Umfrage: Ist der MBT als Konzept überholt?
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MBT sind ein Auslaufmodell
22.22%
4 22.22%
MBT sind auch in Zukunft absolut wesentlich
77.78%
14 77.78%
Gesamt 18 Stimme(n) 100%
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Zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahrzeugen
Ich denke, das Panzerabwehrlenkwaffen ziemlich überbewertet werden.
Für die Infanterie sind sie schwer und sperrig, und sie einzusetzen ist für sie auch schwierig.
Man bedenke, das der Infanterist der sie einsetzen soll erstmal eine adäquate Stellung braucht und dann noch auf die Unterstützung seiner Kameraden angewiesen ist. Einen Kampfpanzer frontal anzugreifen dürfte immer noch an Selbstmord grenzen.
Fazit: Für die Infanterie sind Panzerabwehrlenkwaffen eher eine Belastung.
Man kann natürlich auch Fahrzeuge damit ausrüsten, aber sie können nur wenige mitnehmen und wenn es nicht gerade Kampfpanzer sind können sie sich einen Fehlschuss damit kaum erlauben.
Last not least sind Granaten einfach billiger und können auch nicht gestört werden.
Ach na, noch etwas zum von Quintus Fabius gerühmten Einsatz von Bradleys mit Panzerabwehr-FK im Irakkrieg 1991: Damals konnte das funktionieren, weil die Iraker sich nicht darauf verstanden die Mobilität ihrer Kampfpanzer auszunutzen. Doch auch so gingen eine Anzahl Bradleys verloren, und gegen einen anderen Gegner hätte diese Taktik leicht in einer Katastrophe münden können.
Insgesamt scheint es bei arabischen Streitkräften eine Tendenz zu geben, Kampfpanzer eher in Stellungen als mobil einzusetzen, und das scheint auch eine Rolle bei Gaddafis Niederlage im Tschad beigetragen zu haben.

@Quintus Fabius
Zitat:In Zukunft wird der Kampf mit PALR mit Drohnen und anderen Aufklärungsmitteln kombiniert über den Horizon hinweg geführt werden.
Luftaufklärung und -herrschaft wird vielfach überbewertet.
So entgeht der Luftaufklärung über Land schon viel, weil man dort nicht so eine weite, offene Fläche hat wie auf dem Meer, und man kann sie auch irreführen. Erinnert sich noch wer an diese aufblasbaren Panzerattrappen mit Herd? So etwas wird in Zukunft öfter eingesetzt werden.

Zitat:Die Frage ist allerdings, ob das Konzept des MBT nicht durch ein anderes, neues Konzept ersetzt werden sollte.
Der Kampfpanzer hat aber auch eine gewisse Evolution hinter sich, und vereinigt dabei Feuerkraft mit Panzerung und Mobilität.
Bei leichteren Fahrzeugen wie dem M2 Bradley kann dieses Gleichgewicht nicht erreicht werden, d.h. einer oder zwei Stärken werden auf Kosten der anderen erkauft.
Zugleich weist der Kampfpanzer eine erhebliche Vielseitigkeit auf, und was er nicht kann können auch leichtere Fahrzeuge kaum - etwa im Gebirge eingesetzt werden. Für Artillerie und Luftabwehr sind dagegen spezialisierte Fahrzeuge die beste Wahl.

Zitat:Heute ist das primäre Problem, dass feindliche Stellungssysteme, insbesondere in Großstädten mit Panzern kaum mehr bezwungen werden können, was nicht am Panzer als Technischem System alleine liegt, sondern vor allem auch an der Frage der Doktrin.
...und wie läuft es gerade in Syrien?
Mit bestimmten Geländearten hätten auch andere Fahrzeuge erhebliche Probleme. Urbane Umgebungen sind sowieso eines der gefährlichsten Gefechtsfelder - egal ob nun für Kampfpanzer, Infanterie oder gepanzerte Fahrzeuge.
In Verbindung mit Infanterie kann der Kampfpanzer auch in Städten sogar ganz gut eingesetzt werden. Es kommt einfach auf die Zusammenarbeit an!

Zitat:Es geht nicht einfach um mehr Panzerung. Tatsächlich würde das Gewicht nicht wesentlich steigen.
Wobei der Trend durchaus zu leichteren Panzern geht, man denke an den japanischen TK-X oder den umgerüsteten Marder:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.military-today.com/tanks/marder_light_tank.htm">http://www.military-today.com/tanks/mar ... t_tank.htm</a><!-- m -->
Diese leichten Panzer können aber den Kampfpanzer nicht ersetzen sondern nur ergänzen.

Zitat:Es geht um eine andere Doktrin, und ein anderes Konzept von Fahrzeug. Das Gewicht wäre sehr ähnlich dem heutiger MBT und würde die schwersten der heutigen MBT nicht übertreffen.
Da frage ich mal: Was willst du denn?

Zitat:Schon heute haben MBT massive Probleme mit Brücken, Transportflugzeugen, ja selbst mit der Benutzung von Feldwegen oder anderen nicht ausreichend ausgebauten Straßen im Gebirge beispielsweise die einfach unter dem Gewicht den Hang abrutschen können.
Die Fähigkeiten von Transportflugzeugen werden erheblich überbewertet, sie sind prinzipiell nur für leichtes Material geeignet. Schon mit Fahrzeugen gibt es Probleme.
Die Sowjets haben nicht umsonst ihren BMD - übrigens eine geniale Konstruktion - so leicht wie möglich gemacht. Vor mehr als Handfeuerwaffen und Granatsplittern schützt seine Panzerung aber nicht.
Gebirge ist sowieso ein suboptimales Gelände für Fahrzeuge aller Art. Da können auch leichtere Fahrzeuge am Hang abrutschen. Dort empfiehlt sich eher der Einsatz von Hubschraubern und "Schusters Rappen".

Zitat:Wenn man nun akzeptiert, dass auch die heutigen MBT aufgrund ihres Gewichtes bereits immense Probleme mit der Mobilität haben und die Präsenz von Panzerpionieren, Schweren Panzerpionieren usw im Feld für einen MBT immer notwendig ist, dann stellt sich die Frage, ob die heutigen Systeme überhaupt noch das Konzept des MBT an sich erfüllen.
Was willst du denn bezüglich dieser "immensen Probleme" mit der Mobilität beim Kampfpanzer machen? Was soll das Fahrzeug leisten können?
Auf Unterstützung z.B. durch Pioniere wird zudem jedes Element der Streitkräfte angewiesen sein. Der Trick ist ja, das Kampfpanzer, Schützenpanzer, Pioniere etc. nicht für sich allein stehen, sondern einander ergänzen und unterstützen.

Zitat:Wenn man das Konzept des MBT aber durch das Konzept eines Schweren Panzers ersetzt, und die Realität der heutigen MBT als System damit akzeptiert, dann stellt sich die Frage nach den Brücken usw weniger.
Wie sollte dieser "Schwere Panzer" aussehen? Was soll er wiegen? 100 Tonnen?

Zitat:Der zweite primäre Unterschied zu heute wäre die andere Zielsetzung. Der MBT als Konzept eines Panzers mit sehr vielen Aufgaben würde durch eine speziellere Aufgabe ersetzt werden, nämlich den Kampf gegen und in Hochrisikoumgebungen, insbesondere in feindlichen Stellungssystemen und in feindlichen Städten. Der Kampf um Städte ist heute sehr schwierig geworden, wie Grozny ebenso aufzeigte wie Falludscha. Dies nicht zuletzt deshalb, weil eine spezialisierte Truppe für diesen Kampf fehlt.
Eine Spezialisierung des Kampfpanzers würde diesen aber auch anfälliger machen.
Man kann sich eben nicht darauf verlassen, das der Kampf in feindlichen Städten stattfindet. Was etwa, wenn der Feind sich außerhalb der Städte hält und deine Nachschubwege unterbricht? So haben die chinesischen Kommunisten erst die Manschurei zurückerobert und dann ganz China.
Grundsätzlich würde ich mich sogar auf den Kampf in Städten nicht einlassen, sondern sie stattdessen isolieren.

Zitat:Eine TOW wiegt übrigens so ungefähr 25 kg mit allem drum und dran. Du propagierst nun das vierfache? Das wären gerade mal 100 kg. Dann gestalte ich einfach eine zerlegbare Waffe, deren 5 Einzelteile jeweils 20 kg wiegen und schon können selbst 5 Infanteristen das Gerät schleppen. Von einem SPz ganz zu schweigen.
Da haben wir das Problem mit den schweren, sperrigen Panzerabwehrlenkwaffen, von dem ich vorhin sprach.
Schon normal trägt ein Infanterist etwa 25 kg mit sich rum - etwa soviel wie vor 1000 Jahren ein gepanzerter normannischer Ritter. Weitere 25 kg, nämlich unsere TOW, und es wird auf Dauer ermüdend.
Bei der zerlegbaren Waffe ist hingegen das Problem, das einer oder mehrere der Infanteristen fallen oder verletzt werden könnten, also ausfallen bevor die Waffe zusammengebaut werden kann. Zudem kann einfach ein Teil beschädigt werden.

Zitat:Das folgende System wiegt bspw gerade mal 55 kg bei einer Reichweite von 25 km:
Was für ein System ist das?
Zudem dürfte man bei der Bekämpfungsentfernung mittels PARS selten über 5 km hinauskommen.
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