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RE: Russland vs. Ukraine - Broensen - 27.10.2023 (27.10.2023, 16:03)kato schrieb: Allerdings "schlummern" diese Rohstoffe nicht nur in der Ukraine, sondern quer durch die Bestands-EU. Und das in wesentlich größeren Mengen. Vor allem auf der iberischen Halbinsel und in Skandinavien, teilweise auch in den Alpen.Und dort wird ein Teil davon u.a. deswegen nicht abgebaut, weil auch dabei die Anforderungen in der EU hinsichtlich Umwelt- und Arbeitsschutz so hoch sind, dass der Abbau entweder unzulässig oder unrentabel ist. Somit wäre auch diesbezüglich (rein wirtschaftlich betrachtet) ein EU-Beitritt für die Ukraine ein Nachteil. RE: Wo liegt die sinnvolle Ostgrenze der EU ? - Kos - 27.10.2023 Man könnte die Ukraine auch in die NATO aufnehmen und ein wirtschaftliches Assoziierungsabkommen zwischen Ukraine und EU abschließen. Eine Mitgliedschaft dürfte in den nächsten 10 Jahren unwahrscheinlich sein. Damit könnte man die Ukraine schützen, ihr wirtschaftlich helfen und beide Seiten werden nicht überfordert. RE: Wo liegt die sinnvolle Ostgrenze der EU ? - Broensen - 27.10.2023 Das wäre die sehr viel bessere Option als die EU-Mitgliedschaft. Aber wir wollen ja Putin nicht provozieren.....
RE: Wo liegt die sinnvolle Ostgrenze der EU ? - Kongo Erich - 07.03.2025 Mir fehlt ein offensichtlicher Punkt: je demokratischer und freiheitlicher die Nachbarn der EU sind, desto sicherer ist es für die EU-Kernländer. Es mach einen Unterschied, ob ein autokratisches Regime mit seinen Armeen mitten in Deutschland steht, an der West- oder Ostgrenze Polens oder an der Ostgrenze der Ukraine. Und natürlich ist ein "Club-Member" ein sicherer Partner als ein Land, das nur von außerhalb über den Zaun schaut. Das schon alleine deswegen, weil die europäische Gerichtsbarkeit und damit die Rechtsstaatsgarantie zumindest in Absätzen in jedem einzelnen Land durchgreift - sehr zum Unwillen von autokratischen Regierungen wie in Ungarn oder früher in Polen. RE: Wo liegt die sinnvolle Ostgrenze der EU? - Kongo Erich - 31.10.2025 Mit dem Thema "EU-Erweiterung" und den möglichen Interessen der USA befasst sich inzwischen auch Euro-News (Kopie hier) Stille aus Washington: Warum die USA bei der EU-Erweiterung plötzlich schweigen Zitat: Während die EU-Erweiterung wieder auf der politischen Tagesordnung steht, sind die USA zum stillen Beobachter geworden. Dabei geht es um Fortschritte, die Millionen Menschen auf dem westlichen Balkan und darüber hinaus mehr Demokratie und Wohlstand bringen könnten.den Satz zu DT: "Seine Feindseligkeit gegenüber Europa ist so groß, dass er alles, was Europa stärker macht, als etwas ansieht, das die USA schwächer macht" würde ich genauso auch unterschreiben. Und es stimmt: je stärker die EU wird (wobei "mangelnde Stärke" in den früheren Jahrzehnten ständiges Lamento aus den USA war) desto, unabhängiger ist Europa auch - und nicht mehr jedem Erpressungsversuch des Hegemonen von jenseits des Atlantiks auch hilflos ausgeliefert. Früher haben die USA gepfiffen, und die deutsche Bundesregierung hat getanzt. Jetzt ist Deutschland ein Teil der EU, und die EU selbst ist so stark, dass sie sich eine gegenüber den USA unabhängige Politik unter Berücksichtigung der eigenen, europäischen, Interessen leisten kann. Das ist gut so. Denn ich möchte in meiner Freiheit nicht von einem erratisch agierenden US-Präsidenten abhängig sein, der sich nicht einmal mehr den eigenen demokratischen Normen und den eigenen Wählern verpflichtet fühlt, sondern allem Anschein nach nur auf die eigenen Pfründe schaut. Die Frage ist dann nur, ob die im Artikel zitierte Aufnahme der Balkan-Länder in die EU unser Europa stärkt oder schwächt. Im Ergebnis ist - meiner Ansicht nach - das bisherige "Einstimmigkeitspinzip der Regierungen" der wesentliche Schwachpunkt des Integrationsprozesses. Dieses Prinzip hätte schon vor Jahren - mit Beginn der "Osterweiterung" gestrichen und zugunsten einer Beschlussfassung des Europäischen Parlaments nach Mehrheitsgrundsätzen ersetzt werden müssen. RE: Wo liegt die sinnvolle Ostgrenze der EU? - Nightwatch - 31.10.2025 Damit würde Trump doch voll konform gehen. Amerika unter Trump ist die EU völlig egal. Man möchte, dass die ihren Kram selbst erledigen und nicht bei jedem Happening panisch verzag Hilfe von der anderen Seite des Atlantiks erwarten. Ambitionen hier als Hegemon aufzutreten hat er genau nicht. Ansonsten, die Aufnahme irgendwelche Balkan-Länder macht die EU natürlich kein Stück weit stärker. Wenn man eine stärkere Europäische Union möchte wäre es am sinnvollsten mehr auf verschiedene Abstufungen der Integration zu setzen. Die Europäischen Interessen sind insgesamt zu gegenläufig als das man je mit einer starken gemeinsamen Stimme wird sprechen können. RE: Wo liegt die sinnvolle Ostgrenze der EU? - muck - 01.11.2025 (Gestern, 13:30)Nightwatch schrieb: Amerika unter Trump ist die EU völlig egal. Man möchte, dass die ihren Kram selbst erledigen und nicht bei jedem Happening panisch verzag Hilfe von der anderen Seite des Atlantiks erwarten.Deine Aussage trifft vielleicht auf den europäischen Teil der NATO zu, aber ganz gewiss nicht auf die EU. Die EU ist Trump ein gewaltiger Dorn im Auge, er hält sie für ein Konstrukt der politischen Linken und ein Instrument zur Schwächung der amerikanischen Wirtschaft, indem man ihr in Europa Handelshemmnisse errichtet und sich an Bußgeldern bereichert (während man umgekehrt hemmungslos bei europäischen Firmen abkassiert und sogar geltendes Recht bricht, wenn z.B. mal Airbus und nicht Boeing eine Ausschreibung gewinnt). Man kann darüber streiten, ob die USA überhaupt ein geeintes Europa wollen, aber zumindest die republikanische Partei will das absolut nicht. Nicht umsonst haben republikanische Interessensgruppen die EU-Verfassungs-Referenden in Frankreich, Irland und die Brexit-Kampagne finanziell unterstützt. Nicht umsonst nutzt Trump jede erdenkliche Gelegenheit, die EU zu desavouieren, indem er z.B. die EU-Vertretung im diplomatischen Protokoll abwertet, oder unter Umgehung der zuständigen Institutionen direkt mit den Mitgliedsstaaten zu verhandeln versucht. Man sollte nicht vergessen, dass die EU vor dem Ausbruch der Finanzkrise drauf und dran war, die USA als weltgrößte Wirtschaft zu überholen. RE: Wo liegt die sinnvolle Ostgrenze der EU? - Schneemann - 01.11.2025 In gewisser Weise könnte Trumps Desinteresse an der EU für uns gar nicht so schlecht sein, ja es könnte sogar ein Segen sein. Denn dadurch, dass Washington keinen Druck aufbaut bzgl. der Aufnahme neuer Mitglieder, bleibt es uns möglicherweise erspart, dass wir noch mehr Kleinstaaten mit ihren Ficos und Orbans aufnehmen, die dann zwar gerne EU-Geld abgreifen, aber ansonsten lauthals einen systemzersetzenden Kurs fahren. (Wobei Trump, der die EU bekanntermaßen nicht mag, das sicher so gar nicht [bewusst] beabsichtigt hatte.) Schneemann RE: Wo liegt die sinnvolle Ostgrenze der EU? - lime - 01.11.2025 (Vor 3 Stunden)Schneemann schrieb: In gewisser Weise könnte Trumps Desinteresse an der EU für uns gar nicht so schlecht sein, ja es könnte sogar ein Segen sein. Denn dadurch, dass Washington keinen Druck aufbaut bzgl. der Aufnahme neuer Mitglieder, bleibt es uns möglicherweise erspart, dass wir noch mehr Kleinstaaten mit ihren Ficos und Orbans aufnehmen, die dann zwar gerne EU-Geld abgreifen, aber ansonsten lauthals einen systemzersetzenden Kurs fahren. (Wobei Trump, der die EU bekanntermaßen nicht mag, das sicher so gar nicht [bewusst] beabsichtigt hatte.) Ist denn damals bei Ungarn und der Slowakei Druck aufgebaut wurden durch die USA? RE: Wo liegt die sinnvolle Ostgrenze der EU? - Schneemann - 01.11.2025 In gewisser Weise ja - ohne die Staaten nun explizit wortwörtlich zu nennen -, einerseits im Kontext der Osterweiterung der NATO, andererseits hat Washington aus geostrategischen Gründen die Erweiterung der EU stets unterstützt. Wenn ich nun von "Ficos und Orbans" spreche, dann sind das stellvertretende bzw. Platzhalterformulierungen, die auf nationalistische Populisten abzielen, die zwar gerne alle fiskalischen Vorteile einer Mitgliedschaft abgreifen, aber ansonsten Gift und Galle spucken, wenn sie Vorgaben und Auflagen, die die Mitgliedschaft nun einmal verpflichtend mit sich bringt, einhalten sollen. Schneemann |