(07.09.2025, 12:56)Broensen schrieb: [ -> ]Was ich mich noch frage: Wäre es nicht auch bei zwei separaten Winden praktischer, die Container hintereinander zu positionieren, so dass man die Vorgänge des An- und Abkoppelns in einer Linie ohne seitlichen Versatz und dementsprechend wirkende Kräfte vornehmen kann?
Ich vermute, bei deinem Bild der MTG ist die zweite Winde mit dem passiven Array nicht dargestellt, weil das schiffbaulich nur eine kleine "Klüse" ist. Theoretisch braucht die Fregatte auch gar kein passives Array, wenn sie im bi- und multistatischen Betrieb nur "Pinger" ist.
Man kann das passive TAS (sprich das Sensor Array) an den Towed Body anhängen, muss es aber nicht.
CAPTAS 4 gibt es z.B. in dieser getrennten Variante, wo man das passive Array ausbringen kann und davon komplet getrennt und unverbunden den Towed Body mit aktivem Sender.
Es gibt so gesehen mehrere Varianten eines TAS:
a) nur das passive Array als Sensor (geringe Reichweite)
b) das passive Array als "Anhängsel" des Towed Body (große Reichweite, aber nur eine Schlepptiefe)
c) das passive Array sowie den Towed Body jeweils mit einer Winde und getrennt voneinander geschleppt.
Vorteil bei c) ist, dass man das passive Array und den Towed Body in verschiedenen Schlepptiefen fahren kann, z.B. über und unter einer Thermokline.
Es gibt einige Beispiele von Schiffen, die permanent das passive Schleppsonar mitführen - so gesehen die Grundbefähigung - und nur bei Bedarf einen Towed Body mitführen, wenn der Einsatz das erfordert.
Was Atlas für F126 baut, ist ein "konventioneller" Towed Body, inzwischen gibt es aber z.B. andere Bauformen wie TRAPS von Geospectrum aus Kanada (mit VPA aus- und einklappbar) oder die Sea Lancer Systeme von Ultra, die keinen Towed Body verwenden, sondern im Schlepparray selber eine Vielzahl akustischer Sender verwenden.
https://www.ultra.group/media/2449/sea-l..._final.pdf
Für die ASWF hat man scheinbar entschieden, dass die Sendeleistung des Inline Array nicht ausreicht für die Reichweite, die man haben will und hängt halt noch einen Sea Sabre dazu, um durch dessen konventionelle Bauform mehr Sendeenergie ins Wasser zu bekommen.
Vorteil ist einfach, dass diese schiffbaulich auf deutliche kleineren Plattformen integriert werden können, da der "große konventionelle Towed Body" entfällt.
Hier sieht man das Einbringen der zwei Container für den "aktiven" Teil von ACTAS. Daneben passt dann ohne Probleme auch der passive Teil, wenn dieser nicht Teil der Grundbefähigung ist, die immer an Bord verbleibt.
(07.09.2025, 12:56)Broensen schrieb: [ -> ]Was ich mich noch frage: Wäre es nicht auch bei zwei separaten Winden praktischer, die Container hintereinander zu positionieren, so dass man die Vorgänge des An- und Abkoppelns in einer Linie ohne seitlichen Versatz und dementsprechend wirkende Kräfte vornehmen kann?
Eher weniger, man setzt ja zuerst das passive Array aus, nur dessen Ende bleibt vorerst mit dem Schiff verbunden. Dann verbindet man das Ende des passiven Array mit dem Towed Body und bringt diesen in Aussetzposition. Dann löst man die Verbindung zwischen passivem Array und Schiff wodurch der Towed Body den Zug und die Stabilität erhält, die er zum Aussetzen braucht. Dann geht der Towed Body raus und fertig.
Beim Einnehmen verfährt man einfach in umgekehrter Reihenfolge. Daher ist es besser, wenn die Winden direkt nebeneinander stehen.
Wer Zeit hat:
https://www.youtube.com/watch?v=4rGE1mbBfA0
Oder mal am Beispiel von CAPTAS 4 für getrenntes Handling von Array und Towed Body:
https://www.youtube.com/watch?v=Ve9IzYRyOfo