Bahrain
Zitat:Die westlichen Pressestimmen zum Formel 1 Rennen in Bahrain sind ansonsten leider vorwiegend als Neokolonialismus in Reinform zu beschreiben...
Naja, nur weil man den persischen Einflussnahmeversuchen nicht gleich in den Allerwertesten kriecht, heißt dies noch nicht, dass dies Neokolonialismus in Reinform sei. Vor einigen Tagen hast du noch theatralisch-amüsiert behauptet, es sei schwer, deutschsprachige Pressemeldungen über die Lage in Bahrain zu finden. Jetzt beweist du mit deinen Links das genaue Gegenteil.

Zudem verlinkst du den SpOn-SPORT-Teil zu internationalen Pressestimmen alleine und bekanntermaßen stehen dort eben nur internationale Pressestimmen zum Rennen, was also nicht stellvertretend für die Einschätzung der politischen Lage dort durch die hiesige Presse zu werten ist. In China haben die Sportredakteure auch über die Olympiade dort berichtet, obgleich die Politredaktionen sehr wohl die Kritik am System untermauerten. Und genauso ist es hier auch. Es ergibt also keinen Sinn, so wie du deine "Kritik" an den Medienmeldungen über Bahrain begründest.

Z. B. schrieb der Spiegel auch:
Zitat:Formel-1-Boss Ecclestone: "Niemand demonstriert in Bahrain"

Autos explodieren, Molotow-Cocktails fliegen, Radikale schimpfen über "ein Verbrechen": Die Stimmung vor dem Formel-1-Rennen in Bahrain ist extrem angespannt. Allein Bernie Ecclestone verkennt die Lage, von Protesten will er nichts wissen. [...]

In der Nacht zum Montag explodierte in der Hauptstadt Manama ein Auto, die radikale "Bewegung des 14. Februar" bekannte sich via Twitter zu der Tat, bei der laut Polizeiangaben niemand verletzt wurde. Ziel sei es gewesen, gegen das Formel-1-Rennen zu protestieren. In der Nacht auf Freitag war die Polizei mit Tränengas gegen einige Hundert Demonstranten vorgegangen. "Euer Rennen ist ein Verbrechen", skandierten die Protestierenden und warfen mit Molotow-Cocktails auf die Vertreter des Staatsmacht.

Unter der Woche hatte Human Rights Watch bereits berichtet, dass die Polizei 20 Regierungsgegner in den Städten nahe des Sakhir Circuits verhaftet hatte. Die größtenteils schiitische Opposition ruft im Vorfeld des Rennens unter dem Motto "Demokratie ist unser Recht" zu gewaltfreien Protesten auf.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/sport/formel1/formel-1-ecclestone-leugnet-lage-in-bahrain-a-894506.html">http://www.spiegel.de/sport/formel1/for ... 94506.html</a><!-- m -->

Und nur für dich, da du offenbar ja keine deutschen Meldungen gefunden hattest, sogar mal News aus dem als "konservativ" anzusehenden Flügel der Presse...
Zitat:Formel 1 in Bahrein

Kein Rennen wie jedes andere

Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass die Formel 1 im Königreich fährt. [...] Doch eines steht schon fest, bevor die Startampeln ausgehen werden: Dieses Rennen wird keines wie jedes andere. Vor allem in der Hauptstadt Manama gibt es in diesen Tagen immer wieder Demonstrationen. Verschiedene Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Verantwortlichen der Formel 1 dafür, dass dieser Grand Prix im Königreich ausgetragen wird. Seit zwei Jahren kommt es in Bahrein zu Unruhen. Die Proteste der schiitischen Bevölkerungsmehrheit richten sich gegen das sunnitische Königshaus. Die Opposition fordert Reformen und die Freilassung von politischen Gefangenen. 2011 war das Rennen abgesagt worden, nachdem es Tote gegeben hatte.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://m.faz.net/aktuell/sport/formel-1/formel-1-in-bahrein-kein-rennen-wie-jedes-andere-12155000.html">http://m.faz.net/aktuell/sport/formel-1 ... 55000.html</a><!-- m -->

...sowie...
Zitat:Formel 1

Kritik an Bahrain-Rennen ebbt nicht ab

Die Kritik an der Austragung des umstrittensten Rennens der Formel-1-Saison in Bahrain reißt nicht ab. [...] Hyat selbst habe 2011 an einem Protestmarsch teilgenommen und sei später von der Polizei gefoltert worden: „Mir wurden für drei Stunden die Augen verbunden, ich wurde geschlagen, auf den Rücken, auf die Fußsohlen. Sie haben mich nicht befragt.“ Drei Monate hätte er im Gefängnis gesessen. Bei der Demonstration habe er gerufen: „Freiheit für Journalisten und Journalismus.“ Seitdem dürfe der 39-Jährige nicht mehr in seinem Beruf arbeiten.

In Bahrain säßen mehr als 50 Sportler im Gefängnis, weil sie sich für mehr Demokratie und Menschenrechte in dem autoritären Golf-Staat eingesetzt hätten
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.focus.de/sport/formel1/formel-1-kritik-an-bahrain-rennen-ebbt-nicht-ab_aid_966911.html">http://www.focus.de/sport/formel1/forme ... 66911.html</a><!-- m -->

Zu behaupten, wie du es machst, die westlichen Medien, speziell auch die deutschen, würden die Lage ignorieren, ist also eine dreiste Falschbehauptung, die manipulatorische Züge trägt. Du musst halt einfach in Zukunft etwas besser hinschauen, bevor du urteilst... :wink:

Schneemann.
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