19.02.2014, 11:47
Allgemein:
Speziell zum Libanonkrieg 2006 - wenn man sich die vielen Fehler der Israelis in Bezug auf ihre Taktik ansieht, dass insgesamt planlose Vorgehen, das mangelnde Training vieler Panzereinheiten und insbesondere der Offiziere welche sie führten, dann ist es fragwürdig, ob man aus diesen Krieg wirklich so viele Schlußfolgerungen in Bezug auf die Panzerwaffe und in Bezug auf den Wert von KPz und anderen Panzertypen ziehen sollte.
Viele der israelischen Verluste wären vermeidbar gewesen. Und umgekehrt war das PALR Arsenal der Hisbollah keineswegs modern und wurde und wird die Hisbollah von Israeli bzw projüdischen Diskutanten heillos überhöht, um die eigenen Schwierigkeiten damit zu erklären.
Tatsächlich war die Hisbollah wesentlich schwächer, als es allgemein wahrgenommen wird. Umgekehrt allerdings war auch die israelische Armee wesentlich schwächer und hatte etliche interne Probleme, welche dann zu den Schwierigkeiten und Verzögerungen führten. Dass die Verluste der Israelis trotzdem so gering waren, lag gerade eben an der Schwäche der Hisbollah und der absoluten materiellen Überlegenheit.
Ein fähigerer, besser bewaffneter Gegner hätte den Israelis sogar eine vernichtende Niederlage bereiten können. Umgekehrt hätte die israelische Armee bei besserer Führung, und besseren Taktiken auch so gut wie gar keine Verluste haben können.
Das Vorgehen der Israelis und ihre Strategie wie auch ihre Taktiken waren teilweise von verblüffender Inkompetenz. Dass die Verluste angesichts dieses rein menschlichen Versagens trotzdem so gering waren zeigt zweierlei auf: 1 dass die israelischen Panzer hervorragend sind, das israelische Material also seinesgleichen an Qualität sucht und 2 dass die Hisbollah in Wahrheit viel schwächer war, als es hinterher von den Israelis und ihren Freunden dargestellt wurde.
Es ist immer leichter, hinterher alles auf die Technik zu schieben, und das Scheitern oder den Erfolg jeweils beim Panzer oder bei der PALR zu suchen, wenn in Warheit in den meisten Fällen menschliche Handlungen, menschliches Versagen der Grund waren.
Gerade das Vorgehen der israelischen Panzer war wenig systematisch und gerade anfangs teilweise gelinde gesagt planlos. Man tastete am Gegner herum, ging in viel zu geringer Stärke ein wenig vor um dann wieder sich zurück zu ziehen. Piecemeal Attacks und Raids ohne dass da irgendein Konzept erkennbar gewesen wäre.
Und umgekehrt war die Hisbollah extrem statisch in ihrer Verteidigung. Ihre Kräfte waren überall in kleinen Trupps verteilt und kämpften und starben auf der Stelle. Das ganze erinnerte in seiner mangelnden Flexibilität und Statik zum Teil an die Japaner im WK2. Dabei hätten die Kräfte der Hisbollah an vielen Stellen durchaus die Möglichkeit gehabt, sich nach dem ersten Feuerüberfall auf die Israelis zurück zu ziehen bzw die Stellung zu wechseln. Selbst wo Ersatzstellungen, Fluchttunnel usw vorhanden waren, wurde dies nicht gemacht. Etliche Hisbollah PALR Teams machten einen erfolgreichen Feuerüberfall, töteten oder verletzten einige Israelis und blieben dann an Ort und Stelle in ihrer dann aufgeklärten Stellung bis sie dort getötet wurden und dies trotz der Möglichkeit sich zurück zu ziehen oder in der Bevölkerung unterzutauchen. Völlig sinnfrei.
Die Israelis hätten diese Unbeweglichkeit und den Umstand, dass die Hisbollah an vielen Stellen keine Verteidigung in der Tiefe hatte !! durchaus nutzen können, um das Stellungssystem der Hisbollah zu umgehen und völlig einzuschließen. Stattdessen verzettelte man sich im Klein-Klein um Dörfer und operativ eigentlich bedeutungslose Hisbollah-Stellungen.
Das was die Israelis bis Kriegsende erreichten, hätte man auf eine andere Weise, eine andere Vorgehensweise sehr viel schneller erreichen können bzw in der gleichen Zeit auch viel entscheidendere Resultate erzielen können.
Um noch mal den Punkt PALR aufzugreifen: Man geht davon aus, dass die meisten PALR der Hisbollah überhaupt nichts getroffen haben. Die geringen Verluste der Israelis erklären sich auch gerade auf diese Weise: es wurden zum Teil dutzende PALR auf einmal auf maximale Reichweite hin abgefeuert und kein einziger Treffer erzielt. Das heißt, die PALR haben nicht versagt weil sie die Panzer nicht beschädigt/zerstört hätten, sondern schlicht und einfach: weil sie in den allermeisten Fällen überhaupt nicht getroffen haben !
Dies kann nur durch vier Punkte erklärt werden:
1 schlechte Technik, dass also die Zielsysteme versagten (wobei hier noch eine prozentuale Aufgliederung nach veralteten und modernen PALR interessant wäre)
Die Ägpyter haben jedenfalls im Yom Kippur Krieg mit den gleichen Systemen bzw älteren Systemen eine sehr viel höhere Trefferwahrscheinlichkeit erzielt !!
2 schlechte Ausbildung der Panzerabwehrschützen (und es gibt eine Menge Indizien die auf eine unzureichende Ausbildung der Hisbollah in den Geräten hinweisen)
3 Feuer auf zu große Distanzen mit den PALR (was aber angesichts der Todesverachtung der Kämpfer der Hisbollah nicht mit Überlebenstrieb erklärt werden kann, was also die Frage aufwirft, warum man auf so große Distanz feuerte).
4 aktive Gegenmaßnahmen der Israelis über Nebel bis hin zu elektronischen Gegenmaßnahmen, Störsendern etc (der Umstand dass sämtliche Nebelmittel verschossen wurden bevor der Krieg auch nur zu Ende war, deuten auf sehr starke israelische Gegenmaßnahmen hin)
Natürlich war es insgesamt ein Faktorenbündel, dass zu dieser extrem geringen Trefferquote führte. Aber die Trefferquote der Hisbollah war geringer als die jeder anderen Armee die bisher PALR eingesetzt hat !! Und sie war meiner Ansicht nach unnötig niedrig. So wurden viele PALR von der Hisbollah schlicht und einfach verschwendet und damit die israelischen Fehler, insbesondere in der Anfangsphase nicht genutzt.
Speziell zum Libanonkrieg 2006 - wenn man sich die vielen Fehler der Israelis in Bezug auf ihre Taktik ansieht, dass insgesamt planlose Vorgehen, das mangelnde Training vieler Panzereinheiten und insbesondere der Offiziere welche sie führten, dann ist es fragwürdig, ob man aus diesen Krieg wirklich so viele Schlußfolgerungen in Bezug auf die Panzerwaffe und in Bezug auf den Wert von KPz und anderen Panzertypen ziehen sollte.
Viele der israelischen Verluste wären vermeidbar gewesen. Und umgekehrt war das PALR Arsenal der Hisbollah keineswegs modern und wurde und wird die Hisbollah von Israeli bzw projüdischen Diskutanten heillos überhöht, um die eigenen Schwierigkeiten damit zu erklären.
Tatsächlich war die Hisbollah wesentlich schwächer, als es allgemein wahrgenommen wird. Umgekehrt allerdings war auch die israelische Armee wesentlich schwächer und hatte etliche interne Probleme, welche dann zu den Schwierigkeiten und Verzögerungen führten. Dass die Verluste der Israelis trotzdem so gering waren, lag gerade eben an der Schwäche der Hisbollah und der absoluten materiellen Überlegenheit.
Ein fähigerer, besser bewaffneter Gegner hätte den Israelis sogar eine vernichtende Niederlage bereiten können. Umgekehrt hätte die israelische Armee bei besserer Führung, und besseren Taktiken auch so gut wie gar keine Verluste haben können.
Das Vorgehen der Israelis und ihre Strategie wie auch ihre Taktiken waren teilweise von verblüffender Inkompetenz. Dass die Verluste angesichts dieses rein menschlichen Versagens trotzdem so gering waren zeigt zweierlei auf: 1 dass die israelischen Panzer hervorragend sind, das israelische Material also seinesgleichen an Qualität sucht und 2 dass die Hisbollah in Wahrheit viel schwächer war, als es hinterher von den Israelis und ihren Freunden dargestellt wurde.
Es ist immer leichter, hinterher alles auf die Technik zu schieben, und das Scheitern oder den Erfolg jeweils beim Panzer oder bei der PALR zu suchen, wenn in Warheit in den meisten Fällen menschliche Handlungen, menschliches Versagen der Grund waren.
Gerade das Vorgehen der israelischen Panzer war wenig systematisch und gerade anfangs teilweise gelinde gesagt planlos. Man tastete am Gegner herum, ging in viel zu geringer Stärke ein wenig vor um dann wieder sich zurück zu ziehen. Piecemeal Attacks und Raids ohne dass da irgendein Konzept erkennbar gewesen wäre.
Und umgekehrt war die Hisbollah extrem statisch in ihrer Verteidigung. Ihre Kräfte waren überall in kleinen Trupps verteilt und kämpften und starben auf der Stelle. Das ganze erinnerte in seiner mangelnden Flexibilität und Statik zum Teil an die Japaner im WK2. Dabei hätten die Kräfte der Hisbollah an vielen Stellen durchaus die Möglichkeit gehabt, sich nach dem ersten Feuerüberfall auf die Israelis zurück zu ziehen bzw die Stellung zu wechseln. Selbst wo Ersatzstellungen, Fluchttunnel usw vorhanden waren, wurde dies nicht gemacht. Etliche Hisbollah PALR Teams machten einen erfolgreichen Feuerüberfall, töteten oder verletzten einige Israelis und blieben dann an Ort und Stelle in ihrer dann aufgeklärten Stellung bis sie dort getötet wurden und dies trotz der Möglichkeit sich zurück zu ziehen oder in der Bevölkerung unterzutauchen. Völlig sinnfrei.
Die Israelis hätten diese Unbeweglichkeit und den Umstand, dass die Hisbollah an vielen Stellen keine Verteidigung in der Tiefe hatte !! durchaus nutzen können, um das Stellungssystem der Hisbollah zu umgehen und völlig einzuschließen. Stattdessen verzettelte man sich im Klein-Klein um Dörfer und operativ eigentlich bedeutungslose Hisbollah-Stellungen.
Das was die Israelis bis Kriegsende erreichten, hätte man auf eine andere Weise, eine andere Vorgehensweise sehr viel schneller erreichen können bzw in der gleichen Zeit auch viel entscheidendere Resultate erzielen können.
Um noch mal den Punkt PALR aufzugreifen: Man geht davon aus, dass die meisten PALR der Hisbollah überhaupt nichts getroffen haben. Die geringen Verluste der Israelis erklären sich auch gerade auf diese Weise: es wurden zum Teil dutzende PALR auf einmal auf maximale Reichweite hin abgefeuert und kein einziger Treffer erzielt. Das heißt, die PALR haben nicht versagt weil sie die Panzer nicht beschädigt/zerstört hätten, sondern schlicht und einfach: weil sie in den allermeisten Fällen überhaupt nicht getroffen haben !
Dies kann nur durch vier Punkte erklärt werden:
1 schlechte Technik, dass also die Zielsysteme versagten (wobei hier noch eine prozentuale Aufgliederung nach veralteten und modernen PALR interessant wäre)
Die Ägpyter haben jedenfalls im Yom Kippur Krieg mit den gleichen Systemen bzw älteren Systemen eine sehr viel höhere Trefferwahrscheinlichkeit erzielt !!
2 schlechte Ausbildung der Panzerabwehrschützen (und es gibt eine Menge Indizien die auf eine unzureichende Ausbildung der Hisbollah in den Geräten hinweisen)
3 Feuer auf zu große Distanzen mit den PALR (was aber angesichts der Todesverachtung der Kämpfer der Hisbollah nicht mit Überlebenstrieb erklärt werden kann, was also die Frage aufwirft, warum man auf so große Distanz feuerte).
4 aktive Gegenmaßnahmen der Israelis über Nebel bis hin zu elektronischen Gegenmaßnahmen, Störsendern etc (der Umstand dass sämtliche Nebelmittel verschossen wurden bevor der Krieg auch nur zu Ende war, deuten auf sehr starke israelische Gegenmaßnahmen hin)
Natürlich war es insgesamt ein Faktorenbündel, dass zu dieser extrem geringen Trefferquote führte. Aber die Trefferquote der Hisbollah war geringer als die jeder anderen Armee die bisher PALR eingesetzt hat !! Und sie war meiner Ansicht nach unnötig niedrig. So wurden viele PALR von der Hisbollah schlicht und einfach verschwendet und damit die israelischen Fehler, insbesondere in der Anfangsphase nicht genutzt.