03.01.2008, 02:19
Nightwatch schrieb:das ist richtig - und darum sollten die US-Militärs, die ungerufen ins Land gekommen sind, den Irakern auch die Zeit geben, die dort gebraucht wird, um zu einem Ausgleich zwischen den Stämmen zu kommen. Da kann man nicht einfach von einer Zentralregierung aus anschaffen nach dem Motto: "So, nun vertrag Euch mal". Die unterschiedlichen Vorstellungen und Wünsche, schwärende Wunden und Ängste - all das muss verarbeitet werden, und geht nur mit kleinen und langwierigen Schritten.Erich schrieb:von den sieben von Dir genannten Punkten sind nur zwei den Amerikanern zuzuschreiben - und dann sagst Du, jetzt müsse die irakische Regierung endlich mal nachziehen und was tun?Was sonst?
Das US Militär ist nicht im Land um Politik zu machen. Das müssen die Iraker schon selbst auf die Reihe kriegen.
Das ist ein langwieriger Prozess, und Demokratie lässt sich nicht per "ordre de mufti" befehlen sondern muss reifen - gerade wenn es sich um einen "Kunststaat" handelt, der aus mindestens drei großen Gruppierungen und sehr vielen Untergruppen mit unterschiedlichsten Vorstellungen zusammen gesetzt ist.
Die Amerikaner sind ungefragt gekommen - und müssen jetzt gefälligst die Suppe auslöffeln, die sie den Irakern eingebrockt haben. Und das wird noch viel Zeit und Geld - und leider auch Blut kosten.
Inzwischen sind im Irak mehr US-Soldaten und Zivilisten gefallen als 11/07 an Opfer gekostet hat (an dem die IRaker bekanntlich in keiner Weise beteiligt waren).
Dazu:
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Zitat:Bilanz 2007: 900 tote US-Soldaten im Irak
Für die US-Truppen im Irak war das vergangene Jahr das verlustreichste seit der Besetzung des Landes im Frühjahr 2003: 900 Soldaten seien bei Einsätzen ums Leben gekommen.
In den vergangenen fünf Jahren starben insgesamt mehr als 3900 US-Soldaten, teilte das US-Militärkommando mit. Im Jahr 2006 waren im Irak 822 Soldaten aus den USA gestorben.
Die Zahl der Iraker, die 2007 von Terroristen, Milizionären, Soldaten oder Angehörigen der Sicherheitskräfte getötet wurden, wird auf 18.000 geschätzt, darunter mehr als 16.000 Zivilisten.
....
Nightwatch schrieb:Im Übrigen, diese 7 Punkte sind natürlich unterschiedlich zu gewichten.Satz 1: ja, uneingeschränkt
Die wesentlich Ursache für den Rückgang liegt bei den US Streitkräfte.
Satz 2: völliger Widerspruch: die wesentliche Ursache liegt darin, dass die Stämme inzwischen das gegenseitige Morden und den Terror der Al-Quaida leid sind und sich selbst gegen die Terroristen wenden - ohne oder gar gegen die Bevölkerung lässt sich der Irak nicht mal im Ansatz befrieden !!!
Dazu ebenfalls der o.a. Link:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/news/artikel/2008/01/02/2448653.xml">http://www.zeit.de/news/artikel/2008/01/02/2448653.xml</a><!-- m -->
Zitat:....
Bürgerwehren gegen Terrorismus
In einer von Islamisten im Dezember veröffentlichten Botschaft hatte es geheißen, El-Kaida-Terroristen hätten nun eine eigene "Brigade" gegründet, um "Verräter" zu töten, die sich den von den USA unterstützten Bürgerwehren angeschlossen haben. Die Bürgerwehren nennen sich "Komitees des Erwachens" und kämpfen in mehreren Provinzen gegen Terroristen.
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