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Die SU hat vor fast vierzig Jahren verloren. Und das weniger weil wir so toll waren sondern weil es halt kein wirklich Kommunismus gewesen ist / Kommunismus nicht funktioniert.
Springender Punkt aber, in unserer Schnelllebigen Zeit hat unsere Gesellschaft heute mit der von vor vierzig Jahren verhältnismäßig wenig gemein. Technisch, kulturuell, politisch und sogar ethnisch. Von der alten Bundesrepublik oder Reagans Amerika exisitiert heute kaum mehr als von der UdSSR noch in Russland überlebt hat.
Für die Zukunft hat es daher sehr wenig Relevanz was vorgestern mal gewesen ist.
(14.02.2025, 13:20)Diogenes schrieb: Unser System funktioniert verdammt gut. Nenn mir ein Besseres. Unser System funktioniert in sehr vielen Bereich alles andere als gut und steuert ohne die skizzierten anstehenden Veränderungen auf den Kollaps zu. Wenigstens für das System der Vereinigten Staaten lässt sich jedoch mindestens spekulieren, dass sie dort zu einer Neuerfindung in der Lage sein werden. Wir hier in Europa weniger, aber das ist nicht Thema dieses Threads.
Ob es ein besseres System gibt hängt davon ab wie du ein besseres System definieren möchtest. Autoritätrere Systeme sind liberalen Demokratien in vielen Belangen überlegen. Sie nach meinem persönlichen Dafürhalten deswegen noch lange nicht zu bevorzugen, aber ich denke doch, dass wir uns zu eine Entwicklung hin zu einen imperialeren Machtverständnis der Exekutive bishin zu peseudeomonarchistischen Strukturen sehen werden.
(14.02.2025, 13:20)Diogenes schrieb: Nichts ist unvermeidlich. Die Institutionen der USA und auch der EU funktionieren verdammt gut. Seit 80 Jahren. Wir reformieren uns ständig. Marshall Plan, New Deal, Agenda 2010.
Was ist denn an unserem Systrem so schlecht und böse? Und was ist denn die Alternative? Sie funktionieren eben nicht verdammt gut. Dieseits des Altantiks können unsere überalterten Gesellschaften können unsere sozialen Sicherungssysteme nicht mehr stemmen. Drüben haben sie das gleiche Problem mit anderen Ursachen.
Wie lange das Ganze gut gegangen ist ist völlig nebensächlich bei der Betrachtung der Tatsache, dass das System jetzt nicht mehr gut genug funktioniert und sich zwangsläufig korrigieren wird.
Genauso ist nebensächlich ob du diesen Entwicklungen bzw. die anstehenden Distrubitionen für schlecht ud böse hältst oder keine Alternive siehst / sehen willst.
(14.02.2025, 13:20)Diogenes schrieb: WTF? die USA stehen so gut da wie keine andere Nation. Bidens Regierung war objektiv FUCKING AWESOME.
Er hat die Arbeitslosigkeit gesenkt, die Inflation reduziert, die Armutsquote reduziert. https://www.americanprogress.org/article...g-economy/
Als versiffter Zivi war er für meinem Geschmack nicht links genug: Kostenlose Gesundheitsversorgung und einen 15 Dollar Mindeslohn hätte ich mir gewünscht. Biden hat die Wirtschaft pump finanziert. Unter Trump ist die Verschuldung des Bundes von 20 auf 28 Billionen US-$ gestiegen, der Anstieg war im wesentlich Coronabedingt, ohne wäre man unter 25 geblieben.
Biden hat dann die Schleußentore geöffnet und die Schulden von 28 Billionen auf 36 Billionen erhöht, der Löwenanteil btw erst ab Mitte 2023.
Sprich, Trump und Biden sind für geschmeidigte 44% (!!) der US Gesamtverschuldung verantwortlich. In 8 Jahren.
Die Zinslast hat sich unter Biden dabei von gut 500 Milliarden US-$ auf fast 1 Billionen US-$ effektiv verdoppelt. Schlicht weil die Zinsen für US-Staatsanleihen steigen und der Markt jenseits von FED Eingriffen die Wand am Ende des Tunnels erahnt.
Aber klar, just spent more und denke nicht an morgen. Die Realität hat noch jeden eingeholt.
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KEINE persönlichen Angriffe. Bitte formulier sachlicher und rein auf die Sache hin.
Zum zitieren:
Schreib einfach händisch: [quote.]
und dann dem folgend [/quote.]
Jeweils ohne diesen roten Punkt und setze dann einfach per kopieren und einfügen den Text dazwischen den du zitieren willst. Dann wird er entsprechend als Zitat angezeigt.
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The US in the World - JD Vance spricht auf der Münchner Sicherheitskonferenz
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War ja mehr ein EU-Bashing in Bezug auf Meinungsfreiheit als die (neue?) Position der USA in der Welt zu definieren- Thema verfehlt
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(14.02.2025, 17:05)Zardo schrieb: War ja mehr ein EU-Bashing in Bezug auf Meinungsfreiheit als die (neue?) Position der USA in der Welt zu definieren- Thema verfehlt  Ja. Inhatlich aber vollkommen korrekt und gut das es gesagt wurde.
Und hevorragendes Auftreten, wenn er so weiter macht und die entsprechenden Gelegenheiten auch bekommt wird ihm die nächste Kandidatur nicht zu nehmen sein.
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(14.02.2025, 18:45)Nightwatch schrieb: Ja. Inhatlich aber vollkommen korrekt und gut das es gesagt wurde.
Und hevorragendes Auftreten, wenn er so weiter macht und die entsprechenden Gelegenheiten auch bekommt wird ihm die nächste Kandidatur nicht zu nehmen sein.
Ich würde sagen, dass war wesentlich näher an "inhaltlich vollkommen daneben" denn an "Inhaltlich vollkommen korrekt". Falsche Analyse, schädliche Empfehlungen und eine große Portion Doppelmoral in Bezug auf das Handeln der eigenen Regierung und die Lage in den USA selbst.
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(14.02.2025, 18:45)Nightwatch schrieb: Ja. Inhatlich aber vollkommen korrekt ... was ist inhaltlich vollkommen korrekt:
= dass etwa in Rumänien die zuständigen Gerichte (ja, die Justiz kontrolliert die Exekutive, nicht anders herum) die Wahlen wegen der massiven russischen Einflußnahmen anuliert und Neuwahlen angesetzt hat?
= dass wir gerade in Deutschland mit seiner jüngeren Geschichte bewusst eine Brandmauer gegen rechte Demagogen anstreben?
= dass in der Bundespressekonferenz auch russlandfreundliche Medien ihre Fragen stellen können?
Das ist inhaltlich völlig korrekt - das als Verbot von Meinungsfreiheit zu bezeichnen ist absurd, wenn man bedenkt, dass der US-Präsident ein Medium aus dem "Weißen Haus" verbannt hat, weil es weiterhin am Begriff "Golf von Mexico" festhält.
Aber ja (14.02.2025, 18:45)Nightwatch schrieb: ... gut das es gesagt wurde.
... da stimme ich Dir zu:
gut, dass deutlich wurde, wie sehr sich die Regierung von - sagen wir mal "Südkanada" oder "Nordmexiko" - von unseren gemeinsamen Werten verabschiedet hat,
gut, dass deutlich wurde, dass auf diese Regierung kein Verlass ist und
gut, dass der Weckruf hier in Europa (hoffentlich) gehört wurde
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Mehrere von den Sachen die Vance hier angesprochen hat, hat er in den letzten Wochen, teilweise schon Monaten immer wieder thematisiert. Das sind alles Beispiele und Themen die er auch schon im Wahlkampf thematisiert hat. Ein Beispiel dass ihm anscheinend besonders wichtig ist, welches hier wieder anführte ist der Fall einer Verurteilung eines Mannes in England der in einer Bannmeile um eine Abtreibungsklinik still gebetet hat und dafür verurteilt wurde. Für Vance ist das anscheinend die perfekte Illustration für alles was seiner Ansicht nach in Europa falsch läuft, der greift diesen Fall immer wieder auf. Das ist anscheinend nicht einfach nur politische Manipulation, dass scheint ihn tatsächlich persönlich anzugreifen / emotional zu berühren.
Der Fall wurde in Deutschland praktisch nicht thematisiert, hat aber in den USA erstaunliche Wogen erzeugt. Er illustriert wie alles andere von Vance genannte klar, dass die liberalen Demokratien in Westeuropa und die USA sich sozialkulturell zunehmend auseinander entwickeln. Anders sieht das in Osteuropa aus. Hier wurde Vance als positives Beispiel dafür angeführt dass die USA ein verlässlicher und guter Partner sind. Was uns zunehmend von den USA spaltet, trennt uns auch zunehmend von Osteuropa.
Wenn zunehmend alle einem auf der Straße entgegen kommen, dann sind das natürlich alles Geisterfahrer und sie müssen mit ALLEM Unrecht haben:
Ebenfalls Vance:
https://x.com/DannyHillborou1/status/189...01222?mx=2
https://x.com/CollinRugg/status/1889349078657716680
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(14.02.2025, 21:53)Kongo Erich schrieb: was ist inhaltlich vollkommen korrekt:
= dass etwa in Rumänien die zuständigen Gerichte (ja, die Justiz kontrolliert die Exekutive, nicht anders herum) die Wahlen wegen der massiven russischen Einflußnahmen anuliert und Neuwahlen angesetzt hat?
Dabei wurde diese Einflussnahme überhaupt nicht nachgewiesen, sondern die pure Behauptung dass es sie gab reichte dem Gericht um so zu urteilen. Hinterher kam heraus dass besagte Kampagne von einer Regierungspartei finanziert wurde und nicht von Rußland. Trotzdem blieb man beim gefassten Urteil.
Aber selbst wenn es diese Einflussnahme gegeben hätte wäre eine Annullierung der Wahl nicht korrekt gewesen, denn diese Begründung würde am Ende dazu führen dass man immer wieder neu wählen lassen könnte. Man stelle sich vor das Verfassungsgericht Moldawiens würde eine Neuwahl ansetzen, weil sich die EU in die Wahlen eingemischt hat, das würde wohl zu Recht einen Sturm der Entrüstung lostreten. Allein schon die Argumentation ist antidemokratischer Humbug.
Erreicht hat man damit wie zu erwarten war auch das genaue Gegenteil, in den meisten Meinungsumfragen liegt der um die Stichwahl betrogene Kandidat meilenweit vorn.
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(14.02.2025, 21:53)Kongo Erich schrieb: was ist inhaltlich vollkommen korrekt:
= dass etwa in Rumänien die zuständigen Gerichte (ja, die Justiz kontrolliert die Exekutive, nicht anders herum) die Wahlen wegen der massiven russischen Einflußnahmen anuliert und Neuwahlen angesetzt hat? Eine politische gefärbte Entscheidung anhand eines Gefälligkeitsgutachtens der Dienste an dem es berechtigte Zweifel gibt.
Mindestens waren hier die politischen Flurschäden größer als alles was man mit der Annullierung der Wahl verhindert hat.
Aber darauf bezog sich Vance nicht mal, er kritisierte die unsäglichen Einlassungen Thierry Bretons dazu, der wenigsten ähnlichen Maßnahmen im Falle eines Wahlsieges der AfD vorschlägt.
(14.02.2025, 21:53)Kongo Erich schrieb: = dass wir gerade in Deutschland mit seiner jüngeren Geschichte bewusst eine Brandmauer gegen rechte Demagogen anstreben? Die vermeidlich jüngere Geschichte ist 80 Jahre her. Angebrachter wären angesichts der jüngeren deutschen Vergangenheit eher Brandmauern mit Parteien, die noch einen sehr direkten Bezug zur letzten Diktatur auf Deutschen Boden haben.
Das politische Koordinatensystem ist in den USA halt etwas anders gepolt als in Westeuropa, wesentliche Teile des rechten politischen Spektrums haben gar überhaupt keine euopräische Entsprechung.
Entsprechend befremdlich ist es halt für einen Amerikaner, Parteien mit Programmatiken auszuschließen die noch unter Bush selbs unter Demokraten mehrheitsfähig gewesen wäre.
(14.02.2025, 21:53)Kongo Erich schrieb: = dass in der Bundespressekonferenz auch russlandfreundliche Medien ihre Fragen stellen können?
Das ist inhaltlich völlig korrekt - das als Verbot von Meinungsfreiheit zu bezeichnen ist absurd, wenn man bedenkt, dass der US-Präsident ein Medium aus dem "Weißen Haus" verbannt hat, weil es weiterhin am Begriff "Golf von Mexico" festhält. Ein typisch europäisches Phänomen Meinungs- und Redefreiheit mit Pressefreiheit zu verwechseln. Gerade hier verläuft aber zuwischen der amerikanischen und den europäischen Demokratien eine Sollbruchstelle, die sich in den letzten Jahren nicht nur zu einem großen Graben erweitert hat sondern droht zu einem echten Beziehungsproblem zu werden.
(14.02.2025, 21:53)Kongo Erich schrieb: Aber ja da stimme ich Dir zu:
gut, dass deutlich wurde, wie sehr sich die Regierung von - sagen wir mal "Südkanada" oder "Nordmexiko" - von unseren gemeinsamen Werten verabschiedet hat,
gut, dass deutlich wurde, dass auf diese Regierung kein Verlass ist und
gut, dass der Weckruf hier in Europa (hoffentlich) gehört wurde Vielleicht sind auch wir selbst nicht ganz unschuldig wenn uns da der Hillbilly aus Ohio den Spiegel vorhält und uns garnicht gefällt was wir da sehen?
Angesichts der Weltlage sollte sich speziell Deutschland darauf besinnen, dass wir die USA weitaus mehr benötigen als umgekehrt. Die derzeitige Inkarnation der fleischgewordenen Unerträglichkeit ist beileibe nicht der einzige Player, bei dem wir mit unserer ureigenen Mischung aus entgrenzter Arroganz und als Tugend verpackter Unfähigkeit Schiffbruch erlitten haben.
(14.02.2025, 14:28)Nightwatch schrieb: Biden hat die Wirtschaft pump finanziert. Unter Trump ist die Verschuldung des Bundes von 20 auf 28 Billionen US-$ gestiegen, der Anstieg war im wesentlich Coronabedingt, ohne wäre man unter 25 geblieben.
Biden hat dann die Schleußentore geöffnet und die Schulden von 28 Billionen auf 36 Billionen erhöht, der Löwenanteil btw erst ab Mitte 2023.
Sprich, Trump und Biden sind für geschmeidigte 44% (!!) der US Gesamtverschuldung verantwortlich. In 8 Jahren.
Die Zinslast hat sich unter Biden dabei von gut 500 Milliarden US-$ auf fast 1 Billionen US-$ effektiv verdoppelt. Schlicht weil die Zinsen für US-Staatsanleihen steigen und der Markt jenseits von FED Eingriffen die Wand am Ende des Tunnels erahnt.
Aber klar, just spent more und denke nicht an morgen. Die Realität hat noch jeden eingeholt.
Die Schuldenquote der USA liegt bei ca. 120% des Bip und ist damit ungefähr auf dem Niveau von 1945.
https://www.boerse.de/staatsverschuldung...rozent-bip
Staaten nehmen in Krisenzeiten Kredite auf. Und Krisen hatten wir nun genug. Das ist kein exklsuiv liberal-demokratisches Problem.Die Schulden wurden nicht aufgenommen um woke Disneyfilme oder Dragshows zu finanziern sondern um die Wirtschaft und die Instutionen am laufen zu halten.
Solange das BIP analog zur Verschuldung wächst ist das kein großes Problem.
https://de.tradingeconomics.com/united-states/gdp
https://www.ipg-journal.de/rubriken/wirt...orry-7704/
(14.02.2025, 14:28)Nightwatch schrieb: Sie funktionieren eben nicht verdammt gut. Dieseits des Altantiks können unsere überalterten Gesellschaften können unsere sozialen Sicherungssysteme nicht mehr stemmen. Drüben haben sie das gleiche Problem mit anderen Ursachen.
Wie lange das Ganze gut gegangen ist ist völlig nebensächlich bei der Betrachtung der Tatsache, dass das System jetzt nicht mehr gut genug funktioniert und sich zwangsläufig korrigieren wird.
Genauso ist nebensächlich ob du diesen Entwicklungen bzw. die anstehenden Distrubitionen für schlecht ud böse hältst oder keine Alternive siehst / sehen willst.
Durch die Abschaffung der Demokratie werden die Menschen nicht jünger.
Man kann über längere Arbeitszeiten und neue Versorgungmodelle sprechen. Das ist kein Grund die "Sytemfrage" zu stellen.
(14.02.2025, 14:28)Nightwatch schrieb: Unser System funktioniert in sehr vielen Bereich alles andere als gut und steuert ohne die skizzierten anstehenden Veränderungen auf den Kollaps zu. Wenigstens für das System der Vereinigten Staaten lässt sich jedoch mindestens spekulieren, dass sie dort zu einer Neuerfindung in der Lage sein werden. Wir hier in Europa weniger, aber das ist nicht Thema dieses Threads.
Nichts kollabiert. Die Lebensqualität nimmt beständig zu. Wir leben immer länger und gesünder. Die Kindersterblichkeit sinkt.
https://bigthink.com/the-present/9-ways-...ved-world/
https://www.weforum.org/stories/2023/02/...the-world/
https://index.prosperity.com/feed/how-la...xperiences
All das haben wir zum großen Teil liberalen Demokratien zu verdanken.
Was wird Trump denn neu erfinden?
"Drill Baby Drill" ist en Geschenk an die Ölindustrie die seinen Wahlkampf finanziert haben. Die Preise werden dadurch nicht sinken.
https://www.americanprogress.org/article...gy-prices/
https://news.oilandgaswatch.org/post/why...ine-prices
Die Chinesen setzten derweil voll auf erneurbare Energien und Elektromobilität. Das ist die Zukunft. Von den Umwelt- und Klimaschutzaspekten fangen ich gar nicht erst an.
Was noch?
Er will Industrie in die USA zurückbringen und sprach dabei von Möbel und Autos. Da sind einfache Handwerkstätigkeiten. Wer soll die Arbeit denn machen? Die Arbeitlosigkeit liegt bei 4%. Da ist quasi Vollbeschäftigung. Immígration will er nicht. Sollen die Fachkräfe von AMD, Intel, Raytheon, Lockhead und NVIDIA in Zukunft Möbel zusammenschrauben?
Trump und die neuen Rechten weltweit haben keine Antworten aud die Fragen der Zukunft. Sie haben keine Vision. Sie wollen zurück in die 50er oder 80er, als die Welt noch heile war.
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Der wesentlicheste kulturelle Unterschied dürfte inzwischen sein, dass in Westeuropa Demokratie und Sozialstaat weitgehend gleichgesetzt werden. Demokratie = Sozialstaat = soziale Marktwirtschaft mit einem Primat des Gemeinwohls.
Diese Bindung ist aber eine rein künstliche. Und sie stellt in übertriebener Form meiner Meinung nach auch eine Gefährdung der Demokratie dar.
Unser Sozialsystem und die liberale Demokratie hierzulande können angesichts der demographischen Veränderungen und der zugleich erfolgenden irregulären Masseneinwanderung so nicht aufrecht erhalten werden. Andererseits versteht man liberale Demokratie ja gerade eben als ein System dass weiter Flüchtlinge aufnimmt und versorgt und ebenso als ein System dessen Zweck das soziale Wohl der Gemeinschaft ist.
Diese Verquickung trennt und immer mehr von den Amerikanern, und auch von anderen demokratischen Gesellschaften.
Deshalb sind wir aus deren Sicht nicht einmal mehr Demokraten, sondern die hier in Westeuropa bestehenden liberalen Demokratien sind deshalb aus deren Sicht Neo-Sozialistische Staaten die sich von der Demokratie abwenden. So wie wir umgekehrt ebenfalls meinen, dass sich die anderen von der Demokratie abwenden.
Beides ist natürlich falsch. Aber genau da driften wir auseinander.
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(14.02.2025, 23:19)Nightwatch schrieb: ...
Ein typisch europäisches Phänomen Meinungs- und Redefreiheit mit Pressefreiheit zu verwechseln. Gerade hier verläuft aber zuwischen der amerikanischen und den europäischen Demokratien eine Sollbruchstelle, die sich in den letzten Jahren nicht nur zu einem großen Graben erweitert hat sondern droht zu einem echten Beziehungsproblem zu werden.
...
Angesichts der Weltlage sollte sich speziell Deutschland darauf besinnen, dass wir die USA weitaus mehr benötigen als umgekehrt. ... zweimal nein:
angesichts der Töne aus Washington müssen wir feststellen, dass wir diesseits des Grabens in einem europäischen System verankert sind.
Der Außenhandel alleine mit den Niederlanden ist für Deutschland wichtiger als der mit den USA. Wenn wir nicht zum neokolonialen Spielball eines unzuverlässigen und zockenden Immobilienhais werden wollen - dann ist die Orientierung auf die europäischen Gemeinsamkeiten die einzige (!) Chance, unsere gesamteuropäischen und damit auch unsere deutschen Werte erfolgreich zu vertreten.
(15.02.2025, 06:48)Diogenes schrieb: ...
Was wird Trump denn neu erfinden?
"Drill Baby Drill" ist en Geschenk an die Ölindustrie die seinen Wahlkampf finanziert haben. Die Preise werden dadurch nicht sinken.
...
Was noch?
Er will Industrie in die USA zurückbringen und sprach dabei von Möbel und Autos. Da sind einfache Handwerkstätigkeiten. Wer soll die Arbeit denn machen? Die Arbeitlosigkeit liegt bei 4%. Da ist quasi Vollbeschäftigung. Immígration will er nicht. Sollen die Fachkräfe von AMD, Intel, Raytheon, Lockhead und NVIDIA in Zukunft Möbel zusammenschrauben?
Trump und die neuen Rechten weltweit haben keine Antworten aud die Fragen der Zukunft. Sie haben keine Vision. Sie wollen zurück in die 50er oder 80er, als die Welt noch heile war. DT vewandelt die USA in ein Industriemuseum - schon jetzt sind (beispielsweise) die US-Straßenkreuzer auf dem europäischen Mark faktisch unverkäuflich, schon alleine, weil die USA aufgrund der Weite des Landes ganz andere Möglichkeiten hatten und nicht darauf angewiesen waren, kleine Fahrzeuge für die europäische Infrastruktur zu bauen.
US-Lastwagen mit ihren langen Motorhauben oder Straßenkreuzer in einer der mittelalterlich geprägten Altstädte hier in Europa? Undenkbar !
Von den umwelttechnischen Anforderungen, die weltweit zunehmend gestellt werden, rede ich jetzt erst gar nicht mal.
Schon Europa muss sich anstrengen, im Bereich der nachhaltlgen Energiegewinnung mit den Chinesen mit zu halten. Die US-Öl-Nostalgiker werden den Anschluss komplett verlieren.
(15.02.2025, 08:37)Quintus Fabius schrieb: Der wesentlicheste kulturelle Unterschied dürfte inzwischen sein, dass in Westeuropa Demokratie und Sozialstaat weitgehend gleichgesetzt werden. Demokratie = Sozialstaat = soziale Marktwirtschaft mit einem Primat des Gemeinwohls.
Diese Bindung ist aber eine rein künstliche. Und sie stellt in übertriebener Form meiner Meinung nach auch eine Gefährdung der Demokratie dar. beides ist verfassungsrechtlich angelegt - und dass man beispielsweise Altenbetreuung oder den Anspruch auf Gesundheitsschutz und Krankenheilung nicht dem Gewinnstreben von Finanzhaien überlassen darf, zeigt sich gerade aktuell in der Krise der Sozialsysteme.
Ein einfaches praktisches Beispiel:
Geburtsstationen "rentieren" sich nur, wenn jährlich hunderte von Entbindungen durchgeführt werden. Das Ergebnis ist, dass in meiner ländlich geprägten Umgebung immer mehr Kinder auf Autobahnparkplätzen zur Welt kommen, weil es bis zur nächsten Entbindungsklinik zu weit war. Das bezeichne ich nicht als medizinischen Fortschritt.
(15.02.2025, 08:37)Quintus Fabius schrieb: Unser Sozialsystem und die liberale Demokratie hierzulande können angesichts der demographischen Veränderungen und der zugleich erfolgenden irregulären Masseneinwanderung so nicht aufrecht erhalten werden. Andererseits versteht man liberale Demokratie ja gerade eben als ein System dass weiter Flüchtlinge aufnimmt und versorgt und ebenso als ein System dessen Zweck das soziale Wohl der Gemeinschaft ist.
... und genau deshalb brauchen wir tatsächlich Zuwanderung - denn unsere Sozialsysteme funktionieren am Besten mit einer "normalen" Bevölkerungspyramide. Es kann nicht sein, dass ein Arbeitnehmer künftig mit seinen Rentenbeiträgen (= Generationenvertrag) drei und vier Rentner finanzieren soll.
Und damit wird auch dem Fachkräftemangel - z.B. gerade in der Pflege - abgeholfen. Ich bin zur Zeit regelmäßig mit Ambulanten Pflegediensten, Altenheimen, Krankenhäusern und Reha-Kliniken in Verbindung. Überall (!) dort wird der Betrieb nur dank "nichtdeutscher Fachkräfte" aufrecht erhalten.
Klar ärgert es mich, wenn ich mich mit einem schwer verständlichen Kisuaheli-Deutsch auseinandersetzen muss. Aber es wäre eine Katastrophe, wenn es diese Mitarbeitenden nicht gäbe.
Und was ich für die Pflege schreibe, gilt in vielen anderen Branchen genauso. Ohne unsere Immigranten wäre Deutschland ein Land der - mangels Arbeitskräften - brachliegenden Unternehmen und der Rentner.
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(15.02.2025, 11:12)Kongo Erich schrieb: dann ist die Orientierung auf die europäischen Gemeinsamkeiten die einzige (!) Chance, unsere gesamteuropäischen und damit auch unsere deutschen Werte erfolgreich zu vertreten.
Eine Abstimmung der EU-Bürger darüber wäre mal interessant ob die Mehrheit diese Werte überhaupt weiter vertreten will. Ich würde wetten die Woken haben schon lange keine Mehrheit bei den EU-Bürgern mehr und das wissen sie auch genau und lehnen deshalb Volksabstimmungen über wichtige Fragen kategorisch ab.
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Die Zusammensetzung des gewählten EU-Parlaments ist wohl durchaus repräsentativ.
Grob überschlägig kommen die politischen Vollpfosten auf etwa 1/3 aller Sitze.
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(15.02.2025, 11:32)Kongo Erich schrieb: Die Zusammensetzung des gewählten EU-Parlaments ist wohl durchaus repräsentativ.
Grob überschlägig kommen die politischen Vollpfosten auf etwa 1/3 aller Sitze.
Naja wie repräsentativ Parlamente für die Ansichten der Bürger sind sieht man ja aktuell in Deutschland. Obwohl ca. zwei Drittel die Pläne von Merz für Grenzschließungen etc. befürworten werden sie vom Parlament nicht umgesetzt.
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