USA vs. Venezuela
(17.12.2025, 11:33)Kongo Erich schrieb: ... es wird immer deutlicher, dass es DT nicht um irgendwelche Drogen geht, oder gar um die Demokratie des Landes. sondern schlicht und einfach um die Kontrolle der Ölexporte von Venezuela.

Es geht ihm um Trumpismus.

"Kontrolle über Öl" ist viel zu weit gedacht.
Das wird DT nicht gerecht.

Entweder die USA handeln innerhalb von kurzer Zeit einen Deal mit Maduro aus, dass der gegen Geld abdankt, oder DT verliert schnell das Interesse.
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Die FAZ kommentiert im täglichen Newsletter:
Zitat:Trumps riskantes Spiel in der Karibik
Die Angriffe auf angebliche Schmugglerboote beeindrucken kaum noch. Bald lässt sich die Militäroperation der USA in der Karibik nur noch mit dem Sturz Maduros rechtfertigen.
Tjerk Brühwiller, São Paulo
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Angeblich geht es Trump darum, die US amerik. Ölunternehmen, die Chavez 2007 durch Zwangsmehrheiten in Joint Ventures faktisch enteignet hat, wieder in ihre alten Rechte einzusetzen, plus vermutlich Entschädigung durch Öl.

Zudem will er nach seiner Monroe-Doktrin 2.0, fremde Mächte aus der westlichen Hemisphäre vertreiben, also Russland (Militär), China (Geld), Iran (Ölfördertech.), Kuba (Geheimdienst).

Das sind alles berechtigte Interessen der USA.
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(19.12.2025, 00:56)Frank353 schrieb: ...

Das sind alles berechtigte Interessen der USA.
ich sehe darin keinen einzigen Grund, der völkerrechtlich einen Krieg rechtfertigen würde.
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(19.12.2025, 00:56)Frank353 schrieb: Angeblich geht es Trump darum, die US amerik. Ölunternehmen, die Chavez 2007 durch Zwangsmehrheiten in Joint Ventures faktisch enteignet hat, wieder in ihre alten Rechte einzusetzen, plus vermutlich Entschädigung durch Öl.

Zudem will er nach seiner Monroe-Doktrin 2.0, fremde Mächte aus der westlichen Hemisphäre vertreiben, also Russland (Militär), China (Geld), Iran (Ölfördertech.), Kuba (Geheimdienst).

Das sind alles berechtigte Interessen der USA.

Das sind sicherlich Interessen der USA.

Aber dass es Trump um die geht, muß in Zweifel gezogen werden.

Es geht um Show. Um Bilder. Um irgendeine Forum von virtueller Eskalation ....

Er wird rund um Venezuela nichts erreichen.
Weder mit Militär noch ohne.
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(11.12.2025, 22:44)Kongo Erich schrieb: ...

Damit also zu lateinamerikanischen Nachbarn. Und da fällt eines auf:
Seit längerer Zeit gibt es eine immer stärkere Rhetorik der US-Botschaften gegen südamerikanische Länder:
Aber ansonsten herrscht - jedenfalls nach unseren Medien - eine nahezu "donnernde Ruhe".
Keine wütenden Töne, keine Demonstrationen, keine demonstrativen Besuche in Venezuela oder erkennbare diplomatische Aktivitäten ... es herrscht Stille, so, als ob es nie irgend etwas gegeben hätte.
inzwischen hat sich Lula aus Brasilien zu Wort gemeldet:
Zitat: 20.12.2025, 16:10 Uhr

Drohende Eskalation: Lula warnt USA wegen Venezuela
Angesichts des eskalierenden Konflikts zwischen den Vereinigten Staaten und Venezuela hat der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva vor einem US-Militäreinsatz gewarnt. "Eine bewaffnete Intervention in Venezuela wäre eine humanitäre Katastrophe für die Hemisphäre", sagte Lula bei dem Gipfeltreffen des südamerikanischen Staatenbunds Mercosur.
...
Unter den vielen Artikulationsmöglichkeiten ist das eine der Zurückhaltendsten:
Lula weist lediglich auf die Konsequenzen für die Zivilbevölkerung der Region hin. Da der Mercosur in der Frage gespalten ist, scheint das die Sprachregelung zu sein, der alle Mitglieder halbwegs folgen können. Denn diese Konsequenz werden auch Befürworter einer US-Intervention nicht einfach verneinen können.
Venezuela schrammt ohnehin gerade an einer humanitären Katastrophe entlang.
Eine kräftige Ablehnung einer US-Intervention sähe deutlicher aus.

Die USA beschlagnahmen erneut Öltanker vor venezolanischer Küste - berichtet die WELT (Kopie hier)
Zitat:Die USA haben in internationalen Gewässern vor der Küste Venezuelas erneut ein Schiff beschlagnahmt. Das berichteten mehrere Nachrichtenagenturen und Fernsehsender am Samstag unter Berufung auf US-Regierungsvertreter. Sie nannten den genauen ‍Ort des Einsatzes oder den Namen des Schiffs nicht.
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Inzwischen gibt es etwas mehr Info zu dem nun geenterten Schiff:
Ein Video zeigt die US-Enterung der "Centuries" vor Venezuela

Weiter wird berichtet:
Zitat:Bei dem Schiff soll es sich nach Angaben der britischen Firma für Risikobewertung in der Seefahrt, Vanguard, um die unter der Flagge Panamas fahrende "Centuries" handeln. Dem Rechtsexperten Jeremy Paner zufolge ist das Schiff jedoch nicht von den USA sanktioniert. "Die Beschlagnahmung eines nicht sanktionierten Schiffes stellt eine weitere Verschärfung des Drucks von Trump auf Venezuela dar", sagte Paner, ein ehemaliger Ermittler der US-Sanktionsbehörde OFAC.
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Das nun aufgebrachte Schiff hatte nach internen Dokumenten des staatlichen Ölkonzerns PDVSA etwa 1,8 Millionen Barrel Rohöl der Sorte Merey für China geladen.
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(Quelle)

Die USA argumentieren, der Tanker habe gestohlenes Öl geschmuggelt. Es geht demnach also nicht um das Schiff, sondern um die Ladung, die wohl für China bestimmt war.

Zu der Ausführung "gestohlenes Öl" ist anzumerken, dass es sich um Öl aus venezolanischen Quellen handelt, das also nach Auffassung der Regierung von Venezuela dem Land gehört. Dieses Land hat lediglich Förderlizenzen vergeben, deren Angemessenheit aber zunehmend strittig war.
Die Lizenzen der Förderkonzerne und deren Anlagen wurden 2007 verstaatlicht oder "eingezogen", eine "Enteignung", die sogar im deutschen Grundgesetz (Art. 14 III GG) vorgesehen wäre.
Venezuelas Regierung hatte die ausländischen Firmen aufgefordert, gegen eine entsprechende Etnschädigung mindestens 60% ihres Geschäfts an die staatliche Gesellschaft PDVSA zu übertragen, oder ihre Tätigkeit im Land zu beenden.
Chevron ist - mit Erlaubnis der US-Regierung - bis dato, also bis zum Jahr 2025 im Land geblieben.
Andere Firmen - wie der US-Kon­zern Co­no­co­Phil­lips oder auch ExxonMobil - haben sich dagegen für die vollständige Entschädigung entschieden. Die Höhe dieser Entschädigung ist vielfach immer noch umstritten. Es geht da um Milliardensummen auch an "entgangenen Gewinnen", also an fiktiven künftigen Erträgen, die von den Konzernen eingefordert werden.
Die entsprechenden Verfahren sind teilweise immer noch anhängig.

Es geht also nicht um "gestohlenes Öl", wie das sehr vereinfachende Trump-Sprech suggeriert, sondern lediglich um die Höhe der Entschädigung, die - logisch- schon aufgrund der sehr volatilen Ölpreise nur schwer zu ermitteln ist.
Die US-Regierung könnte sich also zurück lehnen und abwarten, ob und wie sich die US-Konzerne mit der Venezuelas Staatskonzern PDVSA einigen.
Stattdessen lässt DT in bekannter Manier "die Muskeln spielen" - beansprucht also plump und primitiv das "Recht des Stärkeren", das global in der Nachkriegsordnung seit 1945 bewusst zugunsten des Völkerrechts abgelehnt wurde.

In dem Zusammenhang ein kurzer Verweis auf unseren Thread "Venezuela vrs. Guyana", wo im Streit um das Offshore-Ölfeld Esequibo auch wieder der US-Ölmulti ExxonMobil involviert ist.
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Wer Trump widerspricht, muss mit einem Militärschlag rechnen...

In was für einer Zeit leben wir eigentlich gerade?

Blüht Grönland/Dänemark demnächst dasselbe?
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Inzwischen wird es immer deutlicher, dass es DT um einen "Regierungswechsel" geht - die Drogen wie auch das "gestohlene Öl" sind nur ein Vehikel, Vorwände, um mehr zu erreichen.
„Schiffe in die Luft jagen, bis Maduro aufgibt. Und er wird aufgeben“
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Im Prinzip ist das bereits eine Angriffshandlung im Sinne der Charta der Vereinten Nationen. Aber da dass der Sicherheitsrat festzustellen hätte und die USA ohnehin tun können was sie wollen, ist das völlig irrelevant.
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Scheinbar gibt es mittlerweile ein drittes Schiff, was geentert werden sollte.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2025...lagnahmung

Zitat:US-Küstenwache soll weiteres Schiff vor Venezuela verfolgt haben

Die USA sollen versucht haben, ein weiteres Schiff vor der Küste Venezuelas abzufangen. Es wäre der dritte Einsatz dieser Art innerhalb weniger Tage.

Die US-Küstenwache soll am Sonntag versucht haben, einen weiteren, von US-Seite sanktionierten Öltanker in der Karibik zu beschlagnahmen. Schiffe der Küstenwache sollen vor der Küste Venezuelas die Verfolgung des Tankers aufgenommen haben, der unter falscher Flagge unterwegs sei, erfuhr die Nachrichtenagentur AP aus informierten Kreisen. Zuvor hatte auch die Nachrichtenagentur Reuters ebenfalls unter Berufung auf offizielle Kreise darüber berichtet.

Bei einer erfolgreichen Beschlagnahmung wäre dies der zweite derartige Einsatz an diesem Wochenende und der dritte in weniger als zwei Wochen. Die Regierungsvertreter machten keine Angaben dazu, um welches Schiff es sich handelt, und nannten auch keinen genauen Ort für den Einsatz. Vom Weißen Haus war zunächst keine Stellungnahme erhältlich. [...]

Unbestätigten Berichten zufolge handelt es sich bei dem dritten Schiff um die Bella 1, welche unter der Flagge panamas utnerwegs war.
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