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RE: Fregatte Klasse F124 (Sachsen-Klasse) - DorJur - 01.03.2024

Vielleicht kann man relativ „kostengünstig“ SM-6 ohne Booster entwickeln und einrüsten. ESSM Block 2 scheint eine gewisse Verwandschaft zur SM-6 zu haben. Zumindest der aktive Suchkopf der Block 2 wurde aus dem der SM-6 abgeleitet…


RE: Fregatte Klasse F124 (Sachsen-Klasse) - ObiBiber - 01.03.2024

(01.03.2024, 10:19)Kopernikus schrieb: Wie lange ist denn die Restlaufzeit der F124?
Die erste F127 wird erst 2040 voll einsatzbereit sein?
Das ist eine lange Zeit.

Man kann
-für die Restlaufzeit nur mit der handvoll restlicher SM-2 fahren
-die F124 für andere SM-2/vergleichbare LFK befähigen
-eine neue extra teure Serie neuer SM-2 IIIA versuchen zu beauftragen

Kosten, technische Machbarkeit, Zeitdauer etc, kann ich nicht beantworten.
Für mich würde ich die erste Option ausschliessen, aber ich gehöre ja nicht zur Gruppe der Politiker/Admiräle/Beschaffungsbeamten, die diese Situation herbei geführt haben.

Die F124 werden zwischen 2035-2040 außer Dienst gehen…
da sonst zu lang um ohne weitreichenden FK rumzufahren…
und zu kurz für ein umfangreiches Upgrade (dafür stünden die Fregatten ja auch 2-3 Jahre in der Werft…bei nur 3 Fregatten keine Option)
außerdem kostet solch ein Upgrade gleich wieder >1 Mrd für 3 Fregatten…

also braucht man eine günstige Lösung die wenig Eingriffe in die F124 bedarf
…damit bleiben fast nur die von mir genannten Optionen…
außer man kan SM2 IIIC doch noch günstig integrieren


RE: Fregatte Klasse F124 (Sachsen-Klasse) - Ottone - 01.03.2024

(01.03.2024, 10:39)ObiBiber schrieb: sie sind kein aktiver Nutzer mehr…aber diese wurden mal massiv genutzt und man hat vllt noch im Lager
Immernoch nein, sie waren nie ein Nutzer der für APAR hergestellten Variante mit Unterstützung von ICWI.


RE: Fregatte Klasse F124 (Sachsen-Klasse) - ObiBiber - 01.03.2024

(01.03.2024, 11:44)Ottone schrieb: Immernoch nein, sie waren nie ein Nutzer der für APAR hergestellten Variante mit Unterstützung von ICWI.


The SM-2 missile in Block III, IIIA, IIIB and IV configurations is in service with the US Navy, serving as the primary air defence missile. The missile variants are also in service with 15 allied navies.
Raytheon halted production of the missile in 2013 due to a lack of international orders. Production was restarted in 2017 due to increasing global demand for the weapon.
The SM-2 Block IIIA missile was test-fired from the US Navy’s guided-missile destroyer USS Zumwalt in October 2020. An SM-2 interceptor destroyed a cruise missile target during the testing.

https://www.naval-technology.com/projects/standard-missile-2-sm-2-us/?cf-view


RE: Fregatte Klasse F124 (Sachsen-Klasse) - Helios - 01.03.2024

"Wat isn SM-2 IIIA? Da stelle ma uns janz dumm und saren, en SM-2 IIIA is..."

Na, wer will. Wink


RE: Fregatte Klasse F124 (Sachsen-Klasse) - Turin - 01.03.2024

(01.03.2024, 11:58)ObiBiber schrieb:
The SM-2 missile in Block III, IIIA, IIIB and IV configurations is in service with the US Navy, serving as the primary air defence missile. The missile variants are also in service with 15 allied navies.
Raytheon halted production of the missile in 2013 due to a lack of international orders. Production was restarted in 2017 due to increasing global demand for the weapon.
The SM-2 Block IIIA missile was test-fired from the US Navy’s guided-missile destroyer USS Zumwalt in October 2020. An SM-2 interceptor destroyed a cruise missile target during the testing.

https://www.naval-technology.com/projects/standard-missile-2-sm-2-us/?cf-view

Das ist halt die SM-2 Block IIIAZ, und die kann zumindest von deutschen (und daenischen) Fregatten bisher nicht genutzt werden, da dafuer JUWL-Integration notwendig ist. Die Niederlande wollen ja scheinbar JUWL ueber APAR-Modernisierung integrieren. Klar kann man das machen. Aber das hilft uns momentan wenig.


RE: Fregatte Klasse F124 (Sachsen-Klasse) - Ratefroh - 01.03.2024

(01.03.2024, 10:41)DorJur schrieb: Vielleicht kann man relativ „kostengünstig“ SM-6 ohne Booster entwickeln und einrüsten. ESSM Block 2 scheint eine gewisse Verwandschaft zur SM-6 zu haben. Zumindest der aktive Suchkopf der Block 2 wurde aus dem der SM-6 abgeleitet…

Gibt es quasi schon:
The Naval Sea Systems Command has announced its intentions to develop an active terminal homing version of the SM-2 MR missile. This will incorporate the active homing seeker of the SM-6 ERAM into the existing SM-2 airframe. The Raytheon Company will be awarded contracts for the STANDARD Missile-2 Block IIIC EMD and LRIP requirements on a sole source basis. The SM-2 Block IIIC is now in production and deployed aboard Navy Ticonderoga-class cruisers and Arleigh Burke-class destroyers.
https://en.wikipedia.org/wiki/RIM-66_Standard#SM-2_Medium_Range_Block_IIIC_Active


RE: EU-Mission EUNAVFOR „Aspides“ - DeltaR95 - 01.03.2024

SM-2 Block IIIA ist wohl nicht gleich SM-2 Block IIIA...

Zitat:In Verteidigungskreisen wird derweil geprüft, ob andere Länder SM-2-Flugkörper für die deutschen Fregatten der „Sachsen“-Klasse abgeben könnten. Nach Informationen der „Schwäbischen Zeitung“ aber wird spezifizierte Munition benötigt, die nur für deutsche oder niederländische Schiffe geeignet ist. Christian Mölling erläutert: „Jedes Land hat seine eigene kleine Spezifikation, was es an Munition gerne verwenden möchte.“

Quelle: https://www.schwaebische.de/politik/versagen-beim-ersten-scharfen-schuss-2315230

Kann es sein, dass ein SM-2 Block IIIA nicht "X-Band und S-Band" kann, sondern ab Werk nur mit einem der beiden Empfänger bestückt ist? Wenn ja, würde das den Nachschub von allen AEGIS/SPY-Nutzern inkompatibel machen?

Klingt für mich so, als sind die SM-2 von Deutschland und den Niederlanden ICWI-Versionen, während alle anderen auf dem Markt CW-Varianten sind und damit technisch unterschiedlich und imkompatibel.

https://secwww.jhuapl.edu/techdigest/content/techdigest/pdf/V22-N03/22-03-Montoya.pdf


RE: EU-Mission EUNAVFOR „Aspides“ - Kopernikus - 01.03.2024

(01.03.2024, 21:44)DeltaR95 schrieb: SM-2 Block IIIA ist wohl nicht gleich SM-2 Block IIIA...


Quelle: https://www.schwaebische.de/politik/versagen-beim-ersten-scharfen-schuss-2315230

Kann es sein, dass ein SM-2 Block IIIA nicht "X-Band und S-Band" kann, sondern ab Werk nur mit einem der beiden Empfänger bestückt ist? Wenn ja, würde das den Nachschub von allen AEGIS/SPY-Nutzern inkompatibel machen?

Klingt für mich so, als sind die SM-2 von Deutschland und den Niederlanden ICWI-Versionen, während alle anderen auf dem Markt CW-Varianten sind und damit technisch unterschiedlich und imkompatibel.

https://secwww.jhuapl.edu/techdigest/content/techdigest/pdf/V22-N03/22-03-Montoya.pdf

Wenn dem so ist, dann wäre das wie wenn die PZH2000 nicht 155mm Granaten (Nato-Standard) verschiesst, sondern spezielle 157mm-Granaten, die niemand anderes verwendet.

Ich kann nur hoffen, dass für die zukünftigen F126 und F127 nicht solch eine Insel-Lösung konzipiert wurde, sondern, dass man von Alliierten (besonders von denen mit dem größten Depot: USA...) Munition bei Bedarf erhalten kann.

Warum konzipiert man ein Waffensytem F124 so als Sackgasse?


RE: EU-Mission EUNAVFOR „Aspides“ - Helios - 01.03.2024

(01.03.2024, 21:44)DeltaR95 schrieb: SM-2 Block IIIA ist wohl nicht gleich SM-2 Block IIIA...

Unter diese Bezeichnung fallen Varianten der RIM-66K, L, M und ursprünglich N (inzwischen umbenannt in AZ) in verschiedenen Ausführungen, in der Literatur taucht auch eine Version der RIM-67D darunter auf. Die Unterschiede liegen in den jeweiligen Schnittstellen, von 2T/NTU über die davon abgeleitete ICWI-Version und den AEGIS-Varianten bis hin zu JUWL, teilweise auch in Kombination, beispielsweise für Südkorea (CW-Version mit X-Band Uplink und S-Band Downlink).


RE: EU-Mission EUNAVFOR „Aspides“ - Ottone - 01.03.2024

(01.03.2024, 22:30)Kopernikus schrieb: Warum konzipiert man ein Waffensytem F124 so als Sackgasse?
Das ist keine Sackgasse: Wenn man zu wenig Munition bestellt, dann hat man am Ende keine.


RE: EU-Mission EUNAVFOR „Aspides“ - Hinnerk2005 - 01.03.2024

(01.03.2024, 22:57)Ottone schrieb: Das ist keine Sackgasse: Wenn man zu wenig Munition bestellt, dann hat man am Ende keine.

Ganz so einfach ist es nicht. Man kann sich ja nicht "auf Vorrat" genug Munition für einen mehrjährigen Krieg beschaffen.

Bei meinem Auto gehe ich auch davon aus, dass ich den Kraftstoff noch in Jahren beschaffen kann. Das gilt für Verbrenner und Elektroautos. Big Grin


RE: EU-Mission EUNAVFOR „Aspides“ - Kopernikus - 02.03.2024

(01.03.2024, 22:57)Ottone schrieb: Das ist keine Sackgasse: Wenn man zu wenig Munition bestellt, dann hat man am Ende keine.

Das ist das eine Problem. Wenn ich mir für die erwartete Lebenszeit das Depot "voll" mache mindert das das Problem.
Aber ich sollte doch "standardisierte" Munition verwenden.
Nun ist hier ja mehrfach aufgeführt worden, dass SM-2 nicht SM-2 ist.
Helios hat ja allein die vielen Varianten der SM-2 IIIA angeführt.

Wie sich das mir als Laie darstellt, hat man es aber mit unserer F124 (und den niederl. LCF) extra schwer, weil hier ein (komplett?) anderes Leitsystem verwendet wurde.

Warum hat man das gemacht? So wie es dargestellt ist, machen andere Länder das auch.
War/ist dieser Sonderweg soviel besser?


RE: Fregatte Klasse F124 (Sachsen-Klasse) - Ottone - 02.03.2024

Weil APAR eine supergute Erfindung war, was aber eine eigene Variante der SM-2 bedingte. Diese Variantenvielfalt ist recht normal.


RE: Fregatte Klasse F124 (Sachsen-Klasse) - Kopernikus - 02.03.2024

Ja, das "weiss" ich.
Ich kann das verstehen und ich zweifel auch nicht daran, dass dieses Sytem (besser) funktioniert/leistungsfähiger (sein kann).

Aber wenn ich solch eine Insellösung habe, benötige ich Lagerbestände, größer als die Erstausrüstung und der Bedarf fürs Übungsschiessen.
Oder eine Alternative (zumindest in der Schublade), wie ich durch Erweiterung/Upgrade/Umbau neuere SM-2 integrieren kann.

Man hätte sich schon vor Jahren Gedanken machen müssen, wie man das Sytem einsatzbereit hält.