01.04.2013, 21:09
Zitat:Jo man könnte auch einen Warpkern dranhängen und Antideuterium reinkippen.
Feststoffantriebe sind ohnehin nicht die Zukunft. Das Gewichtsproblem ist beispielsweise primär ein Problem des Feststoffantriebes. Flüssige Raketentreibstoffe nehmen sehr viel weniger Raum weg und wiegen sehr viel weniger bei gleicher Leistung. PALR mit Flüssigtreibstoffantrieben könnten leichter sein als heutige PALR und trotzdem extrem viel schneller.
Nein ernsthaft, Flüssigstoffantriebe sind störanfälliger und wartungsintensiver als Feststoffantriebe. Ich halte es gelinde gesagt für unwahrscheinlich, das man mit diesem Konzept eine vernünftige PALR für die Infanterie stricken könnte.
Zitat: Selbst bei einer elektronischen Zündung des Abwehrmittels nimmt das Abfeuern immer eine bestimmte Zeit in Anspruch. Das Abwehrmittel (bspw Splitter) ist dann im weiteren immer eine bestimmte Zeit unterwegs. Darüber hinaus ist es nur für eine bestimmte Zeit in der Luft und nimmt nur einen geringen Raum ein. Vor und hinter dem Abwehrmittel befindet sich jeweils nur Luft. Darüber hinaus bewegt sich das Abwehrmittel in einem bestimmten Winkel. Damit ist die Koordination zwischen dem anfliegenden Geschoss und dem Abwehrmittel immens schwierig, wenn das anfliegende Geschoss seine Geschwindigkeit varriert und ebenso wenn es eine sehr hohe Geschwindigkeit hat.Erstens, nochmals: Die Möglichkeiten einer Lenkwaffe die mit mehreren Hundert Metern pro Sekunde auf einen Panzer zusteuert auf den letzten 10 Metern nocheinmal groß den Kurs zu ändern oder zu beschleunigen sind schon aus rein physikalischen Gesichtspunkten nicht existent. Wir sprechen hier von den finalen Anflugphase wo die Lenkwaffe nur damit beschäftigt sein kann den Panzer überhaupt zu treffen. Haken zu schlagen oder nocheinmal die Geschwindigkeit signifikant zu erhöhen funktioniert einfach nicht. Dementsprechend sehe ich nicht, warum ein Abwehrsystem mit Splitterwirkung nicht in der Lage sein sollte eine von mir aus auch schnelle Rakete zu stoppen. Das einzige Problem könnte sein das die Zeit zwischen Erfassung und Bekämpfung nicht ausreicht. Dieses Problem löst man jedoch einfach in dem man die Erfassungsreichweite des Systems erhöht.
Feuert aber man nun durchgehend, so dass ein Splitterkegel in den nächsten hinein greift, dann sind die Abwehrmittel extrem schnell erschöpft, innerhalb von Bruchteilen von Sekunden bei heutigen Systemen. So ein Trophy System wiegt alles in allem bereits um die 800 kg aufwärts und kann auch nicht über einen längeren Zeitraum hindurch durchfeuern. Auch schwerere Hardkillsysteme mit mehr Munition würden durch mehrere anfliegende Raketen bei einem Dauerfeuer bei dem ein Splitterkegel in den nächsten greift schnell erschöpft sein und dann im weiteren wirkungslos.
Es wird daher immer möglich sein, Panzer mit Raketen zu treffen. Entweder, indem ich die Munition des Hardkillsystems abnutze, was schon bei durchgehendem Splitterkegel schon mit zwei anfliegenden Raketen möglich ist. Oder indem ich die Lücke in der Kadenz nehme, wenn das System nicht durchfeuert, egal wie man es dreht und wendet, bei mehreren sehr schnellen Raketen kommt eine durch.
Zweitens: Es ist genau ein Abfangvorgang möglich. Entweder das System trifft oder die Rakete schlägt ein. Das ist das Grundprinzip des Systems. Zig Abfangversuche sind nicht vorgesehen. Und wenn dem Ding irgendwann die Munition ausgeht, wayne? In Neun von Zehn Fällen gehen der Infanterie vorher die Raketen aus.
Drittens: Du machst erneut den Fehler und skizzierst Szenarien die in der Realität des Kampfes auseianderfallen. Keep it simple! Es ist schon immens schwer auch nur den zeitgleichen Angriff mit zwei Raketen hinzubekommen wenn man nicht gerade aus vorbereiteten Stellungen heraus auf die Panzer wartet. Dieser Ansatz fliegt dir sofort um die Ohren sobald der Gegner den Kampf aufnimmt und deine Infanterie damit beschäftigt ist den eigenen Kopf zu retten.
Zitat:Schon die Erfassung einer Rakete die mit gerade mal 120 m/s Sekunde heran gondelt, ist in Wahrheit eine Meisterleistung. Fliegt die Rakete aber um die 1200 m/s aufwärts wie die XM1111 Munition die gerade getestet wird, dann ist es extrem schwierig, eine solche Rakete abzufangen. Das liegt einfach an den Grenzen des Reagierenden Systems, die physikalisch nicht überwindbar sind.Doch das ist sehr gut möglich. Eine ganz einfache Zahlenspielerei. Momentan entdeckt das System anfliegende Raketen auf 30m Entfernung und bekämpft es auf 10m. Die Distanz von 20m legt deine 120m/s Rakete in 0,17 sec zurück. Sprich, das System benötigt nicht mal ein Fünftel einer Sekunde für einen erfolgreichen Abfangversuch. Wo soll da jetzt das Problem sein mit Raketen die wesentlich schneller sind? Nimm ne Rakete mit 1000m pro Sekunde. Eine solche Rakete legt in 0,2sec 200m zurück. Heißt also das System muss die anfliegende Rakete auf 200m erkennen wenn man die Bekämpfungsgeschwindigkeit nicht noch steigern kann. Wo ist das Problem??
Es ist einfach physikalisch nicht möglich, eine solche Rakete sicher zu treffen. Zur Zeit ist es sogar noch gar nicht möglich, eine solche Rakete abzufangen. Vielleicht werden Hardkillsysteme in der Zukunft aber mal eine Chance gegen eine solche Rakete haben
Anderer Blickwinkel: Die nächste Trophy Generation wird in der Lage sein APFSDS abzufangen. Das andere israelische Abwehrsystem, Iron Fist kann das heute schon. Diese Geschosse haben eine Endgeschwindigkeit von bis zu 1900m/s. Und da soll deine Flüssigtreibstoffwunderwaffenraketen plötzlich funktionieren, weil?
Ich verstehe schon das man die Benchmarks die die Israelis für dieses System herausgerückt haben kaum zu glauben sind und man schwerlich akzeptieren kann, das diese System so funktionieren. Aber sie tuns offensichtlich und werden nur noch effektiver werden.
Zitat: Du bezweifelst zudem ja durchgehend, dass eine Koordination bei den Angriffsmitteln möglich ist. Aber zugleich setzt du sie bei den Abwehrmitteln voraus. Deine Aussage ist, dass die Hardkillsysteme als Abwehrmittel dieses extreme Maß an Koordination haben werden, gleichzeitig aber negierst du die Möglichkeit, die angreifenden Raketen ebenfalls entsprechend zu koordinieren und zu synchronisieren.Klar da existierst schließlich ein riesiger Unterschied. Auf der einen Seite sitzen irgendwo zwei arme Schlucker die einen Panzerverband auf sich zudonnern sehen und auf der anderen Seite ein Computersystem. Welche der beiden Seiten ist wohl im jeden Fall um Lichtjahre schneller und fehlerloser?
Zitat: Um noch mal den Vergleich mit den Scharfschützen (Kugelwaffen) her zu nehmen. Es gibt Feuerleitsysteme für Scharfschützen mit denen mehrere Schützen ihre Schüsse präzise, absolut zeitgleich abgeben können, alle Kugeln schlagen exakt zeitgleich ein, auf mehrere Ziele oder auch auf eines.Und solche Spielereien funktionieren wie lange im Feld wenn Positionswechsel nötig sind, du unter Artilleriebeschuss liegst, Ausfälle hast, der Feind überrascht und dir die Scheiße um die Ohren fliegt? Genau, garnicht. Das sind keine theoretischen Übungen oder Laborexperimente. Im Feld funktioniert nur das was so einfach wie irgend möglich gehalten wird.
Das einzige was PALR also gegen Hardkillsysteme der Zukunft ergänzend brauchen, ist ein Feuerleitsystem, dass mehrere PALR koordiniert, zusammenfasst und ihre Angriffe synchronisiert. Aufgrund mechanischer, physikalischer Grenzen der Reagierenden Systeme werden PALR mit einem Feuerleitsystem immer eine Chance haben zu treffen.
Davon ab, jetzt soll die Infanterie auch noch ein Feuerleitkoordinierungssystemdinges mit sich herumschleppen? Neben zig Panzerabwehrwaffen? Das funktioniert nicht. Wer trägt die MGs samt Munition, die Mörser samt Munition, die Schlachtgewehre samt Munition und den ganzen anderen Scheiß der hier in schöner Regelmäßigkeit dem Superduperinfanterietrupp der Zukunft aufgebürtet wird?
--- viel augelassen wegen Wiederholung .---
Zitat: Also dem muß ich mal ganz klar aus praktischer Erfahrung widersprechen. Ich habe ja Erfahrung mit Wiesel 1 TOW. Das System ist herausragend gut. Und von wegen Einschusswaffe, wir hatten 7 TOW dabei. Ein schwereres System hätte dann immer noch mehrere Schuß, wobei sogar ein oder zwei Schuß immer noch ausreichend wären. Ist ja nicht so, dass wir nach einem Schuß stehen geblieben und nachgeladen hätten. Hit and Run. Aber zum Gewicht noch mal gesondert:TOW ist im Vergleich zu der Waffe die hier skzziert wird doch federleicht.
Zitat:Auch heutzutage greift kein Soldat alleine einen feindlichen Panzer an. Die Tschetschenen setzten in Grozny übrigens 5 Mann Panzerzerstörungstrupps ein. Mit sehr großem Erfolg, viele russische MBT wurden zerstört.Es hat noch nie ein Soldat einen Panzer alleine angegriffen wenn es andere Möglichkeiten gab. Infanterie kämpft immer im Verband. Wie sieht denn so ein Panzervernichtungstrupp aus? Fünf Mann mit Panzerfaust? Nö, zwei sichern mit Sturmgewehren den Schützen. Einer kommandiert die ganze Vernastaltung. Einer hat das MG dabei sofern man über die Jungs von der anderen Seite stolpert. Und einer hat die Panzerfaust. Gut, vielleicht zwei.
Mit deinem Ansatz braucht es plötzlich drei oder vier Panzervernichtungstrupps um einen Panzer gefährlich werden zu können. Das ist dann schon ein halber Zug. Yikes.
Zitat:Was ich nicht begreife ist deine Fixierung darauf, dass alles in Zukunft in einem Körper, also einer Waffe integriert sein muß. Das macht keinen Sinn.Das ist das einzige was funktioniert. Wenn du anfängst das Bekämpfungssystem auf viele verschiedene Köpfe aufzuteilen funktioniert das genau solange du aus vorbereiteten Stellungen heraus den Feind im richtigen Anmarschweg überraschen kannst. Sobald das Gefecht plötzlich durch von dir nicht beeinflussbare Faktoren bestimmt wird fliegt es auseinander. Die Infanterie ist niemals in der Lage das Level an Koordination aufrecht zu erhalten wie es nötig ist um deinen Waffenverbund zu Wirkung zu bringen. Nicht wenn es gegen einen überlegenen mechanisierten Gegner geht. Krieg ist Chaos. Du musst die Dinge so simpel wie möglich halten oder es fällt auseinander. Je komplexer diese Operationsideen desto einfacher kann der Gegner stören.
Zitat:Auf welche Weise sollte dies geschehen? Die Erfassung anfliegender Flugkörper erfolgt bei Hardkillsystemen per Radar. Kugeln werden nicht erfasst.Sagt wer? Sollte ganz genauso möglich sein deine Großkaliber vom Radar zu erfassen. Der Rest sind ein paar simple Softwarezeilen die basierend auf dem Vektor der Geschosse den wahrscheinlichen Ursprungsort ermitteln. Ich würde da einfach das Sekundäre MG an das System koppeln und Beschuss automatisch erwiedern lassen. Sollte kein Problem sein.
Und wenn das heute so nicht funktioniert, die Technologie ist schon längst vorhanden und wird bereits operativ eingesetzt (Boomerang US Army).
Zitat:Wenn Infanterie eine PALR oder ein SMG abfeuert, dann sagst du ja: dass der Gegenschlag die entdeckte Stellung vernichtet und dies ein Himmelfahrtskommando sei.Klar und wie erfolgreich sind diese Ferngesteuerten Angriffe unserer Feinde nochmal? Genau. Aber natürlich können wir der Infanterie neben den Raketen und dem Feuerleitungskoordinierungssystem auch noch die Fernsteuerung mitgeben. Wie man damit dann zeitgleich irgendetwas treffen will ist mir zwar schleierhaft, aber hey, why not.
Unsere Feinde sind da bei ihren primitiven Mörserangriffen ja schon weiter als du. Ich feuere das SMG einfach von einer Lafette ferngesteuert auf. Der Gegenschlag trifft nur das SMG, kein Mann ist vor Ort, niemand stirbt. Ebenso können PALR einfach fernbedient werden.
Denke ich habe alles angesprochen auch wenn vieles zigfach wiederholt worden ist.