23.10.2011, 11:09
Zitat:Wenn - spekultaiv - die USA seinerzeit die Aufstände der Sunniten (Araber und Kurden) gegen Saddam nicht nur verbal sondern so wie die NATO in Libyen unterstützt hätten ... wäre es dann besser gelaufen?
Und könnte man daraus (noch?) eine Lehre für Syrien ziehen?
Siehe dazu SpOn von 2003:
Zitat:6.03.2003<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,242159,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 59,00.html</a><!-- m -->
Nachkriegsordnung
Angst vor den Schiiten
Das kann zum einen daran liegen, dass Saddams Unterdrückungsapparat immer noch funktioniert. Nach Angaben der Oppositionsgruppe Sciri, die irakische Schiiten vertritt und im Iran ihren Sitz hat, sind in Basra sieben Mitglieder der regierenden Baath-Partei hingerichtet worden, weil sie ihren militärischen Pflichten angeblich nicht ausreichend nachgekommen seien. Der Befehl zu den Exekutionen sei von Saddams Cousin, Hassan Ali al-Madschid, erteilt worden. Er ist Saddams Militärführer im Süden und den Menschen in brutalster Erinnerung. Er hatte bereits 1988 den Chemiewaffen-Angriff auf die Kurdenstadt Halabdscha befohlen und den Aufstand der irakischen Schiiten gegen Saddam im Golfkrieg 1991 niedergemetzelt.
Schiiten als Opfer
Doch so gerne die unterdrückte schiitische Mehrheit im Irak Saddam loswerden wollen, so sehr mißtrauen sie den USA. Von George Bush senior fühlten sie sich 1991 im Stich gelassen, nachdem er sie zum Aufstand anstachelte und dann tatenlos zusah, wie Saddams Republikanische Garde rund 100.000 Rebellen ermordete. Die größte schiitische Oppositionsgruppe im Irak hat bereits angekündigt, nach dem Sturz von Saddam Hussein eine amerikanische Besatzungsmacht zu bekämpfen. "Die Kräfte der Koalition sind uns so lange willkommen, so lange sie dem Volk helfen, die Diktatur von Saddam Hussein zu beenden. Falls sie unser Land besetzen oder kolonialisieren wollen, werden sich die Iraker wehren", sagte der Führer der Gruppierung Oberster Rat für die Islamische Revolution in Irak, Ajatollah Mohammed Bakir al-Hakim, in Teheran.
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Die USA haben in keinem der religiösen Lager im Irak einen Rückhalt. Sie können sich bestenfalls auf wenige Gruppen oder Personen stützen, die in irgendeiner Form in einer "geschäftlichen" Abhängigkeitsbeziehung stehen. Insofern haben im Irak auch keine Zukunft und das scheinen die USA auch zu wissen. Sie standen vor der Wahl: Weitere Präsenz vs. Verzicht auf juristische Immunität. Das sich dortige Geschäftspartner der USA üblicherweise nicht erlauben, diese vor eine solche Wahl zu stellen, zeigt das im Irak ein anderer Wind weht.