Gestern, 11:18
Das spielt am Ende eigentlich keine Rolle , wenn man die Zahlen nicht voll bekommt wird halt Zwangs eingezogen. Es geht am Ende nur um das generieren von Reservisten .
(Allgemein) Personalgewinnung, Wehrpflicht und der Aufbau von Reserven
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Gestern, 11:18
Das spielt am Ende eigentlich keine Rolle , wenn man die Zahlen nicht voll bekommt wird halt Zwangs eingezogen. Es geht am Ende nur um das generieren von Reservisten .
Gestern, 18:55
Das ist das einzige was mal absolut gesichert ist: es wird zwangseingezogen werden. Und dann immer mehr zwangseingezogen werden. Natürlich nur zum Schutz der Freiheit der jungen Männer welche da zwangseingezogen werden, und natürlich keineswegs zum Schutz des Reichtums der Wohlhabenden, sondern der Zwang dient allein der Freiheit versteht sich.
Gestern, 20:04
Als jemand, der seinen Wehrdienst geleistet hat, habe ich absolut kein Problem damit, dass auch die mir nachfolgenden Generationen einem solchen Zwang unterworfen sind. Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten, dass sich die Aussetzung der Wehrpflicht in Deutschland gesellschaftlich negativ ausgewirkt hat.
Unzufriedenheit mit der Politik ist für mich kein Argument. Wenn es danach ginge, hätte die Wehrpflicht nie eingeführt werden dürfen. In der Wiederbewaffnungsdebatte, der "Studentenrevolte" von 1968 und den Auseinandersetzungen um die Wirtschafts- und Umweltpolitik der 1980er Jahre zeigte sich auch große Unzufriedenheit in der jeweils betroffenen Generation. Zweitens: Es amüsiert mich, dass in letzter Zeit ausgerechnet die politische Rechte immer mehr gegen die Wehrpflicht polemisiert, weil dieser Staat (tatsächlich oder angeblich) nicht mehr die gleichen Rahmenbedingungen für junge Menschen wie vor 25, 50 oder 75 Jahren gewährleistet. Ob beabsichtigt oder nicht, damit redet sie letztlich nur dem radikal-individualistischen und materialistischen Hedonismus der linken Postmoderne das Wort. Kennedys Bonmot "frage, was du für dein Land tun kannst" war einst ein Ausweis konservativer Tugenden (und das in einem Land, in dem zu seiner Zeit 22% der Bevölkerung in Armut lebten). Ich hätte nie gedacht, dass die Rechte mal "frage, was dein Land für dich tun kann" predigen und es gesellschaftsfähig machen würde, sich in den sozialen Medien zu rühmen, im Falle eines Angriffs werde man nach Argentinien auswandern und Deutschland vor die Hunde gehen lassen. Mit dieser Haltung werden wir als Staat, als Gesellschaft das Ruder jedenfalls nicht herumreißen. Man kann nicht beides haben. Man kann nicht den zunehmenden Egoismus, den Verfall von Strukturen und Ordnung bejammern, und dann ebendiesen Verfall als gerechtfertigt oder vernünftig bemänteln. Ja, es liegt vieles im Argen. Wenn aber in diesem Land die Stimmung schlechter ist als in anderen Staaten, die ihre Bürger objektiv schlechter behandeln und ihnen objektiv weniger bieten, dann liegt der Fehler auch bei uns. Das einzige, was mir an der perspektivischen Wiedereinführung der Wehrpflicht nicht passt, ist der Ausschluss von Frauen, für den es nicht geringsten Grund gibt. Die Schlechterstellung des Mannes ist in diesem gesellschaftlichen Klima einfach nur heuchlerisch und nicht zu rechtfertigen. Außerdem ist er militärisch unbegründet. Natürlich ist die körperliche Eignung bei Frauen insgesamt geringer (Ausreißer bestätigen die Regel), aber es gibt dennoch genügend Aufgaben, die Frauen übernehmen könnten.
Gestern, 22:05
(Gestern, 20:04)muck schrieb: Als jemand, der seinen Wehrdienst geleistet hat, habe ich absolut kein Problem damit, dass auch die mir nachfolgenden Generationen einem solchen Zwang unterworfen sind. Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten, dass sich die Aussetzung der Wehrpflicht in Deutschland gesellschaftlich negativ ausgewirkt hat. Der "Zwang" wird doch nur darin bestehen dass sich jemand der keinen Wehrdienst leisten will halt eine der Möglichkeiten aussuchen muss um sich diesem legal zu entziehen. Wer also nicht will wird auch nicht müssen. Zitat:Das einzige, was mir an der perspektivischen Wiedereinführung der Wehrpflicht nicht passt, ist der Ausschluss von Frauen, für den es nicht geringsten Grund gibt. Die Schlechterstellung des Mannes ist in diesem gesellschaftlichen Klima einfach nur heuchlerisch und nicht zu rechtfertigen. Außerdem ist er militärisch unbegründet. Natürlich ist die körperliche Eignung bei Frauen insgesamt geringer (Ausreißer bestätigen die Regel), aber es gibt dennoch genügend Aufgaben, die Frauen übernehmen könnten. Die Klage dagegen wird nicht lang auf sich warten lassen. Und dann wird man wohl kaum einen Grund finden Frauen und Diversen weiter diesen Sonderstatus zu gewähren.
Gestern, 22:58
muck:
Dein primärer Wahrnehmungsfehler in Bezug auf die aktuell vorherrschenden rechten Positionen ist, dass diese nicht den Dienst für Deutschland ablehnen, sondern den Dienst für diese Bundesrepublik und beides für diese Personenkreise eben nicht deckungsgleich ist. Deshalb: Zitat:sich in den sozialen Medien zu rühmen, im Falle eines Angriffs werde man nach Argentinien auswandern und Deutschland vor die Hunde gehen lassen. Ist die Aussage eben nicht, Deutschland vor die Hunde gehen zu lassen, sondern die Bundesrepublik vor die Hunde gehen zu lassen. Weil man beides gedanklich scharf trennt. Im übrigen könnte man darauf verweisen, dass die Bereitschaft Deutschland im Falle einer Invasion tatsächlich unter Aufopferung des eigenen Lebens zu verteidigen tatsächlich nach einer Studie dazu bei Ostdeutschen (!) AfD-Anhängern (!) am höchsten ist, mit weitem Abstand. Was also rechte Vordenker in den sozialen Medien in diesem Kontext äußern entspricht nicht der vorherrschenden Ansicht ihrer Wähler / Anhänger, welche sehr viel wehrbereiter sind als der Rest der Bevölkerung. Zitat:Ich hätte nie gedacht, dass die Rechte mal "frage, was dein Land für dich tun kann" predigen und es gesellschaftsfähig machen würde, Die tatsächliche Ansicht ist, dass der Staat so wenig wie möglich für seine Bürger tun soll. Und diese Ansicht kann ich durchaus teilen. Der Staat sollte so wenig wie möglich für mich tun, und umgekehrt sollte ich nicht staatlichen Zwängen unterworfen werden. Die Menschen sollten endlich mal wieder auf eigenen Füßen stehen, sich um sich selbst kümmern und ihre Autonomie zurück erlangen. Aber das greift natürlich die Macht und die Pfründe der Herrschenden an und stellt diese in Frage, und genau deshalb will man die Menschen hierzulande immer weitergehender vom Staat abhängig machen und diesem unterwerfen. Der Staat schafft dabei selbst sein eigenes Narrativ und setzt dieses durch, in welchem seine ständig ausufernde Übergriffigkeit unersetzlich und notwendig erscheint. Die Menschen müssten stattdessen endlich stück für stück vom Staat befreit werden. Und umgekehrt auch nichts von ihm erwarten, sondern ihre Probleme und Aufgaben selbst lösen. Denn das ist Freiheit - und nicht diese Karikatur von Sozialismus in welcher wir gerade vor uns hin vegetieren.
Gestern, 23:02
(Gestern, 22:58)Quintus Fabius schrieb: Die Menschen müssten stattdessen endlich stück für stück vom Staat befreit werden. Und umgekehrt auch nichts von ihm erwarten, sondern ihre Probleme und Aufgaben selbst lösen. Denn das ist Freiheit - und nicht diese Karikatur von Sozialismus in welcher wir gerade vor uns hin vegetieren. Auf den Punkt gebracht!
Heute, 02:19
(Gestern, 22:58)Quintus Fabius schrieb: Die Menschen müssten stattdessen endlich stück für stück vom Staat befreit werden. Und umgekehrt auch nichts von ihm erwarten, sondern ihre Probleme und Aufgaben selbst lösen. Die allermeisten Menschen halten ein Zuviel an Freiheit jedoch nicht aus. Sie wollen Regeln, soziale Absicherung, gerne auch einen Landesvater ... Der "Erfolg" der Rechten beruht nicht darauf, dass diese den Bürger vom Staat (vermeintlich) befreien wollen, sondern dass sich deren Wähler von den Rechten einen stärkeren, behütenden Staat versprechen. Das ist grundsätzlich ein Paradoxon: Wenn die Wähler wüssten, was im AfD-Programm drinsteht, würde die Partei nicht gewählt. (Oder bestenfalls von 3%)
Vor 9 Stunden
Zitat:Die allermeisten Menschen halten ein Zuviel an Freiheit jedoch nicht aus. Da hast du in Bezug auf die meisten Deutschen leider recht. Es gibt dazu eine umfangreiche Studie aus 2025, die klar belegt, dass die Freiheit in Deuschland abnimmt, aber die zugleich belegt, dass eine Mehrheit der Bürger dies auch genau so will. Die wollen mehr staatliche Regulierung, mehr Vorschriften, mehr staatliches Eingreifen. Zu viele Bürger wollen sich mehr unterwerfen, und sie wollen mehr Zwang, welchen sie nicht einmal als solchen empfinden. Sie stellten die persönliche Sicherheit weit über die persönliche Freiheit. Entsprechend ist auch eine absolute Mehrheit der Bürger für eine allgemeine Wehrpflicht: https://www.ipsos.com/de-de/wehrpflicht-umfrage Im Jahr 2011 beschloss der Deutsche Bundestag, die allgemeine Wehrpflicht auszusetzen. 14 Jahre später befürworten nun wieder gut zwei Drittel der Deutschen (62 %) die Wiedereinführung der Wehrpflicht, wie aus einer aktuellen Ipsos-Umfragee hervorgeht. Allerdings sprechen sich nur 18 Prozent dafür aus, dass ausschließlich Männer dazu verpflichtet werden sollten, der Bundeswehr zu dienen. Der deutlich größere Anteil von 44 Prozent bevorzugt eine Wehrpflicht unabhängig vom Geschlecht. Kritik an der Wehrpflicht resultiert also nicht daraus, dass sie eine Zwangsarbeit für den übergriffigen Staat darstellt, sondern beispielsweise aus dem Umstand dass nur Männer eingezogen werden sollen etc. Kritisiert wird also mehrheitlich die Umsetzung, nicht aber der Zwang selbst. Diese sozialkulturelle Entwicklung ist meiner Meinung nach auch eine Folge der Demographie. Ältere Menschen werden mehrheitlich vorsichtiger, zögerlicher, haben mehr (materielle Güter) zu verlieren und werden ängstlicher. Die Überbetonung der Sicherheit vor der Freiheit ist eine welche für alte Menschen typisch ist. Darüber hinaus sind diese ja nicht mehr von der Wehrpflicht selbst betroffen (!) und es ist mehr als bequem andere für sich kämpfen zu lassen. Das zeigt sich auch in den Zustimmungswerten: https://presse.wdr.de/plounge/tv/das_ers...licht.html Zitat:Gleichzeitig zeigen sich deutliche Unterschiede in den verschiedenen Altersgruppen: Zwar ist auch bei den 18- bis 34-Jährigen jeder Zweite (51 Prozent) für die Wiedereinführung der Wehrpflicht, zugleich sind überdurchschnittlich viele (45 Prozent) dagegen.
Vor 1 Stunde
(Gestern, 22:58)Quintus Fabius schrieb: Dein primärer Wahrnehmungsfehler in Bezug auf die aktuell vorherrschenden rechten Positionen ist, dass diese nicht den Dienst für Deutschland ablehnen, sondern den Dienst für diese Bundesrepublik und beides für diese Personenkreise eben nicht deckungsgleich istIch sehe das durchaus, doch ist diese Denkweise halt schlicht und ergreifend unsinnig. Wer organisiert im Krisenfall die Versorgung der Bevölkerung, wer die Verteidigung? Der existierende deutsche Staat. Sollte es wirklich zum Krieg kommen, lassen sich Deutschland und der deutsche Staat nicht voneinander getrennt betrachten. Es sei denn, natürlich, man gehörte zu jenen Wirrköpfen, die auf den Zusammenbruch der Bundesrepublik Deutschland hoffen—gerne auch durch eine "heilsbringende" Invasion—um dann ihre Vorstellungen eines neuen Staates auf den Trümmern des alten zu realisieren. Um es mal salopp zu formulieren: Meine Wohnung ist ziemlich verlebt, und meinen Vermieter kann ich nicht ausstehen. Trotzdem werde ich nicht tatenlos zusehen, wie mir jemand die Bude über dem Kopf anzündet. (Gestern, 22:05)lime schrieb: Die Klage dagegen wird nicht lang auf sich warten lassen. Und dann wird man wohl kaum einen Grund finden Frauen und Diversen weiter diesen Sonderstatus zu gewähren.Wurde leider schon zu Zeiten der alten Wehrpflicht höchstrichterlich abschließend entschieden. Aber ja, du hast Recht. Die passende Argumentation steht schon in den Startlöchern. Schauen wir z.B. über die Südgrenze, und lesen, was diese Dame zu sagen hat, die sich "feministische Soldatin" nennt: (Link) Zitat:STANDARD: Was halten Sie von der Wehrpflicht für Frauen, die der Präsident der Offiziersgesellschaft Erich Cibulka kürzlich gefordert hat? |