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Russland & Verbündete gegen Europa & USA - Druckversion

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Re: USA und EU-Staaten vs. Russland -die globaleStellung der - Nelson - 03.12.2014

Das Baltikum und auch Teile Polens und Finnlands fallen als Luftstützpunkte für alles außer F35b un Harrier aus, da so ziemlich jeder Flughafen dort innerhalb der Reichweite russischer Kurzstreckenraketen, Raketenartillerie oder Rohrartillerie liegt. In den baltischen Staaten aber wär sogar das nicht notwendig: Es würde schon reichen, pro Luftstützpunkt jeweils einen Zug Speznas einzuschleusen, die dank der russischen "Minderheiten" nicht auffallen würden. Sogar die Bewaffnung zu schmuggeln wäre kein Problem, schließlich verschwindet das Diebesgut halb Europas über diese Grenzen. Wenn schon amerikanische Stützpunkte im Kriegsgebiet von Freischälern überrumpelt werden können, dann sollten Spezialkräfte da kein Problem mit haben. Wobei ich persönlich eher auf die Regierungszentralen losschlagen würde, um das ganze dann als "notwendigen, demokratisch-antifaschistischer Akt der gegenimperialistischen, friedliebenden Bevölkerung Großrusslands" darzustellen


Re: USA und EU-Staaten vs. Russland -die globaleStellung der - Sapere Aude - 03.12.2014

Es fand doch eine Verzahnung statt bzw. findet diese immernoch in abgeminderter Form statt zwischen der EU und Russland.

Mit den jüngsten Ereignissen hat man dieser Verzahnung natürlich deutlich verlangsamt und unter Umständen verhindert.

Leider fällt es sehr schwer, den ganzen Konflikt bei der momentanen Medienaufmachung und mit den begrenzten Informationen ordentlich zu beurteilen.
Es ist schon ein Witz, welche Geschütze beide Seiten bei der Berichterstattung auffahren. Man würde meinen 2014 wären die Menschen endlich mal schlauer und würden auf die plumpe Stimmungsmache nicht hereinfallen. Naiv wie man ist, wird man eines Besseren belehrt.
Persönlich kann ich den Ablauf auf den Maidan in der Ukraine immer noch nicht ganz zuordnen, da ich es immernoch für sehr stark möglich halte, dass der Westen im gleichen Maße destabilisierend gewirkt hat, wie Russland. Was hat sich denn für die Ukrainer geändert? Gutes gibt es wohl kaum nach dem Aufstand. Die jetzige Regierung ist sicher nicht besser fürs Volk als die letzte. Nur die politische Marschrichtung gen Westen hat sich geändert. Und es ist verdächtig, dass gewisse oppositionelle Strömungen so immens aktiv geworden sind. Mehr oder weniger in sehr kurzer Zeit. Es ist ein Musterbeispiel für das Destabilisieren von Ländern durch gezielte Unterstützung der Opposition um ein Land neu auszurichten. Darauf hin hat man in Russland Panik bekommen und zum Teil auch großzügig überreagiert um sich noch Einfluss zu sichern. Das wäre meiner Ansicht eine plausible Erklärung.
An einen Aufstand nach den edlen Motiven wie dem Streben nach Demokratie glaube ich immer weniger.

Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass vorallem gewisse europäische Führungskräfte, wie z. B. Frau Merkel, gänzlich überfordert waren bzw. es bis heute sind und es ihnen bzw. den zuständigen Leuten in den Regierungen gänzlich an Kompetenz bezüglich Machtpolitik und strategischen Denken im klassischen Sinne fehlt. Im Allgemeinen macht es leider sehr oft den Eindruck, als würde man gewisse Dynamiken im machtpolitschen Gefüge oft unterschätzen. Oft wird sich zu sehr darauf konzentriert, wirtschaftliche Interessen zu vertreten. Gerade Deutschland ist in Sachen Machtpolitik etwas unbeholfen, da die Kernkompetenzen völlig fehlen.

Für Russland wäre es nicht sehr sinnvoll, einen konventionelle Auseinandersetzung mit der NATO zu ersuchen. Ich denke auch, dass man sich dessen in Moskau bewusst ist. Ich halte auch die gängige Meinung der Wiederherstellung von Teilen der alten Grenzen der Sowjetunion für Unfug. Auf langfristige Sicht muss man versuchen sich wieder zu etablieren und keine neuen Anlässe für Sanktionen zu geben aus russischer Sicht.
Vorallem mit jetziger Vorgehensweise verstärkt man nur die innenpolitischen fasischtische Tendenzen in Russland, die ein stärkeres Vorgehen fordern. Um so mehr Russland bedrängt wird, um so eher wachsen diese Gruppierungen und es wird wohl keine Besserung in Sicht sein. Gezwungener Maßen wird die außenpolitische Ausrichtung dann auch härter werden.
Frage ist, wie bleibt man trotzdem "hart" und verhindert ein Erstarken solcher Gruppen?
Würde man auf lange Sicht Russland an Europa binden, müsste sich das Land so oder so öffnen, da die russische Gesellschaft sich über längere Zeit anpassen würde an die restliche europöische Gesellschaft.

Quintus Fabius schrieb:Wenn man sich die realen militärischen Machtverhältnisse ansieht [...]sind es eher die USA, welche Russland massiv militärisch bedrohen als umgekehrt. Russland ist im Endeffekt zu keiner militärischen Offensive gegen Westeuropa in der Lage, mit Ausnahme ausgerechnet des Baltikums.

Damit hast du wohl recht. Wenn man sich die Machtverhältnisse anschaut, kann Russland sicher nicht der Aggressor in der Größenordnung sein, wie es oft angedichtet wird.

Auch wenn es schwer fällt nach den jüngsten Ereignissen, muss man sich mit Russland einigen und mit ernsthaften Absichten an den Tisch setzen.
Man darf nicht vergessen, im Falle des Falles sind wir in Europa die Dummen und Leidgeplagten. Die Amerikaner und asiatischen Großmächte sind die lachenden Dritten. Man sollte sich nicht gegeneinander ausspielen lassen und etwas längerfristig denken. Europa muss auch an sich denken und nicht immer blind die Interessen anderer vertreten. USA und Europa ist schön und gut, aber den größten Schaden tragen immer noch die Europäer im schlimmsten Fall. Das sollte man nicht aus den Augen verlieren.


Re: Russische Streitkräfte - Quintus Fabius - 10.12.2014

revan:

Zitat:Daher hier nur die Kurzfassung wenn Europa eine IADS wie die Russlands aufbaut und 10.000-15.000 Panzer an der Russischen Grenze auffährt,

Die Realität ist, dass Russland hier und heute, 2014 im gesamten Westen seines Landes in ca 1 Woche nicht mehr als 4 vollständige mechanisierte Brigaden auffahren könnte. Eine solche Brigade hätte 2 Panzer-Bataillone, jedes davon 4 Panzerkompanien mit je 10 Kampfpanzern. Macht selbst nach 1 Woche Mobilisierung nicht mehr als 320 Kampfpanzer (bibber, zitter)

Und ob irgendwo bei Tschita auf einem Feld tausend Kampfpanzer vor sich hinrosten ist völlig irrelevant (daselbst dort gesehen). Die Vorstellung zudem, Russland könnte alle seine Kampfpanzer zur Grenze fahren ist schon fast naiv zu nennen. Entsprechende Einheiten in der Meeresprovinz, an der Grenze zur VR China usw usf können nicht einfach so nach belieben nach Westen gekarrt und dort konzentriert werden.

Die Russen betreiben übrigens die gleichen absurden Zahlenspielchen, nur anders herum:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.ria.ru/politics/20140416/268286473.html">http://de.ria.ru/politics/20140416/268286473.html</a><!-- m -->

die NATO hat nach russischer Sichtweise dreimal so viel Kampfpanzer und noch mal dreimal so viel gepanzerte Fahrzeuge....


Re: USA und EU-Staaten vs. Russland -die globaleStellung der - Shahab3 - 12.12.2014

Zitat:Ukraine welcomes 'historic' US military aid bill
Fri Dec 12, 2014 7:0PM GMT
...
On Friday, Ukrainian officials welcomed the ratification of "Ukraine Freedom Support Act" in the US Senate, hailing it as a "historic decision."

The act, which still needs to be authorized by the White House, allows US government to deliver communications and surveillance facilities, radar and anti-tank weapons to the Ukrainian army. The US military aid will amount to USD 350 million.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://presstv.com/detail/2014/12/12/389955/kiev-welcomes-us-military-aid-bill/">http://presstv.com/detail/2014/12/12/38 ... -aid-bill/</a><!-- m -->

"Freedom Support Act" muahaha... :lol:


Re: USA und EU-Staaten vs. Russland -die globaleStellung der - Erich - 13.12.2014

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/wirtschaft/article135276764/Russische-Marine-faehrt-gross-in-der-Ostsee-auf.html">http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... e-auf.html</a><!-- m -->
Zitat:12.12.2014
Russische Marine fährt groß in der Ostsee auf

Polens Verteidigungsminister warnt: Russland führt ein riesiges Manöver durch. Er spricht von enormer Aktivität der russischen Marine und Luftwaffe über der Ostsee. Mehr im Nachtblog.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article135285790/Polen-beunruhigt-beispiellose-russische-Aktivitaeten.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... aeten.html</a><!-- m -->
Zitat:12.12.2014
Polen beunruhigt - "beispiellose russische Aktivitäten"

Polen hat sich besorgt über anhaltende russische Militärmanöver in der Ostsee-Region gezeigt. Der polnische Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak verlangt "konkrete Maßnahmen der Nato".
...
Russland mit Putin an der Spitze ist zu stolz, um in der Ukraine-Krise einfach nachzugeben.
In Zusammenhang mit dem Ölpreis-Verfall <!-- l --><a class="postlink-local" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?f=20&t=2054&p=179263#p179263">viewtopic.php?f=20&t=2054&p=179263#p179263</a><!-- l --> und den Sanktionen des Westens ist da eine äusserst explosive Lage entstanden


Re: USA und EU-Staaten vs. Russland -die globaleStellung der - Shahab3 - 13.12.2014

Zitat:Russland mit Putin an der Spitze ist zu stolz, um in der Ukraine-Krise einfach nachzugeben.
Einer der Gründe der Krise ist vermutlich diese von gegenseitigen Missverständnissen geprägte Sichtweise. Ich würde mit Dir wetten, dass ein Putin in Russland weit mehr Unterstützer für seine Ukraine-Politik hat (und damit den Volkswillen vertritt), wie das den NATO Strategen lieb ist. Bzw. denke ich, dass er bei seinem Volk vermutlich sogar mehr Unterstützer für seine Ukrainepolitik hat, wie die Europäischen und Amerikanischen Regierungen selbt in dieser Frage.

Ich halte es von daher etwas vermessen von Putin zu verlangen, dass er die Interessen seiner Landsleute (auch jener in der Ostukraine) aufgeben soll, weil Washington Dnjepropetrowsk zur westlichen Hemisphäre ernennt. Da waren wir in der gegenseitigen politischen Verständigung und Verständnis selbst zur Kubakrise schon ein Stückchen weiter. Diese heutige Denkweise übertragen auf die aufgeheizte Situation von 1962...hätte vermutlich geknallt. :roll: Ich habe den Eindruck als würde man in der NATO die Sichtweise und Denkweise der Gegenseite gar nicht mehr in seine Handlungen einkalkuieren also dieser per se jedwede Legitimität und Relevanz absprechen. Der seit Jahren ausgeübte Umgang mit russischen Interessen in Zentralasien und Osteuropa grenzt an Erniedrigung. In meinen Augen ist das gefährlich und dumm und demonstriert eine gewisse Überforderung mit der eigenen relativen Stärke. Es ist aber die logische Konsequenz der eigenen Handlungsweise, dass Russland genötigt wird mit mehr Vehemenz Profil zu zeigen.


Re: USA und EU-Staaten vs. Russland -die globaleStellung der - Erich - 13.12.2014

Shahab3 schrieb:
Zitat:Russland mit Putin an der Spitze ist zu stolz, um in der Ukraine-Krise einfach nachzugeben.
Einer der Gründe der Krise ist vermutlich diese von gegenseitigen Missverständnissen geprägte Sichtweise. ....
ich habe - allerdings ohne es deutlich zu machen - hier die Einschätzung von Gorbatschow wiedergegeben, der gestern von RIA NOVOSTI hier <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.ria.ru/politics/20141212/270198174.html">http://de.ria.ru/politics/20141212/270198174.html</a><!-- m --> unter der Überschrift
Zitat:"Man kann den Amerikanern zuhören aber nicht vertrauen"
wie folgt wiedergegeben wurde:
Zitat:...
Nach dem Zerfall der Sowjetunion habe der Westen „versucht, uns in eine Art Sumpf, ein Kaff zu verwandeln. Unser Land konnte so etwas aber unmöglich zulassen. Dabei geht es nicht nur um unseren Stolz. Es geht um eine Situation, in der man mit einem so spricht, wie man will, Strafmaßnahmen verhängt usw. Amerika kommandiert einfach herum!“
...



Re: Saab Gripen - WideMasta - 13.12.2014

@QF:

Russland darfst du in der Tat nicht so runterspielen. Um den Zustand der BW ist es nicht besser bestellt. Ganz im Gegenteil. Wir sind noch nicht einmal mehr zur Landesverteidigung fähig. Also hat Revan hier durchaus recht wenn er die Sorge äußert das Russland eine große Gefahr darstellt. Die Schlagkraft der NATO wird derzeit massiv überschätzt.


Re: Russische Streitkräfte - Quintus Fabius - 14.12.2014

WideMasta:

Ich spiele Russland im Vergleich mit dem"deutschem" Militärs keineswegs herunter. Deshalb schrieb ich explizit:

Zitat:gegen die wir grundsätzlich keinen Krieg führen sollten und auch grundsätzlich nicht Krieg führen könnten und zwar noch für etliche Jahre.

Zur NATO im allgemeinen: die USA verlegen beispielsweise gerade eben im Moment Kampfpanzer nach Europa und insgesamt hat die NATO in Europa wesentlich mehr und modernere Kampfflugzeuge und wesentlich mehr Kampfpanzer als Russland insgesamt hat.

Das die Bundeswehr kriegsunfähig ist, schreibe ich hier seit Jahren. Und dass wir in erheblichem Umfang aufrüsten müssen ebenso. Aber sich dabei zum Knecht der Amis zu machen und sich an den Rockzipfel der USA zu hängen und seine eigene militärische Sicherheit völlig von den USA abhängig zu machen ist ebenso ein Fehler wie die derzeitige Entmilitarisierung!

Wir können uns eben ganz am Ende nur auf uns selbst verlassen und brauchen deshalb ein eigenes starkes Militär.


Re: Russische Streitkräfte - Quintus Fabius - 14.12.2014

revan:

Zitat:Putins Russland ist ja “nur“ die größte Militärische Bedrohung bzw. gar die einzig echte Militärische Bedrohung für Europa. Ich hatte mich schon gefragt wie lange es dauernd würde bis du mit diesem last ditch Argument ankommst.

Die Realität ist, dass die Bundeswehr nicht kriegsfähig ist und dass die Bundeswehr Deutschland militärisch nicht gegen Russland verteidigen könnte. Dass das eine Katastrophe ist, keine Frage! Es ändert aber nichts an dem Fakt an sich.

Zitat: aber jetzt mahl ernsthaft, ist deine Informationsquelle etwa Russia Today (RT)? Denn das was du da schreibst ist ja 1 zu 1 identisch mit dem was die Tagtäglich von sich geben!

Völlig egal was RT so von sich gibt oder nicht: Fakt ist, dass Russland den USA militärisch weit unterlegen ist und dass die NATO insgesamt für Russland wesentlich bedrohlicher ist als umgekehrt.

Und das ist gerade einer der wesentlichsten Punkte den Leute wie du nicht verstehen, weil sie ihn gar nicht verstehen können: dass die russischen Eliten sich bedroht fühlen und dass das nach außen hin aggressive Handeln primär ein Angst- und Machterhaltungsreflex ist. Der Witz ist übrigens, dass die Russen exakt so argumentieren wie du, nur dass in den entsprechenden Aussagen halt Russland und NATO ausgetauscht werden müssten.

Nicht meine Einträge entsprechen der Berichterstattung in Russland, sondern deine. Man muss nur die Wörter Russland und NATO austauschen, schon ist dein Beitrag ein russischer voller Panik vor der ach so bedrohlichen NATO Panzerarmada.

Eine solche gegenseitige Haltung nützt den USA und Russland, aber nicht Europa und insbesondere nicht Deutschland. Dass du den USA ein Primat vor Deutschen Interessen einräumst ist natürlich völlig in Ordnung, aber für einen Deutschen sollte und muß seine Haltung eine andere sein.

Zitat:Die sehen aber ziemlich real aus.

Russland hat nur 15 reale Kampfpanzer? Den mehr sind auf dem Bild nicht zu sehen....itzo laß mich lachen.

Zitat:Nun wen Russland Heer für dich ein Potemkin’scher Papierbär ist, wie würdest du dann die Bundeswehr einstufen?

Meine Einstellung zur Bundeswehr sollte hinlänglich bekannt sein. Die BW ist weder ein Heer noch eine Deutsche Armee. Die Russen sind bereits schwach, die BW demgegenüber aber nur noch eine Karikatur einer Streitmacht.

Zitat:Na ja, lass uns hoffen das es auch so bleibt und die Staatspleite in Russland demnächst ansteht. Sprich das Russland in ein Alkoholische Koma fehlt und nicht bloß mit einem Kater nach dem Konsum der Krim und der Ost Ukraine davon kommt.

Eine Staatspleite in Russland wäre eine erhebliche Bedrohung der Sicherheit in Europa und ist in keinster Weise in Deutschem Interesse.

Zitat:Das Problem an der “Europäische“ Sicherheitspolitik liegt ja in wesentlichen darin, dass sie den Russen zu dienen scheint, sprich Appeasement 2.0 ist. Kein Wunder also das darauf keiner in Ost Europa nur ein Cent gibt und sich nach alternativen (NATO bzw. USA) umschaut.

Diese scheinbare Trennung von Old- und New Europe die den Amis so gelegen kommt muss überwunden werden. Es macht in die Zukunft gedacht für keinen osteuropäischen Staat Sinn, ein Knecht der USA zu sein, den diese werden jeden osteuropäischen Staat auf der Stelle im Stich lassen bzw opfern sobald ihnen das dienlich erscheint. Die zwingende Folge von Appeasement 2.0 wäre dann nach Kriegserklärung ein "Polen 2.0", also dass die USA die osteuropäischen Länder de facto fallen lassen würden. Den bei einem ernsthaften Krieg mit Russland würden in Bezug auf einen Entsatz oder eine ernsthaft Verteidigung Osteuropas nur Alibimaßnahmen erfolgen, ein Drôle de guerre 2.0.

Gerade deshalb ist es so absurd und kurzsichtig, dass die Osteuropäer sich an den Rockzipfel der USA hängen. Das ist allein der Deutschen Schwäche geschuldet, denn wir sollten es sein, die Osteuropa absolute militärische Sicherheit bieten.

Weder Westlich noch Östlich, sondern Allein Deutsch !


Re: USA und EU-Staaten vs. Russland -die globaleStellung der - WideMasta - 14.12.2014

@QF: Guten morgen und schönen 3ten Advent!

Zitat:Zur NATO im allgemeinen: die USA verlegen beispielsweise gerade eben im Moment Kampfpanzer nach Europa und insgesamt hat die NATO in Europa wesentlich mehr und modernere Kampfflugzeuge und wesentlich mehr Kampfpanzer als Russland insgesamt hat.

150 Kampfpanzer QF! Mehr nicht und dies ist nur als kleines diplomatisches Zeichen zu verstehen.
Selbst die BW und die Politik betrachtet die Entwicklung mit großer Sorge. Lese dir bitte mal folgenden Bericht am Ende durch:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.y-punkt.de/portal/a/ypunkt/!ut/p/c4/LYvBCsIwEAX_aLdBEeqtoRdv2ovWi6TNUkLTJCwbi-DHm4BvYC7DwycWgnm7xYiLwXh84Di787TDtFt6fVIOq4BZJZP3IJxTIrzXlyWYYyCpFgriihc2EhlSZPG1ZOZSwFkcG9VrdVDNf-rbDld9607Htr_oAdO2dT-6qk-t/">http://www.y-punkt.de/portal/a/ypunkt/! ... 2dT-6qk-t/</a><!-- m -->

Der T-90 AM ist kein Spielzeugpanzer und wenn du, bzw. wir hier über moderne Kampfpanzer sprechen, dann nur über Modelle welche seit dem kalten Krieg lediglich kampfwertgesteigert wurden. Auch das schreibt selbst die BW. Man hat in den letzten 15 Jahren den Kampfpanzer für Tod geglaubt. Stattdessen hat auch dieses System sich angepasst und ist durch die Integration neuer und modernster Systeme nicht vom Gefechtsfeld wegzudenken. Ganz im Gegenteil!
Wenn unsere Politik schon von einem Pooling und Sharingsystem spricht, wäre es an der Zeit die Bestände der Leoparden aufzustocken (auf einen Versionsstand aufzurüsten) und parallel einen neuen KP zu entwickeln und in großer Stückzahl zu beschaffen, auf welche dann alle Partner dann zurückgreifen können. Hier hätte man 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen und hätte die Kernkompetenz Panzerbau in Deutschland gesichert! Siehe Bsp. Niederlande und Canada in Afg. welche Leoparden angemietet hatten.

Zitat:Das die Bundeswehr kriegsunfähig ist, schreibe ich hier seit Jahren. Und dass wir in erheblichem Umfang aufrüsten müssen ebenso. Aber sich dabei zum Knecht der Amis zu machen und sich an den Rockzipfel der USA zu hängen und seine eigene militärische Sicherheit völlig von den USA abhängig zu machen ist ebenso ein Fehler wie die derzeitige Entmilitarisierung!


Absolut deiner Meinung!

Zitat:Wir können uns eben ganz am Ende nur auf uns selbst verlassen und brauchen deshalb ein eigenes starkes Militär.

Auch hier vertrete ich die selbe Auffassung.

Kommen wir noch einmal zum Leoparden zurück. Nehmen wir das Bsp. Selbstschutz. Warum hat man diesem bei den 2A7+ Kampfwertsteigerungsmaßnahmen nicht wie beim Puma ein aktives Lenkraketenstörsystem integriert obschon es von Nöten gewesen wäre.
Bei der nächsten anstehenden Maßnahme wurde schon zart angedeutet das der Selbstschutz deutlich erhöht wird, ohne das der Leopard an seiner Mobilität einbüßt. Könnte man jetzt darüber spekulieren ob ADS eingerüstet werden soll?! Diverse Studien sind hierzu ja schon längst gelaufen und waren erfolgreich. Immer dieses Rumgetröpfel bei der BW. Unverständlich!

Also wie gesagt. Ich bin nicht dafür so wie manche es derzeit tun in eine Russlandhysterie zu verfallen weil vieles nur noch durch die Medien hochgebauscht wird, aber sollte man Stärke zeigen. Und das ist bei dem derzeit kläglichen Zustand vieler NATO Armeen nicht gegeben. Hier insbesondere die deutsche Bundeswehr.


Re: USA und EU-Staaten vs. Russland -die globaleStellung der - Mondgesicht - 15.12.2014

Der Rubel schmiert heute um 11% ab.
Die russische Wirtschaft (bzw. das, was davon übrig ist) schrumpft zusammen wie das Eis in der Sonne.

Hier mehr


Re: USA und EU-Staaten vs. Russland -die globaleStellung der - Nightwatch - 16.12.2014

Zitat:Russland erhöht mitten in der Nacht panisch die Zinsen

Russland vollzieht den größten Zinsschritt seit dem Staatsbankrott 1998. Mitten in der Nacht überraschte die Notenbank mit einer Zinsanhebung von 10,5 auf 17 Prozent. Doch das wird nicht ausreichen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/finanzen/article135415378/Russland-erhoeht-mitten-in-der-Nacht-panisch-die-Zinsen.html#disqus_thread">http://www.welt.de/finanzen/article1354 ... qus_thread</a><!-- m -->

Hat man sich zwischen Washington und Berlin eigentlich mal die Frage gestellt wie weit man Russland da treiben kann bevor es schiefgeht?
Gerade eine schwierige bis aussichtslose wirtschaftliche Lage kann zu geostrategischen Lagen führen die man insbesondere in Berlin nicht mal durchdenken will.
Man kann von Putins Abenteuern in der Ukraine und sonstwo halten was man will, aber Russland in die Ecke zu drängen ist keine sehr gute Idee.
Bleibt zu hoffen das der Winter hierzulande nicht zu kalt wird, öfters mal die Sonne scheint und ein stetiger Wind weht. :roll:


Re: USA und EU-Staaten vs. Russland -die globaleStellung der - Grumli - 16.12.2014

Zitat:Hat man sich zwischen Washington und Berlin eigentlich mal die Frage gestellt wie weit man Russland da treiben kann bevor es schiefgeht?

Ach mir würde dazu Einfallen, bis zum Zerfall 1990 oder bis zum Staatsbankrott 1998/99.
Beides sehr extreme Zustände aber vielleicht kann die Lehre aus der Geschichte sein, dass ein starkes Russland immer eine Gefahr für seine westlichen Nachbarn bildet.

Und da wir derzeit nicht planen Polen unter uns aufzuteilen, Stichwort polnische Teilung, ist ein starkes Russland für Deutschland auch nicht nützlich. Big Grin


Re: USA und EU-Staaten vs. Russland -die globaleStellung der - Nightwatch - 16.12.2014

Zitat:Ach mir würde dazu Einfallen, bis zum Zerfall 1990 oder bis zum Staatsbankrott 1998/99.
Es immer gefährlich die Geschichte als Blaupause für die Zukunft zu verwenden. Die Rahmenbedinungen sind morgen andere als gestern. Was damals nicht zu einer Eskalation geführt hat kann beim nächsten Mal ganz anders enden.

Das der Zusammenbruch der Sowjetunion friedlich ablief verdanken wir in erster Linie einigen Wenigen die zur richtigen Zeit am richtigen Ort die richtige Entscheidung trafen. Sprich einer ganze Menge Glück, es hätten nur wenige Dinge anders laufen müssen und es wäre ganz anders ausgegangen.

Die Situation 1998/99 war nach eine Dekade fortwährender Krise eine ganz andere. Russland war mit sich selbst beschäftigt und implodierte. Staat und Gesellschaft vielen ohne Druck von außen in sich zusammen - über einige Jahre.

Heute gehen wir mit einem praktisch gegensätzlichen Setting in die nächste Krise. Russland hat sich unter Putin geopolitisch und geostrategisch wieder nach außen gewand. Es strebt(e) an verlorenes Standing auf dem internationalen Parkett wiederzulangen. Das führte über die Ukraine zu einer neuen, direkten politischen Konfrontation mit dem Westen.
In die jetzt diese Krise platzt. Zum Teil eigenverschuldet aber ins Rollen gebracht durch westliche Strafmaßnahmen und einer neuen Preispolitik der Opec.

Wennn diese Entwicklung weitergeht, wird dann Russland ein drittes Mal nur implodieren?
Wen wird das russiche Volk die Schuld geben? Putin oder uns?
Wie sehr klept Putin und seine Riege an der Macht, wie weit würden sie gehen um dem Volkszorn ein Ventil zu geben?
Was ist wenn sie nicht weit genug gehen und stürzen? Was käme nach Putin? Faschisten und Ultranationalisten. Vielleicht trauern wir Putin mit seinen Spielchen eines Tages noch nach...