06.03.2010, 14:49
Auszug aus dem Artikel:
Es ist diesbezüglich bekannt, dass z. B. WP-Brandbomben in Falludscha zum Einsatz kamen (was auch nicht kleingeredet oder beschönigt werden sollte). Völkerrechtlich ist dies sicherlich nicht akzeptabel und sicherlich kann man hier den Amerikanern einiges vorwerfen; die US Army hat den Einsatz von Phosphor- und napalmähnlichen Brandwaffen in Falludscha allerdings auch zugegeben (nach anfänglichem Stillschweigen).
Insofern: Meiner Mn. nach sind die bedauernswertern Spätfolgen - und die Zahl der Missbildungen sollte man so nicht abstreiten, bzw. muss man anerkennen und sie als Grundlage zur Besorgnis oder für eine eventuelle Wiedergutmachung ansehen - auf den Einsatz der Phosphorwaffen in Falludscha zurückzuführen. An einen Einsatz von Uranmunition, zumindest an einen so umfangreichen als dass die Spätfolgen jetzt damit erklärt werden könnten, kann man allerdings nicht glauben. Vielmehr müsste dann explizit auch dementsprechend die Belastung mit schwach radioaktiven Zerfallsprodukten (etwa α-Teilchen) nachweisbar sein. Dies ist aber nicht der Fall. Des weiteren, wie schon gesagt, deutet auch nichts darauf hin, dass sonderlich viel Uran-Munition in und um Falludscha verschossen wurde, weil dies der taktischen Vorgehensweise während der Operation "Phantom Fury" belegbar sowie der Zielnutzung dieser Munitionsart (Panzer) ebenso deutlich und allgemein widersprechen würde.
Fakt dürfte sein, dass es 1.) übermäßig viele missgebildete Neugeborene gibt (was an sich schon schlimm genug ist) und dass 2.) vermutlich die Nutzung von weißem Phosphor und dessen langlebige und gefährliche Rückstände die Ursache hierfür sind (und wofür man die Amerikaner verantwortlichen machen kann). Allerdings sollte der immer recht schnell aufkommende Vorwurf, dass 3.) Uran-Munition Schuld daran ist, mit Vorsicht betrachtet werden, da eine eingehendere Untersuchung zeigt, dass diese Munitionsart kaum zum Einsatz kam, da 3.1.) die dafür vorgesehenen Ziele (Panzer) gar nicht vorhanden waren und 3.2.) der Einsatz dem taktischen Vorgehen der Bodentruppen widerspricht und ferner 3.3.) kaum Waffensysteme zum Einsatz kamen, die diese Munition hätten verschießen können.
Das der Vorwurf 4.) aber dennoch erhoben wird, zeigt eine gewisse Unwissenheit und ein gewisses historisch begründetes Reflexverhalten, da diese Munitionsart bekannterweise besonders im Zweiten Golfkrieg 1991 von amerikanischer Seite aus stark genutzt wurde, um Saddams Panzermassen zu zerstören, und insofern der Vorwurf irgendwo als passend erscheinen könnte. Belegbar ist er allerdings in diesem Fall hier nicht.
Schneemann.
Zitat:Laut dem Uranium Medical Research Centre (UMRC) verschossen Briten und Amerikaner 2003 zwischen 100 und 200 Tonnen Uranmunition im IrakDas bestreite ich sicher nicht. Das während des Einmarsches im Irak Uran-Munition verwendet wurde, steht außer Frage. Aber es ging ja um den Fall Falludscha und um den Kampf um die Stadt 2004.
Zitat:Ärzte und Eltern der versehrten Kinder glauben, dass die Schäden durch Uranmunition und Phosphorbomben ausgelöst wurden, die die US-Streitkräfte bei der Bombardierung von Falluja eingesetzt hatten.Wie gesagt: Kampfhinterlassenschaften (also auch Phosphormunition) sind sehr schädigend für den Menschen und können zu schweren Missbildungen führen. Ich tendiere allerdings eher dazu, hier weißen Phosphor als Ursache zu sehen und nicht Uran-Munition. Weißer Phosphor kann selbst in kleinen Dosen schon tödlich sein und er hat gefährliche Langzeitwirkungen (u. a. reichert er sich an, führt zu chronischen Beschwerden und kann Zellen, Blut und Organe, wie etwa die Leber, stark schädigen, auch Geburtsschäden sind [leider] möglich).
Es ist diesbezüglich bekannt, dass z. B. WP-Brandbomben in Falludscha zum Einsatz kamen (was auch nicht kleingeredet oder beschönigt werden sollte). Völkerrechtlich ist dies sicherlich nicht akzeptabel und sicherlich kann man hier den Amerikanern einiges vorwerfen; die US Army hat den Einsatz von Phosphor- und napalmähnlichen Brandwaffen in Falludscha allerdings auch zugegeben (nach anfänglichem Stillschweigen).
Insofern: Meiner Mn. nach sind die bedauernswertern Spätfolgen - und die Zahl der Missbildungen sollte man so nicht abstreiten, bzw. muss man anerkennen und sie als Grundlage zur Besorgnis oder für eine eventuelle Wiedergutmachung ansehen - auf den Einsatz der Phosphorwaffen in Falludscha zurückzuführen. An einen Einsatz von Uranmunition, zumindest an einen so umfangreichen als dass die Spätfolgen jetzt damit erklärt werden könnten, kann man allerdings nicht glauben. Vielmehr müsste dann explizit auch dementsprechend die Belastung mit schwach radioaktiven Zerfallsprodukten (etwa α-Teilchen) nachweisbar sein. Dies ist aber nicht der Fall. Des weiteren, wie schon gesagt, deutet auch nichts darauf hin, dass sonderlich viel Uran-Munition in und um Falludscha verschossen wurde, weil dies der taktischen Vorgehensweise während der Operation "Phantom Fury" belegbar sowie der Zielnutzung dieser Munitionsart (Panzer) ebenso deutlich und allgemein widersprechen würde.
Fakt dürfte sein, dass es 1.) übermäßig viele missgebildete Neugeborene gibt (was an sich schon schlimm genug ist) und dass 2.) vermutlich die Nutzung von weißem Phosphor und dessen langlebige und gefährliche Rückstände die Ursache hierfür sind (und wofür man die Amerikaner verantwortlichen machen kann). Allerdings sollte der immer recht schnell aufkommende Vorwurf, dass 3.) Uran-Munition Schuld daran ist, mit Vorsicht betrachtet werden, da eine eingehendere Untersuchung zeigt, dass diese Munitionsart kaum zum Einsatz kam, da 3.1.) die dafür vorgesehenen Ziele (Panzer) gar nicht vorhanden waren und 3.2.) der Einsatz dem taktischen Vorgehen der Bodentruppen widerspricht und ferner 3.3.) kaum Waffensysteme zum Einsatz kamen, die diese Munition hätten verschießen können.
Das der Vorwurf 4.) aber dennoch erhoben wird, zeigt eine gewisse Unwissenheit und ein gewisses historisch begründetes Reflexverhalten, da diese Munitionsart bekannterweise besonders im Zweiten Golfkrieg 1991 von amerikanischer Seite aus stark genutzt wurde, um Saddams Panzermassen zu zerstören, und insofern der Vorwurf irgendwo als passend erscheinen könnte. Belegbar ist er allerdings in diesem Fall hier nicht.
Schneemann.