United States of America
Ist doch prima für die Welt wenn Trump den Konfrontationskurs der USA gegen Rußland korrigiert und sich mehr auf die Bekämpfung des islamischen Terrorismus konzentrieren will.
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Trump will wohl wirklich seine Wahlversprechen halten?

http://www.focus.de/politik/ausland/usa-...=fb-shares
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Die bisherige Arbeit der neuen US-Administration um Trump, mittlerweile sind ja rund dreieinhalb Wochen seit der Inauguration vergangen, scheint auf der einen Seite etwas chaotisch anzumuten, auf der anderen Seite sind aber doch auch klare Linien erkennbar, Linien die in gewisser Weise die Befürchtung bestätigen könnten, dass Trump seine "harte Haltung" bezüglich Einwanderung, Islam, Presseschelte und Handelsdefiziten als Präsident umzusetzen gedenkt. Auch die Ernennung von Stephen Bannon zu seinem Counselor und Chefstrategen im Weißen Haus zeigt, dass Trump mit großer Wahrscheinlichkeit eine harte, nationale, ja rechtsgerichtete und auch am Rande des Rassismus dümpelnde Politik verfolgen wird. Zudem sind sich wichtige Personen um den Präsidenten, bspw. Spicer und Conway, nicht zu schade, einfach Tatsachenverdrehungen abzusegnen. Auf dem Kriegspfad ist der neue Präsident ferner auch mit einem erheblichen Teil der hiesigen Medien, mit den US-Umweltbehörden und dem Naturschutz, mit 90% des Silicon Valley, teils seinen eigenen Geheimdiensten und, natürlich, mit Abtreibungsgegnern.

Innenpolitisch ist das sicherlich schon spannend genug.

Außenpolitisch kommen, quasi so nebenbei, Spannungen mit Mexiko (Mauerbau), Kanada (Einwanderung), China (Taiwan, Handelspolitik) sowie einigen anderen asiatischen Ländern wegen des angedrohten Ausstiegs aus TPP hinzu. Außerdem gibt es noch Zoff mit Iran (wieder einmal, dieses Mal aber wegen irgendwelcher Raketentests) und vermutlich bald mit einigen anderen nahöstlichen Staaten auch, wenn denn die US-Botschaft wirklich nach Jerusalem verlegt werden und wenn die Sache mit dem Einreiseverbot aus sieben Ländern dort wirklich Bestand haben sollte. War noch was? Ach ja...die Deutschen und ihre Autoindustrie - so geht es nun wirklich nicht! (Das Trump hierbei ausgerechnet BMW nannte, war indessen ein Fehlgriff - aber wen schert es? -, da BMW mit der BMW US Manufacturing Company [ https://www.bmwusfactory.com/manufacturi...3958#stats ] und rund 500.000 gebauten Fahrzeugen im Jahr, die wiederum zumeist in den (US-)Export gehen, der deutsche Automobilkonzern ist, der am meisten für die US-Exportindustrie tut.)

Kurzum: Zusammengenommen ist also ein ziemliches Wirrwarr, eine ziemliche Verunsicherung an allen Ecken entstanden, wie es denn nun weitergehen wird. Einige Medien haben sich hierüber schon arge Sorgen ob des Zustandes der US-Demokratie gemacht, allen voran in Deutschland auch der SPIEGEL. Doch ist dies gerechtfertigt, bei allem Gepolter und Getwitter?

Hierzu ein interessanter Beitrag:
Zitat:Reaktionen auf Trumps Dekrete

Wer ständig schreit, wird nicht gehört

Trumps Einreisestopp ist sistiert – das zeigt, dass die «checks and balances» in den USA greifen. Dennoch beschreien Journalisten das Ende der amerikanischen Demokratie. Das ist gefährlich.

Die USA stehen an der Schwelle zur Diktatur. Diesen Eindruck vermitteln derzeit die Kommentarspalten und Karikaturen zahlreicher Medien zu Donald Trump. Mal wird der frisch angetretene Präsident als Autokrat typisiert, mal als Extremist karikiert, der die Freiheitsstatue köpft. Die Titelseiten amerikanischer Zeitungen schreien den Leser geradezu an: Mit doppelstöckigen Titeln, gerne in Grossbuchstaben, werden die jüngsten Dekrete des Präsidenten und Reaktionen darauf verkündet. [...]

Dennoch ist es falsch, mit reisserischen Titeln und Zuspitzungen das Ende der amerikanischen Demokratie zu verkünden. Dieser Tage zeigt sich, dass die Gewaltenteilung in den USA durchaus greift: Ein Richter hat Trumps Einreiseverbot für Bürger aus sieben vornehmlich muslimischen Nationen sistiert, weil das Dekret verfassungswidrig scheint. Trumps Wunschkandidaten für sein Kabinett sowie der von ihm nominierte Anwärter für das Oberste Gericht werden derzeit vom Senat angehört und je nach Plazet bestätigt. Auch seinen Traum von einer Mauer zu Mexiko kann Trump erst dann umsetzen, wenn ihm der Kongress die Mittel dazu bewilligt – und dass die Republikaner für ein solches Unsinnsvorhaben zwölf Milliarden Dollar oder mehr ausgeben, ist alles andere als gesichert. Die «checks and balances» in den USA greifen. [...]

Umgekehrt birgt frühzeitige Hysterie eine Gefahr: Wenn Journalisten präventiv gegen den Präsidenten anschreien, hört niemand mehr hin, sollten Richter, Oppositionspolitiker und Journalisten tatsächlich eingeschüchtert werden und sollte die Gewaltenteilung versagen. Doch an diesem Punkt sind die USA nicht. Die Macht des amerikanischen Präsidenten ist begrenzt – das muss auch Trump derzeit lernen.
https://www.nzz.ch/meinung/wer-staendig-...-ld.143966

Schneemann.
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Also ich kann dem von dir verlinkten Kommentar der NZZ nichts abgewinnen. Sicherlich ist es überflüssig, dass seriöse Medien durch reißerische Überschriften Aufmerksamkeit durch das Schüren von Ängsten generieren, aber da geht es eher um eine Frage des Stils. Inhaltlich ist es in meinen Augen durchaus gerechtfertigt, den Stand und die Zukunft der Demokratie zu hinterfragen, wenn ein Präsident sich quasi durchweg polemisch, aggressiv und abwertend über die demokratischen Organe äußert. Gerade weil es ja offensichtlich nicht nur als Mittel zum Zweck dient, sondern ein Kernpunkt der Politik selbst ist (was deutlicher wird, wenn man sich näher mit Stephen Bannon beschäftigt). Nur durch die Sensibilisierung für das Thema und die Ziele wird dem Volk die Möglichkeit gegeben, angemessen zu reagieren, falls die gesellschaftlichen Schutzmechanismen nicht mehr greifen. Davon abgesehen finde ich es bezeichnend, dass mal wieder in einem Nebensatz Europa diskreditiert wird. Insofern aus meiner Sicht ein ganz schwacher, oberflächlicher und damit in meinen Augen überflüssiger Kommentar. Wink
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Wenn die deutschen Mainstream Medien sich wieder einmal über Trump auskotzen, dann hat er alles richtig gemacht. Ein Präsident der seine Wahlversprechen halten will, wo gibt es denn sowas? Tja aktuell in den USA. Solche Politiker ist der hiesige Schreiberling eben nicht gewohnt.
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Ziemlich krude Art, die Handlungen eines amerikanischen Präsidenten über die Reaktion in den hiesigen Medien zu bewerten. Für Medienkritik gibt es im übrigen genauso einen eigenen Strang wie mehrere zur europäischen Politik. Wink
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Die Irrtümer in Sachen Trump und was er angeblich nie schafft

1. Verrückter Sonderling (Trump) wird nie Kandidat der Republikaner
2. Geschafft aber er wird nur eine Außenseiterrolle spielen
3. Geschafft aber stärkster Kandidat wird er nie
4. Geschafft aber er wird nie so stark wie die Anderen zusammen
5. Geschafft aber die Republikaner werden ihn nicht antreten lassen
6. Geschafft aber die Wahlmänner werden ihn nicht wählen
7. Geschafft aber gegen Clinton wird er nie gewinnen
8. Geschafft aber er wird nie vereidigt werden
9. Geschafft aber er wird seine Wahlversprechen nicht halten können

usw.

Wie lange will man sich in Sachen Trump noch lächerlich machen?
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Wenn du mit "man" dich meinst, weil du über all die Zeit falsche Prognosen abgegeben hast brauchst du dir keine Sorge machen. Argumentativ begründet mag eine Prognose nicht zutreffen, lächerlich macht man sich damit aber nicht. Das passiert nur, wenn man willkürlich irgendwelche Allgemeinplätze oder Scheinargumente in den Raum wirft. Meinst du jemand anderen damit, dann ist es korrekt, Ross und Reiter konkret zu benennen und argumentativ dar zu legen, warum die Prognose selbst schon von falschen Annahmen ausging. Das lässt sicher hinterher ja meist relativ leicht, dann aber bitte im richtigen Thema. Alles andere hingegen ist Polemik, und die habe ich nicht vor hier zu dulden. Undecided
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Zitat:Wie lange will man sich in Sachen Trump noch lächerlich machen?
Es stellt sich aber auch die Frage, wer denn sich des Risikos aussetzt, sich lächerlich zu machen? Es ist ja beileibe nicht so, dass Trump sich nur mit einem Teil der Medien herumstreitet, nein, er streitet sich quasi mit allen - egal ob seine eigene Partei, die Demokraten, die Industrie, die Wissenschaft, die Jurisdiktion, die Geheimdienste etc.; seine Streitlustigkeit, sein Trotz zieht sich wie ein roter Faden durch seine bisherige Amtszeit.

Das eigentliche Problem: Hierbei geht es zudem nicht mal immer mehr um Logik oder belegbare Fakten, es geht einfach nur mehr darum, dass er irgendwie im Recht ist und alle anderen, die irgendwie Kritik geäußert hatten, sind seine Feinde und haben eh keine Ahnung und werden auf Twitter mit Häme überzogen. Nur kann man so auf Dauer keine ernstzunehmende und substantielle Politik gestalten.

Und wenn dieser Stil die nächsten Monate so weitergeführt wird, so dürfte es er sein, der sich zunehmend lächerlich macht und seine Absichten desavouiert. Schon jetzt ist doch teils der Effekt zu beobachten, dass die Leute bei dem Satz "Trump hat übrigens wieder Mal ein neues Dekret..." anfangen zu grinsen und zu feixen. Dies bedeutet wohl nun nicht, dass man Trump in seiner Rolle als US-Präsident überhaupt nicht ernstnehmen sollte - dazu hat er dann doch zu enorme Machtmittel -, aber als reine Person ist er im Verständnis vieler schon jetzt als alberne Karikatur eines Politikers, ja als zu belächelndes, bizarres Rumpelstilzchen im Weißen Haus angekommen.

Schneemann.
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Nachdem das erste Dekret bezüglich eines Einwanderungsstopps an verfassungsrechtlichen Hürden scheiterte, kündigte Trump nun einen neuerlichen Versuch an - einer, der gezielt die Vorwürfe der Kritiker beachten bzw. so diese vermutlich aushebeln soll. Auch wenn Details noch keine genannt wurden, könnte es vor allem auch um Regelungen hinsichtlich von Green Card-Besitzern gehen...
Zitat:Trump will nächste Woche neuen Einreisestopp verhängen [...]

Die neue Anordnung in der kommenden Woche werde genau jenen Einwänden Rechnung tragen, die die Juristen bei ihrer Ablehnung des ersten Dekrets vorgebracht hatten, sagte Trump am Donnerstag vor Journalisten. [...]

Aus dem US-Kongress hieß es aber unlängst, Trump könnte Besitzer einer Green Card oder einer anderen dauerhaften Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung von einem Einreiseverbot ausklammern, um Bedenken der Richter zu entkräften.
http://de.reuters.com/article/usa-trump-...EKBN15W0D1

Währenddessen ist eine Lösung für den geschassten (ehem.) Sicherheitsberater Flynn...
Zitat:Gefeuerter Trump-Berater

Flynn belog offenbar das FBI

Der zurückgetretene US-Sicherheitsberater Michael Flynn gerät in ernste Bedrängnis, weil er das FBI angelogen haben soll. Der ehemalige General bestritt offenbar in Gesprächen mit dem FBI, Ende vergangenen Jahres US-Sanktionen gegen Russland mit dem Botschafter des Landes diskutiert zu haben.

Die Geheimdienst-Aufzeichnungen der Telefonate vom Dezember 2016 widersprechen jedoch seiner Aussage, wie vor ein paar Tagen bekannt wurde. Brenzlig wird es für Flynn nun, weil er dies im Gespräch mit FBI-Agenten am 24. Januar abstritt, wie die Washington Post berichtet. Das FBI anzulügen ist laut Gesetz ein schweres Verbrechen. [...]

Flynn war am Montag auf Trumps Geheiß zurückgetreten.
http://www.sueddeutsche.de/politik/gefeu...-1.3383157

...noch nicht gefunden. Offenbar sind mögliche Kandidaten nicht gerade begeistert von dem Posten (bzw. von diesem Posten unter Trump):
Zitat:Suche nach neuem US-Sicherheitsberater

Kandidat für Flynn-Nachfolge sagt ab

Nächste Absage für Donald Trump: Ex-Vizeadmiral Robert Harward will nicht Nachfolger des zurückgetretenen Sicherheitsberaters Michael Flynn werden. [...]

US-Präsident Donald Trump hat bei der Bildung seiner Regierung einen weiteren Rückschlag erlitten. Sein Kandidat für den Posten als Nationaler Sicherheitsberater, Ex-Vizeadmiral Robert Harward, lehnte das Angebot ab, wie ein hochrangiger Vertreter des Weißen Hauses sagte. Er habe familiäre und finanzielle Gründe für seine Absage angegeben. Der 70-jährige Harward ist für den Rüstungskonzern Lockheed Martin tätig.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/do...35009.html

Schneemann.
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Was es auch immer für die Zukunft bedeuten mag...
United States could become an 'associate member' of the Commonwealth

Auszug aus s.u.
It comes amid efforts to develop the Commonwealth as a tool for building relationships on everything from foreign policy to trade, following Britain's exit from the European Union.
+
Opening a branch in the US, Mr Lake said, would further Britain's ties with America, developing new connections between two countries who already share a common language.
+
Mr Wigmore told the Telegraph the response from the White House was "very positive".

http://www.telegraph.co.uk/news/2017/02/...monwealth/
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Es scheint wohl doch so, dass der Satz, wonach nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde, nachwievor seine Gültigkeit besitzt...
Zitat:Trump hält vorerst doch am Nafta-Freihandelsabkommen fest

US-Präsident Donald Trump hält vorerst doch am Freihandelsabkommen Nafta fest.

Der mexikanische Präsident Enrique Pena Nieto und Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau hätten ihn in Telefonaten gebeten, das Abkommen stattdessen neu auszuhandeln, schriebt Trump am Donnerstag auf Twitter. "Ich habe zugestimmt unter der Bedingung, dass wir Nafta aufkündigen, wenn wir nicht einen für alle fairen Deal erzielen." Das US-Präsidialamt hatte am Mittwoch erklärt, Neuverhandlungen sollten rasch beginnen. Zuvor war im US-Präsidialamt erwogen worden, per Dekret aus dem Freihandelsabkommen auszusteigen. Trumps Berater waren sich in der Sache jedoch uneins.

Trump hatte im Wahlkampf mit dem Rückzug aus dem seit 23 Jahren bestehenden Abkommen gedroht, sollte er keine besseren Bedingungen für die USA aushandeln können. [...] Der Nationale Verband der Maisbauern warnte in einer Erklärung vor einem Ende des Vertrages. "Mr. President, Amerikas Maisbauern waren für ihren Wahlsieg mitverantwortlich. Ein Ausstieg aus Nafta wäre verheerend für die amerikanische Landwirtschaft."
http://de.reuters.com/article/usa-nafta-idDEKBN17T0J6

Schneemann.
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Möglicherweise ziehen die isolationistischen und protektionistischen Töne, welche Trump vor und teils auch nach der Wahl verlauten hat lassen, ihre ersten Kreise; einerseits haben Ökonomen hiervor gewarnt, andererseits sagen sie aktuell auch, dass man diese Tendenz nicht überbewerten solle (i. d. T. wäre es wohl auch noch sehr früh)...
Zitat:US-Wirtschaft büßt unter Präsident Trump an Tempo ein

Die US-Wirtschaft ist mit Amtsantritt von Präsident Donald Trump so schwach gewachsen wie seit drei Jahren nicht mehr.

Von Januar und März stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 0,7 Prozent, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington auf Basis vorläufiger Berechungen mitteilte. Experten hatten mit plus 1,2 Prozent gerechnet. Ende 2016 hatte die vor China größte Volkswirtschaft der Welt noch um 2,1 Prozent zugelegt. Grund für die unerwartet mauen Daten ist der schwächste Konsum seit über sieben Jahren. Ökonomen sprachen allerdings von statistischen Verzerrungen und warnten, man dürfe die Zahlen nicht überbewerten. [...]

Finanzminister Steven Mnuchin kündigte jüngst an, das Vorhaben (die "radikale" Steuerreform zur Unternehmensentlastung, Anm. v. mir) trage sich von selbst und müsse deshalb nicht gegenfinanziert werden. Experten sehen dies aber kritisch. Sie gehen davon aus, dass die Einnahmeausfälle beim Fiskus dazu führen, dass der ohnehin hohe Schuldenberg von fast 20 Billionen Dollar weiter wachsen wird.
http://de.reuters.com/article/usa-bip-idDEKBN17U20E

Frei nach Bill Clinton (It's the economy, stupid), denke ich jetzt schon, dass dieser Umstand der Wirtschaftsentwicklung entscheidend sein kann, was eine Wiederwahl Trumps betrifft. Er mag derweilen unbeliebt sein, wie kaum ein Präsident vor ihm, und er mag ein unausgegorenes Dekret nach dem anderen postulieren, die dann wieder prompt von Gerichten kassiert werden, aber dies wird nicht eine Wiederwahl entscheiden. Auch die viel genannte Spaltung der Gesellschaft wird nicht entscheidend sein. Letztlich wird es darauf ankommen, wie "der Laden intern läuft".

Schneemann.
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(29.04.2017, 09:56)Schneemann schrieb: Möglicherweise ziehen die isolationistischen und protektionistischen Töne, welche Trump vor und teils auch nach der Wahl verlauten hat lassen, ihre ersten Kreise; einerseits haben Ökonomen hiervor gewarnt, andererseits sagen sie aktuell auch, dass man diese Tendenz nicht überbewerten solle (i. d. T. wäre es wohl auch noch sehr früh)...
Zitat:US-Wirtschaft büßt unter Präsident Trump an Tempo ein

Die US-Wirtschaft ist mit Amtsantritt von Präsident Donald Trump so schwach gewachsen wie seit drei Jahren nicht mehr.

Von Januar und März stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 0,7 Prozent, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington auf Basis vorläufiger Berechungen mitteilte. Experten hatten mit plus 1,2 Prozent gerechnet. Ende 2016 hatte die vor China größte Volkswirtschaft der Welt noch um 2,1 Prozent zugelegt. Grund für die unerwartet mauen Daten ist der schwächste Konsum seit über sieben Jahren. Ökonomen sprachen allerdings von statistischen Verzerrungen und warnten, man dürfe die Zahlen nicht überbewerten. [...]

Finanzminister Steven Mnuchin kündigte jüngst an, das Vorhaben (die "radikale" Steuerreform zur Unternehmensentlastung, Anm. v. mir) trage sich von selbst und müsse deshalb nicht gegenfinanziert werden. Experten sehen dies aber kritisch. Sie gehen davon aus, dass die Einnahmeausfälle beim Fiskus dazu führen, dass der ohnehin hohe Schuldenberg von fast 20 Billionen Dollar weiter wachsen wird.
http://de.reuters.com/article/usa-bip-idDEKBN17U20E

Frei nach Bill Clinton (It's the economy, stupid), denke ich jetzt schon, dass dieser Umstand der Wirtschaftsentwicklung entscheidend sein kann, was eine Wiederwahl Trumps betrifft. Er mag derweilen unbeliebt sein, wie kaum ein Präsident vor ihm, und er mag ein unausgegorenes Dekret nach dem anderen postulieren, die dann wieder prompt von Gerichten kassiert werden, aber dies wird nicht eine Wiederwahl entscheiden. Auch die viel genannte Spaltung der Gesellschaft wird nicht entscheidend sein. Letztlich wird es darauf ankommen, wie "der Laden intern läuft".

Schneemann.

Der Dow Jones Leitindex der US-Aktien ist seit Trumps Amtsantritt um fast 15% gestiegen. Das ist ein Fakt im Gegensatz zu einer theoretischen Zukunftprognose.
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Auszug aus dem Frankreich-Strang:
Zitat:Trump hat gewonnen, weil er gegen illegale Einwanderung vor allem über Mexiko und gegen die weitere Einreise von Moslems in die USA war. Auf Grund des komplexen US-Wahlsystems hätten etwa 100.000 Stimmen an der richtigen Stelle gereicht um Clinton an die Macht zu bringen.
In Pennsylvania hat Trump zum Beispiel nur gewonnen, weil die deutschstämmigen Amish People das erste Mal eine Empfehlung zur Präsidentenwahl ausgegeben haben.
Ob die Angst bzw. besser die Ablehnung von Mexikanern und Muslimen tatsächlich entscheidend war, kann man aus Analysen so nicht herleiten. Hierzu (von 2016, BEVOR Trump Präsident wurde):
Zitat:US-Wahl

Wer wirklich Trump wählt

Donald Trump hat es tatsächlich geschafft. [...] Wer sind die Trump-Wähler?

Eine CNN-Umfrage hat gerade ergeben, dass Republikaner, die zur Vorwahl gegangen sind, Trump nur in geringem Maße häufiger unterstützen als Republikanerinnen. (50 Prozent Männer gegenüber 44 Prozent Frauen). Einen ähnlichen Wert haben auch die Wahltagsbefragungen ergeben. [...]

Sind sie weiß? Kurz: ja. Mit überwältigender Mehrheit. Bei den republikanischen Vorwahlen geben kaum Schwarze ihre Stimme ab. Selbst in Mississippi, dem Bundesstaat mit dem höchsten Anteil Schwarzer an der Gesamtbevölkerung (37,3 Prozent) waren nur sechs Prozent derer, die gewählt haben, schwarz. Meist liegt der Wert bei zwei bis drei Prozent. [...]

Das Ergebnis: 44 Prozent der Trump-Unterstützer haben einen College-Abschluss, also einen Bachelor. Den haben nur 29 Prozent aller Amerikaner und ein Drittel der Weißen. [...]

Sind sie arm? Auch zur finanziellen Situation der Trump-Anhänger hat Nate Silver interessante Zahlen zusammengetragen. Demnach verfügen sie über ein mittleres Jahreshaushaltseinkommen von etwa 72 000 Dollar. Das liegt deutlich über dem Wert, den ein Haushalt landesweit zur Verfügung hat, nämlich 56 000 Dollar. Die Anhänger der demokratischen Bewerber Hillary Clinton und Bernie Sanders liegen bei etwa 61 000 Dollar. [...]

US-Bürger mit Einnahmen von weniger als 30 000 Dollar im Jahr - also Geringverdiener - wählen eher Clinton und Sanders als einen der republikanischen Bewerber. [...]

Sind sie wütend? [...] Das Gefühl von Machtlosigkeit ist demnach ein viel besserer Indikator dafür, ob jemand Trump-Anhänger ist oder nicht als Faktoren wie Alter, Rasse, Bildung, Einkommen oder auch die Einstellung gegenüber Muslimen und Migranten. Und aus dem Gefühl der Machtlosigkeit entsteht Wut und Ablehnung. [...]

Was bleibt also vom weißen, männlichen, alten, armen, dummen und wütenden Trump-Wähler?

Es gibt ihn. Aber es gibt noch viel mehr. Trump hat innerhalb der republikanischen Wählerschaft eine breite Unterstützung. Der typische Trump-Wähler ist eher Mittelklasse als Arbeiterklasse. Er verdient überdurchschnittlich, ist überdurchschnittlich gebildet. Und weiß. Kurz: Er gehört in den USA zur privilegierten Klasse. Es geht ihm im Vergleich zu Millionen anderen gut. Und trotzdem ist er wütend. Trotzdem hat er große Angst vor dem Absturz.
http://www.sueddeutsche.de/politik/us-wa....2996402-2

Schneemann.
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