24.12.2014, 10:25
Über den neuen Containerhafen von Mariel haben wir ja hier schon berichtet:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.neues-deutschland.de/artikel/956009.besonderes-klima-in-mariel.html">http://www.neues-deutschland.de/artikel ... ariel.html</a><!-- m -->
Mir geht es um einen anderen Kontext.
Bisher hat die Blockade des Insel weitgehend gehalten. Aber es ist doch ein merkwürdiger Zufall, dass ziemlich zeitgleich mit dem schon länger absehbaren Baubeginn des Kanals in Nicaragua eine solche Wendung der US-Politik erfolgt.
Ich bin mir sicher - und das ist jetzt mehr als spekulativ - dass die USA die Auswirkungen des neuen Kanals und die dadurch erwartbaren Verbesserung der Verbindungen zwischen China und der südamerikanischen Atlantikküste (Brasilien) genauestens analysiert haben.
Und einer der Aspekte dürfte sein, dass Kuba durch den neuen Hafen das Potential hat, zu einer Handelsdrehscheibe, einem zentralen Umschlagplatz zwischen China und den südamerikanischen "Atlantik-Anrainern", insbesondere also zu Brasilien, zu werden. Damit bricht die Blockade gegen Kuba von selbst zusammen.
Nun kann man natürlich spekulieren, warum diese "Drehscheibe" nicht am Kanal selbst in Nicaragua gebaut wird - oder etwas abseits in Venezuela (mit besseren Verbindungen zum Panama-Kanal). Allerdings ist das eine Konstante der chinesischen Politik, möglichst viele Partner "ins Boot" zu holen. Das dient der Erweiterung des eigenen Einflusses und sorgt auch dafür, dass in der "Partnerregion" mehrere Interessenten gemeinsam das Interesse an einer Prosperität des Projekts haben. Damit stabilisiert sich die Unternehmung, sie wird von Einzelinteressen unabhängiger.
Mit anderen Worten: die Blockade Kubas wäre in absehbarer Zeit völlig zusammen gebrochen. Und da haben die USA clever genug rechtzeitig aufgehört, das tote Pferd zu reiten.
Welche Ansätze sich dadurch für die USA in den Beziehungen zu den anderen lateinamerikanischen Staaten ergeben, hat die ZEIT analysiert. Der Artikel ist hier verlinkt.
Erich schrieb:<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=wu&dig=2013%2F10%2F04%2Fa0077&cHash=eec3bf67ad29afad6e7462ecfa727b18">http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/arti ... ecfa727b18</a><!-- m -->ich möchte da noch einen weiteren Bericht dazu stellen:
Zitat:04.10.2013
Hafen mit Haken
GLOBALISIERUNG Kubas größte Investition seit der Revolution: eine fast eine Milliarde Dollar teure Containerdrehscheibe. Doch das Projekt hat einen Konstruktionsfehler
...
Die finanz- und exportstarken Chinesen sollen in Kubas Prestigeprojekt investieren. Der Tiefwasserhafen von Mariel liegt 45 Kilometer westlich der Hauptstadt. ....
Im Januar 2014 steht die Einweihung der ersten Bauabschnitte durch Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff und ihren kubanischen Kollegen Raúl Castro an. Dann soll ein Containerterminal und der rund 700 Meter lange Kai eingeweiht werden.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.neues-deutschland.de/artikel/956009.besonderes-klima-in-mariel.html">http://www.neues-deutschland.de/artikel ... ariel.html</a><!-- m -->
Zitat:19.12.2014nein, mir geht es nicht um die etwas süffisante Kommentierung des Machtwechsels nach Fidel, die Schneemann damals vorgenommen hat.
Besonderes Klima in Mariel
Sonderwirtschaftszone lockt Investoren mit niedrigen Zoll- und Steuerregeln
Seit der Regierungsübernahme durch Raúl Castro im Jahr 2008 vollzieht das Land einen vorsichtigen Prozess wirtschaftlicher Öffnung - unter dem Leitspruch »Aktualisierung des sozialistischen Modells«.
...
Besonders günstige Zoll- und Steuerregelungen gibt es für Firmen, die sich in der im Herbst 2013 eingerichteten Sonderwirtschaftszone rund um den mit brasilianischen Geldern ausgebauten Hafen Mariel ... niederlassen.
...
Mir geht es um einen anderen Kontext.
Bisher hat die Blockade des Insel weitgehend gehalten. Aber es ist doch ein merkwürdiger Zufall, dass ziemlich zeitgleich mit dem schon länger absehbaren Baubeginn des Kanals in Nicaragua eine solche Wendung der US-Politik erfolgt.
Ich bin mir sicher - und das ist jetzt mehr als spekulativ - dass die USA die Auswirkungen des neuen Kanals und die dadurch erwartbaren Verbesserung der Verbindungen zwischen China und der südamerikanischen Atlantikküste (Brasilien) genauestens analysiert haben.
Und einer der Aspekte dürfte sein, dass Kuba durch den neuen Hafen das Potential hat, zu einer Handelsdrehscheibe, einem zentralen Umschlagplatz zwischen China und den südamerikanischen "Atlantik-Anrainern", insbesondere also zu Brasilien, zu werden. Damit bricht die Blockade gegen Kuba von selbst zusammen.
Nun kann man natürlich spekulieren, warum diese "Drehscheibe" nicht am Kanal selbst in Nicaragua gebaut wird - oder etwas abseits in Venezuela (mit besseren Verbindungen zum Panama-Kanal). Allerdings ist das eine Konstante der chinesischen Politik, möglichst viele Partner "ins Boot" zu holen. Das dient der Erweiterung des eigenen Einflusses und sorgt auch dafür, dass in der "Partnerregion" mehrere Interessenten gemeinsam das Interesse an einer Prosperität des Projekts haben. Damit stabilisiert sich die Unternehmung, sie wird von Einzelinteressen unabhängiger.
Mit anderen Worten: die Blockade Kubas wäre in absehbarer Zeit völlig zusammen gebrochen. Und da haben die USA clever genug rechtzeitig aufgehört, das tote Pferd zu reiten.
Welche Ansätze sich dadurch für die USA in den Beziehungen zu den anderen lateinamerikanischen Staaten ergeben, hat die ZEIT analysiert. Der Artikel ist hier verlinkt.