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Normale Version: Meckern über Deutsch-französische Rüstungsprojekte
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Noch ein bisschen Geduld die jährliche de/fr Regierungskonferenz ist für September angesetzt.
(09.07.2025, 19:05)Helios schrieb: [ -> ]Nein, ist sie nicht und so wie du dir das vorstellst, funktioniert behördliche Kommunikation nicht. Aber dir steht es natürlich frei, anderes zu glauben.

Der Zeitpunkt, Tonfall und die Öffentlichkeit der Forderung von Trappier sind keine zufällige Medienäußerung, sondern bewusst gesetzt. Dass es eine solche Forderung gibt, belegt der Kommentar von Merz.

Macron schweigt, aus kommunikativer Sicht ein aktives Signal durch Passivität ist: „Wir lassen Dassault das austragen, aber wir stehen dahinter.“ Frankreich vermischt traditionell Industrie- und Staatsinteressen viel stärker als Deutschland. Dassault agiert hier quasi-staatlich.

Deutsche Behörden kommunizieren tatsächlich meist defensiv, mit Freigabeschleifen und ohne Eskalation. Wir sprechen hier nicht über eine Behörde, sondern über ein Machtspiel zwischen Regierung (!), Industrie und Partnerstaaten. Frankreich ist machtstrategischer und weniger konsensorientiert als Deutschland.

Siehe Spionage TGV/ ICE Deals, U-Boot Deal Australien, Übernahme Hoechst, DASA, Eurofighter Ausstieg, Panzer 70 Austieg etc. Mehr werde ich hier auch nicht mehr dazu schreiben.
Zitat:Landstreitkräfte: Dem deutsch-französischen Konzern KNDS droht die Zerschlagung
OPEX360 (französisch)
Viele Gerüchte und Spekulationren, aber eine interessante Information
Zitat:In der Zwischenzeit dürfte dieses Thema bei dem für den 23. Juli geplanten Treffen zwischen Präsident Macron und Bundeskanzler Friedrich Merz zur Sprache kommen. Auch die Frage der Steuerung des SCAF [Luftkampfsystem der Zukunft] dürfte dabei eine Rolle spielen.
Zitat:… et le projet de Système principal de combat terrestre [MGCS – Main Ground Combat System] pourrait en souffrir…
Naja...
Die Option zur Auflösung von KNDS ergibt sich ja erst aus dem drohenden Ende des MGCS. Insofern ist das wohl eher andersherum zu sehen und die aktuellen Debatten über die Eigentümerstruktur sollten dahingehend gedeutet werden, dass zumindest Wegmann & Co. nicht mehr an die Realisierung des MGCS glauben und lieber die momentan guten Verkaufschancen aufgrund bevorstehender Großaufträge mitnehmen wollen.

Für Rheinmetall kann ein Einstieg aber unterhalb von 50% (also einer defacto-KMW-Übernahme) kaum interessant sein. Evtl. noch dann, wenn diese 50% von Rheinmetall und dem deutschen Staat gemeinsam gehalten werden, aber alles darunter könnte nur ein Zwischenschritt sein.

Der Börsengang mit zweimal 12,5% birgt für beide Seiten ein enormes Risiko, da die jeweils andere Seite durch Aktienkäufe sich die Mehrheit verschaffen könnte. Das müsste auch nicht unbedingt selbst vorgenommen werden, sondern bspw. könnten auf französischer Seite Firmen wir Dassault oder Thales über Aktienkäufe eine Übermacht herstellen, ebenso könnte natürlich Rheinmetall sich 13% der Aktien beschaffen und dann mit Wegmann & Co. deren KNDS-Anteile gegen solche von Rheinmetall eintauschen. Letzteres wäre aus deutscher Sicht natürlich das Optimum, weil in der Folge KMW in Rheinmetall aufginge und KNDS zum DE/FR-Joint Venture würde, vergleichbar mit RBSL im UK und demnächst vielleicht IDV in IT.

Kann noch spannend werden.
Das rheinmetall größere Anteile an kmw hält gilt es doch genauso zu verhindern wie das diese Anteile an die Franzosen fallen. Ist der panzerbau doch das einzige was wenigstens einigermassen im vertraglich vereinbarten Rahmen abläuft.
(19.07.2025, 16:03)voyageur schrieb: [ -> ]In der Zwischenzeit dürfte dieses Thema bei dem für den 23. Juli [in Berlin] geplanten Treffen zwischen Präsident Macron und Bundeskanzler Friedrich Merz zur Sprache kommen. Auch die Frage der Steuerung des SCAF [Luftkampfsystem der Zukunft] dürfte dabei eine Rolle spielen.
und der Kundendienst der Minister
Zitat:INFORMATION DES VERTEIDIGUNGSMINISTERIUMS
Paris, 23. Juli 2025
Offizieller Besuch von Sébastien Lecornu, Minister für die Streitkräfte, am Donnerstag, 24. Juli 2025, in Deutschland zusammen mit Boris Pistorius, Bundesminister der Verteidigung.
Dieser Besuch bietet den Ministern Gelegenheit, die Produktionsstätten von Rheinmetall in Unterlüss zu besichtigen und an einem bilateralen Treffen in Osnabrück teilzunehmen.
Vorläufiges Programm:
11:40 Uhr: Besuch der Produktionsstätten von Rheinmetall Unterlüssen
14:15 Uhr: Arbeitsessen in Osnabrück
14:40 Uhr: Empfang der Minister im Rathaus von Osnabrück
15:30 U h r : Bilaterales Arbeitstreffen zwischen Sébastien Lecornu, Minister für Streitkräfte, und Boris Pistorius,
Bundesminister der Verteidigung, in Begleitung ihrer Delegationen
17:50 Uhr: Pressekonferenz von Sébastien Lecornu, Minister für Streitkräfte, und Boris Pistorius, Bundesminister der
Verteidigung

18:20 Uhr:Begrüßung in Osnabrück
Ende August sollten wir alle wissen, wie es weitergeht.

https://www.aero.de/news-50349/Merz-und-...oesen.html

Der Wunsch von Dassault nach einer starken Führung im Projekt könnte ziemlich nach hinten losgehen.

WENN die Politik das Programm erfolgreich zu Ende bringen will, muss sie Airbus zum führenden Unternehmen im FCAS-Projekt machen, denn nur Airbus hat 50 Jahre Erfahrung in Gemeinschaftsentwicklungen...
(24.07.2025, 10:39)Bairbus schrieb: [ -> ]denn nur Airbus hat 50 Jahre Erfahrung in Gemeinschaftsentwicklungen...

Das ist nicht korrekt, deshalb ist der Beitrag auch hier gelandet.
Nichts konkretes, aber der belgische Verteidigungsminister hat sich zu Trappiers Aussagen geäußert

Theo Francken:
Zitat: De regering zal haar positie in het FCAS project evalueren. Als founding father van de NAVO en de EU, loyale bondgenoot en hoofdkwartierhouder hebben we geen lessen te krijgen van arrogante industriëlen.

Auf deutsch: "Die Regierung wird ihre Position zum FCAS-Projekt neu bewerten. Als Gründervater der NATO und der EU, als loyaler Verbündeter und als Zentrale sollten wir nicht von arroganten Industriellen lernen."

Dass das so kurz kommt nachdem Belgien Geld für den Beitrag freigegeben hat sollte den anderen Partnern zu denken geben.
zum Thema Theo Franken
Les Echos (Belgien)
28 Juni 2025

Zitat:Sie haben keine Einigung über die F-35 erzielt...
Es geht um eine Milliarde von insgesamt 34 Milliarden, daher muss ich die Bedeutung dieses Dossiers relativieren. Wir haben 34 Flugzeuge bestellt, die ersten kommen dieses Jahr. Es ist das beste Kampfflugzeug, das hat man im Iran gegen die Houthis gesehen. Das ist unbestreitbar. Putin hat keine Angst vor dem Eurofighter, dem Rafale oder dem Saab Gripen. Er fürchtet sich vor der F-35, weil man sie nicht sehen kann. Über die Überlegenheit dieses Flugzeugs gibt es keine Diskussion. Diejenigen, die das behaupten, sollen Beweise vorlegen. Putin hat keine Angst vor dem Eurofighter, dem Rafale oder dem Saab Gripen. Er fürchtet sich vor der F-35.

Sie ist teurer und weniger flugtauglich.

Ich spreche von der Leistung. Gegen 20 Rafales gewinnt sie. So ist es. Diese Debatte ist ermüdend.
(24.07.2025, 15:04)voyageur schrieb: [ -> ]zum Thema Theo Franken
Les Echos (Belgien)
28 Juni 2025

Und? Ich sehe den Bezug nicht. Belgien und Deutschland haben F-35 gekauft. F-35 ist aktuell ein guter Jet. Dass das Trappier nicht schmeckt, dass Belgien nicht Rafale gekauft hat, ist für das Next-Gen Projekt FCAS unerheblich.
(24.07.2025, 15:08)Gecktron schrieb: [ -> ]Und? Ich sehe den Bezug nicht. Belgien und Deutschland haben F-35 gekauft. F-35 ist aktuell ein guter Jet. Dass das Trappier nicht schmeckt, dass Belgien nicht Rafale gekauft hat, ist für das Next-Gen Projekt FCAS unerheblich.

Wie ich in den Wald rufe ...
keiner der Beiden liefert eine diplomatische Glanzleistung
(24.07.2025, 15:36)voyageur schrieb: [ -> ]Wie ich in den Wald rufe ...

So wie Trappier schon 2023?
Zitat:“I hear about the Belgians’ [interest in FCAS]. That’s all very well,” Trappier said at a hearing session on France’s 2024-2030 Military Programming Law held last month. “I don’t really see the point in putting more F-35 countries into the program. Why would I make room in my factory, in my design office, for people who have chosen the F-35?”

“People say we could give jobs to Belgian companies straight away,” he added. “No. If it’s imposed on me, I’ll fight [it]. I don’t see why I would give jobs to Belgians today.”

Es ist auch egal wer hier angefangen hat oder nicht. Trappier ist nicht der Herr über FCAS, das sind Frankreich, Deutschland und Spanien. Das er sich persönlich gekränkt fühlt dass Belgien sich für einen 5th Gen Jet entschieden hat, und nicht für Gripen, Eurofighter oder Rafale, ist hier unerheblich.

Es ist nicht seine Rolle zu entscheiden wer bei FCAS mit machen kann oder nicht.
(24.07.2025, 16:17)Gecktron schrieb: [ -> ]So wie Trappier schon 2023?

Es ist auch egal wer hier angefangen hat oder nicht. Trappier ist nicht der Herr über FCAS, das sind Frankreich, Deutschland und Spanien. Das er sich persönlich gekränkt fühlt dass Belgien sich für einen 5th Gen Jet entschieden hat, und nicht für Gripen, Eurofighter oder Rafale, ist hier unerheblich.

Es ist nicht seine Rolle zu entscheiden wer bei FCAS mit machen kann oder nicht.

Stimmt, aber die Politik hat zulange gezôgert eine Lösung zu finden. Es wird immer mehr zu einem Eiterbeutel.
Aber Dassault kann ja multinationale Projekte, man schaue sich nur Neuron an! Natürlich nicht hinterfragen wieso keines der damaligen Nationen noch an französischer Drohnenentwicklung beteiligt ist.
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