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@ Schneemann:
Auf den ersten Blick stimmt natürlich, dass ein Zusammenhang zwischen Schusswaffentoten und der Verfügbarkeit von Schusswaffen besteht. In einem Land, das null Schusswaffen hat, kann niemand durch solche Waffen zu Tode kommen.
Trotzdem ist der Sachverhalt etwas komplexer. Ein Beispiel:
Im Staat Vermont haben rund 35% der Einwohner eine oder mehrere Schusswaffen. Die Mordrate pro 100.000 Einwohner liegt bei 0,7. In New York haben nur 11% der Einwohner eine Waffe. Die Mordrate liegt dort aber bei 13.2 Toten pro 100.000 Einwohnern. Die Rechnung weniger Waffen, weniger Tote geht nicht ohne weiteres auf.
Ich habe vor ein paar Jahren eine Reportage über eine Stadt und den USA gesehen (habe leider vergessen wo genau, glaube in Oklahoma), wo die Einwohner sogar mit der Waffe in die Restaurants gehen. Schießereien gab es dort aber praktisch nicht. Die Erklärung des Bürgermeisters: Wer eine Waffe zieht, muss damit rechnen, dass gleich mehrere Bürger gleichzeitig die Waffe gegen ihn ziehen. Ein Amoklauf würde in Sekunden beendet. Einbrüche gäbe es keine, weil Einbrecher damit rechnen müssten, sogar von Rentnern sofort niedergestreckt zu werden. In Bundesstaaten mit restriktiveren Waffengesetzen, so der Bürgermeister weiter, hätten nur Waffennarren, Kriminelle und die Polizei Schusswaffen. Ein Mensch, der sich entscheidet, eine Waffe zu benutzen, ginge dort ein verhältnismäßig geringes Risiko ein.
Ich will mir diese Argumentation nicht unbedingt zu eigen machen, möchte aber darauf hinweisen, dass eine hohe Dichte von Waffenbesitzern nicht zwangsläufig zu einer höheren Tötungsrate führt.
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Das mag sicherlich so sein, dennoch bleibt der Umstand bestehen, dass ich in den USA (leider) mehr als 10.000 Schusswaffentote pro Jahr habe, während es in Deutschland nur weniger als 200 sind, obgleich die USA "nur" etwa viermal so viele Einwohner haben. Damit bleiben die USA jenes Land der westlichen Hemisphäre, das die höchsten Risiken mit sich bringt für einen Bürger, durch eine Schusswaffe zu Tode zu kommen (bürgerkriegsähnliche Zustände einmal außen vor gelassen).
Zumal bekanntermaßen auch das Risiko bzw. die Wahrscheinlichkeit, das/die man dahingehend hat, wenn man eine Waffe in den eigenen vier Wänden hat, dass man sich versehentlich selbst oder einer dritten Person versehentlich Schaden zufügt, höher ist als dass man diese Waffe gegen einen Einbrecher oder Gewalttäter nutzen müsste.
Schneemann
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Den grundsätzlichen Zusammenhang hat keiner bestritten, aber er ist eben nicht so einfach linear wie du es hier darstellst. Da spielt sehr viel mehr hinein, vor allem die Frage wieviel organisierte Kriminalität und Armut es gibt, wie stark die Drogenproblematik ist, die Gefängniskultur, die Sozialen Sicherungssysteme, die ethnische Zusammensetzung, die Sozialkultur im allgemeinen usw usf. deshalb auch diese gewaltigen Unterschiede in den USA selbst zwischen verschiedenen Bundesstaaten und auch innerhalb der Bundesstaaten selbst.
Die von dir nun in den USA genannten Toten durch Feuerwaffen entstehen primär durch die Kriminalität. Also durch die Verwendung von Feuerwaffen bei Straftaten. Wir haben hier in Deutschland nicht ansatzweise die kriminellen Strukturen wie sie in den USA vorhanden sind.
Statt also zu behaupten, dass mehr Feuerwaffen mehr Tote durch Feuerwaffen verursachen, könnte man genau so gut behaupten, dass mehr Kriminalität mehr Tote durch Feuerwaffen verursacht. Und genau das kann man auch beobachten wenn man beispielsweise mal Mittelamerika und Südamerika mit hinzu zieht. Dort ist der Waffenbesitz nicht legal wie in den USA, aber trotzdem gibt es dort noch sehr viel mehr Tote durch Feuerwaffen und das bei deutlich geringerer Einwohnerzahl. In Caracas werden jedes Jahr mehr als 100 Menschen pro 100.000 Einwohner getötet, der Gros davon erschossen. Dass ist das zehnfache dessen was in den schlimmsten Ecken der USA vor sich geht oder das mehr als Einhundertfache dessen was in Vermont geschieht obwohl dort legaler Waffenbesitz sehr verbreitet ist.
Deine Aussage mehr Schusswaffen = mehr Tote durch Schusswaffen ist daher so nicht haltbar. Das ist eine zentralreduzierte Hypothese die einfach widerlegbar und falsch ist. Es gibt für die Frage wieviele Menschen durch Feuerwaffen umkommen eine ganze Reihe von Faktoren und die Frage der legalgen Verfügbarkeit ist nicht der Hauptfaktor sondern nur ein Nebenfaktor.
Und ein rigides Waffengesetz und die strikte Einschränkung des Waffenbesitzes führt wie in Deutschland schlicht und einfach zu einem sehr hohen illegalen Waffenbesitz. Man geht von ca. 20 Millionen illegalen Feuerwaffen in Deutschland aus, dass ist 1 Waffe pro 4 Personen.
Das entspricht übrigens der Bewaffnungsrate mit illegalen Feuerwaffen in Mexiko. Und Mexiko kommt auf ca. 25 Morde pro 100.000 Einwohner im Vergleich zu den 0,7 in Vermont, USA. Oder nehmen wir Kolumbien mit dem ungefähr gleichen Wert von 25 Morden pro 100.000 Einwohner usw.
Und dann nehmen wir mal die Schweiz im Vergleich (die ich bereits angeführt hatte und welche du im weiteren natürlich außen vor gelassen hat, würde sie doch deine Argumentation sofort wiederlegen). Die Schweiz hat ein sehr liberales Waffenrecht und eine immense Menge an Feuerwaffen in der Bevölkerung: Dennoch liegt die Rate nur bei 0,5 pro 100.000 Einwohner und davon die Mehrheit nicht mit Feuerwaffen.
Und diese Bundesrepublik kommt auf einen Wert von 0,7, also exakt den Wert den Vermont in den USA auch hat, nur dass dort mehr als ein drittel der Bevölkerung legal Waffen besitzt und es ca. fünfmal so viel Feuerwaffen gibt wie in Deutschland.
Ich hoffe damit schlüssig dargelegt zu haben dass die hierzulande in dieser Bundesrepublik allgemein verbreitete Ansicht dass mehr LEGALE Feuerwaffen immer schlecht sind einfach nicht stimmt.
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Hinzu kommt, dass eine beträchtliche Anzahl der Toten durch Schusswaffengebrauch in den USA auf Suizide zurückzuführen sind. Ich suche mal nach den genauen Zahlen, die ich jetzt nicht im Kopf habe. Der Prozentsatz der Suizide durch Waffen ist enorm. Gäbe es weniger Selbstmorde, wenn es keine Schusswaffen gäbe?
Sehr schwer zu sagen. Sich eine Pistole an den Kopf zu halten und abzudrücken ist vielleicht einfacher, als andere, mühseligere und vielleicht schmerzvollere Todesarten zu wählen. Gut, ich will hier bestimmt keinen Zynismus in die Diskussion bringen. Ich wollte nur die Selbstmorde erwähnen.
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Deshalb haben übrigens Legalwaffenbesitzer und insbesondere Polizeibeamte eine deutlich höhere Selbstmordrate als Personen die keinen Zugriff auf Feuerwaffen haben. Weil es viel leichter ist und man eher zu einer irreversiblen Kurzschlußhandlung kommt.
Die Suizidrate und Polizeibeamten ist deutlich höher als im Rest der Bevölkerung (Überlastung, kaputte Ehen, Arbeitsbedingungen usw) und dazu kommt eben die Feuerwaffe des Beamten.
Meiner Meinung nach ist eher die Wahrnehmung des Lebens und des Todes an sich in dieser Bundesrepublik hier das Problem. Man verdrängt Tod und Verletzung so weitgehend, dass man das Leben unter allen Umständen extrem überhöht. Das ist militärisch ein erheblicher Nachteil. Die extreme Überhöhung des Lebens führt dann zwingend dazu, dass man jede Art von Tötung emotional entschieden negativ bewertet, weil es ja ein Einbruch dessen ist wovor man sich fürchtet in die eigene heile kleine todlose Welt.
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@Quintus
Zitat:Die von dir nun in den USA genannten Toten durch Feuerwaffen entstehen primär durch die Kriminalität. Also durch die Verwendung von Feuerwaffen bei Straftaten. Wir haben hier in Deutschland nicht ansatzweise die kriminellen Strukturen wie sie in den USA vorhanden sind.
Statt also zu behaupten, dass mehr Feuerwaffen mehr Tote durch Feuerwaffen verursachen, könnte man genau so gut behaupten, dass mehr Kriminalität mehr Tote durch Feuerwaffen verursacht. Und genau das kann man auch beobachten wenn man beispielsweise mal Mittelamerika und Südamerika mit hinzu zieht. Dort ist der Waffenbesitz nicht legal wie in den USA, aber trotzdem gibt es dort noch sehr viel mehr Tote durch Feuerwaffen und das bei deutlich geringerer Einwohnerzahl. In Caracas werden jedes Jahr mehr als 100 Menschen pro 100.000 Einwohner getötet, der Gros davon erschossen. Dass ist das zehnfache dessen was in den schlimmsten Ecken der USA vor sich geht oder das mehr als Einhundertfache dessen was in Vermont geschieht obwohl dort legaler Waffenbesitz sehr verbreitet ist.
Deine Aussage mehr Schusswaffen = mehr Tote durch Schusswaffen ist daher so nicht haltbar.
Es mag nicht immer linear stimmen oder anwendbar sein, zugegeben, aber im Kern trifft es durchaus häufig zu, auch wenn es Ausnahmen geben mag. Ich habe mir die Zahlen - es gibt ja genügend Statistiken und Quellen - recht genau angeschaut (wobei ich das Suizide-Thema so nicht nachgeforscht habe), dabei habe ich auch die Lage in Mittel- und Südamerika gesehen. Aber genau das wollte ich eigentlich nicht heranziehen, nicht deswegen, weil es meiner Meinung entgegen laufen würde, sondern weil ich einfach denke, dass die Lage z. B. in Venezuela, wo ein Staat quasi erodiert ist und kaum mehr wirklich funktioniert, nicht direkt verglichen werden kann mit Europa oder den USA.
Ähnlich wie Venezuela ist auch Kolumbien bei Morden ganz vorne, aber wir wissen beide, dass das Länder sind, in denen faktisch ein latenter, bürgerkriegsähnlicher Zustand (in Kolumbien eher ein direkter) vorliegt und wo die Sicherheitslage nochmal eine ganz andere ist als in Boston, Pittsburgh oder L. A. Es würde deswegen auch keinen Sinn machen, wenn man Mexiko bemüht, wo seit über 15 Jahren ein brutaler Drogenkrieg mit aktuell wohl rund 25.000+ Toten im Jahr tobt. Ich kann den Irak ja auch nicht mit Kroatien (wo noch sehr viele Waffen aus den 1990ern in Umlauf sind) vergleichen.
Wegen der kriminellen Strukturen: Ich denke, das hängt davon ab, was ich darunter zusammenfasse. Z. B. haben die "klassischen" Mafiastrukturen, etwa die italienischstämmige, in den letzten 30 Jahren relativ wenige Morde direkt in den Staaten zu verantworten - einer der letzten dürfte die Ermordung Frank Calis 2019 gewesen sein -, dagegen haben Gangs aus Lateinamerika, die Crips oder auch Gefängnisbanden wie die Aryan Brotherhood oder Nuestra Familia deutlich mehr Morde auf dem Gewissen. Und bei uns wiederum gibt es Banden, etwa vom Balkan oder aus Osteuropa, die es so in den USA nicht gibt.
Der Artikel passt vllt. ganz gut zum Thema:
Zitat:Hier lebten Muhammad Ali und Quincy Jones – und die gefährlichsten Ganglords Chicagos
Bronzeville ist das älteste Quartier in der verrufenen South Side von Chicago. Es ist der Schauplatz einer bewegten Geschichte, ein Zentrum der afroamerikanischen Kultur, aber auch ein Ort der Gewalt.
Chicago ist eine zweigeteilte Stadt. Der Norden ist «weiss», der Süden «schwarz». Nicht hundertprozentig, aber doch deutlich. Wenn man ein Taxi von der «North Side» in die «South Side» nimmt, fragen die Fahrer oft, ob man sich auch bestimmt nicht in der Adresse geirrt habe und ob man wisse, wie gefährlich es dort sei. Tatsächlich liest man täglich über Schiessereien in den einschlägigen Quartieren. Allerdings nimmt die Gewalt auch im Norden zu. [...]
Das älteste und bekannteste Viertel im Süden Chicagos ist Bronzeville. Anfangs, am Ende des 19. Jahrhunderts, war es noch vor allem von Deutschen bewohnt. Zwischen 1910 und 1920 begann die Great Migration, als Tausende von Afroamerikanern der Unterdrückung in den Südstaaten unter anderem nach Chicago entflohen, um hier Arbeit in der Industrie zu finden. Insgesamt wanderten bis in die 1970er Jahre etwa sechs Millionen Schwarze vom amerikanischen Süden in den Norden. [...]
Bronzeville blickt auch auf eine oft mit Gewalt verbundene Geschichte zurück. Davon zeugt das DuSable-Museum mitten im Quartier. Es wurde 1961 gegründet und ist das älteste Museum für afroamerikanische Geschichte in den USA. Gegenwärtig widmet sich eine Ausstellung dem «Red Summer». Damit ist der Sommer von 1919 gemeint, als in den ganzen USA Rassenunruhen ausbrachen. [...] Bei den siebentägigen Ausschreitungen wurden 38 Personen getötet (25 Schwarze und 13 Weisse) und Hunderte verletzt. Mehr als tausend Häuser wurden angezündet. [...]
Aber das ist das Paradoxe am systemischen Rassismus: Die Mehrheit der Chicagoer ist nicht rassistisch, und trotzdem wirkt die Segregation fort. In Bronzeville ist nur etwa ein Zehntel der Bewohner weiss. In der gesamten South Side sind mehr als 93 Prozent schwarz, in manchen Gegenden wie Roseland gibt es nur 1 Prozent Weisse. 1947 kam es dort zu einer der grössten Ausschreitungen in der Geschichte Chicagos, als sich Schwarze in einem «weissen» Quartier niederlassen wollten. [...]
162 Kinder unter 15 Jahren wurden laut der «Chicago Sun-Times» dieses Jahr in Chicago bereits erschossen, ein Viertel mehr als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Viele Bewohner der South Side beklagen sich, dass manche Quartiere rechtsfreie Räume geworden seien, unter der Kontrolle von Gangs wie Black Disciples oder Gangster Disciples. Die Täter hätten nichts von der Polizei zu befürchten. Sie haben recht. Auch der Mann, der den Wächter und die Schülerin vor der High School schwer verletzte, wurde bis jetzt nicht gefasst.
https://www.nzz.ch/international/bronzev...ld.1651148
Schneemann
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Die Kriminalität in den USA ist ebenfalls dergestalt, dass sich damit eigentlich jeder Vergleich mit Deutschland verbietet. Wir sind Welten von dem entfernt was sich da in den USA abspielt.
Es gibt zudem in den USA eine regelrechte Drogen-Epidemie und entsprechend groß ist der Mark und dem folgend ist er heftig umkämpft, sind doch die Gewinne entsprechend gewaltig. Das ist wiederum in keinster Weise mit dem aktuellen Zustand in Deutschland vergleichbar.
Gerade deshalb lohnt es sich ja exakter hinzusehen: Nehmen wir New York (scharfe Waffengesetze auf dem Niveau derjenigen in Deutschland!), Vermont (äußerst laxe Waffengesetze, extrem hoher privater Waffenbesitz), Deutschland (scharfe Waffengesetze, weniger legaler Waffenbesitz), die Schweiz (lockere Waffengesetze, sehr hoher privater Waffenbesitz). Dann stellen wir fest, dass in New York die höchste Rate an Tötungen durch Feuerwaffen ist, sie in Vermont und Deutschland genau gleich ist und in der Schweiz niedriger als in Deutschland ist.
Und das bedeutet mal schlicht und einfach: es gibt keinerlei linearen Zusammenhang zwischen legalen Feuerwaffen und Tötungen mit Feuerwaffen. Überhaupt gar keinen.
Nehmen wir New York: sieh dir mal das Waffenrecht der Stadt genauer an:
https://www1.nyc.gov/site/nypd/services/...earms.page
https://portal.311.nyc.gov/article/?kanumber=KA-01307
Da ist praktisch kein großer Unterschied zum aktuellen Waffenrecht in Deutschland. Aber es werden sehr viel mehr Menschen erschossen. Wo ist also da der Zusammenhang zwischen LEGALEM Waffenbesitz und Toten durch Schusswaffen?
Die beiden wahren Probleme welche hauptursächlich verantwortlich sind für Tote durch Feuerwaffen sind:
Kriminalität und illegale Feuerwaffen
Wenn man übrigens in einem anderen Feld einen Unterschied zwischen den USA und Deutschland hervor heben wollte, dann sterben beispielsweise in den USA wesentlich mehr Menschen durch legalen Mißbrauch von Opiaten und sind diese ein größeres Problem in den USA als die Feuerwaffen. In den letzten 20 Jahren sind fast 1 Milliionen Menschen in den USA anhand einer Überdosis mit dort LEGALEN Opiaten verstorben. Sie wurden also durch legalen Drogenmissbrauch getötet. Durch Feuerwaffen kamen im gleichen Zeitraum nur etwas über 150.000 Menschen um.
Und dieses Missverhältnis bezieht sich jetzt gerade mal auf die legalen Drogen welche dort konsumiert werden, dazu kommen die ganzen illegalen Drogen noch dazu. Die USA haben ein derartiges Drogenproblem, dass demgegenüber die Frage der Feuerwaffen fast schon irrelevant wird.
Wenn in den USA also Menschen in größerer Zahl erschossen werden, ist das eine Folge der Kriminalität und der Drogengesellschaft welche dort in einem Ausmaß vorherrscht dass sich viele hierzulande nicht vorstellen können.
Entsprechend passiert dort wo diese Drogen und Kriminellen Gesellschaft sich (noch) nicht durchsetzen konnte nicht mehr mit den Feuerwaffen als bei uns, obwohl die Waffengesetze lax sind und es einen extrem hohen legalen Besitz an Feuerwaffen gibt.
Entsprechend ist zu erwarten, dass auch bei uns (illegale) Feuerwaffen ein Problem werden, sobald Drogen und Kriminalität sich in dieser Gesellschaft ausgebreitet und durchgesetzt haben und man glaube nicht, dass könne bei uns nicht auch kommen. Holland zeigt ja gerade wohin die Reise gehen kann.
Zitat:Die ständigen „factoids“ (Scheinfakten) und Unwahrheiten über den Legalwaffenbesitz wer-
den durch die „Anti-Waffenlobby“ geradezu weiterhin gebetsmühlenartig wiederholt. Diese
werden dadurch nicht richtiger und wahrer, sie setzen sich aber immer mehr im Denken der Be-
völkerung fest und werden nicht mehr hinterfragt.
https://www.dsb.de/media/PDF/Recht/Waffe...r_2013.pdf
Zitat:Dennoch scheint der Bürger Angst vor Waffen in Privathand zu haben: Sind diese Ängste
berechtigt, haben diese Forderungen wirklich Bestand oder werden sie nur aus emotionalen
Ängsten, medienpolitischen, respektive wahlkampftaktischen Überlegungen geschürt?
Das ist hier in dieser Bundesrepublik tatsächlich die entscheidende Frage !
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@Quintus
Zitat:Gerade deshalb lohnt es sich ja exakter hinzusehen: Nehmen wir New York (scharfe Waffengesetze auf dem Niveau derjenigen in Deutschland!), Vermont (äußerst laxe Waffengesetze, extrem hoher privater Waffenbesitz), Deutschland (scharfe Waffengesetze, weniger legaler Waffenbesitz), die Schweiz (lockere Waffengesetze, sehr hoher privater Waffenbesitz). Dann stellen wir fest, dass in New York die höchste Rate an Tötungen durch Feuerwaffen ist, sie in Vermont und Deutschland genau gleich ist und in der Schweiz niedriger als in Deutschland ist.
Und das bedeutet mal schlicht und einfach: es gibt keinerlei linearen Zusammenhang zwischen legalen Feuerwaffen und Tötungen mit Feuerwaffen. Überhaupt gar keinen. [...]
Da ist praktisch kein großer Unterschied zum aktuellen Waffenrecht in Deutschland. Aber es werden sehr viel mehr Menschen erschossen. Wo ist also da der Zusammenhang zwischen LEGALEM Waffenbesitz und Toten durch Schusswaffen?
Die beiden wahren Probleme welche hauptursächlich verantwortlich sind für Tote durch Feuerwaffen sind: Kriminalität und illegale Feuerwaffen
Ich kann dieser Ausführung im weitesten Sinne zustimmen. Einerseits. Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob man den Umstand Vermont quasi einfach übertragen kann. Nur weil es für diesen Bundesstaat zutrifft, kann ich nicht sagen, ob dies landesweit so ist (da müsste man sich jeden Staat anschauen, die Zeit habe ich gerade nicht). Heißt aber: Nur anhand Vermonts diese Schlussfolgerung zu treffen, könnte auch gewagt sein.
Zitat:Wenn man übrigens in einem anderen Feld einen Unterschied zwischen den USA und Deutschland hervor heben wollte, dann sterben beispielsweise in den USA wesentlich mehr Menschen durch legalen Mißbrauch von Opiaten und sind diese ein größeres Problem in den USA als die Feuerwaffen. In den letzten 20 Jahren sind fast 1 Milliionen Menschen in den USA anhand einer Überdosis mit dort LEGALEN Opiaten verstorben. Sie wurden also durch legalen Drogenmissbrauch getötet. Durch Feuerwaffen kamen im gleichen Zeitraum nur etwas über 150.000 Menschen um.
Jein. Also vorab: Die Opioide-Seuche ist quasi eine einzige Katastrophe. Wobei man dazu sagen muss, dass es aber nicht so gewesen wäre oder ist, dass alle Opioide legal sind oder legal verkauft wurden. Der Einstieg war dieses (leidige) Thema des "Rechtes auf Schmerzfreiheit" in den 1990ern, worauf dann starke Schmerzmittel wie Oxycodone quasi inflationär verschrieben wurden schon bei kleinen Zipperlein. Aber: In der Folge davon schossen illegale Vertriebe aus dem Boden (u. a. die "pill mills"), hinter deren Betreibern das FBI her war und ist und die oftmals nicht legal arbeiteten. Ein paar "Vertriebler" wurden auch schon zu langen Haftstrafen verurteilt. Insofern: Ganz legal war die Sache nicht.
Zudem kann beobachtet werden, dass diese Opioid-Seuche in Bereiche einwirkt, an denen Drogen-"Epidemien" bislang weitgehend vorüberzogen sind, nämlich vorzugsweise in jene in der weißen Mittelschicht. Waren Drogenthemen, etwa Heroin, Crack oder Methamphetamine, früher meistens an den Rändern und unter sozial schwächeren Schichten angesiedelt (Ausnahme: Kokain, das gerne auch von reichen Kreisen, z. B. in Hollywood oder in der Musikbranche konsumiert wurde und wird), bei Hispanics und Schwarzen, so schlägt diese Seuche quasi voll ins Herz des weißen Amerika ein.
Da diese Schichten i. d. R. wohlhabender sind als die Ränder, gibt es indessen relativ wenig Beschaffungskriminalität.
Anm.: Das kann sich aber auch noch ändern. In einem Bericht bei n-tv von vor einigen Wochen wurde recht drastisch aufgezeigt, wie immer mehr Menschen sozial und finanziell abrutschen und auf billigere Derivate umsteigen. Ob oder inwieweit dadurch dann Beschaffungskriminalität entsteht, muss man abwarten. Ausschließen kann man es sehr wahrscheinlich nicht.
@aramiso / Quintus
Wegen des Themas Suizide habe ich indessen was gefunden: In den Zahlen zu den Schusswaffenopfern sind diese nicht enthalten. Nach aktuellem Stand haben wir bislang für 2021 in den USA 40.810 Schusswaffenopfer, davon entfallen 18.832 auf absichtliche Taten (Verbrechen aller Art etc.) und Versehen und 21.978 auf Suizide. Das sind natürlich schon heftige Zahlen, wobei ich anfangs von ausging, dass in den rund 20.000 Opfern die Suizide inkludiert sind. Dem ist aber offenkundig nicht so...
Hier mal der Link: https://www.gunviolencearchive.org/
Schneemann
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(29.11.2021, 10:02)Quintus Fabius schrieb: Gerade deshalb lohnt es sich ja exakter hinzusehen: Nehmen wir New York (scharfe Waffengesetze auf dem Niveau derjenigen in Deutschland!), Vermont (äußerst laxe Waffengesetze, extrem hoher privater Waffenbesitz), Deutschland (scharfe Waffengesetze, weniger legaler Waffenbesitz), die Schweiz (lockere Waffengesetze, sehr hoher privater Waffenbesitz). Dann stellen wir fest, dass in New York die höchste Rate an Tötungen durch Feuerwaffen ist, sie in Vermont und Deutschland genau gleich ist und in der Schweiz niedriger als in Deutschland ist.
Und das bedeutet mal schlicht und einfach: es gibt keinerlei linearen Zusammenhang zwischen legalen Feuerwaffen und Tötungen mit Feuerwaffen.
Für mich bedeutet das vor allem erstmal, dass Waffengesetze zur spezifischen gesellschaftlichen Realität ihres Anwendungsbereiches passen müssen. Da ist ein Land mit geringer Kriminalitätsrate und einem tief verwurzelten Milizsystem natürlich klar im Vorteil.
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Man sehe die Zeichen an der Wand:
Unter #blackxmas ruft die Black Lives Matter Bewegung jetzt dazu auf, nicht bei Weißen zu kaufen und keine Produkte, welche von Weißen hergestellt werden:
https://blackxmas.org/
https://www.youtube.com/watch?v=BqPit7RuolE
Man beachte den Anteil an Weißen und dass es sich schlußendlich nur um eine Instrumentalisierung der Schwarzen für linksextremistische / kommunistische Zielsetzungen handelt.
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Die Fixierung auf die aktuellen Rassenprobleme in Kombination mit einer extrem polarisierten Stimmungslage (Black Lives Matter etc.) und eine teils einseitige, auch mediale Wahrnehmung der Problematik (und eine solche ist der Rassismus gegenüber Schwarzen ja dennoch immer noch) führt leider auch zu Ungerechtigkeiten und wohl auch einer Tendenz zum Wegducken hinsichtlich Ereignissen in umgekehrter Konstellation...
Zitat:Wenn Täter und Opfer die falsche Hautfarbe haben
In New York wird ein Student aus dem Piemont mutmaßlich von einem schwarzen Gangmitglied erstochen. In Italien fällt auf, wie vorurteilsbeladen die „New York Times“ über den Fall berichtet. [...] Am 2. Dezember, kurz vor elf Uhr abends, wurde Davide Giri in New York erstochen. Giri, 30 Jahre alt, stammte aus der italienischen Region Piemont und war Doktorand der Computerwissenschaften an der Columbia University. Giri befand sich auf dem Heimweg vom Fußballtraining, er war Verteidiger bei New York International FC. Giri erlag seinen Stichverletzungen auf dem Weg ins Krankenhaus. [...]
Wenige Häuserblocks entfernt war im Dezember 2019 die 18 Jahre alte Tessa Majors aus Virginia, Musikstudentin am Barnard College, von drei Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 14 Jahren ausgeraubt und erstochen worden. Der Mord hatte damals erhebliches Aufsehen erregt: Weil das (weiße) Opfer so jung war – und die inzwischen verurteilten (schwarzen) Täter noch jünger waren. [...] Wenige Stunden nach dem Tod von Davide Giri wurde der 25 Jahre alte Schwarze Vincent Pinkney als dringend Tatverdächtiger festgenommen. Pinkney wird außerdem beschuldigt, kaum eine Viertelstunde nach der Attacke auf Giri auf einen weiteren Mann eingestochen zu haben. Auch bei dem zweiten Opfer handelte es sich um einen Italiener, den 27 Jahre alten Roberto Malaspina aus Perugia, der erst tags zuvor in New York eingetroffen war, um ebenfalls ein Studium an der Columbia University aufzunehmen. Malaspina wurde am Rücken und im Unterleib verletzt. Er überlebte die erheblichen Stichverletzungen. [...] Ob Pinkney mit einem weiteren Messerangriff vom Abend des 1. Dezember in Verbindung steht, ist unklar. Bei dieser Attacke wurde, ebenfalls in der Nähe des Morningside Parks, ein Tourist aus Deutschland an Hals und Nacken schwer verletzt. Einer der Stiche verfehlte die Halsschlagader des 43 Jahre alten Deutschen nur um wenige Zentimeter. [...]
In den italienischen Medien fanden die Messerangriffe von Manhattan großen Widerhall. Nicht nur wegen der beiden Opfer aus Italien, sondern vor allem wegen eines Artikels von Federico Rampini im „Corriere della Sera“ vom 7. Dezember. Rampini, Jahrgang 1956, ist einer der profiliertesten italienischen Journalisten, er hat für alle maßgeblichen Qualitätszeitungen des Landes geschrieben und ist Autor zahlreicher Sachbücher. [...] Rampini stellt in seiner Kolumne im „Corriere“ fest, dass die Leser der „New York Times“, des „maßgeblichen Blattes für die Stadt und die Nation“, nur an verborgener Stelle im Lokalteil von den Bluttaten in Manhattan unterrichtet worden seien. Vom mutmaßlichen Täter, der inzwischen wegen Mordes und versuchten Mordes angeklagt ist, wurden im Blatt wie auf der Website zunächst nur dessen Name und Alter mitgeteilt. Nicht berichtet wurde, dass Pinkney nach veröffentlichten offiziellen Informationen der New Yorker Polizei zur schwarzen Gang „Everybody Killas“ (abgekürzt EBK, auf Deutsch etwa „Wir killen alle“) gehört, die vom Stadtteil Queens aus den Drogenhandel im Großraum New York kontrolliert. [...]
Und er bilanziert die auffällige „Zurückhaltung“ der „New York Times“ bei der Berichterstattung über den Fall Davide Giri wie folgt: „Das Interesse des Blattes und der investigative Impetus wären ganz andere gewesen, wenn Täter- und Opferrolle vertauscht gewesen wären. Wenn das Opfer ein Afroamerikaner gewesen wäre und der Täter ein Weißer – schon gar, wenn dieser Weiße zu irgendeiner Organisation gehört hätte, die Gewalt predigt und ausübt, etwa eine rechte Miliz. Dann wäre über diese Tragödie auf der Frontseite berichtet worden. Dann wäre ein Team von Reportern in Marsch gesetzt worden, um die Hintergründe des Mordes, die Geschichte des Mörders und dessen Motive zu ergründen.“ Rampini resümiert, dass die selektive Berichterstattung der „New York Times“ zum Fall Giri einen „beunruhigenden Ausblick auf den ,neuen Journalismus‘ gewährt: auf einen militanten und von einer ideologischen Agenda geprägten Journalismus, der sich auch bei der Berichterstattung über Kriminalität einer Stammeslogik beugt“.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m...82498.html
Schneemann
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Das ist ja das gleiche wie bei uns: sind die Täter evenutell Rechte wird ein Riesenaufschrei veranstaltet, jedwede Schwerstkriminalität von Flüchtlingen und anderen Ausländern oder deutschen Staatsangehörigen mit Migrationshintergrund aber wird so weit wie möglich unter den Teppich gekehrt, um nur ja keine ausländerfeindlichen Ressentiments zu schüren. Man will die Dinge halt nicht mehr beim Namen nennen und verweigert sich der Realität. Das hat nichts mit rechtem Denken zu tun, insbesondere den Linken müsste eigentlich mal klar werden, dass das was sie da so beflissen schützen völlig konträr zu allem ist was Linke Ideologie ausmacht. Aber man kann halt nicht über den eigenen ideologischen Schatten springen.
Spezifisch auf die USA sollte man festhalten, dass die Wahrscheinlichkeit als Schwarzer von einem anderen Schwarzen getötet zu werden extrem viel höher ist als die Wahrscheinlichkeit durch einen Weißen getötet zu werden. Selbst schwarze Polizeibeamte schießen wesentlich häufiger auf andere Schwarze als weiße Polizeibeamte. Das ist vor allem eine Klassenfrage. In Problemvierteln mit großer Armut und hoher Kriminalität dienen wesentlich mehr schwarze Polizeibeamte im Schnitt. Daher töten diese aufgrund der Umstände in deren Polizeirevieren mehr Schwarze als Weiße Polizisten dies tun. Und ebenso erklärt dass auch das Übermaß an Gewaltkriminalität von Schwarzen gegen andere Schwarze.
Das Problem in den USA ist meiner Meinung nach, dass hier rassistisches Denken vor allem auch bei den Schwarzen extrem vorherrschend ist. Man sehe sich nur mal die Critical Race Theory an welche in diesen Kreisen so großen Anklang findet. Rassismus in Reinform. Die Schwarzen bewerten untereinander sogar nach Hautfarbe und diskriminieren Mischlinge sowie "Schwarze" welche nicht schwarz genug sind. Die ganze afroamerikanische Bevölkerung ist regelrecht besessen von Rassenfragen und das Wort Race ist da ständig im Vordergrund. Alles wird darauf geschoben, von der eigenen Armut bis hin zu den Tötungen von schwarzen Kriminellen durch die Polizei. Das verstellt den Blick auf die wesentlich komplexere Realität.
Beispielsweise haben Schwarze in den USA konstant seit Dekaden eine 8 mal (!) höhere Rate an Tötungsdelikten als Weiße. Und das obwohl sie eine Minderheit darstellen. Der Faktor 8 ist dabei also nicht mal prozentual bereinigt pro Kopf. Und in 80 - 90% der Fälle ist das Opfer dieser Totschläge und Morde ein anderer Schwarzer. Die Armutsrate ist aber nur 4 mal so hoch wie bei Weißen. Schwarze sind also mit Gewaltdelikten und Tötungsdelikten extrem überproportional vertreten und genau deshalb muss die Polizei querschnittlich auch so gewalttätig gegen sie vorgehen - das geht gar nicht anders, da man sonst extremste Risiken und Gefahren für sich selbst eingehen müsste.
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Der Exzess im Januar 2021 bleibt nicht ungesühnt...
Zitat:RECHTE MILIZ VOR GERICHT
Erstmals Anklagen wegen Aufruhr nach Sturm auf US-Kapitol
Zum ersten Mal werden Beteiligte am Sturm auf das Kapitol wegen „aufrührerischer Verschwörung“ angeklagt. Den Mitgliedern der rechten Oath Keepers wird vorgeworfen, dass sie die Regierung mit Gewalt stürzen wollten. [...] Wie das US-Justizministerium am Donnerstag mitteilte, wird dem Gründer der rechten Miliz Oath Keepers sowie zehn weiteren Personen eine „aufrührerische Verschwörung“ vorgeworfen. Der 56 Jahre alte Stewart Rhodes, der die Miliz anführt, wurde am Donnerstag im Bundesstaat Texas festgenommen, wie das Justizministerium mitteilte. [...]
Tausende Anhänger des ehemaligen Präsidenten Donald Trump hatten vor etwas mehr als einem Jahr den Parlamentssitz gestürmt. Ihr Ziel war es, den Kongress daran zu hindern, den Wahlsieg des heutigen Präsidenten Joe Bidens zu bestätigen. Vier Randalierer starben, ebenso wie ein Polizist wenig später. Rund 140 Polizisten wurden verletzt, vier nahmen sich seither das Leben. Hunderte mutmaßliche Randalierer sind bislang angeklagt worden. [...] Justizminister Merrick Garland sagte, die Justiz sei entschlossen, alle Täter zur Rechenschaft zu ziehen – egal, „ob sie an jenem Tag präsent waren oder anderswie strafrechtlich verantwortlich waren für den Angriff auf unsere Demokratie“.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...30834.html
Anmerkung: Es wurde bereits zuvor gegen mehr als 700 Personen Anklage erhoben - und es wurden einige auch bereits wegen ihrer Taten verurteilt -, so ganz neu ist diese Art der Anklageerhebung also nicht...
Ich ziehe als Hintergrund noch ein bekanntes, konservatives US-Medium heran:
Zitat:DOJ charges Oath Keepers founder, 10 others with seditious conspiracy related to Jan. 6 riot [...]
The Department of Justice unveiled seditious conspiracy charges against 11 defendants, including the founder and leader of the right-wing Oath Keepers militia group, Elmer Stewart Rhodes III, for their role in the Jan. 6 riot at the U.S. Capitol. [...] On Jan. 6, 2021, after then-President Trump had repeatedly claimed that the 2020 election had been stolen from him, thousands of his supporters left his rally at Freedom Plaza near the White House and headed toward the Capitol. Lawmakers evacuated the complex and temporarily suspended the certification of the Electoral College results as rioters broke through police lines and entered the building. [...]
Brian Sicknick, a 42-year-Capitol Police officer, got hit with pepper-spray during the chaos and died the next day after suffering from two thromboembolic strokes. Four other officers who responded to the riot committed suicide in the months following.
The U.S. Attorney's Office for the District of Columbia had previously charged more than 700 people across the country for their alleged participation in the riot, including at least 81 current or former service members, CBS News reported. About 275 of those defendants have been charged with a felony offense of "attempting to corruptly obstruct, influence, or impede" the Electoral College certification.
More than 150 of the defendants have pleaded guilty, and 71 had been sentenced as of Jan. 1, according to Politico. Most of these sentenced Jan. 6 offenders had been convicted of misdemeanors, such as illegally entering the Capitol building, and fewer than half of them have received prison time. The median prison sentence for the Capitol rioters was 45 days, as of Jan. 6, 2022.
https://www.foxnews.com/politics/doj-cha...jan-6-riot
Eines sollte allen klar sein: Auch wenn es, was ehrlich gesagt werden muss, Probleme gibt (Plutokratie-Vorwürfe, Rassismus, Parteienzwist), so ist die US-Demokratie nicht nur eine der ältesten, sondern auch eine der besten und wehrhaftesten. Egal, ob dies nun radikale Gruppen anders sehen oder nicht, aber das Sternenbanner lebt noch...
Schneemann
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Diese Bilderstürmerei geht weiter...
Zitat:Theodore Roosevelt statue removed from NYC museum after sparking controversy
Astatue of US President Theodore Roosevelt that sat in front of a New York museum for nearly 80 years was removed this week after criticism over its "racial" image. The sculpture, which was located at the American Museum of Natural History, featured the 26th president on horseback with a Native American man and an African man on either side of him.
A museum spokesperson told CNN in a written statement on Thursday the process of removing the statue was "conducted with historic preservation specialists and approved by multiple New York City agencies". It will include a restoration of the plaza in front of the museum. [...]
The museum first requested the statue be removed in June 2020, after the killing of George Floyd in Minneapolis and the global protests that followed. The Roosevelt statue now joins a number of other US monuments that have been relocated over the past few months. Most of these removals, if not all, were prompted by the 2020 protests.
https://edition.cnn.com/style/article/th...gfooterold
Schneemann
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Das größte Problem der in den USA immer extremer um sich greifenden Woke Unkultur ist nicht die Bilderstürmerei, sondern dass dadurch die Grundlagen für den Erfolg der USA schlechthin zerstört werden, vor allem anderen das Bildungssystem und die Universitäten.
Der Einfluss dieser Strömung ist dort bereits so hoch, dass die Folgeschäden der Verschlechterung der Studenten in wesentlichen Kernfächern auf Dauer Milliardenschäden anrichten werden. Man zerstört im Endeffekt systematisch die Befähigung der Eliten von Morgen. Aber das ganze reicht noch weiter.
Indem man ebenso systematisch die eigenen kulturellen Wurzeln zerstört, verfremdet, zu einer Karikatur ihrer selbst verzerrt, senkt man die Kohäsion in der Gesellschaft, und schwächt diese damit. Schlußendlich werden sich - im Gegensatz zu dem durch den Roten Terror erzeugten Gefolgschaft für die Bolschewiki - auch nie genug zugleich der Woke Unkultur anschließen, wodurch die Gesellschaft aufhört eine zu sein und gespalten wird. Diese Dialektik kann man gerade eben in den USA zur Zeit so eindeutig sehen.
Die größte Ironie an dieser aktuellen Ausformung linksextremistischen Gedankengutes ist die Besessenheit von Rasse, Geschlecht und sexueller Präferenz. So wie die Bolschewiki und die Nationalsozialisten in einem Kreis an einer Stelle anlangten, in der Links und Rechts wieder fließend ineinander übergingen, so übernimmt die heutige Linksextreme damit im Endeffekt rassistisches Gedankengut und inkorporiert faschistische Elemente.
Die sogenannte Critical Race Theory könnte daher genau so gut eine Theorie der Rechtsextremisten sein. Wie man es dreht und wendet, von welcher Warte aus man es auch betrachtet, schlußendlich ist die ganze Woke Unkultur welche sich von den USA nach Europa hinein ausbreitet wie ein Krebsgeschwür nichts anderes als völlig inkompatibel mit jedweder Auffassung von Demokratie und Freiheit.
Jeder der für Demokratie und Freiheit eintritt sollte daher entschieden diese völlige Entartung und Fehlentwicklung der westlichen TM Zivilisation auf das schärfste ablehnen und aktiv bekämpfen.
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