22.08.2025, 11:18
Das spielt am Ende eigentlich keine Rolle , wenn man die Zahlen nicht voll bekommt wird halt Zwangs eingezogen. Es geht am Ende nur um das generieren von Reservisten .
(Allgemein) Personalgewinnung, Wehrpflicht und der Aufbau von Reserven
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22.08.2025, 11:18
Das spielt am Ende eigentlich keine Rolle , wenn man die Zahlen nicht voll bekommt wird halt Zwangs eingezogen. Es geht am Ende nur um das generieren von Reservisten .
22.08.2025, 18:55
Das ist das einzige was mal absolut gesichert ist: es wird zwangseingezogen werden. Und dann immer mehr zwangseingezogen werden. Natürlich nur zum Schutz der Freiheit der jungen Männer welche da zwangseingezogen werden, und natürlich keineswegs zum Schutz des Reichtums der Wohlhabenden, sondern der Zwang dient allein der Freiheit versteht sich.
22.08.2025, 20:04
Als jemand, der seinen Wehrdienst geleistet hat, habe ich absolut kein Problem damit, dass auch die mir nachfolgenden Generationen einem solchen Zwang unterworfen sind. Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten, dass sich die Aussetzung der Wehrpflicht in Deutschland gesellschaftlich negativ ausgewirkt hat.
Unzufriedenheit mit der Politik ist für mich kein Argument. Wenn es danach ginge, hätte die Wehrpflicht nie eingeführt werden dürfen. In der Wiederbewaffnungsdebatte, der "Studentenrevolte" von 1968 und den Auseinandersetzungen um die Wirtschafts- und Umweltpolitik der 1980er Jahre zeigte sich auch große Unzufriedenheit in der jeweils betroffenen Generation. Zweitens: Es amüsiert mich, dass in letzter Zeit ausgerechnet die politische Rechte immer mehr gegen die Wehrpflicht polemisiert, weil dieser Staat (tatsächlich oder angeblich) nicht mehr die gleichen Rahmenbedingungen für junge Menschen wie vor 25, 50 oder 75 Jahren gewährleistet. Ob beabsichtigt oder nicht, damit redet sie letztlich nur dem radikal-individualistischen und materialistischen Hedonismus der linken Postmoderne das Wort. Kennedys Bonmot "frage, was du für dein Land tun kannst" war einst ein Ausweis konservativer Tugenden (und das in einem Land, in dem zu seiner Zeit 22% der Bevölkerung in Armut lebten). Ich hätte nie gedacht, dass die Rechte mal "frage, was dein Land für dich tun kann" predigen und es gesellschaftsfähig machen würde, sich in den sozialen Medien zu rühmen, im Falle eines Angriffs werde man nach Argentinien auswandern und Deutschland vor die Hunde gehen lassen. Mit dieser Haltung werden wir als Staat, als Gesellschaft das Ruder jedenfalls nicht herumreißen. Man kann nicht beides haben. Man kann nicht den zunehmenden Egoismus, den Verfall von Strukturen und Ordnung bejammern, und dann ebendiesen Verfall als gerechtfertigt oder vernünftig bemänteln. Ja, es liegt vieles im Argen. Wenn aber in diesem Land die Stimmung schlechter ist als in anderen Staaten, die ihre Bürger objektiv schlechter behandeln und ihnen objektiv weniger bieten, dann liegt der Fehler auch bei uns. Das einzige, was mir an der perspektivischen Wiedereinführung der Wehrpflicht nicht passt, ist der Ausschluss von Frauen, für den es nicht geringsten Grund gibt. Die Schlechterstellung des Mannes ist in diesem gesellschaftlichen Klima einfach nur heuchlerisch und nicht zu rechtfertigen. Außerdem ist er militärisch unbegründet. Natürlich ist die körperliche Eignung bei Frauen insgesamt geringer (Ausreißer bestätigen die Regel), aber es gibt dennoch genügend Aufgaben, die Frauen übernehmen könnten.
22.08.2025, 22:05
(22.08.2025, 20:04)muck schrieb: Als jemand, der seinen Wehrdienst geleistet hat, habe ich absolut kein Problem damit, dass auch die mir nachfolgenden Generationen einem solchen Zwang unterworfen sind. Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten, dass sich die Aussetzung der Wehrpflicht in Deutschland gesellschaftlich negativ ausgewirkt hat. Der "Zwang" wird doch nur darin bestehen dass sich jemand der keinen Wehrdienst leisten will halt eine der Möglichkeiten aussuchen muss um sich diesem legal zu entziehen. Wer also nicht will wird auch nicht müssen. Zitat:Das einzige, was mir an der perspektivischen Wiedereinführung der Wehrpflicht nicht passt, ist der Ausschluss von Frauen, für den es nicht geringsten Grund gibt. Die Schlechterstellung des Mannes ist in diesem gesellschaftlichen Klima einfach nur heuchlerisch und nicht zu rechtfertigen. Außerdem ist er militärisch unbegründet. Natürlich ist die körperliche Eignung bei Frauen insgesamt geringer (Ausreißer bestätigen die Regel), aber es gibt dennoch genügend Aufgaben, die Frauen übernehmen könnten. Die Klage dagegen wird nicht lang auf sich warten lassen. Und dann wird man wohl kaum einen Grund finden Frauen und Diversen weiter diesen Sonderstatus zu gewähren.
22.08.2025, 22:58
muck:
Dein primärer Wahrnehmungsfehler in Bezug auf die aktuell vorherrschenden rechten Positionen ist, dass diese nicht den Dienst für Deutschland ablehnen, sondern den Dienst für diese Bundesrepublik und beides für diese Personenkreise eben nicht deckungsgleich ist. Deshalb: Zitat:sich in den sozialen Medien zu rühmen, im Falle eines Angriffs werde man nach Argentinien auswandern und Deutschland vor die Hunde gehen lassen. Ist die Aussage eben nicht, Deutschland vor die Hunde gehen zu lassen, sondern die Bundesrepublik vor die Hunde gehen zu lassen. Weil man beides gedanklich scharf trennt. Im übrigen könnte man darauf verweisen, dass die Bereitschaft Deutschland im Falle einer Invasion tatsächlich unter Aufopferung des eigenen Lebens zu verteidigen tatsächlich nach einer Studie dazu bei Ostdeutschen (!) AfD-Anhängern (!) am höchsten ist, mit weitem Abstand. Was also rechte Vordenker in den sozialen Medien in diesem Kontext äußern entspricht nicht der vorherrschenden Ansicht ihrer Wähler / Anhänger, welche sehr viel wehrbereiter sind als der Rest der Bevölkerung. Zitat:Ich hätte nie gedacht, dass die Rechte mal "frage, was dein Land für dich tun kann" predigen und es gesellschaftsfähig machen würde, Die tatsächliche Ansicht ist, dass der Staat so wenig wie möglich für seine Bürger tun soll. Und diese Ansicht kann ich durchaus teilen. Der Staat sollte so wenig wie möglich für mich tun, und umgekehrt sollte ich nicht staatlichen Zwängen unterworfen werden. Die Menschen sollten endlich mal wieder auf eigenen Füßen stehen, sich um sich selbst kümmern und ihre Autonomie zurück erlangen. Aber das greift natürlich die Macht und die Pfründe der Herrschenden an und stellt diese in Frage, und genau deshalb will man die Menschen hierzulande immer weitergehender vom Staat abhängig machen und diesem unterwerfen. Der Staat schafft dabei selbst sein eigenes Narrativ und setzt dieses durch, in welchem seine ständig ausufernde Übergriffigkeit unersetzlich und notwendig erscheint. Die Menschen müssten stattdessen endlich stück für stück vom Staat befreit werden. Und umgekehrt auch nichts von ihm erwarten, sondern ihre Probleme und Aufgaben selbst lösen. Denn das ist Freiheit - und nicht diese Karikatur von Sozialismus in welcher wir gerade vor uns hin vegetieren.
22.08.2025, 23:02
(22.08.2025, 22:58)Quintus Fabius schrieb: Die Menschen müssten stattdessen endlich stück für stück vom Staat befreit werden. Und umgekehrt auch nichts von ihm erwarten, sondern ihre Probleme und Aufgaben selbst lösen. Denn das ist Freiheit - und nicht diese Karikatur von Sozialismus in welcher wir gerade vor uns hin vegetieren. Auf den Punkt gebracht!
Gestern, 02:19
(22.08.2025, 22:58)Quintus Fabius schrieb: Die Menschen müssten stattdessen endlich stück für stück vom Staat befreit werden. Und umgekehrt auch nichts von ihm erwarten, sondern ihre Probleme und Aufgaben selbst lösen. Die allermeisten Menschen halten ein Zuviel an Freiheit jedoch nicht aus. Sie wollen Regeln, soziale Absicherung, gerne auch einen Landesvater ... Der "Erfolg" der Rechten beruht nicht darauf, dass diese den Bürger vom Staat (vermeintlich) befreien wollen, sondern dass sich deren Wähler von den Rechten einen stärkeren, behütenden Staat versprechen. Das ist grundsätzlich ein Paradoxon: Wenn die Wähler wüssten, was im AfD-Programm drinsteht, würde die Partei nicht gewählt. (Oder bestenfalls von 3%)
Gestern, 09:12
Zitat:Die allermeisten Menschen halten ein Zuviel an Freiheit jedoch nicht aus. Da hast du in Bezug auf die meisten Deutschen leider recht. Es gibt dazu eine umfangreiche Studie aus 2025, die klar belegt, dass die Freiheit in Deuschland abnimmt, aber die zugleich belegt, dass eine Mehrheit der Bürger dies auch genau so will. Die wollen mehr staatliche Regulierung, mehr Vorschriften, mehr staatliches Eingreifen. Zu viele Bürger wollen sich mehr unterwerfen, und sie wollen mehr Zwang, welchen sie nicht einmal als solchen empfinden. Sie stellten die persönliche Sicherheit weit über die persönliche Freiheit. Entsprechend ist auch eine absolute Mehrheit der Bürger für eine allgemeine Wehrpflicht: https://www.ipsos.com/de-de/wehrpflicht-umfrage Im Jahr 2011 beschloss der Deutsche Bundestag, die allgemeine Wehrpflicht auszusetzen. 14 Jahre später befürworten nun wieder gut zwei Drittel der Deutschen (62 %) die Wiedereinführung der Wehrpflicht, wie aus einer aktuellen Ipsos-Umfragee hervorgeht. Allerdings sprechen sich nur 18 Prozent dafür aus, dass ausschließlich Männer dazu verpflichtet werden sollten, der Bundeswehr zu dienen. Der deutlich größere Anteil von 44 Prozent bevorzugt eine Wehrpflicht unabhängig vom Geschlecht. Kritik an der Wehrpflicht resultiert also nicht daraus, dass sie eine Zwangsarbeit für den übergriffigen Staat darstellt, sondern beispielsweise aus dem Umstand dass nur Männer eingezogen werden sollen etc. Kritisiert wird also mehrheitlich die Umsetzung, nicht aber der Zwang selbst. Diese sozialkulturelle Entwicklung ist meiner Meinung nach auch eine Folge der Demographie. Ältere Menschen werden mehrheitlich vorsichtiger, zögerlicher, haben mehr (materielle Güter) zu verlieren und werden ängstlicher. Die Überbetonung der Sicherheit vor der Freiheit ist eine welche für alte Menschen typisch ist. Darüber hinaus sind diese ja nicht mehr von der Wehrpflicht selbst betroffen (!) und es ist mehr als bequem andere für sich kämpfen zu lassen. Das zeigt sich auch in den Zustimmungswerten: https://presse.wdr.de/plounge/tv/das_ers...licht.html Zitat:Gleichzeitig zeigen sich deutliche Unterschiede in den verschiedenen Altersgruppen: Zwar ist auch bei den 18- bis 34-Jährigen jeder Zweite (51 Prozent) für die Wiedereinführung der Wehrpflicht, zugleich sind überdurchschnittlich viele (45 Prozent) dagegen.
Gestern, 16:45
(22.08.2025, 22:58)Quintus Fabius schrieb: Dein primärer Wahrnehmungsfehler in Bezug auf die aktuell vorherrschenden rechten Positionen ist, dass diese nicht den Dienst für Deutschland ablehnen, sondern den Dienst für diese Bundesrepublik und beides für diese Personenkreise eben nicht deckungsgleich istIch sehe das durchaus, doch ist diese Denkweise halt schlicht und ergreifend unsinnig. Wer organisiert im Krisenfall die Versorgung der Bevölkerung, wer die Verteidigung? Der existierende deutsche Staat. Sollte es wirklich zum Krieg kommen, lassen sich Deutschland und der deutsche Staat nicht voneinander getrennt betrachten. Es sei denn, natürlich, man gehörte zu jenen Wirrköpfen, die auf den Zusammenbruch der Bundesrepublik Deutschland hoffen—gerne auch durch eine "heilsbringende" Invasion—um dann ihre Vorstellungen eines neuen Staates auf den Trümmern des alten zu realisieren. Um es mal salopp zu formulieren: Meine Wohnung ist ziemlich verlebt, und meinen Vermieter kann ich nicht ausstehen. Trotzdem werde ich nicht tatenlos zusehen, wie mir jemand die Bude über dem Kopf anzündet. (22.08.2025, 22:05)lime schrieb: Die Klage dagegen wird nicht lang auf sich warten lassen. Und dann wird man wohl kaum einen Grund finden Frauen und Diversen weiter diesen Sonderstatus zu gewähren.Wurde leider schon zu Zeiten der alten Wehrpflicht höchstrichterlich abschließend entschieden. Aber ja, du hast Recht. Die passende Argumentation steht schon in den Startlöchern. Schauen wir z.B. über die Südgrenze, und lesen, was diese Dame zu sagen hat, die sich "feministische Soldatin" nennt: (Link) Zitat:STANDARD: Was halten Sie von der Wehrpflicht für Frauen, die der Präsident der Offiziersgesellschaft Erich Cibulka kürzlich gefordert hat?
Gestern, 19:24
Eine Wehrpflicht für Frauen halte ich für grundfalsch. Frauen sind für eine Gesellschaft insgesamt gesehen wertvoller als Männer und viel weniger "entbehrlich". Zudem muss in einer modernen Industriegesellschaft in Abwesenheit der Männer an der Front diese ganze Technologisch-Industrielle Maschine weiter am laufen gehalten werden, wofür man gerade in Kriegszeiten immens viel Arbeitskraft benötigt.
Die ganze Emanzipation, Frauenrechte usw. sind ja gerade eben durch die beiden Weltkrieg hochgekommen und konnten sich primär wegen dieser Kriege und der Rolle der Frauen an der "Heimatfront" in diesen überhaupt durchsetzen. Noch ein Gedanke dazu: Genau genommen widerspricht sich das Grundgesetz hier heute selbst: zum einen darf laut Grundgesetz niemand wegen seines Geschlechtes benachteiligt werden, zum anderen gibt es eine Wehrpflicht nur für Männer, was bedeutet, dass diese wegen ihres Geschlechtes benachteiligt werden. Dieser Widerspruch im Grundgesetz selbst wird nach Einführung der Wehrpflicht nur für Männer die jetzt dann bald kommen wird sehr schnell in entsprechenden Gerichtsverfahren münden. Angesichts der Sachzwänge wird es aber dann vielleicht auf eine gerichtlich erzwungene Wehrpflicht für Frauen hinaus laufen, was dann das schlechteste Ergebnis wäre. Meiner Überzeugung nach wäre jede Wehrpflicht für Frauen falsch.
Gestern, 20:27
(Gestern, 19:24)Quintus Fabius schrieb: Genau genommen widerspricht sich das Grundgesetz hier heute selbst: zum einen darf laut Grundgesetz niemand wegen seines Geschlechtes benachteiligt werden, zum anderen gibt es eine Wehrpflicht nur für Männer, was bedeutet, dass diese wegen ihres Geschlechtes benachteiligt werden. Damals war die Wehrpflicht für Frauen soweit von der Realität entfernt dass sie überhaupt niemand in Erwägung gezogen hat. Insofern kam auch niemand auf die Idee das dies mit gleiche Rechte für Männer und Frauen kollidieren könnte. Zitat:Dieser Widerspruch im Grundgesetz selbst wird nach Einführung der Wehrpflicht nur für Männer die jetzt dann bald kommen wird sehr schnell in entsprechenden Gerichtsverfahren münden. Angesichts der Sachzwänge wird es aber dann vielleicht auf eine gerichtlich erzwungene Wehrpflicht für Frauen hinaus laufen, was dann das schlechteste Ergebnis wäre. Wenn es eine Wehrpflicht gibt muss sie auch für Frauen gelten, ansonsten kann man die Gleichberechtigung gleich mit abschaffen.
Vor 10 Stunden
(Gestern, 19:24)Quintus Fabius schrieb: Frauen sind für eine Gesellschaft insgesamt gesehen wertvoller als Männer und viel weniger "entbehrlich". Zudem muss in einer modernen Industriegesellschaft in Abwesenheit der Männer an der Front diese ganze Technologisch-Industrielle Maschine weiter am laufen gehalten werden, wofür man gerade in Kriegszeiten immens viel Arbeitskraft benötigt.Je mehr die Unterschiede zwischen Mann und Frau in der Gesellschaft abgebaut werden, desto weniger verfängt dieses Argument. Es gibt einfach zu viele Frauen, die sehr viel bessere Soldaten sind als es manche Männer je sein könnten. Eine Wehrpflicht sollte ganz ungeachtet des Geschlechts jeden nach seinen individuellen Fähigkeiten einsetzen.
Vor 8 Stunden
(Gestern, 09:12)Quintus Fabius schrieb: Kritik an der Wehrpflicht resultiert also nicht daraus, dass sie eine Zwangsarbeit für den übergriffigen Staat darstellt, .... Selbst wenn man unterstellt, dass der Staat bei einzelnen Sachverhalten auch übergriffig ist, so ist er das bei der Wehrpflicht, bzw. bei der Verteidigung des Landes und des Staates ganz sicher nicht. Wenn die gemeinschaftliche Willensbildung zu dem Ergebnis kommt, dass eine Verteidigung notwendig ist, dann muss den Job irgendwer machen. Eine Freiwilligenarmee hat Vor- und Nachteile, ebenso eine Wehrpflichtarmee. Es ist auf jeden Fall nicht zielführend, jedes Gesetz als Ermächtigungsgesetz zu bezeichnen (obwohl natürlich jedes Gesetz das per se ist), und jede vom Staat dem Bürger auferlegte Verpflichtung dem Gemeinwesen gegenüber mit der Vorsilbe „Zwang“ zu versehen. Dass einzelne Bürger solche Verpflichtungen als Zwang empfinden, ist einfach Ausdruck sittlicher und persönlicher Unreife. Der Staat ist kein übermächtiges Gegenüber, sondern er ist „wir alle“. (Gestern, 19:24)Quintus Fabius schrieb: Frauen sind für eine Gesellschaft insgesamt gesehen wertvoller als Männer und viel weniger "entbehrlich". Dazu Adolf Hitler: „An einem Mangel an Männern wird ein Volk nicht untergehen.“
Vor 3 Stunden
Broensen:
Zitat:Je mehr die Unterschiede zwischen Mann und Frau in der Gesellschaft abgebaut werden, desto weniger verfängt dieses Argument. Es gibt einfach zu viele Frauen, die sehr viel bessere Soldaten sind als es manche Männer je sein könnten. 1. Habe ich nirgends geschrieben, dass bestimmte Frauen nicht bessere oder sogar sehr viel bessere Soldaten wären als manche Männer. 2. Habe ich nirgends geschrieben, dass Frauen nicht als Soldaten dienen können oder dies nicht tun dürften. Du schreibst hier also völlig an mir vorbei. Ich schrieb nur über die Wehrpflicht und nicht über die Frage ob Frauen überhaupt Soldaten sein sollen / dürfen. Und gerade wenn man die Unterschiede zwischen Frauen und Männern verringern will, und die immer noch bestehenden Benachteiligungen von Frauen ausgleichen will - von denen zuvorderst das Kinder-kriegen als wesentlicher ökonomischer Nachteil zu nennen ist - so ist eine Wehrpflicht nur für Männer hier gerade eben ein Abbau der Ungleichheit von Männern und Frauen. Während eine Wehrpflicht für Frauen die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen verstärkt. goschi: Zitat:Selbst wenn man unterstellt, dass der Staat bei einzelnen Sachverhalten auch übergriffig ist, so ist er das bei der Wehrpflicht, bzw. bei der Verteidigung des Landes und des Staates ganz sicher nicht.......Der Staat ist kein übermächtiges Gegenüber, sondern er ist „wir alle“. Darin liegt der wesentlichste Unterschied in unserer Wahrnehmung. Für mich ist der Staat keineswegs "wir alle". Und es ist genau diese Illusion, dieses vom Staat selbst geschaffene und genährte Narrativ, welches dazu führt, dass die Menschen in immer größerer Unfreiheit leben. Das ist eine dialektische Wechselbeziehung, an deren Ende nur das chinesische Modell stehen kann und stehen wird (totale Überwachung, Sozialpunktesystem, Menschenrechte als bloße Propaganda). Der Staat ist eben nicht wir alle. Sondern er stellt eine komplexe Organisation dar, welche in der Theorie von uns beauftragt wird für uns bestimmte Dinge zu erledigen. Mit der Betonung auf Theorie. Die Staatsgewalt ist von den drei Aspekten des Staates daher weit übergewichtet und eigentlich das wesentlichste Element dieser Organisation. Sie richtet sich primär gegen das eigene Staatsvolk gegenüber welchem sie schlussendlich mit der fortwährenden Drohung mit Gewalt durchgesetzt wird. Damit sind Staaten schlussendlich über lange Zeiträume entstandene, institutionalisierte Räuber-Beute Verhältnisse, welche sich von ihrem ursprünglichen Zustand aus inzwischen durch ständige Wechselwirkung zwischen Staatsgewalt und Staatsvolk weiter entwickelt haben. Der Staat ist damit keine Entinität, keine Verkörperung eines wir, sondern dass ist eine begrenzte Organisation, mit klar benennbaren Personen, welche aus einem komplexen System heraus Macht über andere Menschen haben und diese ausüben (Staatsgewalt) und dies in letzter Konsequenz immer durch Gewaltandrohung und wo diese nicht genügt durch Gewaltanwendung (Polizei, ad extremum immer als letzte Konsequenz absolut jeder Maßnahme der polizeiliche Schusswaffengebrauch). Zitat:Dass einzelne Bürger solche Verpflichtungen als Zwang empfinden, ist einfach Ausdruck sittlicher und persönlicher Unreife. Ich würde es eher als geistige Unreife ansehen, naiv an das vom Staat selbst geschaffene Narrativ des -der Staat sind wir- zu glauben. Etwaig aber hast du hier auch deshalb eine andere Perspektive da du Schweizer bist. Die Schweiz ist meiner Auffassung nach besser und weiter entwickelt was die staatlichen Strukturen angeht als die Bundesrepublik. Wesentlich ist die Frage wo man die Grenzen des Staates zieht und inwieweit sich die Bürger freiwillig für diesen engagieren - was ja insbesondere mit dem Milizgedanken in der Schweiz wesentlich besser gelöst ist als in diesem Parteienstaat Bundesrepublik. Um Hans Herbert von Arnim zu zitieren: "Jeder Deutsche hat die Freiheit, Gesetzen zu gehorchen, denen er niemals zugestimmt hat; er darf die Erhabenheit des Grundgesetzes bewundern, dessen Geltung er nie legitimiert hat; er ist frei, Politikern zu huldigen, die kein Bürger je gewählt hat, und sie üppig zu versorgen – mit seinen Steuergeldern, über deren Verwendung er niemals befragt wurde. Insgesamt sind Staat und Politik in einem Zustand, von dem nur noch Berufsoptimisten oder Heuchler behaupten können, er sei aus dem Willen der Bürger hervorgegangen." "Das Grundübel unserer Demokratie liegt darin, das sie keine ist. Das Volk, der nominelle Herr und souverän, hat in Wahrheit nichts zu sagen. " Und deshalb müsste es das bestreben sein, den Staat so weit wie möglich einzugrenzen, statt die Befugnisse des Staates immer weiter auszudehnen. Und eine Wehrpflicht, gar eine für Frauen und Männer, ist eben nichts anderes als eine weitere Ausweitung der Macht des Staates über die Menschen welche ihm unterworfen sind.
Vor 1 Stunde
Noch eine Umfrage zur Wehrpflicht von FORSA:
https://www.n-tv.de/infografik/Forsa-Son...15455.html Bei den 18 bis 29jährigen sind nur 29% für eine Wehrpflicht und 61% sind dagegen. Bei den 45 bis 59jährigen sind hingegen 63% dafür. Bei den über 60jährigen sind 66% dafür. 71% der AfD Wähler sind für eine Wehrpflicht und nur 28% der AfD Wähler sind dagegen. Noch ein kurzer Punkt zur Wehrpflicht: das Bundesverfassungsgericht hat seit langem klar gestellt, dass der Wert der Gewissensfreiheit über dem Wert der Funktionsfähigkeit der Streitkräfte steht und nicht gegen diese abgewogen werden kann. Nun schieben alle Hysterie um die Bevölkerung entsprechend zu beeinflussen, dass ändert aber nichts an dem Fakt, dass eine Wehrpflicht wie sie jetzt angedacht wird, praktisch nur sehr wenig zur Funktionsfähigkeit der Streitkräfte beiträgt. Tatsächlich wird der militärische Wert dieser Wehrpflichtigen in einem Krieg mit Russland extrem gering sein. Statt den Krieg wie er aktuell in der Ukraine stattfindet in einer verbesserten Form nachspielen zu wollen, sollte man überlegen, wie man einen zukünftigen Krieg völlig anders und sinnvoller führen könnte - womit sich die Frage der in diesem Kontext so viel beschworenen Reserven gar nicht stellt. Statt untaugliche, demotivierte, falsch ausgebildete junge Menschen in einem 1WK Reenactment mit Drohnen zu denken, sollte man überlegen wie man im Gesamtkontext des Bündnisses die Osteuropäer am sinnvollsten unterstützt. Und das geht nicht mit Wehrpflichtigen, zumal die Aufstellung einer Wehrpflichtarmee die militärische Schlagkraft der Bundeswehr auf zwei Jahrzehnte hinaus schwächen bzw. deren Aufwuchs stark behindern wird. Und dies für die bloße Illusion von Sicherheit. Und dies obwohl Russland auf der konventionellen militärischen Ebene hier und jetzt so schwach ist wie schon seit sehr langer Zeit nicht mehr. Wo war denn die Furcht vor den Russen vor Kriegsbeginn ?! Jetzt aber hüpft man panisch im Kreis herum und glaubt, dass hunderttausende Reservisten für die Schützengräben notwendig seien (das äußerte so ein Bundeswehr-Offizier). Um dann dadurch was zu erreichen ?! Weder wird durch deutsche Wehrpflichtige die Verteidigung des Baltikums sinnvoller, noch sind diese eine effiziente Methode - denn der Mehrwert durch sie steht in keinem Verhältnis zum Aufwand und ist auch noch fragwürdig in Bezug auf die Frage der Motivation. Stichwort Motivation: Was macht der Staat eigentlich, wenn eine Mehrheit sich gegen Wehrdienst und für Zivildienst entscheidet und man dann deshalb die Mannzahlen nicht her kriegt die man eigentlich für die Massenarmee bräuchte ?! Hat man überhaupt irgendwelche strategischen Konzepte außer viel hilft viel und je mehr Soldaten, desto mehr Führungspositionen und desto mehr Karriere für die Offizierskaste ?! Laut unseren Politschauspielern: https://www.tagesschau.de/inland/innenpo...f-100.html Zitat:460.000 Soldaten ab 2030 soll die Bundeswehr bis 2030 auf 460.000 Soldaten aufwachsen. Und das ginge ja nur mit einer echten allgemeinen Wehrpflicht. Da die Jahrgänge aber aus demographischen Gründen schwächer sind, würde selbst der Umstand dass viele statt Wehrdienst dann Zivildienst leisten bereits dazu führen, dass diese Pläne scheitern. (und lassen wir mal den 2+4 Vertrag der 460.000 Soldaten verbietet mal einfach beiseite). Bereitet man deshalb jetzt schon die Einschränkung der Gewissensfreiheit beim Wehrdienst juristisch vor ?! https://verfassungsblog.de/kriegsdienstv...richtshof/ |