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Normale Version: Fuchs-Nachfolge 6x6 (CAVS, "Fuchs Evolution", etc.)
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Broensen:

Zitat:warum du hier den TPz1A9 und den M113 sowie Wiesel 1 und den LuWa in den selben Vergleich mit einschließt, bleibt mir auch fraglich.

Das war einfach nur so dahin geschrieben - worauf ich damit hinaus wollte ist, dass man viele Typen mit wenigen Typen ersetzt, mehr sollte das gar nicht bedeuten. Wie allgemein bekannt ist, bin ich ja auch ein entschiedener Gegner des Wiesel und des LuWa und würde diese komplett abschaffen / nicht beschaffen. Und ebenso wie man die Aufgaben welche früher der M113 wahrgenommen hat allesamt sehr gut mit dem CAVS leisten könnte, so könnte dieses Fahrzeug durchaus auch für Luftlandetruppen verwendet werden.

Rein persönlich war und bin ich ein großer Freund des LAV 25. Dieser wäre beispielsweise als Fahrzeug für Fallschirmjäger wesentlich besser als es die Wiesel je waren. Es gab auch konkrete Vorschläge in den US Streitkräften erst vor wenigen Jahren, die Luftlandetruppen der Army mit einer neuen Version des LAV auszurüsten.

In diesem Kontext:

https://www.rand.org/content/dam/rand/pu..._RR309.pdf

Zitat:Die operative Gewässerüberquerung darüber hinaus sollte allein dem entsprechenden Pioniergerät vorbehalten sein. Sonst müsste man ganze Verbände inkl. ihrer Logistik schwimmfähig aufstellen, was mMn nur bei sehr spezialisierter Infanterie Sinn ergeben würde.

Ja natürlich. Und entsprechend hat die amphibische Fähigkeit eines CAVS keinerlei Einfluss auf die Frage ob wir genug Brückengerät haben oder nicht, weil das völlig getrennte Bereiche sind. Ich argumentierte ja gegen die Aussage von Schaddedanz, dass die amphibischen 6x6 dazu führen würden (könnten), dass man weiterhin zu wenig Brückengerät hat oder sogar noch weniger davon vorhält. Das war also ein Argument gegen die Befüchtung, man das würde die Beschaffung von Brückengerät negativ beeinflussen.

Zitat:damit tu' ich mich schwer, wenn man sich die bisher eingeführten GTK-Varianten anschaut. Da ist für mich nichts dabei, das verlustfrei durch ein CAVS zu ersetzen wäre. Einzig im Rahmen einer eher unwahrscheinlichen Doktrin(rück)änderung bei den Jägern könnte man das fürs GTFz erwägen. Man muss dabei beachten, dass in den meisten Verwendungen der GTK bei uns die schwerste Ausführung für die jeweilige Aufgabe ist, da wir ja leider keine Kettenplattform mehr unterhalten, auf der so Dinge wie Fla, FüFu, JFS etc. für die schweren Kräfte aufgebaut werden. Dadurch muss all das eben vom GTK geleistet werden, wozu ein CAVS mMn zu schwach geschützt wäre.

Ich finde es interessant, dass diese Frage der Einschätzung des notwendigen Schutzniveaus und der Vermischung stärker geschützter und weniger geschützter Einheiten in denselben Verbänden sich bei uns seit jeher auf diese Weise unterscheidet. Aber gehen wir es mal an: Ich nenne mal nur die Varianten, welche die Bundeswehr aktuell beschafft hat !

Gruppenfahrzeug - wir sind beide kein Freund der sogenannten mittleren Kräfte als mit Radpanzern mechanisierte Infanterie-Brigaden. Entsprechend würden diese GTK frei für Panzerkavallerie und entsprechende Panzerspäh-Regimenter. Der CAVS reicht als Gruppenfahrzeug für die Jäger vollauf.

Führung - warum sollte hier das Schutzniveau nicht ausreichend sein ? Die durch das geringere Gewicht höhere Querfeldeinbeweglichkeit würde ich hier sogar als besseren Schutz wahrnehmen.

Sanitäter - den GTK als Sanitätsfahrzeug zu vergeuden ist eine Verschwendung

JFST, schwer - bisher nur ein Prototyp. Wäre auf einer Kettenplattform besser.

Qualifizierte Fliegerabwehr - erneut, warum sollte das Schutzniveau nicht reichen ? Und wäre nicht die höhere Querfeldeinweglichkeit erneut hier ein Vorteil ?

IRIS-T SLM - warum überhaupt den GTK als Plattform für dieses System ?

schwere Waffenträger - können natürlich nicht ersetzt werden, aber entsprechend könnte man sehr viel mehr davon haben wenn andere GTK Varianten sich erübrigen.

Und das war es übrigen schon mit den Varianten in der Bundeswehr, auch wenn natürlich im Zuge der Aufstellung der sogenannten mittleren Kräfte noch einige dazu kommen werden, über viele Jahre hinweg, zu höheren Mehrkosten und mit erheblicher Verzögerung.

Zitat:Auch wenn das Ergebnis mMn nicht optimal wäre, so könnte es doch realistisch betrachtet zu einer großen Verbesserung führen.

Und exakt darauf will ich hinaus. Es geht eben nicht um optimale (!) Ergebnisse, sondern um eine funktionierende Streitkraft, mit ausreichender Quantität. Und dazu braucht man funktionierende Grundlagen in möglichst großer Menge, die schlichter, einfacher und weniger optimal ausfallen.

Und man sollte jetzt auch nicht den Fehler machen, wie das Kaninchen auf die Schlange nur noch auf die Suwalki Lücke zu starren. Eine funktionierende einsatzfähige Streitkraft muss schon mehr können als die eine Schlacht im Südbaltikum zu führen.
(23.04.2023, 22:02)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Ich argumentierte ja gegen die Aussage von Schaddedanz, dass die amphibischen 6x6 dazu führen würden (könnten), dass man weiterhin zu wenig Brückengerät hat oder sogar noch weniger davon vorhält. Das war also ein Argument gegen die Befüchtung, man das würde die Beschaffung von Brückengerät negativ beeinflussen.
Und meine Ausführungen dazu sollten deine nur bestätigen, da sind wir uns einig.

Zitat:Gruppenfahrzeug - wir sind beide kein Freund der sogenannten mittleren Kräfte als mit Radpanzern mechanisierte Infanterie-Brigaden. Entsprechend würden diese GTK frei für Panzerkavallerie und entsprechende Panzerspäh-Regimenter. Der CAVS reicht als Gruppenfahrzeug für die Jäger vollauf.
Eine Änderung bezüglich der mKr und die Einführung einer Panzerkavallerie stellt eine andere Beurteilungsgrundlage dar. Allerdings würde diese mich trotzdem nicht zum CAVS als Alternative führen, sondern die GTFz-Module würden umgerüstet für Spezialisten wie Pioniere, während die Jägergruppen BvS10 erhalten würden.

Zitat:Führung - warum sollte hier das Schutzniveau nicht ausreichend sein ? Die durch das geringere Gewicht höhere Querfeldeinbeweglichkeit würde ich hier sogar als besseren Schutz wahrnehmen.
Für die weiter vorne agierenden Führungsfahrzeuge sollte das Schutzniveau der jeweiligen Kampftruppe erreicht werden, außerdem sind bekanntlich Gefechtsstände beliebte Artillerieziele. Eine gezielte Nutzung unwegsamen Geländes als Schutzfaktor halte ich bei den Führungsfahrzeugen für eher unrealistisch, zumal dies gegen die Hauptbedrohung von oben auch nicht schützt, sondern nur die nutzbare Fläche etwas vergrößert.

Natürlich sind bei Führungsfahrzeugen Abstufungen vorzunehmen, jedoch sehe ich bei der vorhandenen Anzahl von FüFu-BOXERn da keinen Spielraum für Reduzierungen.

Zitat:Sanitäter - den GTK als Sanitätsfahrzeug zu vergeuden ist eine Verschwendung
Gleiches Thema wie bei FüFu: In Abstufungen erforderlich, auch auf dem Niveau des GTK, wobei hier die Anzahl nur deswegen gerechtfertigt ist, weil es eben kein Ketten-Pendant gibt und auch IKM/StabOP berücksichtigt werden muss.

Zitat:JFST, schwer - bisher nur ein Prototyp. Wäre auf einer Kettenplattform besser.
Stimmt, ist aber ja auch noch nicht bestellt.

Und die Existenz einer Kettenplattform würde natürlich den Bedarf an GTK insgesamt reduzieren.

Zitat:Qualifizierte Fliegerabwehr - erneut, warum sollte das Schutzniveau nicht reichen ? Und wäre nicht die höhere Querfeldeinweglichkeit erneut hier ein Vorteil ?
Ist mMn keine Betrachtung wert, da man dieses Modul heute nicht mehr beschaffen würde, nachdem man sich inzwischen für eine Wiederaufstellung der HeeresFla entschieden hat.
Und ein stattdessen zu beschaffender Skyranger muss mindestens GTK-Niveau haben.

Zitat:IRIS-T SLM - warum überhaupt den GTK als Plattform für dieses System ?
Sehe ich auch nicht ein, wobei mir in diesbezüglichen Diskussionen nahegelegt wurde, diesen Standpunkt zu überdenken aufgrund der erschreckend geringen realen Kampfentfernung der IRIS-T SL. Die müssen wohl schon ziemlich dicht an die zu schützende Truppe ran. Aber eigentlich sehe ich die auch eher auf geschützten Lkw.

Zitat:schwere Waffenträger - können natürlich nicht ersetzt werden, aber entsprechend könnte man sehr viel mehr davon haben wenn andere GTK Varianten sich erübrigen.
Wenn man die Doktrin so wie du es bei den GTFz genannt hast, anpasst und es dadurch nicht zu den mKr kommt, dann ist der schwere Waffenträger als solcher hinfällig und wird zum schweren Spähpanzer. Der Waffenträger für die leichte Infanterie wäre dann sinnvollerweise anders zu realisieren.

Zitat:Und das war es übrigen schon mit den Varianten in der Bundeswehr, auch wenn natürlich im Zuge der Aufstellung der sogenannten mittleren Kräfte noch einige dazu kommen werden, über viele Jahre hinweg, zu höheren Mehrkosten und mit erheblicher Verzögerung.
Da wäre ich mir gar nicht so sicher, denn das dürfte wohl von der Entscheidung über den Fuchs-Nachfolger abhängen. Je schwerer dieser wird, desto mehr Aufgaben wird er bei den mKr übernehmen.
(23.04.2023, 22:02)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]... Wie allgemein bekannt ist, bin ich ja auch ein entschiedener Gegner des Wiesel und des LuWa und würde diese komplett abschaffen / nicht beschaffen. Und ebenso wie man die Aufgaben welche früher der M113 wahrgenommen hat allesamt sehr gut mit dem CAVS leisten könnte, so könnte dieses Fahrzeug durchaus auch für Luftlandetruppen verwendet werden.

... des LAV 25. Dieser wäre beispielsweise als Fahrzeug für Fallschirmjäger wesentlich besser als es die Wiesel je waren. Es gab auch konkrete Vorschläge in den US Streitkräften erst vor wenigen Jahren, die Luftlandetruppen der Army mit einer neuen Version des LAV auszurüsten.

(23.04.2023, 23:12)Broensen schrieb: [ -> ]... Und ein stattdessen zu beschaffender Skyranger muss mindestens GTK-Niveau haben.

... Standpunkt zu überdenken aufgrund der erschreckend geringen realen Kampfentfernung der IRIS-T SL. Die müssen wohl schon ziemlich dicht an die zu schützende Truppe ran. Aber eigentlich sehe ich die auch eher auf geschützten Lkw.

Fuchs (1961), Mowag Piranha/LAV (1971), Patria Pasi (1984), Cottonmouth (2023), VBTP-MR Guarani (1999), SuperAV (2010), CAVS (20**) sind als Fahrzeuge für Jäger interessant, da sie in der Rolle der Hauptkampfeinheiten nur mit guten Ortskenntnissen eingesetzt werden können. Entsprechend nah zu Front werden in einem solchen Fall stationiert und der ohne Achsdichtungsverschleiß wird reduziert.
Zusätzlich sorgt die Ausrüstungsausgestaltung von Jägern dafür die Kosten weiter rum zu verteilen, da nämlich nur Mörser und Panzerfaust zu ihrer regulären Ausstattung gehören, wird das Geld für Artillerie und Brückengerät mit dem amphibischen Instandhaltskosten verrechnet. Was Jäger dann immer noch günstiger macht als reguläre Infanterie.

Entsprechend waren bei der Bundeswehr früher Jäger auf 2to unterwegs, 120mm Mörser gezogen, 20mm Feldgeschütz gezogen und Panzerfaust/Milan. Bei Einführung des Fuchs wurden die 20mm Feldgeschütze ausgemustert und der Rest passte zerlegt in den Fuchs rein. Damit wurde der ganze Verband aufgestellt (FuFü,SAN) und passte.
Wären 20mm Kanonen benötigt worden für eine Offensive hätte man Aufklärer mit Luchs zusammen gezogen und als Waffenträger verwendet
Diese entspricht bis auf die amphibische Fähigkeit übrigens dem verwenden von schweren Waffenträgern auf Boxer der mKr.

Nutzlos wird dieses amphibische Konzept sobald Waffen wie weitreichend Artillerie mit reingesteckt werden, weil das Waffengewichte effektiv zu hoch ist für die Fahrzeugplattform und der Munitionsnachschub nicht in signifikanten Mengen nachgeführt werden kann.
Ab diesem Punkt kommen Fahrzeuge wie die M3 Amphibie (defensiver Charakter wegen Vorbereitungsphase und beladen nur im Wasser) oder PTS-4 (offensiver Charakter weil beladenes wassern möglich) ins Spiel.
Diese machen aber einen amphibischen Gesamtverband überflüssig, das Geld dessen Instandhaltungsaufwandes fließt in das spezifische Pioniergerät. Als Benefit daraus kann die verschleißarme Marschdistanz der Kampfeinheiten aber verdreifacht werden womit nur das amphibischen Gerät entsprechend dezentral stationiert werden muss.

Übrigens muss man für Waffenplattformen außerhalb des 1.Linien-Frontflachfeuerbereich überhaupt keine Boxer einsetzten, Artillerie, Luftabwehr, Logistik sind mit Multi FSA vollkommen ausreichend geschützt, bieten höheres Transportvolumen, und kosten pro Stück immer noch weniger als ein CAVS
z.B. transportieren die Tschechen ihre 120mm Mörser auf 8x8 Tatra der überschüssige Transportraum wird halt gleich mit Mun voll gemacht, https://www.armedconflicts.com/CZE-Tatra...tu-t208028
(24.04.2023, 11:04)Schaddedanz schrieb: [ -> ]Übrigens muss man für Waffenplattformen außerhalb des 1.Linien-Frontflachfeuerbereich überhaupt keine Boxer einsetzten, Artillerie, Luftabwehr, Logistik sind mit Multi FSA vollkommen ausreichend geschützt, bieten höheres Transportvolumen, und kosten pro Stück immer noch weniger als ein CAVS

An sich rennst du damit bei mir offene Türen ein, ich bin seit jeher der Ansicht, dass vieles auf Lkw gehört, wofür man traditionell auf Panzer als Plattform setzt.

Der BOXER hat nun auch tatsächlich einen besonders hohen frontalen Schutz, der häufig nicht benötigt wird, aber teilweise ist es trotzdem sinnvoll, ihn für eine Verwendung auszuwählen, da Rundumschutz und Geländegängigkeit von anderen eingeführten Systemen nicht im gleichen Umfang erbracht werden können. Ein Beispiel ist die RCH155, die im Regelfall nicht den hohen Frontschutz benötigt, aber wegen der nicht erforderlichen Abstützung deutliche Vorteile gegenüber einer Lkw-Haubitze aufweist.

Und bei der Luftabwehr kommt es doch sehr auf das konkrete System an. Ein FlakPz, der Kampftruppen gegen UAVs u.a. Bedrohungen schützen soll, sollte die gleiche Plattform verwenden wie die zu schützende Truppe, da er ebenso auf Sichtlinie angewiesen ist wie diese und sich damit gleichermaßen exponieren muss. Bei FlaRak oberhalb VSHORAD ist das etwas anderes.
(24.04.2023, 11:24)Broensen schrieb: [ -> ]... Ein Beispiel ist die RCH155, die im Regelfall nicht den hohen Frontschutz benötigt, aber wegen der nicht erforderlichen Abstützung deutliche Vorteile gegenüber einer Lkw-Haubitze aufweist.

... Ein FlakPz, der Kampftruppen gegen UAVs u.a. Bedrohungen schützen soll, sollte die gleiche Plattform verwenden wie die zu schützende Truppe, da er ebenso auf Sichtlinie angewiesen ist wie diese und sich damit gleichermaßen exponieren muss. ...

Rechtfertig das aus und einfahren von 4 voll hydraulischen Stützen zum feuern mit höchster Treibladung die Mehrkosten eine Boxers? wirklich? https://www.kmweg.de/systeme-produkte/ra...iveco-8x8/

Mobile Flak mit 35mm sind verschenkte liebes Mühe, wen Waffenträger eh 30-35mm Bewaffnung haben und via Datenlink nur eine entsprechende Feuerkoordinierung benötigen.
Was aber benötigt wird ist mehr Reichweite weil Kampfhubschrauber mit Hellfire gar nicht mehr bis in den Feuerbereich der 35mm rein müssen. Die Lösung hatte schon Opa mit der Flak 41 50mm, Reichweite bis 10km. Die kann dann auch auf LKW, beziehungsweise Multi verlastet sein für mobile wie auch stationäre Nutzung.
Schaddedanz:

Zitat:Übrigens muss man für Waffenplattformen außerhalb des 1.Linien-Frontflachfeuerbereich überhaupt keine Boxer einsetzten, Artillerie, Luftabwehr, Logistik sind mit Multi FSA vollkommen ausreichend geschützt, bieten höheres Transportvolumen, und kosten pro Stück immer noch weniger als ein CAVS

Das sehe ich (sehen wir hier) ja ganz genau so. Es wird ganz allgemein meiner Ansicht nach der Schutz als Wert überhöht und die Panzerung als Faktor zu hoch gewichtet. Entsprechend bin ich aber halt auch der Meinung, dass das Schutzniveau des CAVS für sehr vieles ausreichend wäre - anstelle der GTK, welche man dann für andere Aufgaben, insbesondere für eine richtige Panzerkavallerie - verwenden könnte.

Zitat:Was Jäger dann immer noch günstiger macht als reguläre Infanterie.

Was ja exakt eines meiner wesentlichsten Argumente ist, die Kosten zu senken. Wir haben die Mittel nicht und wir haben die Zeit nicht, daher sind günstigere Lösungen anzustreben und deshalb halte ich die Idee der über weite Strecken selbstverlegenden mittleren Kräfte für eine Mittelverschwendung, bei der Aufwand (an Mitteln) und tatsächlich einsetzbare Kampfkraft kein sinnvolles Verhältnis zueinander haben.

Nutzlos wird dieses amphibische Konzept sobald Waffen wie weitreichend Artillerie mit reingesteckt werden, weil das Waffengewichte effektiv zu hoch ist für die Fahrzeugplattform und der Munitionsnachschub nicht in signifikanten Mengen nachgeführt werden kann.

Wobei heutige Mörser mit entsprechender Munition (bspw. wie ACERM) und/oder zielsuchende Munition das Vorhalten von Artillerie in entsprechenden Einheiten ersetzen können und noch darüber hinaus die wesentlich höheren Reichweiten und die sehr viel größere Präzision der Artillerie es ohnehin sinnvoller machen würden, diese "weiter oben" einzuziehen und eben nicht als organischen Bestandteil entsprechender Kampftruppen bei diesen mitlaufen zu lassen. Dies würde zugleich die entsprechenden Kampftruppen-Einheiten wesentlich beweglicher machen (völlig unabhängig von der Frage der Gewässerüberschreitung) und es würde noch vor allem anderen den logistischen Aufwand für die Kampftruppen-Einheiten drastisch senken, frisst doch die Artillerie den größten Teil der logistischen Kapazität.

Entsprechend kann eine Artillerie auch auf Lkw abgebildet werden, wie von dir beschrieben und bedarf daher keiner schweren Radpanzer. Und schon kann die ganze Streitmacht insgesamt gesehen leichter und vor allem anderen sehr viel kostengünstiger aufgestellt werden und hat dem folgend sofort eine größere Quantität.

Also keine RCH155, sondern die entsprechenden Module einfach auf Lkw. Die Artillerie-Einheiten als Divisionstruppen die Brigaden frei von solcher Artillerie und dafür mit anderen, leichteren Systemen ausgestattet (Unmengen von Mörsern, zielsuchender Munition etc)

Zitat:Ab diesem Punkt kommen Fahrzeuge wie die M3 Amphibie (defensiver Charakter wegen Vorbereitungsphase und beladen nur im Wasser) oder PTS-4 (offensiver Charakter weil beladenes wassern möglich) ins Spiel. Diese machen aber einen amphibischen Gesamtverband überflüssig, das Geld dessen Instandhaltungsaufwandes fließt in das spezifische Pioniergerät. Als Benefit daraus kann die verschleißarme Marschdistanz der Kampfeinheiten aber verdreifacht werden womit nur das amphibischen Gerät entsprechend dezentral stationiert werden muss.

Ich versteh schon worauf du hinaus willst, aber ich sehe trotzdem diese Dialektik nicht wie du sie hier anscheinend wahrnimmst. Aber unabhängig davon: wie ich es schon andernortens geschrieben habe, ist die verschleißarme Marschdistanz eben nur ein Faktor von vielen die man für eine Bewertung heran ziehen sollte und sie wird meiner Einschätzung nach heute (im heutigen Konzept) drastisch überhöht in ihrem Wert. Sie wird zunehmend zu seinem Selbstzweck, so meine Wahrnehmung.

Was nützen mittlere Kräfte die eine sehr hohe verschleißarme Marschdistanz haben, wenn diese das einzige ist was sie zur Kampfkraft beitragen und sie dann vor Ort kaum etwas leisten können ? Der Krieg wird nicht durch die hohe verschleißarme Marschdistanz entschieden, sondern durch das ganze Faktorenbündel von allem was da beiträgt zum Erfolg. Die Marschdistanz ist da nur ein Wert von vielen.

Heute kommt es mir aber seitens Bundeswehrkreisen teilweise so vor, als ob die Verlegung auf eigenen Rädern DAS Schlüsselelement schlechthin wäre, dass alles entscheiden wird. Diese Auffassung kann ich nicht ansatzweise teilen oder nachvollziehen.

Was nützen mit Radpanzern versehene mittlere Brigaden, wenn diese vor Ort dann selbst gegen russische schwere Kräfte einfach untergehen, mangelns Querfeldeinbeweglichkeit und der schlechten Infrastruktur in Osteuropa keine sinnvolle Verzögerung betreiben können, für die Defensive als Infanterie zu schwach sind, und zugleich zu fahrzeuglastig und von der Absitzstärke zu schwach um die Aufgaben von Jägern tatsächlich übernehmen zu können ?!

Jeder mögliche Nachfolger des Fuchs müsste daher meiner Ansicht nach ganzheitlicher und im Gesamtkontext betrachtet werden und nicht so einseitig gewichtet nur in Bezug auf seine verschleißarme (!) Eigenverlegefähigkeit. Die noch darüber hinaus ja trotzdem gegeben wäre, auch wenn darunter dann die amphibische Befähigung leidet bzw. wegfallen sollte. Denn das hat man früher beim Fuchs ja auch eingegangen: im Zweifel war er halt dann nicht amphibisch, fahren konnte er ja trotzdem. Und wenn ein ernsthafter Krieg in Osteuropa ausbricht, wird die Frage des Verschleiß bei der amphibischen Fähigkeit die kleinste von allen Sorgen sein.

Broensen:

Zitat:Allerdings würde diese mich trotzdem nicht zum CAVS als Alternative führen, sondern die GTFz-Module würden umgerüstet für Spezialisten wie Pioniere, während die Jägergruppen BvS10 erhalten würden.

Wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Die Fähigkeiten des Fuchs einfach auf andere Fahrzeuge entsprechend aufzuteilen. Rein persönlich sehe ich echte Jäger ja sogar als Einheit ohne eigene richtige Fahrzeuge.

Zitat:Für die weiter vorne agierenden Führungsfahrzeuge sollte das Schutzniveau der jeweiligen Kampftruppe erreicht werden, außerdem sind bekanntlich Gefechtsstände beliebte Artillerieziele.

Ein GTK ist gegen ernsthaften Artilleriebeschuss gar nicht so viel besser geschützt wie du das hier implizierst. Wenn man die Gefechtsstände schützen will, müssten sie ohnehin vor allem viel kleiner werden und viel mehr auf Stealth hin ausgelegt werden, statt sie mit Panzerung schützen zu wollen.

Zudem gäbe es vom CAVS ja sogar Varianten mit Stanag Level IV, was für ein Führungsfahrzeug in Bezug auf Schutz gegen Artilleriefeuer absolut ausreichend ist, wobei ich für Führungsfahrzeuge als Radpanzer Level III schon für ausreichend halte. Wesentlicher wäre die Frage der Signatur und wie gut man die Fahrzeuge verbergen kann und wo man sie entlang bewegen kann. Das spricht ohnehin eher für eine Kettenplattform.

Im übrigen müsste man ja keineswegs alle Führungs-GTK deshalb aufgeben, wie schon geschrieben sehe ich hier den Widerspruch nicht, sehe ich dieses Entweder - Oder so nicht. Die Zielsetzung wäre es stattdessen die Anzahl der Führungs-GTK zu reduzieren, womit es also immer noch solche besser geschützten Führungsfahrzeuge gäbe. Auch sonst wäre das ja eben nicht ein vollständiger Ersatz des GTK, sondern halt eine Reduktion der GTK die für solche Aufgaben verwendet werden.
(24.04.2023, 12:17)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Was ja exakt eines meiner wesentlichsten Argumente ist, die Kosten zu senken. ...

Wobei heutige Mörser mit entsprechender Munition (bspw. wie ACERM) und/oder zielsuchende Munition das Vorhalten von Artillerie in entsprechenden Einheiten ersetzen können.

Also keine RCH155, sondern die entsprechenden Module einfach auf Lkw. Die Artillerie-Einheiten als Divisionstruppen die Brigaden frei von solcher Artillerie und dafür mit anderen, leichteren Systemen ausgestattet (Unmengen von Mörsern, zielsuchender Munition etc)

... verschleißarme Marschdistanz eben nur ein Faktor von vielen die man für eine Bewertung heran ziehen sollte und sie wird meiner Einschätzung nach heute (im heutigen Konzept) drastisch überhöht in ihrem Wert. Sie wird zunehmend zu seinem Selbstzweck, so meine Wahrnehmung.

Was nützen mittlere Kräfte die eine sehr hohe verschleißarme Marschdistanz haben, wenn diese das einzige ist was sie zur Kampfkraft beitragen und sie dann vor Ort kaum etwas leisten können ?

Heute kommt es mir aber seitens Bundeswehrkreisen teilweise so vor, als ob die Verlegung auf eigenen Rädern DAS Schlüsselelement schlechthin wäre, dass alles entscheiden wird. Diese Auffassung kann ich nicht ... nachvollziehen.

... zugleich zu fahrzeuglastig und von der Absitzstärke zu schwach um die Aufgaben von Jägern tatsächlich übernehmen zu können ?!

... Fuchs müsste daher meiner Ansicht nach ganzheitlicher und im Gesamtkontext betrachtet werden ...

Im Gesamtkontext, die BRD ist nicht mehr an der Land Außengrenze der EU oder der Nato.
Das alte Konzept der Jäger auf Fuchs hätte also konsequent im Ausland stationiert werden müssen um die Ersparnisse beim Gerät aufrecht zu erhalten, dass hätte über Soldzuschläge bestenfalls zu einer Null beim gesparten Geld geführt.
Effektiv sparen die Boxer nämlich schon Geld, weil die amphibische Instandhaltung nicht mehr erforderlich ist und es weder signifikant Menge an Artillerie noch Brückengerät in der Bundeswehr gibt (Kampffähig ist das übrigens nicht mehr). Die Brückengeräte kosten fallen, aufgrund der Dezentralisierung, Staaten zu die an den Bündnisaußengrenzen sind und Artillerie gibt es einfach nicht in Maßen bei uns.

Hier liegt jetzt das Problem wen wir die Einheiten nicht im Ausland stationieren, müssen diese Staaten überproportional viel Artillerie vorhalten zusätzlich zum nicht entlasteten Infanterieanteil.
Daher setzt die Nato nicht auf Division mit Regimentern (Fähigkeitsteilung, alles nur als Div verfügbar) sondern auf Divisionen mit Brigaden (jede Brigade alle Fähigkeiten, für Div nur mehr zusammengezogen)

Durch besagte Regimentsteilung war richtige Artillerie wie die FH70, damals schon kein Gepäck der Jäger, und wäre im V-Fall vom Territorialheer (Linieninfanterie) eingesetzt worden. Das sie nicht amphibisch auf Fuchs verlastbar war, war also belanglos.

Die Eigenbeweglichkeit auf Rad hat zwei Gründe. Zum einen war der ganze Warschauer Pakt stark auf Bahnlogistik abgestimmt (ist im zentraliesierten Kommunismus gut zu machen) was eine Eisenbahn lose BRD zu einer riesigen Logistiksperre macht. Zum zweiten kann die daraus entwickelte Straßenverkehrsnation das eigentlich nötige Brückengerät der Armee konstant mit nutzen, wenn die Brücken in die Landschaft betoniert werden.
Einziger Nachteil, im militärischen operieren dürfen Brücken als nicht ersetzbare kritische Infrastuktur nicht gesprengt werden, wie wohl aktuelle Einstellung der Bundeswehr zu Brückensprengungen ist Wink

Das "wir nehmen den Fuchs und wen er nach dem fahren nicht mehr schwimmt passt schon" galt nur für AFG, in der LV/BV Bundeswehr war das nicht das geplante Ausrüstungssoll. Hätte man darauf verzichten wollen wären LKW mit gepanzerter und ABC geschützter Gruppenkabine auf der Ladefläche für die Jäger vollkommen ausreichend gewesen (heute heißen diese LKW, Boxer).
Die Absitzstärke des Boxer ist genau so groß wie die des Fuchs, 8 Mann (kommandieren kann man von außen, nur Fahrer und Waffenbediener bleiben drin), bei CAVS werden das sicher nicht mehr.
Allgemein ist der Fuchs die kleinste Möglichkeit um bei relativer Panzerung genug Auftrieb zu bekommen, damit das Fahrzeug ohne zusätzliche Schwimmkörper schwimmfähig wird (gleiches Platzangebot wie 2to)
Kleiner mit gleicher Panzerung schwimmt nicht (Fennek) und größer mit mehr Panzerung schwimmt auch nicht (Boxer)
(24.04.2023, 12:07)Schaddedanz schrieb: [ -> ]Rechtfertig das aus und einfahren von 4 voll hydraulischen Stützen zum feuern mit höchster Treibladung die Mehrkosten eine Boxers? wirklich?
Wie so oft: Kommt drauf an. Vor allem darauf, welche Steilfeuerkomponenten sonst noch so vorhanden sind und in welcher Art von Verband man sie einsetzt. Hält man bspw. keine Panzerhaubitzen oder schweren Panzermörser vor, dann ist eine Lkw-Haubitze nicht das Allheilmittel. Ebenso nicht als Feuerunterstützungselement einer Panzerkavallerie. Dafür braucht es ein schnell einsetzbares, gut geschütztes System, weil man das sonst nicht weit genug "vorne" verwenden kann.

Wir haben hier ja in der Vergangenheit aber auch schon diverse Konzept für Heeres-Ausstattungen und -Gliederungen diskutiert. Da gab es dann z.B. auch von mir ein Konzept für eine schwere Panzertruppe, in der die Rollen von heutigen Kampfpanzern mit denen von Panzerhaubitzen zusammengeführt wurden, allgemein haben Quintus und ich schon des Öfteren über ein Sturmgeschütz 2.0 diskutiert. In solch einer Gesellschaft wäre ich sofort dabei, die weitreichende Rohrartillerie auf ein Lkw-Fahrwerk zu setzen, dann mit der L60-Kanone. (Ich war immer ein ARCHER-Fan, bis die HX3-Haubitze präsentiert wurde.)

Somit ist mMn für die real existierende BW die RCH155 aus zwei Gründen die bessere Wahl: Zum einen weil sie langfristig die PzH2k ablösen soll, während es sich nicht abzeichnet, dass wir eine schwere Steilfeuerkomponente "davor" bekommen werden. Und zum anderen aufgrund des unsäglichen Konzeptes der mKr, die ohne weitere Unterstützung gegen überlegenen Feind eingesetzt werden sollen.

Zitat:Mobile Flak mit 35mm sind verschenkte liebes Mühe, wen Waffenträger eh 30-35mm Bewaffnung haben und via Datenlink nur eine entsprechende Feuerkoordinierung benötigen.
Auch damit triffst du Quintus' und meine Vorstellung moderner Gefechtsführung. Trotzdem wäre dann aber das System, das die dedizierte FlaK ersetzt, eben ein entsprechend stark geschütztes, weil es ganz vorne mit dabei ist.

Auch hierzu verweise ich auf vergangene Diskussionen über die zukünftigen Konzeptionen von Panzerfahrzeugen. Mein Standpunkt dazu ist bspw., dass zukünftig eine Mischung aus FlaK- und SpähPanzer auf einer KPz-Wanne die Hauptlast des mechanisierten Gefechtes tragen wird.

Aber da Streitkräfte und Industrie soweit noch nicht sind, wird noch für einige Zeit ein dedizierter FlaKPz benötigt, und sei es auch nur, um die erforderliche Luftraumaufklärung vorzunehmen und den anderen Panzern die Zieldaten zu übermitteln.

Zitat:Was aber benötigt wird ist mehr Reichweite weil Kampfhubschrauber mit Hellfire gar nicht mehr bis in den Feuerbereich der 35mm rein müssen. Die Lösung hatte schon Opa mit der Flak 41 50mm, Reichweite bis 10km.
Die FlaK ist immer auf eine Schuss- bzw. Sichtlinie angewiesen. Das setzt der tatsächlich nutzbaren Reichweite gewisse Grenzen, wenn es um tief fliegende Ziele geht. Was jetzt nicht gegen Großkalibrige FlaK sprechen soll. Das ist ja Quintus' Steckenpferd.

(24.04.2023, 12:17)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Wobei ... die wesentlich höheren Reichweiten und die sehr viel größere Präzision der Artillerie es ohnehin sinnvoller machen würden, diese "weiter oben" einzuziehen und eben nicht als organischen Bestandteil entsprechender Kampftruppen bei diesen mitlaufen zu lassen.
Das ist ein wesentlicher Punkt bei den Beurteilungen zur Schwimmfähigkeit. Wenn ich diese für eine (Teil-)Einheit oder einen Verband vorsehe, dann muss sie für alle Systeme organisch gegeben sein. Habe ich also nicht schwimmfähiges Gerät, benötige ich automatisch auch organisch Übersetzmaterial. Da hilft natürlich sowas wie PTS-4, wenn es nur um geringe Anteile geht, ansonsten ist man halt gleich bei M3 o.ä. Deshalb kann Schwimmfähigkeit mMn eigentlich nur sinnvoll bis maximal auf Bataillonsebene realisiert werden und auch da wird es schon Schwierigkeiten bei den Logistikkräften geben. Insofern denke ich nicht, dass es Sinn macht, die Schwimmfähigkeit eines Einzelsystems im Kontext der Gesamtkapazitäten zur Gewässerüberquerung zu betrachten. Sie ist eine individuelle Fähigkeit für bestimmte Aufgaben oder spezialisierte Verbände.

Zitat:Jeder mögliche Nachfolger des Fuchs müsste daher meiner Ansicht nach ganzheitlicher und im Gesamtkontext betrachtet werden und nicht so einseitig gewichtet nur in Bezug auf seine verschleißarme (!) Eigenverlegefähigkeit.
Gerade die Fuchs-Nachfolge sollte eigentlich nur sehr begrenzt mit Blick auf die mKr entschieden werden. Denn im Prinzip ist die für diese Kräfte erforderliche Nachfolge mit dem GTK längst geklärt. Die zu ersetzenden "Reste" sind Funktionsfahrzeuge und sollten mMn jedes für sich anhand ihrer Funktion und den sich daraus ergebenden Anforderungen betrachtet und dann in ein Gesamtkonzept überführt werden, zusammen mit GFF etc.

Zitat:Im übrigen müsste man ja keineswegs alle Führungs-GTK deshalb aufgeben, wie schon geschrieben sehe ich hier den Widerspruch nicht, sehe ich dieses Entweder - Oder so nicht. Die Zielsetzung wäre es stattdessen die Anzahl der Führungs-GTK zu reduzieren, womit es also immer noch solche besser geschützten Führungsfahrzeuge gäbe.
Ähm... Die BW hat ganze 65 GTK in der Führungsversion. Und nichts dergleichen bei den schweren Kräften oberhalb Fuchs. Was willst du da noch reduzieren? Darauf will ich ja hinaus: Wir haben da gar keinen Dissenz, denn weitere FüFu-Fahrzeuge würden wir wohl beide auf anderen Plattformen aufsetzen, aber unter den Voraussetzungen der aktuellen BW-Planungen dann noch die Anzahl von 65 FüFuFz oberhalb UTF/GFF/CAVS weiter zu reduzieren, ist schon fragwürdig. Das sind in den sKr und mKr ganze zwei Fahrzeuge je Manöverelement und eins für jedes Aufkl/Pio/ArtBtl. Das ist nicht gerade viel.
Schaddedanz:

Wenn ich dich richtig verstehe ist deine Aussage, dass man die Jäger mit leichteren (amphibischen) Fahrzeugen permanent im Ausland vorhalten müsste, da sie aufgrund langer Anmarschwege einen hohen Verschleiß / Verlust der amphibischen Fähigkeiten hätten. Entsprechend müsse man die Jäger im Ausland stationieren.

Aber dafür sehe ich überhaupt keinen Grund. Nur weil der Kriegsraum in Osteuropa ist, heißt das nicht, dass wir die Jäger dort stationieren müssten. Nur weil wir nicht mehr die Außengrenze der NATO darstellen, heißt das nicht, dass Jäger keinen Sinn mehr machen wenn sie nicht permanent im Ausland stehen. Und umgekehrt sind sie durchaus auch im Ausland kampffähig, auch wenn sie nicht dort dauerhaft stationiert werden.

Wenn aber entsprechende Einheiten im Friedensbetrieb hierzulande verbleiben, tritt das von dir genannte Problem des höheren Verschleiß gar nicht auf.

Und eine Verlegung vor oder nach Kriegsanbruch erzeugt nicht so einen Verschleiß, dass dadurch die Kosten derart steigen würden, dass sich dies nicht mehr rechnen würde. Noch mal abgesehen davon, dass wir Krieg an sich nicht derart auf eine Schlacht um die Suwalki Lücke hin beschränkt betrachten sollten.

Das man die Brigaden zum primären Großkampfverband gemacht hat, hat meinem Verständnis nach zudem mehrere Gründe über die von dir genannten hinaus, dass reicht von rein politischen Vorgaben bis dahin, dass - wie von dir schon angerissen - US spezifisches Denken in der NATO durchgesetzt wurde. Das macht diese US Auffassungen aber nicht richtiger. Kompakte Divisionen wären wesentlich besser als die aktuellen barocken Divisionen der NATO mit ihrer Überzahl an ebenfalls barock überladenen Brigaden.

Entsprechend halte ich die aktuelle Auffassung, dass jede Brigade alle Fähigkeiten benötigt eben für einen Fehler, eine Fehlentwicklung die viele Probleme nach sich zieht. Und deshalb habe ich auch die Doktrin welche das hervor gebracht hat als Fehlentwicklung bzw. fehlerhaft bezeichnet.

Und selbst wenn man eine sehr starke Brigade dann als eine Art Mini-Division betrachten wollte, so kann sie dennoch die Aufgaben einer Division quantiativ eben nicht stemmen. Das soll aber jetzt nicht als Plädoyer einer Rückkehr zu einem Regiments-System verstanden werden, sondern nur zu einer Rückkehr der Division als primärem Großkampfverband, bestehen aus kompakten Kampfgruppen (wie auch immer man diese dann nennen will), welche alle unterstützenden Fähigkeiten welche man auslagern kann eben in die Divisionstruppen auslagern.

Zitat:Hätte man darauf verzichten wollen wären LKW mit gepanzerter und ABC geschützter Gruppenkabine auf der Ladefläche für die Jäger vollkommen ausreichend gewesen (heute heißen diese LKW, Boxer).

Keine Frage, wenn man keine amphibische Fähigkeit will, gäbe es sinnvollere Lösungen als das CAVS. Sinnvoller wäre dann aber für die Jägertruppe meiner Meinung nach nicht der GTK, sondern eher ein DuroIII/Yak, womit man bereits in einem Fahrzeug Platz für 16 Personen hätte.

Zitat:Die Absitzstärke des Boxer ist genau so groß wie die des Fuchs, 8 Mann (kommandieren kann man von außen, nur Fahrer und Waffenbediener bleiben drin), bei CAVS werden das sicher nicht mehr.

Das CAVS hat 2+10. Aber praktisch gesehen ist das meiner Meinung nach die gleiche Transportleistung, dass ist kein relevanter Unterschied. Der Unterschied ist die Kostenfrage. Die Zielsetzung ist die größere Quantität an geschütztem Transportraum, bei zugleich möglichst hoher Querfeldeinbeweglichkeit (wozu ich die amphibische Fähigkeit dazu rechne) und dass möglichst günstig, sowohl in der Beschaffung wie im Unterhalt.

Broensen:

Zitat:Was willst du da noch reduzieren? Darauf will ich ja hinaus: Wir haben da gar keinen Dissenz, denn weitere FüFu-Fahrzeuge würden wir wohl beide auf anderen Plattformen aufsetzen, aber unter den Voraussetzungen der aktuellen BW-Planungen dann noch die Anzahl von 65 FüFuFz oberhalb UTF/GFF/CAVS weiter zu reduzieren, ist schon fragwürdig.

Nicht reduzieren, sondern verhindern, dass zu viele weitere auf dem GTK aufbauend beschafft werden. Ganz allgemein geht es mir ja weniger um die Frage wie aktuell die Systeme sind, sondern was daraus erwachsen wird und was für Systeme in welcher Anzahl wir also morgen haben werden bzw. brauchen würden. Wenn die mKr kommen wie geplant und der GTK sich entsprechend in der Truppe ausbreitet, stellt sich eben für mich die Frage, wie man hier die Kosten reduzieren könnte, indem man entsprechend eben nicht für alles was geschützt sein muss einen GTK vorhält. Diese Aussage möchte ich bitte völlig unabhängig vom CAVS verstanden wissen, man könnte viele Dinge auch mit GFF erledigen.

Es ist aber meine Annahme, dass man mit dem CAVS über die Fähigkeiten der GFF hinaus eben auch GTK in bestimmte Rollen ersetzen kann und damit könnte man sich die zukünftige Beschaffung dieser GTK sparen und damit entsprechend Mittel einsparen. Und diese Einsparung der Mittel erachte ich für absolut wesentlich in Bezug auf die real existierende Bundeswehr.
Wie lange wäre die schwimmfähigkeit eines Fuchs Nachfolgers den gegeben - bis zum ersten Update dann hat es sich doch meist wegen gewichtsproblemen erledigt. Siehe Fuchs -ich kann mich nicht erinnern das in Afghanistan noch einer war der schwimmfähig gewesen wäre , an der Oberfläche zumindest. Ebenso entschied beim Fuchs der verbaute rüstest über die schwimmfähigkeit.

Zitat:... des LAV 25. Dieser wäre beispielsweise als Fahrzeug für Fallschirmjäger wesentlich besser als es die Wiesel je waren. Es gab auch konkrete Vorschläge in den US Streitkräften erst vor wenigen Jahren, die Luftlandetruppen der Army mit einer neuen Version des LAV auszurüsten.
Aus welchem Grund wäre dieser besser geeignet? Weil ich ihn auf Grund des Gewichtes nirgends mit hinnehmen kann , mit der ch53 kann ich zumindest 2 Wiesel mitnehmen. Das es sich um einen radschützenpanzer handelt ist ihnen aufgefallen ? Da die Stärke der us Fallschirmjäger die Mobilität ist und da es sich genau so wie bei der Bundeswehr um reine leichte Infanterie handelt wird es sowas wohl kaum geben. Wie sie mit so einem Teil z. B. Wie in Prizren durch die Altstadt patrouillieren wollen ist mir schleierhaft. Mir ist schon schleierhaft warum immer alles in einem Panzer verbaut werden muss?

Zitat: Was aber benötigt wird ist mehr Reichweite weil Kampfhubschrauber mit Hellfire gar nicht mehr bis in den Feuerbereich der 35mm rein müssen. Die Lösung hatte schon Opa mit der Flak 41 50mm, Reichweite bis 10km. Die kann dann auch auf LKW, beziehungsweise Multi verlastet sein für mobile wie auch stationäre Nutzung.
Das ganze wurde doch schon mit mantis versucht und hat nicht funktioniert da zu instabil. Wir reden hier von einer Metall Palette die Rollen hat um sie auf den lkw zu ziehen. Das System auf der Palette zu befestigen ist weniger das Problem aber spätestens bei einem Feuerstoß rutscht die Palette in den führungsschienen hin und her . Wie lange das hält bis Material nachgibt kann sich jeder denken .
Auch eine 155 mm Haubitze auf LKW , wie lang wird die Lebenserwartung des Fahrzeuges wohl sein bei den Kräften die da wirken. Der Krieg in der Ukraine zeigt uns nicht nur die Defizite in der Bundeswehr sondern auch der eingesetzten waffensysteme und auch deren Versorgung. Das beste Beispiel ist rheinmetall und Pzh 2000.
(24.04.2023, 15:39)alphall31 schrieb: [ -> ]Die Zielsetzung ist die größere Quantität an geschütztem Transportraum, bei zugleich möglichst hoher Querfeldeinbeweglichkeit (wozu ich die amphibische Fähigkeit dazu rechne) und dass möglichst günstig, sowohl in der Beschaffung wie im Unterhalt.
Das ist der Weg 🤪

damit die restlichen Fuchs und viele alte GFF ablösen…
Stückzahl >1.000 CAVS
Stückpreis < 1,5 Mio € für Standard Ausführung (geschütztes Transportfahrzeug mit FLW200 + Spike)

Skyranger30 könnte auch auf CAVS möglich sein, da der Turm sehr leicht ist

Der Boxer sollte für höherwertige, sinnvollere Zwecke verwendet werden
RCH155
CRV
usw
(24.04.2023, 14:43)Broensen schrieb: [ -> ]... Lkw-Haubitze nicht das Allheilmittel. Ebenso nicht als Feuerunterstützungselement einer Panzerkavallerie.

Haubitzen auf LKW sollen kein Allheilmittel sein, sondern dezidiert den Infanteriekampf unterstützen. Also 1. Flachfeuerfähig sein zur Stärkung der Kurzstreckenfeuerkraft <3km gegen mechanisierten Feind.
2. die Silouette verkleinert werden können, da Verteidigung mit Infanterie Stellungsgebunde am effektivsten ist und so flachere Stellungen ausreichen, womit 1. sowohl defensive wie offensive verfügbar bleibt.
3. LKW bieten sich an weil sie für die Logistik eh vorhanden sind, der 2. Punkt durch abladen einfach erreicht werden kann und das Fahrwerk stabile genug ist um 1. auch im verladenen Zustand hinzu bekommen (analog zu 8.8cm der WH)

Desweitern kann beim Einsatz von Multi als Träger der Langstreckentransport der Geschützmannschaft in einem MuConPers verladen auf Anhänger vom gleichen Zugfahrzeug mitgenommen werden (beziehungweise Geschütz auf Hänger und kurz umgeladen fürs Gefechtsfeld), für den reinen Straßentransport ist das Gesamtgewicht des Gespanns ca. 60to kein Problem.
https://automodelle-hoeing.de/online-sho....-1-87-p31

(24.04.2023, 15:03)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]... Nur weil wir nicht mehr die Außengrenze der NATO darstellen, heißt das nicht, dass Jäger keinen Sinn mehr machen wenn sie nicht permanent im Ausland stehen. Und umgekehrt sind sie durchaus auch im Ausland kampffähig, auch wenn sie nicht dort dauerhaft stationiert werden.

Jäger profitieren, durch reduzierte Ausrüstung im Zusammenspiel mit guten Ortskenntnissen als erst Verteidigungseinheiten. Weil kaum große Ausrüstung existiert die man vor Invasionsbeginn bombardieren kann und der dann Ortsunkundige Feind leicht im gut bekannten Heimatgebiet ausmanövriert werden kann.
Dadurch erkaufen sie Zeit um Kampfkraftstärkere Einheiten außerhalb der Bombadierungsreichweite des Invasoren and die Front ran zu führen.
Müssen die Jäger erst über große Distanz ran geführt werden dann verschiebt sich ihre Gefechtsposition von der Hauptkampfeinheit zu einer unterstützenden Flankeneinheit (was auch ihre zweit Verwendung ist nachdem sie durch schwere Einheiten in der Verteidigung ausgelöst und wieder aufgefrischt wurden)
Das stationieren im Ausland wäre also effektive, wegen der 2 Rollennutzung und weil das Stationierungsland so Kräfte frei hat für die schwere reguläre Infanterie (früheres auslösen = kürzeres auffrischen).
Habe ich persönlich weder Vorbehalte noch Problem mit, den wir stellen die Einheiten ja für Krieg auf und nicht für Frieden.

Wen wir unsere Jäger nicht im Ausland stationieren wollen/sollen/können ist der logische Schritt, schwere Einheiten aufzustellen welche die frontnah stationierte leichte Infanterie schnell auslöst (mKr).
Leichte Infanterie mit anderer Leichten Infanterie abzulösen hält höchsten den Aderlass des Feindes am laufen, schafft aber keinen Amboss der ihn stoppt.

(24.04.2023, 15:39)alphall31 schrieb: [ -> ]... Das System auf der Palette zu befestigen ist weniger das Problem aber spätestens bei einem Feuerstoß rutscht die Palette in den führungsschienen hin und her . Wie lange das hält bis Material nachgibt kann sich jeder denken .
Auch eine 155 mm Haubitze auf LKW , wie lang wird die Lebenserwartung des Fahrzeuges wohl sein bei den Kräften die da wirken. ...

Abrollkipper werden nicht einfach nur aufgezogen und bleiben da durch Luft und Liebe liegen sondern haben ganz StVO konform, Führungen und Sicherungen. Diese sind so ausgeführt das selbst beim umstürzen des Fahrzeugs das Flat nicht verloren wird.
Hat die Belgische Armee bei mir in der Ecke live demonstriert, in dem ein Belgischer Abrollkipper (Volvo) mit verladenem AIFV von der Straße abgekommen ist und 15m Seitwärts die Böschung runtergefallen ist, 1 überschlag plus auf der Seite liegen bleiben. Alles war danach immer noch perfekt miteinander verbunden und wurde als ganzes mit einem Kran wieder auf die Straße gehoben.

Ich schätze die Lebensdauer eines LKW-Fahrwerk auf etwa die hälfte der Rohrlebensdauer des Geschützes. Ist aber genauso gut/schlecht wie beim Boxer-Fahrwerk.
Ich glaube, wir reden hier gerade aneinander vorbei oder haben zumindest komplett unterschiedliche Vorstellungen:

(25.04.2023, 13:39)Schaddedanz schrieb: [ -> ]Haubitzen auf LKW sollen kein Allheilmittel sein, sondern dezidiert den Infanteriekampf unterstützen.
Die Ausgangsfragestellung war doch die nach dem Vorteil der nicht abzustützenden RCH155 gegenüber einem AGM auf Lkw-Fahrgestell. Dafür ist halt der Kontext relevant. Und warum sollte man überhaupt eine Haubitze explizit nur für die Infanterieunterstützung beschaffen und nicht auch anderweitig nutzen wollen?

Zitat:Also 1. Flachfeuerfähig sein zur Stärkung der Kurzstreckenfeuerkraft <3km gegen mechanisierten Feind.
Flachfeuer <3km ist nun wirklich das Gegenteil von dem, wozu eine Haubitze auf Lkw-Fahrgestell sinnvoll ist.
Das mag bei LL-Kräften mit ultraleichten 105mm-Haubitzen Sinn ergeben, aber als reguläre Artillerie? Warum sollte man riskieren, eine nur leicht geschützte Haubitze in LOS-Entfernung mech. Feind auszusetzen?
Zudem kommt gerade beim Direktschuss das Thema der Abstützung auf, denn bei derart geringen Kampfentfernungen gegen mechKr hat man doch nicht die Zeit, erstmal anzuhalten, Stützen auszufahren und womöglich noch abzusitzen und das Geschütz manuell zu bedienen. Huh Das ist das beste Argument für eine Panzerhaubitze oder zumindest den GTK als Trägerfahrzeug.

Zitat:2. die Silouette verkleinert werden können, da Verteidigung mit Infanterie Stellungsgebunde am effektivsten ist und so flachere Stellungen ausreichen, womit 1. sowohl defensive wie offensive verfügbar bleibt.
Ich kann dir irgendwie nicht folgen. Was haben die Infanteriestellungen mit den Haubitzen zu tun?

Zitat:3. LKW bieten sich an weil sie für die Logistik eh vorhanden sind, der 2. Punkt durch abladen einfach erreicht werden kann und das Fahrwerk stabile genug ist um 1. auch im verladenen Zustand hinzu bekommen (analog zu 8.8cm der WH)
Sprichst du von einer Haubitze auf WLP o.ä., die nicht fest mit dem Lkw verbunden ist, sondern vom MULTI aufgenommen und abgesetzt werden kann? ... ich mein: is' natürlich auch ein Konzept, hab' ich aber so noch nicht gesehen, bzw. gibt es zumindest mWn kein aktuelles Modell dieser Art. Und der Gedanke, eine Haubitze auf dem Lkw abzufeuern, die dort nur mittels Haken aufgeladen und arretiert wurde, halte ich schon für ambitioniert. Bei Mörsern kann ich mir das gut vorstellen, aber 155mm?

Das wäre doch eher eine Feldartillerie mit den üblichen Einschränkungen, die mMn durch die positiven logistischen Aspekte nicht ausgeglichen werden, zumindest nicht im Kontext der Bundeswehr.

Zitat:Desweitern kann beim Einsatz von Multi als Träger der Langstreckentransport der Geschützmannschaft in einem MuConPers verladen auf Anhänger vom gleichen Zugfahrzeug mitgenommen werden (beziehungweise Geschütz auf Hänger und kurz umgeladen fürs Gefechtsfeld), für den reinen Straßentransport ist das Gesamtgewicht des Gespanns ca. 60to kein Problem.
Also ein Lastzug mit zwei WLP-Hakenladern, einer mit Haubitze, einer mit einem kombinierten Transportcontainer für Munition und Personal?
Klingt für mich nach einem System für StabOp oder Reservisten-Heere, aber für die Bundeswehr kann ich darin keine Vorteile gegenüber fest verbauten Lkw- oder Panzerhaubitzen erkennen.

Zitat:Wen wir unsere Jäger nicht im Ausland stationieren wollen/sollen/können ist der logische Schritt, schwere Einheiten aufzustellen welche die frontnah stationierte leichte Infanterie schnell auslöst (mKr).
Leichte Infanterie mit anderer Leichten Infanterie abzulösen hält höchsten den Aderlass des Feindes am laufen, schafft aber keinen Amboss der ihn stoppt.
Und wieso sollten mittlere Kräfte das können? Gegen mechanisierten Feind braucht es entweder schwere Kräfte, oder man nutzt ihn mit leichten ab.

Aber die mKr sollten wir hier nicht auch noch ausdiskutieren, das führt eh schon alles viel zu weit vom Thema weg.
Schaddedanz:

Ich finde deinen Ansatz sehr gut, die Sache von einer höheren Ebene aus zu betrachten und zunächst Fragen der politisch / militärischen Strategie, der Ausrichtung der Streitkräfte insgesamt und der Doktrin zu erörtern, und daraus dann Schlußfolgerungen für die jeweiligen Truppengattungen sowie deren Ausrüstung anzustellen. Das ist üblicherweise auch mein Ansatz dazu.

Zitat:Leichte Infanterie mit anderer Leichten Infanterie abzulösen hält höchsten den Aderlass des Feindes am laufen, schafft aber keinen Amboss der ihn stoppt.

Zunächst wäre die Frage des Kriegsraums zu beantworten und schließlich die Frage wie genau die Leichte Infanterie in diesem kämpfen soll. Allgemein gehe ich von wesentlich mehr möglichen Kriegsszenarien aus, als nur dem Kampf um die Suwalki Lücke und die Verteidigung des Baltikums. Da die Beschaffung eines Fuchsnachfolgers diesen als Fahrzeug für um die drei Dekaden in der Bundeswehr etablieren wird, müsste man sich auch fragen, was für extreme Veränderungen innerhalb der nächsten dreißig Jahre möglich sind. Deshalb würde ich eine Armee nicht zu sehr auf einen spezifischen Kriegsraum Baltikum / Weißrussland / Ostpolen hin ausrichten. Was wenn wir beispielsweise in 30 Jahren im Krieg mit Polen sind ? Das meine ich durchaus ernsthaft. Oder wenn die USA zu unserem Feind werden, oder Millionen von Flüchtlingen die Grenzen bedrängen, es zum Bürgerkrieg in Deutschland selbst kommt, oder zu massenhaftem Terrorismus in bisher hier unvorstellbaren Ausmaß usw. Kurz und einfach: ich sehe den Krieg nicht so begrenzt in Bezug auf Gegner und Kriegsraum, tat es nicht als wir uns weitgehend auf IKM in Afghanistan ausgerichtet haben und tue es auch jetzt nicht wo sich alles klassisch nach Osten in Richtung BV ausrichtet. Das große Problem ist hierbei natürlich die Ausrichtung der Armee auf möglichst viele unterschiedliche Szenarien bei begrenzten Mitteln und der Mangel an Quantität bei heutigen modernen westlichen TM Armeen, wobei beides auch noch unmittelbar miteinander zusammen hängt.

Noch weit darüber hinaus ist eines meiner Hauptthemen die wechselseitige Beeinflussung von Armee - Kultur - Gesellschaft und wie die Ausrichtung einer Armee die militärische Kultur innerhalb dieser selbst, die Sozialkultur der Gesellschaft und damit über die Kultur die Kriegsfähigkeit einer Gesellschaft beeinflusst, welche meiner rein persönlcihen Ansicht nach wesentlich von der Frage der Kultur der Gesellschaft her beeinflusst ist. Ich bewerte daher ideelle Faktoren und Werte wesentlich höher als dies sonst in westlichen Armeen üblich ist, und auch dies durchaus bewusst als ein Substitut für die mangelnde materielle Quantität.

Aber lassen wir all dies mal außen vor. In Bezug auf einen Krieg in Osteuropa kann leichte Infanterie im Prinzip auf drei verschiedene Weise in den Kampf eintreten: sie kann an der Seite der leichten Infanterie der osteuropäischen Staaten treten und mit dieser zusammen kämpfen. Hier gibt es dann die Möglichkeit in entsprechendem Gelände bzw. in "Feldbefestigungen" eine Art Front zu etablieren, was ich vor dem Ukrainekrieg gegenüber Russland nicht in diesem Ausmaß wie es sich jetzt zeigt für möglich gehalten habe. Entsprechend würde die Infanterie in Stellungssystemen den Feind stoppen oder fortwährend abnutzen während sie von einem zum nächsten Stellungssysteme zurück fällt oder neue leichte Infanterie diesen dort erneut auffängt. Für diese Kampfweise entlang einer Front haben die Osteuropäischen Länder tatsächlich nicht genug leichte Infanterie, entsprechend wäre eine Verstärkung derselben durch leichte Infanterie aus dem Rest Europas durchaus eine Verbesserung der Lage und könnte es ermöglichen, tatsächlich eine Front zu etablieren und zu halten. Denn wenn wir das Kriegsbild auf den Kampf in Osteuropa konzentrieren, so müssen wir auch von der real-existierenden russischen Armee dort ausgehen, welche sich tatsächlich auf einen solchen frontalen Kampf einlassen würde weil dieser ihrem Artillerie-Zentrismus entgegen kommt. Dieser Kampf um Stellungssysteme im weiteren Sinne, beispielsweise um Großstädte, ausgedehnte Sumpfgebiete usw. ist linearer und weniger von Beweglichkeit und Ausmanövrieren, als vielmehr von der bloßen Präsenz der Infanterie gekennzeichnet. Ihr Kampfwert ist demgegenüber sogar eher irrelevant, es geht darum in einem Gebiet vorhanden zu sein um damit Einfluss zu nehmen. Entsprechend wäre das nicht die von dir genannte erste Alternative in welcher Jäger den Feind in bekanntem Heimatgebiet ausmanövrieren, denn der Kampf um ausgedehnte Stellungssysteme wäre eben nicht vom manövrieren gekennzeichnet. Nun kann man dies als völlig falsch bezeichnen, atavistisch oder was auch immer, spezifisch für das Baltikum könnte die Etablierung einer Front dazu führen, dass die Russen erst gar nicht groß / weit ins Baltikum hinein kommen und entsprechend dadurch politisch-strategisch sehr viel gewonnen wird. Das gleiche für Ostpolen bei einem massiven Stoß aus Weißrussland heraus etc. Diese erste Möglichkeit bedeutet, dass man wesentlich mehr leichte Infanterie benötigt, weil diese durch ihre Präsenz wirkt und nicht aufgrund ihrer Waffenwirkung / Feuerkraft / Kampfkraft. Da die Länder Osteuropas nicht genug leichte Infanterie haben, diese Kampfweise / Strategie aber mehr Infanterie benötigt, diese aber um und in Stellungen kämpft, bedeutet dies natürlich, dass man dafür keine amphibische Transportkapazität benötigt. Zudem müsste man sehr hohe Verluste bei der eigenen Infanterie hinnehmen, was aus (sozial)kulturellen Gründen fragwürdig ist und etwaig auch eine Verschwendung begrenzter Ressourcen.

Die zweite Möglichkeit würde darin bestehen so zu verfahren wie von dir beschrieben, zunächst den Feind in der Verteidigung zu binden bis sie von schweren Einheiten heraus gelöst werden und dann flankierend zu wirken, oder bei einem Anmarsch über längere Distanzen gleich flankierend zu agieren Ich würde diese beiden Kampfweisen hier als zweite Möglichkeit sogar zusammen fassen, weil sie unmittelbar und logisch ineinander übergehen. Das würde ich daher nicht als zwei getrennte Methoden verstehen, sondern als temporäre Veränderung ein und derselben Methode. Und meiner Meinung nach wäre hier eine amphibische Fähigkeit in jedem Fall sehr vorteilhaft und dies auch dann, wenn die Einheiten erst nach langem Anmarsch flankierend für schwere Verbände agieren, sogar insbesondere in diesem Fall. Entsprechend wäre die Schlußfolgerung für mich, bei einer solchen Zielsetzung gerade eben eine amphibische Fähigkeit zu beschaffen, und dies auch dann, wenn es "lediglich" darum ginge dann beim Anmarsch der schweren Einheiten flankierend zu agieren.

Nun ist dein Argument hier, dass es insgesamt betrachtet effizienter wäre, dann die Jäger bereits im Vorab im Ausland zu stationieren, weil sie dann eben zwei Rollen wahrnehmen können statt "nur" einer Rolle, also nur entsprechend als Flankierender Verband für schwere Einheiten zu agieren. Meiner Meinung nach aber stellt es sich so dar, dass der notwendige Bedarf an Infanterie für die schweren Einheiten (flankierend oder in anderer Weise eingesetzt) heillos unterschätzt wird. Entsprechend halte ich es eben nicht für sinnvoll, die osteuropäische leichte Infanterie gleich von Beginn an mit unserer leichten Infanterie zu ergänzen, sondern meiner Meinung nach wäre es insgesamt effizienter und sinnvoller, wenn die Osteuropäer sich auf das erste Anbinden des Feindes mit ihrer leichten Infanterie konzentrieren, welche dann dadurch auch rasant ausbluten würde und wir dann mit unserer leichten Infanterie unsere schweren Verbände ergänzen. Und mit schweren Verbände meine ich keine mittleren Kräfte! Sondern richtige schwere Verbände.

Die zwei Rollen welche du hier also angesprochen hast, würde ich entsprechend aufteilen, statt beide Rollen von denselben Einheiten aus zu bedienen: die erste Rolle (Anbinden etc) nehmen die osteuropäischen Infanterie-Einheiten wahr, die zweite Rolle (flankierend agieren etc). Ich erachte dies insgesamt gesehen sogar für wesentlich sinnvoller weil: die Erste Rolle wird die eingesetzten Einheiten so erschöpfen / ausbluten etc. dass sie für die zweite Rolle ausfallen würden. Es macht gerade eben deshalb keinen Sinn unsere Jäger bereist im Ausland vorzustationieren, weil sie dann in der ersten von dir genannten Rolle einfach mit abgenutzt werden würden, und man dann für das Vorgehen unserer schweren Verbände sehr schnell zu wenig Infanterie hätte. Statt erschöpfter und abgekämpfter Infanterie (im Idealfall!) würde man also zsuammen mit den schweren Einheiten frische ausgeruhte leichte Infanterie ins Gefecht führen.

Deshalb sollte unsere leichte Infanterie entsprechend auf exakt diese zweite Rolle hin spezialisiert werden, und die erste Rolle außer Acht lassen. Und dann kommen die amphibischen Fähigkeiten ins Spiel, weil diese für die zweite Rolle sogar am wesentlichsten sind.

Die dritte Möglichkeit welche ich ergänzend zur zweiten Möglichkeit immer parallel betreiben würde wäre dann der Kampf durch Verzögerung mittels leichter Infanterie, was in westlichen Armeen heute so nicht praktiziert wird. Die dafür benötigte Infanterie muss aber ganz anders aufgestellt werden und ganz anders kämpfen. Sie benötigt daher auch keine amphibischen Radpanzer. Schlußendlich bedeutet dies, dass man zwei Arten von leichter Infanterie benötigt, eine mit amphibischen Radpanzern für die von dir genannte zweite Rolle und ergänzend dazu ultraleichte Infanterie welche in einer Art bis auf die operative Ebene gehobenen "Jagdkampf" Verzögerung betreibt und damit vor der Front der ersten Möglichkeit den Feind in der Verzögerung so verlangsamt und abnutzt, dass es möglich wird die schweren Verbände sowie die leichte Infanterie mit ihren amphibischen Radpanzern heran zu führen damit diese dann den Feind aufnehmen.

Zitat:Wen wir unsere Jäger nicht im Ausland stationieren wollen/sollen/können ist der logische Schritt, schwere Einheiten aufzustellen welche die frontnah stationierte leichte Infanterie schnell auslöst (mKr).

Wenn wir die Jäger nicht im Ausland stationieren wollen - und wir begrenzen uns intentional auf den Kriegsschauplatz im Osten gegen Russland, ist der logische Schritt für mich richtige schwere Einheiten aufzustellen, also sKr und ergänzend zu diesen richtige leichte Kräfte mit amphibischen Radpanzern, gerade eben damit letztgenannte die erstgenannten viel besser unterstützen können. Wir "beschränken" uns also auf die zweite Rolle (nach deiner Definition / Benennung) - weil unsere Einheiten dafür quantitativ gerade mal ausreichend sein werden. Für die 2 Rollennutzung wie du sie hier erläutert hast, fehlt uns meiner Überzeugung nach die Quantität. Es wird also gerade mal für die 2 Rolle reichen, gerade so. Man unterschätzt einfach - wie schon geschrieben - wieviele Kräfte man benötigt um einen schweren Verband wirklich wirkmächtig einsetzen zu können. Und wie sehr dieser in einer unterstützenden Rolle leichte Infanterie verbraucht. Ich halte es daher für illusorisch, mit der geringen Quantität der Bundeswehr eine 2 Rollennutzung umzusetzen. Entsprechend kann und sollte man die leichte Infanterie welche dann in Anteilen mit amphibischen Radpanzern ausgerüstet wird vor allem als einen Ermöglicher für die schweren Kräfte als der meiner Überzeugung nach wesentlichen Kräftekategorie verstehen.

Und von der Quantität wie von den Mitteln her verbieten sich deshalb meiner Ansicht nach mittlere Kräfte als mit schweren Radtransportpanzern ausgestattete Dragoner-Brigaden, weil dies sowohl die leichten Kräfte als auch die schweren Kräfte nur einschränkt und quantitativ noch mehr beschränkt als sie es ohnehin schon sind. Es macht daher keinen Sinn mittlere Kräfte aufzustellen - die entscheidende Kategorie und der Schwerpunkt müssen die schweren Kräfte sein, und dazu benötigen wir leichte Kräfte in der zweiten Rolle zu deren Unterstützung. Entsprechend sollten wir uns auf leichte Kräfte und schwere Kräfte spezialisieren, hier den Schwerpunkt setzen und schließlich diesen Schwerpunkt (konträr zur Entwicklung in den meisten anderen westlichen Armeen) ausbauen.

Nun verbleibt noch der Punkt des schnellen auslösens. Ultraleichte Infanterie welche dann in der Verzögerung kämpft kann immer noch viel schneller und leichter verlegt werden als mittlere Kräfte. Mittlere Kräfte aber wiederum sind nicht in der Lage die osteuropäischen Infanterien gegenüber schweren russischen Verbände auszulösen. Dafür sind die mittleren Verbände nicht stark genug. Entsprechend bringen die mittleren Kräfte nichts in Bezug auf das herauslösen von den sich rasant abnutzenden Einheiten der Infanterie in Osteuropa. Sie könnten nur wiederum selbst Verzögerung betreiben und genau das ist ja auch aktuell der primäre Plan. Man verlegt sie so schnell wie möglich nach Osten damit sie dort (mit) Verzögerung betreiben. Hierzu gibt es verschiedene mögliche Entwicklungen:

1. Den Osteuropäern gelingt es eine Front zu etablieren. Möglich! Dann bringen die mittleren Kräfte nichts, weil sie umgekehrt nicht ausreichend offensivfähig sind, weil sie nichts für die Front bringen, außer als schnell bewegliche Reserve am Boden auf feindliche Durchbrüche reagieren zu können und diese außer dass sie als Feuerwehr dienen nicht ausreichend mithalten können (wobei ein mithalten auch ihre Funktion als Feuerwehr zunichte machen würde)

2. Es kommt zu keiner Front, der Kampf verläuft stattdessen so dass Großkampfverbände wie Inseln in Räumen geringer Truppendichte agieren. Dann können die mittleren Kräfte zwar verzögern, aber das kann ultraleichte Infanterie bzw. leichte Infanterie in einem Netz genau so oder etwaig sogar besser. Aber sie können schwere feindliche Großkampfverbände nicht aktiv im Gegenangriff schlagen. Wofür man schwere Verbände benötigt, welche durch die Mittelvergeudung an die mittleren Kräfte dafür quantitiativ etwaig unzureichend sind oder sich dann ebenfalls zu schnell abnutzen und nicht weiter nachgefüttert werden können.

Wie man es dreht und wendet, sind mittlere Kräfte nicht so sinnvoll und stellt sich damit die Frage, ob der GTK überhaupt so die Zukunft des Radpanzers sein sollte wie das aktuell der Plan ist. Wenn es aber zum GTK keine Alternative gibt, dann wird man natürlich zwingend sehr viel mehr GTK benötigen welche dann mit den GFF ergänzt werden. Das kostet nun viel Geld, schränkt die Einheiten welche auf den GTK aufgebaut sind (neue Jäger) ein und reduziert die Quantität sowohl was den abgesessenen Kampf angeht (leichte Infanterie) als auch was den mechanisierten Kampf angeht (schwere Kräfte).

Wenn man aber die Zahl der GTK auf einige (wenige) Bereiche begrenzen wollte, in welchen dieses Schutzniveau und Gewicht zwingend erforderlich sind, dann reichen eben die GFF nicht aus, um die dann entstehende Lücke zwischen den GTK und den GFF zu schließen. Und entsprechend öffnet sich diese Lücke und es stellt sich die Frage, was für ein System hier Sinn macht um diese zu schließen. Wenn man aber nun auch noch einen Gros der GFF eben mit dem gleichen System ablösen könnte, welches diese Lücke zwischen Multi und GTK schließt, dann kann man sowohl etliche GTK weniger beschaffen und betreiben, sondern man erreicht eben auch eine deutliche Reduzierung der Anzahl der GFF.

Das CAVS gibt es nun in einer Bandbreite von Stanag Level 2 bis Stanag Level 4. Und er hat immer eine höhere Querfeldeinbeweglichkeit als die von der Bundeswehr betriebenen GFF und ist auch insgesamt weniger anfällig für Beschuss und Schäden als viele davon, und dies selbst dann, wenn das Stanag Level ansonsten als gleich hoch gewichtet wird - beispielsweise weil er als 6x6 bei Verlust von Rädern nicht gleich so unbeweglich wird wie ein GFF in 4x4. Man könnte also mit dem CAVS die ganze Bandbreite der GFF von Klasse 2 bis Klasse 4 ablösen, und ein Blick auf das CAVS zeigt sofort, warum dies sinnvoller wäre als beispielsweise ein MPV / Grizzly.

Würde man natürlich - was ich für die real existierende Bundeswehr auch so befürchte - einen Fuchsnachfolger als 6x6 zusätzlich zur gleichen geplanten hohen Anzahl GTK und zusätzlich zu allen GFF beschaffen welche man parallel weiter betreibt, gar keine Frage, dass würde keinen Sinn machen. Würde man ihn aber als Chance betrachten, die Zahl der GTK mit der Zeit geringer ausfallen zu lassen und viele GFF damit zu ersetzen, sähe die Lage eben ganz anders aus.

Zusammenfassung:

Die leichte Infanterie könnte mit amphibischen Radpanzern (CAVS) eine bessere Unterstützung der schweren Kräfte in Osteuropa leisten, gleich ob dies dann schwere polnische Kräfte sind oder schwere deutsche Kräfte - und um das nochmal zu betonen: mit schwere Kräfte meine ich keine mittleren Kräfte, sondern Kampfpanzer, Schützenpanzer usw.

Da die Bundeswehr quantitiativ begrenzt ist, macht es keinen Sinn diese begrenzte Quantität auf drei Kräftekategorien aufzuteilen. Sondern man sollte stattdessen einen Schwerpunkt bilden und sich auf leichte und schwere Kräfte konzentrieren, weil alles andere nur ein Verkleckern der begrenzten Mittel darstellt.

Der Bedarf an leichter Infanterie für die 2 Rolle (deiner Benennung nach) ist sehr hoch, die leichte Infanterie sollte daher auf diese Rolle spezialisiert und für diese dezidiert vorgehalten werden, statt sie für zwei Rollen verwenden zu wollen (was sie in einem anderen Krieg / unter anderen Bedingungen aber ja auch noch immer leisten kann).

Entsprechend sollte die leichte Infanterie über die für diese 2 Rolle notwendigen Fähigkeiten verfügen und gerade eben der flankierende Einsatz geht wesentlicher leichter wenn amphibische Fähigkeiten vorhanden sind.
Broensen:

Zitat:die mKr sollten wir hier nicht auch noch ausdiskutieren, das führt eh schon alles viel zu weit vom Thema weg.

Natürlich ist es kaum möglich eine solche Frage in der Begrenztheit von Foreneinträgen ganzheitlich zu diskutieren, aber ich will hier mal die Sache bewusst weiträumiger angehen und wie soll man die Frage eines Fuchsnachfolgers überhaupt ernsthaft diskutieren, wenn man nicht auch die Frage der mittleren Kräfte aufwirft ? Denn ob und was für Fahrzeug als Nachfolger Sinn macht hängt ja ganz entscheidend von den mittleren Kräften und deren genauer Ausgesaltung ab.

ObiBiber:

Das ist der Weg Wink

alphall31:

Zitat:Wie sie mit so einem Teil z. B. Wie in Prizren durch die Altstadt patrouillieren wollen ist mir schleierhaft. Mir ist schon schleierhaft warum immer alles in einem Panzer verbaut werden muss?

Exakt. Weshalb es keinen Sinn macht in "Prizren" (=in Städten im Bereich Stabilisierung) überhaupt mit einem Panzerfahrzeug zu patroullieren. Völlig gleich ob das ein Wiesel ist, oder ein LAV 25 oder ein GTK oder ein PUMA.
Eine städtische Patrouille muss einfach ganz anders durchgeführt werden, aber dass ist Kunst für sich und für die hier geführte Diskussion nur dahingehend von Belang, als dass man die Frage eines Fuchsnachfolgers nicht auf die Anforderungen des Kampfraumes Stadt / Großstadt hin ausrichten darf.

Zitat:Aus welchem Grund wäre dieser besser geeignet? Weil ich ihn auf Grund des Gewichtes nirgends mit hinnehmen kann , mit der ch53 kann ich zumindest 2 Wiesel mitnehmen.

Man kann das LAV in einer C130 oder einem A400M ganz genau so mitnehmen, und es bietet wesentlich mehr Möglichkeiten als ein Wiesel. Man kann es zwar nicht intern per Heli verfrachten, aber das halte ich ohnehin für eine unsinnige Fähigkeit ohne jede praktische Relevant. Umgekehrt könnte man ein LAV 25 tatsächlich per Fallschirm landen, was mit dem Wiesel nicht geht. Gerade fürs Theater Entry ist das eine wesentlich wertvollere Fähigkeit (Flughafen nehmen, dann per Flugzeug weitere Fahrzeuge nachziehen). Zudem sind diese Fahrzeuge im Vergleich zum Wiesel über wesentlich größere Strecken aus eigener Kraft verlegbar.

Zitat:Das es sich um einen radschützenpanzer handelt ist ihnen aufgefallen ? Da die Stärke der us Fallschirmjäger die Mobilität ist und da es sich genau so wie bei der Bundeswehr um reine leichte Infanterie handelt wird es sowas wohl kaum geben.

Hatte ich Ihnen nicht bereits das Du angeboten? Gerne möchte ich dies hiermit wiederholen, aber falls es nicht gewünscht ist, können wir selbstverständlich gerne beim Sie bleiben.

Es gibt vom LAV ja nicht nur den Rad"schützenpanzer", sondern eine ganze Reihe von Fahrzeugtypen, und es ist gerade eben diese Vielfalt an bereits fertig entwickelten und funktionsfähigen Typen welche dieses Fahrzeug besonders interessant macht. Und solche Fahrzeuge erhöhen die Mobilität der Fallschirmjäger nun erheblich, denn damit wird dann sehr viel möglich, was die aktuellen Fallschirmjäger aufgrund ihrer Ausrüstung eben gar nicht leisten können. Insbesondere wird es dadurch auch möglich wesentlich mobiler zu agieren, Absprungzonen so zu wählen, dass sie weiter weg vom eigentlichen Ziel liegen und die ganze Truppengattung an sich vielfältiger einzusetzen.

Weshalb ein Fuchsnachfolger meiner Ansicht nach zuvorderst auch ein Fahrzeug für die Fallschirmjäger sein sollte. Dabei möchte ich diese Aussage nicht auf den CAVS beschränkt verstehen, es gäbe ja auch noch ganz andere M
Möglichkeiten:


Allgemein:

Ein Fahrzeug über das wir hier bisher wenig gesprochen haben und dass noch eine Alternative wäre ein ähnliches Konzept umzusetzen wäre der Pandur Evolution 6x6, welcher von Österreich als auch von den US Streitkräfte genutzt wird.

https://soldat-und-technik.de/wp-content...588429.jpg

https://www.youtube.com/watch?v=llkB-UfnfAw

https://soldat-und-technik.de/2022/09/mo...traklasse/

https://www.americanspecialops.com/vehicles/agms/

Laut Hersteller könnte er übrigens optional auch jederzeit amphibisch sein, so wie umgekehrt übrigens das CAVS optional nicht-amphibisch bestellt werden kann!

Wie bei meinen Ideen zum CAVS könnte man auch damit eine ganze Menge GFF ablösen und die Zahl der notwendigen GTK klein halten.
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