nachweisen kann, dass dieses Unterseegebirge die „Fortsetzung der eigenen Landmasse“ ist, der könnte einen Anspruch auf den Löwenanteil aller im Nordpolargebiet lagernden, untermeerischen Ressourcen begründen. Bis zu 10 Mrd. Kubikmeter Öl und Gas werden hier vermutet; daneben reiche Vorkommen an Gold und Diamanten.

Wie nicht anders zu erwarten, steht Kanada mit seinen Ansprüchen nicht allein. Auch Russland (sehr „lautstark“) und Dänemark reklamieren die Lomonosov Ridge für sich. Die Kanadier sind allerdings überzeugt, dass der unterseeische Meeresrücken seinen Ursprung in ihrem Festlandssockel findet, konnten dies aber bisher nur mit Vermessungen aus der Luft „belegen“. Der Einsatz von TERRY FOX und LOUIS ST. LAURENT soll hier nun Lücken schließen. Schnelle Ergebnisse in Form stichhaltiger Beweise erwartet man allerdings offenbar nicht, denn schon jetzt ist für das kommende Jahr eine weitere Vermessungsfahrt geplant.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: