14.07.2008, 21:37
ThomasWach schrieb:...Es gibt selten eine wirklich unabhängige Berichterstattung - die Beobachtungen von Jürgen Todenhofer kann man wohl als unabhängig bezeichnen. Insofern ist es zumindest von Interesse, zu erfahren, was ein so unabhängiger Beobachter für Eindrücke aus dem Irak mitbringt:
Man muss eben genauer hinschauen...
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Zitat:14.07.2008 18:16 Uhrdazu passt dann auch
Lage im Irak
Amerika im Krieg gegen sich selbst
George W. Bush hat viel Leid über den Irak gebracht. Noch immer sterben täglich mehr als 100 Zivilisten, die Hälfte durch amerikanische Angriffe. Der Krieg verhindert den weltweiten Terrorismus nicht, er fördert ihn. Die Bombardierungen müssen endlich aufhören - und mit Verhandlungen muss begonnen werden.
Eine Außenansicht von Jürgen Todenhöfer
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Zaid hatte sich 2007 in Ramadi, der Hauptstadt der westirakischen Provinz Anbar, dem Widerstand angeschlossen, weil seine beiden jüngeren Brüder Haroun und Karim kurz hintereinander von US-Scharfschützen auf offener Straße erschossen worden waren.
Staunen über wirklichkeitsfremde Berichterstattung im Westen
Seither bekämpft er die Besatzer ebenso entschlossen wie die ausländischen Al-Qaida-Terroristen, die die US-Invasion ins Land geschwemmt hat. Und er staunt über die wirklichkeitsfremde westliche Irak-Berichterstattung, die er aus Internet und Fernsehen kennt und die das Land meist nur aus Sicht der "Sieger" zeigt.
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Die Zahl der amerikanischen Bombenangriffe, Razzien und Schießereien in der Provinz liegt bei 35 pro Woche, die Zahl der getöteten Zivilisten bei 25. Der irakische Widerstand führt wöchentlich 20 bis 30 Militäraktionen gegen die US-Truppen.
Al-Qaida nur noch eine Splittergruppe
Al-Qaida ist auch in Anbar nur noch eine Splittergruppe. Die Bevölkerung hat die ausländischen Terroristen aus ihrer früheren Hochburg - wie aus den meisten übrigen irakischen Provinzen - weitgehend verjagt. Um nicht auch noch den angeblichen Kriegsgrund "Kampf gegen al-Qaida" aufgeben zu müssen, bezeichnet das Pentagon nun alle bekanntwerdenden Angriffe des irakischen Widerstands gegen die US-Armee als Al-Qaida-Angriffe.
Außerdem sorgt es dafür, dass über die ein bis zwei täglichen Al-Qaida-Anschläge möglichst breit berichtet wird, obwohl diese weniger als ein Hundertstel der Militäraktionen im Irak darstellen.
Inflation und Arbeitslosigkeit sind in Anbar auf fast 50 Prozent gestiegen.
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Zaid, der durch die US-Invasion fast alles verloren hat, was er liebt, empfindet die positiven Stellungnahmen westlicher Politiker zur Lage im Irak als Verhöhnung seines Landes. Täglich sterben noch immer 100 bis 120 irakische Zivilisten in diesem völkerrechtswidrigen, sinnlosen Krieg, die Hälfte durch amerikanische Angriffe.
Die weltweite Terrorgefahr wächst von Tag zu Tag
Gleichzeitig geht die weltweite Terrorgefahr nicht etwa zurück, sondern sie wächst von Tag zu Tag. Mit jedem irakischen Kind, das durch westliche Waffen getötet wird, erhält al-Qaida im Westen (nicht im Irak!) mehr Zulauf. Der Krieg im Zweistromland verhindert den weltweiten Terrorismus nicht, im Gegenteil, er fördert ihn. Letztlich führen die USA im Irak Krieg gegen sich selbst und gegen die Glaubwürdigkeit der westlichen Werte.
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Zitat: 14.07.2008
IRAK-SERIE "GENERATION KILL"
Blutdurst auf Befehl
Von Nina Rehfeld
Blutdurst, Lagerkoller, Machogehabe: Die amerikanische Serie "Generation Kill" zeigt ungeschönt den Alltag einer Elitetruppe im Irak-Krieg. Quotenträchtig ist das für den Sender HBO nicht - dafür aber eine intelligente und packende Abbildung des desaströsen Militäreinsatzes. ...