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Irak
Erich, nich übel nehmen. Aber deine Planung ist genauso idealistisch und ergo unrealistisch wie die neokonservative Vorstellung, dass die Amerikaner mit Blumen begrüßt werden und in ein oder zwei Jahren da eine blühende Demokratie entsteht.
Die Vorstellung von der seeligmachenden Wirkung der Freiheit und Demokratie wird bei dir ersetzt durch die Vorstellung (die absolut überzogen ist) einer kulturellen/religiösen Identität, die - wenn beachtet - zum Frieden führt.

Nightwish hat diverse Punkte schon aufgezeigt, die einfach nicht passen bei dir, weil dein Konzept unterkomplex ist. Ich will nur grundsätzlich den Schwachpunkt aufzeigen: Du fokussierst dich allein in deiner Problemstellung auf die Amerikaner und dann auf das Huntington´sche Konzept der Kultur.
Irak ist Islam, USA ist Westen. Was paßt dann? Eben die Nachbarstaaten des Irak und dann passen wir einfach mal auf, welche Richtung des Islams wo herrscht. Das ist dein simpler Grundgedanke. Nur die kulturell andersartigen Amerikaner sind das Problem.
Aber eben das ist aubsolut nicht der Fall. Die Probleme stecken strukturell im Irak wie im ganzen Nahen Osten. Die Amerikaner waren nur so dumm, den Auslöser zu spielen und in das Wespennest zu stechen.
Du unterschätzt maßlos die sunnitish-schiitischen Konflikte und du hast sehr idealitische Vorstellungen bezüglich der anderen muslimischen Staaten. Weder der Iran, noch Syrien werden da freuwillig reingehen. Syrien wäre des weiteren das abvsolut falscheste Land, was du in den sunnitischen Teil des Iraks schicken könntest. Denn sowohl die irakischen Baathisten als auch die radikal muslimischen Aufständischen würden die syrischen Truppen als Feinde ansehen. Man sollte nicht vergessen, dass gerade unter Islamisten das Regime von Assad verhasst ist. Und die anderen sunnitischen Staaten werden den teufel tun und in dieses Wespennest gehen. Der Iran wird einfach nur die schiitischen Gebiete fördern und in den gemischten Gebieten hast du die Gefahr, dass iranische und syrische oder ägyptische Truppen aufeinanderschießen als jeweilige Schutzmächte der Religionstruppen. Denn Syrien und Iran sind definitiv nicht mehr als reine Zweckverbündete...

Letztlich bestehen auch viel zu viele Feindschaften auch innerhalb deines Huntington´schen Islamischen Kulturkreises um da eine friedliche Lösung projezieren zu können. Denn diese Vorstellung von Huntongton ist genauso nur eine unterkomplexe Simplifikation wie die neokonservative Vorstellung von Demokratie und ihrer Wirkungen.

Du brauchst da einfach in diesem zerfallenden Land Irak, wo alle gegen alle kämpfen, einen unabhängigen Ordner, einen Sündenbock meinetwegen. Und das muss die USA sein. Denn der Kampf im Irak ist nunmal multidimensional: nicht nur Kreuzfahrer gegen irakischen Widerstand, es geht doch viel weiter... einheimische sunitische Stämme gegen radikale Islamisten und ausländische Dhihadisten, Sunniten gegen Schiiten, schiitische Milizen gegen sunnitische Terroristen, Schiiten untereinander etc pp.

Das ist alles etwas komplexer und kann eben nicht nur so einfach unter die Formel gebracht werden, dass die Besatzungsmächte kulturell vom Besatzungsland abweichen und DESWEGEN die Gewalt wäre ode rnicht zu stoppen wäre. Die Probleme gehen wie angerissen sehr viel tiefer und liegen in der historischen und sozialen Struktur des Irak. Daher ist dein Plan genauso viel wert wie die Vorstellungen eines Wolfowitz: sie sind einfach zu unterkomplex und zu ideologisch.
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