12.08.2008, 01:48
Erich, westliche Doppelmoral bzw. im Rahmen westlicher Politik gezeigte doppelte Standards sind ohne Frage ein Problem, mit dem wir uns in Europa und in den USA für uns selbst, aber auch in der Außendarstellung unserer Politik herumschlagen müssen. Keine Frage, stimme dir da zu.
Allerdings sollte man da nicht vor lauter Scham vor sich selbst vor einem kritischen Blick auf andere zurückschrecken. Und was man da sieht, ist oft genug ein noch viel größerer Haufen .... dreckiger Politik.
Angesichts russischer Geschichte (sowohl bezogen auf die zaristische Zeit, die sowjetische Periode und auch die neueste Vergangenheit) kann man Russland nur schwer abnehmen, dass es den dort Verantwortlichen um Menschenrechte geht und die Rechte und die Selbststimmung des ossetischen Volkes.
Noch weit vor den Vorfällen im Kosovo unterstützte Russland Separatisten, sofern es der russischen Politik einen Vorteil brachte (Abchasien, Transniestrien usw...) und unterdrückte brutal Abspaltungsversuche bzw. versuchte dies. Abchasien, Transniestrien wurden schon weit vor dem Kosovo zu de-facto unabhängigen Provinzen bzw. Regionen bzw. wirklich treffend formuliert russischen Auslandsdepartments. Die ständigen russ. Vorwürfe bezüglich des Kosovos gegenüber dem Westen waren und sind bei genauerem Hinsehen und Analysieren der russ. Politik in bestimmten Teilen der GUS und des eigenen Staatsgebietes nur heuchlerische Doppelmoral.
Zudem muss man schlicht und ergreifend sagen, dass Südosstien und Abchasien beide mehr oder minder de-facto schon unabhängige "Kosovos" sind; der bloße Unterschied ist, dass eben die USA mehr Staaten organisieren konnte, ihre Provinz anzuerkennen und es da Russland schlicht an diplomatischen Fähigkeiten fehlt.
Südossetien wird mit dem Herrn Koity (oder so ähnlich, angesichts der späte Stunde bitte ich eine mögliche falsch Schreibung zu entschuldigen) regiert und eben jener "Präsident" macht Geschäfte mit Schmugglern und Mafiosis und mit den russ. Friedenstruppen. Die Mautgebühren durch den Tunnel nach Südossetien teilt er sich schon lange mit den russ. Truppen und die Einnahmen sprudeln durch diverse Schmugglergeschäfte. Letztlich herrschen hier schon lange halbwilde, gespannte kosovo-ähnliche Verhältnisse, nur unterscheiden sich die Umstände im weiteren noch gewaltig (wie Schneemann ausgeführt hat).
In dieser Szenerie kam es auf beiden Seiten zu gegenseitigen Provokationen, Gegenprovokationen, zu einer Spirale aus letztlich stets hochgehaltener Spannung, weil auch die Russen stets bedacht waren, den Druck auf die Georgier hoch zu halten. Noch ein paar tage vor dem Konfliktbeginn prahlte der südosset. Präsident, dass er die georgischen Truppen aus Südossetien rauswerfen werde, er erzählte auch, dass 300 "neue Freiwillige" aus Russland wieder angekommen seien (Quelle: Econimist).
Sieht man gar den Fall von Abchasien, wo im Unabhängigkeitskrieg zu Beginn der 90er Jahre gar mehr als 100.000 Georgier vertrieben worden, so wird doch alles sehr viel komplizierter und man sollte sich hüten von einer bloßen Wiederholung des Kosovos zu reden. In Abchasien wurde so die größte ethn. Gruppe vertrieben, die heutigen in Abchasien lebenenden Menschen stellen also nur einen Teil der dort eigentlich lebenden Menschen dar.
Zudem, auch die muss angemerkt werden, haben die Osseten und Abchasen schon lange russ. Pässe - mir wäre unbekannt, dass 1998 bzw. im Allgemein im Konfliktverlauf des Kosovos der Westen pauschal allen Albanern westliche Pässe angeboten hätte um so den terrotorualen Anspruch Serbiens auf diese Provinz zu unterhöhlen.
Es gibt da viele Unterschiede.
Und dann sollte man mal das ganze Bild sehen: Russ. Aufrüstung, beständiges Säbelrasseln, Druck auf die Ukraine, viele kleine Konflikte, die um und in Russland mit dem Westen bzw. um das nahe Ausland Russlands mit dem Westen ausgefochten werden: Hier kann man durchaus erkennen, dass Russland versucht, sich Stück und Stück wieder eine größere Einflußsphäre zu sichern. Das aggressive und überzogene Vorgehen, das ganz und gar unverhältnismäßig ist, ist sozusagen nur ein weiteres Puzzleteil. Was oder wer kommt nach Georgien dran? Die Ukraine? Aserbaidschan? Vielleicht sogar die EU- und NATO-Mitglieder der Baltischen Staaten. Momentan scheint dies gewagt zu sein, übertrieben, aber vor einer Woche dachte auch noch niemand, dass russ. Truppen vielleicht 60km vor Tiflis stehen würden.
Allerdings sollte man da nicht vor lauter Scham vor sich selbst vor einem kritischen Blick auf andere zurückschrecken. Und was man da sieht, ist oft genug ein noch viel größerer Haufen .... dreckiger Politik.
Angesichts russischer Geschichte (sowohl bezogen auf die zaristische Zeit, die sowjetische Periode und auch die neueste Vergangenheit) kann man Russland nur schwer abnehmen, dass es den dort Verantwortlichen um Menschenrechte geht und die Rechte und die Selbststimmung des ossetischen Volkes.
Noch weit vor den Vorfällen im Kosovo unterstützte Russland Separatisten, sofern es der russischen Politik einen Vorteil brachte (Abchasien, Transniestrien usw...) und unterdrückte brutal Abspaltungsversuche bzw. versuchte dies. Abchasien, Transniestrien wurden schon weit vor dem Kosovo zu de-facto unabhängigen Provinzen bzw. Regionen bzw. wirklich treffend formuliert russischen Auslandsdepartments. Die ständigen russ. Vorwürfe bezüglich des Kosovos gegenüber dem Westen waren und sind bei genauerem Hinsehen und Analysieren der russ. Politik in bestimmten Teilen der GUS und des eigenen Staatsgebietes nur heuchlerische Doppelmoral.
Zudem muss man schlicht und ergreifend sagen, dass Südosstien und Abchasien beide mehr oder minder de-facto schon unabhängige "Kosovos" sind; der bloße Unterschied ist, dass eben die USA mehr Staaten organisieren konnte, ihre Provinz anzuerkennen und es da Russland schlicht an diplomatischen Fähigkeiten fehlt.
Südossetien wird mit dem Herrn Koity (oder so ähnlich, angesichts der späte Stunde bitte ich eine mögliche falsch Schreibung zu entschuldigen) regiert und eben jener "Präsident" macht Geschäfte mit Schmugglern und Mafiosis und mit den russ. Friedenstruppen. Die Mautgebühren durch den Tunnel nach Südossetien teilt er sich schon lange mit den russ. Truppen und die Einnahmen sprudeln durch diverse Schmugglergeschäfte. Letztlich herrschen hier schon lange halbwilde, gespannte kosovo-ähnliche Verhältnisse, nur unterscheiden sich die Umstände im weiteren noch gewaltig (wie Schneemann ausgeführt hat).
In dieser Szenerie kam es auf beiden Seiten zu gegenseitigen Provokationen, Gegenprovokationen, zu einer Spirale aus letztlich stets hochgehaltener Spannung, weil auch die Russen stets bedacht waren, den Druck auf die Georgier hoch zu halten. Noch ein paar tage vor dem Konfliktbeginn prahlte der südosset. Präsident, dass er die georgischen Truppen aus Südossetien rauswerfen werde, er erzählte auch, dass 300 "neue Freiwillige" aus Russland wieder angekommen seien (Quelle: Econimist).
Sieht man gar den Fall von Abchasien, wo im Unabhängigkeitskrieg zu Beginn der 90er Jahre gar mehr als 100.000 Georgier vertrieben worden, so wird doch alles sehr viel komplizierter und man sollte sich hüten von einer bloßen Wiederholung des Kosovos zu reden. In Abchasien wurde so die größte ethn. Gruppe vertrieben, die heutigen in Abchasien lebenenden Menschen stellen also nur einen Teil der dort eigentlich lebenden Menschen dar.
Zudem, auch die muss angemerkt werden, haben die Osseten und Abchasen schon lange russ. Pässe - mir wäre unbekannt, dass 1998 bzw. im Allgemein im Konfliktverlauf des Kosovos der Westen pauschal allen Albanern westliche Pässe angeboten hätte um so den terrotorualen Anspruch Serbiens auf diese Provinz zu unterhöhlen.
Es gibt da viele Unterschiede.
Und dann sollte man mal das ganze Bild sehen: Russ. Aufrüstung, beständiges Säbelrasseln, Druck auf die Ukraine, viele kleine Konflikte, die um und in Russland mit dem Westen bzw. um das nahe Ausland Russlands mit dem Westen ausgefochten werden: Hier kann man durchaus erkennen, dass Russland versucht, sich Stück und Stück wieder eine größere Einflußsphäre zu sichern. Das aggressive und überzogene Vorgehen, das ganz und gar unverhältnismäßig ist, ist sozusagen nur ein weiteres Puzzleteil. Was oder wer kommt nach Georgien dran? Die Ukraine? Aserbaidschan? Vielleicht sogar die EU- und NATO-Mitglieder der Baltischen Staaten. Momentan scheint dies gewagt zu sein, übertrieben, aber vor einer Woche dachte auch noch niemand, dass russ. Truppen vielleicht 60km vor Tiflis stehen würden.