19.06.2014, 18:57
Du hast nach konkreten Beiträgen gefragt, und alleine die Süddeutsche listet mehrere Punkte auf, auf die Du nicht weiter eingehst:
Wenn Du das schon nicht wiederlegen kannst, ist es müsig, noch mehr Punkte aufzulisten.
Daher ergänze ich mal meinen Beitrag um einen einzigen Punkt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/kampf-gegen-isis-wichtigste-irakische-raffinerie-laut-armee-wieder-unter-kontrolle-1.2006211">http://www.sueddeutsche.de/politik/kamp ... -1.2006211</a><!-- m -->
Aber zurück zur Zukunft des Irak - und der Vergangenheit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/geschichte-des-irak-blut-floss-in-kerbela-1.2004192">http://www.sueddeutsche.de/politik/gesc ... -1.2004192</a><!-- m -->
Wer hätte Interesse an einem Religionskrieg zwischen Schiiten und Sunniten?
Zitat:...
Zehntausende sunnitische Männer sind im Gefängnis, klagen Menschenrechtler, auch Frauen werden verschleppt, gefoltert und vergewaltigt.
...
Proteste der Sunniten in der Provinz Anbar ließ er in den vergangenen Monaten brutal niederschlagen - es gab Hunderte Tote.
Wenn Du das schon nicht wiederlegen kannst, ist es müsig, noch mehr Punkte aufzulisten.
Daher ergänze ich mal meinen Beitrag um einen einzigen Punkt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/kampf-gegen-isis-wichtigste-irakische-raffinerie-laut-armee-wieder-unter-kontrolle-1.2006211">http://www.sueddeutsche.de/politik/kamp ... -1.2006211</a><!-- m -->
Zitat:Wichtigste irakische Raffinerie laut Armee wieder unter Kontrolle
Kampf gegen Isis / Veröffentlicht heute, 19. Juni 2014, 14:15, im Newsblog
....
Die Sunniten, die bis zum Sturz von Machthaber Saddam Hussein stets die Regierung anführten, klagen seit Jahren über Benachteiligung. Sunnitische Politiker und Stammesführer hatten vergangenes Jahr in mehreren Städten Protestlager errichtet, um gegen eine Politik zu protestieren, die sie als Verfolgung und Ausgrenzung ihrer Volksgruppe empfinden. Die Lager wurden von der Regierung gewaltsam geräumt. Die Isis-Kämpfer werden nun bei ihrem Vormarsch auf die Hauptstadt Bagdad auch von gemäßigten Sunniten unterstützt.
Aber zurück zur Zukunft des Irak - und der Vergangenheit:
Erich schrieb:...Nun aber zur weiteren Entwicklungmit einem weiteren Bericht der Süddeutschen Zeitung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-06/isis-terror-irak-syrien">http://www.zeit.de/politik/ausland/2014 ... rak-syrien</a><!-- m -->
Zitat:Ein neuer Naher Osten entsteht...
19. Juni 2014 11:05 Uhr
Isistan, Schiitistan, Kurdistan: Die Grenzen des Nahen Ostens wurden nach dem Ersten Weltkrieg gezogen. Jetzt entsteht eine neue Landkarte auf älterer Grundlage. Zentral sind dafür die Religionen: Sunniten und Schiiten entfremden sich immer mehr, vor allem im Irak. Hinzu kommt die Bevölkerung: Viele Volksgruppen der Region wurden willkürlich getrennt. Diese Künstlichkeit erzeugt Spannung.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/geschichte-des-irak-blut-floss-in-kerbela-1.2004192">http://www.sueddeutsche.de/politik/gesc ... -1.2004192</a><!-- m -->
Zitat:19. Juni 2014 11:45und dann stelle ich noch eine Frage:
Geschichte des Irak
Blut floss in Kerbela
Der moderne Irak, heißt es immer, sei ein künstliches Gebilde. Doch der Irak in seinen heutigen Grenzen - und mit seinen inneren Spannungen - existierte schon vor dem Ersten Weltkrieg. Nicht an allen Konflikten sind die europäischen Kolonialstrategen schuld.
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Irak in seinen heutigen Grenzen, mit all seinen ethnischen und konfessionellen Trennlinien, gab es längst vor dem Ersten Weltkrieg. Es existierte zwar kein Staat namens Irak, aber es gab einen Irak als zivilisatorische Einheit, und die hieß in den osmanischen, mamelukischen, russischen und, ja, auch in europäischen Quellen genauso: Irak.
Sunnitische, schiitische, kurdische, christliche, jüdische Bewohner dieses Iraks bekriegten sich immer wieder. Gleichzeitig aber sahen sie sich als Iraker, im Gegensatz etwa zu den Persern, gegen die sie sich gelegentlich gemeinsam wehrten, oder den Osmanen, denen sie Abgaben zahlten. Es gab eine irakische Identität, womöglich gar einen irakischen Patriotismus.
Anfang des 19. Jahrhunderts lebte im südirakischen Basra (einer überwiegend schiitischen Gegend) ein sunnitischer Historiker namens Ibn Sanad. Er protokollierte das irakische Zeitgeschehen. 1802 überfielen saudische Wahhabiten Kerbela, die heilige Stadt der Schiiten südlich von Bagdad, und plünderten das Grab von Hussain, eines Enkels des Propheten. In seiner Chronik äußert Ibn Sanad keinerlei Sympathie für die Plünderer aus dem Ausland, obwohl sie seine Glaubensbrüder sind, sondern er trauert um die irakischen Opfer: "Und im Jahr 1216 (muslimische Zeitrechnung - Red.) fiel Saud bin Abd al-Aziz in Irak ein. Eines Morgens griff er Kerbela an und fügte der Stadt jedes erdenkliche Leid zu. Er kletterte über die Wände der Stadt, in der Hussain liegt, Friede sei mit ihm, und tötete eine große Zahl von Menschen und sammelte viel Beute und ließ das Blut der Ermordeten die Straßen überfluten."
Heute wollen sunnitische Krieger, die von syrischem Boden aus in Irak eingefallen sind, schiitische Heiligtümer zerstören und Schiiten töten. Dabei beschwören sie eine Einheit zwischen Syrien und Irak, die es administrativ nie gab. Der norwegische Irak-Historiker Reidar Visser, der amerikanische Geheimdienste über die Terrorgruppe Isis beriet, als sie noch nicht in den Schlagzeilen stand, arbeitet seit 1990 in den Irak-Archiven in Istanbul, London und Delhi. Er schreibt: "All das Gerede, diese Grenzen seien lediglich einhundert Jahre alt und alles sei von europäischen Kolonialisten ausgeheckt worden, ist wissenschaftlich gesehen kompletter Irrsinn."
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Das Königreich Irak, das die Engländer 1921 aus dem Hut zauberten, entsprach in seinen Grenzen und in seiner ethnisch-religiösen Vielfalt jenem Irak, der fast 400 Jahre lang unter osmanischer Herrschaft existiert hatte. Erst in den letzten drei Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebiet administrativ in Bagdad, Basra und Mossul unterteilt.
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Wer hätte Interesse an einem Religionskrieg zwischen Schiiten und Sunniten?