Potentielle Atommächte
#16
Zitat:Als Beispiel nimmt der türkische Energieminister Frankreich, das Land bezieht 75% seiner Energiegewinnung durch Atomkraftwerke.
Als Beispiel für was? Für die Energiepolitik der Türkei? Ich weiss nicht, ob das so schlau ist. Hat man sich da schon Gedanken über die Entsorgung bzw. Wiederaufbereitung gemacht? Das alles bereitet nicht unerheblichen Aufwand bzw. Kosten...
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#17
Ach meine Güte, was scheren uns die Kosten von morgen bzw. die Probleme von morgen.
Ein Atomprogramm hört sich immer gut an, hebt das internationale Prestige und hört sich auch innenpolitisch gut an, gerade jetzt in der Türkei, wo wieder starker Wind kommt aus der nationalen Richtung.

Auch kann man mit so einem Programm leicht wider allen Energieproblemen propagieren und deren Lösung damit verkünden...

Da denke ich wohl leider werden deine berechtigten Einwände so nicht anerkannt bzw. gern gehört...
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#18
Zitat:Turin postete
Als Beispiel für was? Für die Energiepolitik der Türkei?
Ja klar als was denn sonst..

Ich weiss das Frankreich nicht die 2. höchsten Strompreise in Europa nach Italien hat.
Das hat Deutschland, ja genau dieses Land was auf erneuerbare Energie setzt, um Grünen Klientelpolitik zu befridiegen.

Der Energieminister weiss schon was der tut.Türkei wird immer abhängiger von anderen Ländern da das Land immer mehr Energie braucht und das alles (noch nicht!) selber herstellen kann.

@ Thomas Wach
Zitat:Ein Atomprogramm hört sich immer gut an, hebt das internationale Prestige und hört sich auch innenpolitisch gut an
Das stimmt.China und Indien setzten auch immer mehr auf die Atomkraft.
Atomkraftwerke bedeuten unabhängigkeit und die unabhängigkeit ist das wichtigste, sowohl im Leben als auch in der Politik.

Zitat:gerade jetzt in der Türkei, wo wieder starker Wind kommt aus der nationalen Richtung.
Anscheinend ein Vorurteil, denn das Atomprogramm dient in erster Hinsicht der Energiegewinnung und wenn Türkei Atomwaffen herstellt habe ich auch nichts dagegen.

Und dieses Programm sollte schon früher verwirklicht werden, aber die Wirtschaftskrise verhinderte dies.

Frankreich setzt sehr auf Atomenergie, also ist dieses Land deiner These nach sehr rechtsgerichtete?!?!:hand:
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#19
"Frankreich setzt sehr auf Atomenergie, also ist dieses Land deiner These nach sehr rechtsgerichtete?!?!"
Stimmt nicht.

"Anscheinend ein Vorurteil, denn das Atomprogramm dient in erster Hinsicht der Energiegewinnung und wenn Türkei Atomwaffen herstellt habe ich auch nichts dagegen."
Ich finde das nicht richtig neue Atomkraftwerke zu bauen. Übrigens, habt ihr auch schon genug Endlagerstätten? Und wenns richtung Atomwaffen geht, dann wette ich mit dir, werden die Amis nicht gerade erfreut sein. Das führt dann eventuell zur Isolation (Nordkorea, Iran) oder gar zum Krieg. Ich glaube auch nicht das Atomwaffen für einen EU-Beitritt förderlich sind.

"China und Indien setzten auch immer mehr auf die Atomkraft."
Wer sagt das es richtig ist, nur weil China und Indien es machen.

"Atomkraftwerke bedeuten unabhängigkeit und die unabhängigkeit ist das wichtigste,...)
Fusionsenergie, Sonnenenergie, Windenergie, Geothermische Energie und Energie aus BZ sind auch unabhängig von anderen Ländern. Das Problem ist dass man die Meisten hier aufgezählten Energien erst noch entwickeln muss, wo sich aber die Türkei auch beteiligen könnte. Und falls du eine Ahnung von Weltwirtschaft und Globalisierung hast, solltest du eigentlich wissen das KEIN Land eigenständig überleben kann. Schau dir mal Nordkorea an, die sind völlig isoliert, dann siehst du wie eigenständig ein Land heute noch sein kann.

"Ich weiss das Frankreich nicht die 2. höchsten Strompreise in Europa nach Italien hat.
Das hat Deutschland, ja genau dieses Land was auf erneuerbare Energie setzt, um Grünen Klientelpolitik zu befridiegen."
Na und. Irgendwann muss jedes AKW schliessen und ich wüsste kein Europäisches Land dass noch neue AKWs baut. D. H. dass es irgendwann keine AKWs mehr in Europa geben wird, ausser wenn irgend so ein Spinner von Politiker auf die Idee kommt neue AKWs zu bauen. Und übrigens, schon mal an die Umweltverschmutzung gedacht? AKWs brauchen Endlager und Kohle/Erdöl/Erdgas Kraftwerke stossen CO2, NOx und SO2 aus und alle Fossilen Energieträger sind irgendwann verbraucht. Oder willst du auf einem Endlager wohnen?

Übrigens, hat die Türkei überhaupt eigenes Uran? Ich weiss es nicht, falls es jedoch in der Türkei kein Uran gibt wäre man wieder abhängig. Und Uran ist übrigens auch nicht unendlich vorhanden.

Schweden, Deutschland, Belgien, Holland und Spanien haben Auststiegspläne, eine ganze Menge Länder!

Zusammenfassung was ich von neuen AKWs halte:
:wall::rofl::bonk::wall::rofl::bonk:
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#20
Zitat:"Frankreich setzt sehr auf Atomenergie, also ist dieses Land deiner These nach sehr rechtsgerichtete?!?!"
Stimmt nicht.
War nur eine Anspielung, da Thomas Wach diesen Schritt mit der neuen Welle in der Türkei erklären wollte.

Zitat:Ich finde das nicht richtig neue Atomkraftwerke zu bauen.
Aufstrebende Länder sehen das anders.

Zitat:Übrigens, habt ihr auch schon genug Endlagerstätten?
Ich glaube nicht das die Türkei diese Lagerstätten besitzt.
Das könnten ausländische Unternehmen erledigen, außerdem spricht der Energieminister von einem Zeitraum zwischen 4-8 Jahren.In 4 Jahren solls losgehen und in 8 Jahren beendet werden.

Zitat:Und wenns richtung Atomwaffen geht, dann wette ich mit dir, werden die Amis nicht gerade erfreut sein.
Ich zitiere hohe US Politiker (Vom Kopf, aber so ungefähr war das):
"Die Türkei ist ein demokratisches Land.Es kann selber auswählen zu wem es seine kontakte verbessern möchte oder nicht."
(Auf eine Frage eines Reporters ob die verbesserten Beziehungen zwischen der Türkei, Syrien und Iran...

Zitat:Das führt dann eventuell zur Isolation (Nordkorea, Iran)
Iran war schon isoliert bevor das Land sich für Atomwaffen interessierte.
Iran-Nordkorea und die demokratische Türkei, die seit 50 jahren Nato Partner ist, Soldaten unter anderem in Afghanistan und Ex Jugoslawien hat sind nicht das gleiche.
Der Vergleich ist lächerlich.

Zitat:oder gar zum Krieg.
Ähmm??
Wie alt bist du eigentlich wenn ich fragen darf??
Die USA erklärt das sie nicht gegen Nord-Korea militärisch vorgehen wird.
Blair erklärt das man sich an einem krieg gegen den Iran nicht beteiligen wird.(Iran mischt sehr stark bei dem Israel-Palästina Problem mit)
Die USA erklärt das ein Angriff gegen den Iran nicht geplant ist.

Und du bist der Meinung das die USA ihre Verbündete angreifen könnten wenn diese nach Atomwaffen streben sollte??:tard:

Wenn England und Frankreich Atomwaffen besitzen dürfen ohne geächtet zu werden, warum darf das nicht die demokratische Türkei??


Zitat:Ich glaube auch nicht das Atomwaffen für einen EU-Beitritt förderlich sind.
Die Türkei möchte -wie ich schon oben erklärte- in seienr Energiegewinnung unabhängiger werden.
Offiziel strebt das Land nicht nach Atomwaffen, das Land darf keiner diesem demokratischen Land auch nehmen.
Doch der Energieminister machte einige Aussagen die "interessant" in dieser Hinsicht waren.
Wie zum Beispiel das hier:
"Türkei wird die Produkte nicht ins Ausland liefern.Diese werden in der Türkei bleiben".(Damit kann man wohl nur Atomwaffenfähige Produkte meinen, schätze ich mal)

Zitat:Wer sagt das es richtig ist, nur weil China und Indien es machen.
Diese Länder gelten als die kommenden Großmächte und die Planen so ihre Zukunft.Ich werde später darauf zurückkommen wer was über die AKW sagt.

Zitat:Fusionsenergie, Sonnenenergie, Windenergie, Geothermische Energie und Energie aus BZ sind auch unabhängig von anderen Ländern.
Das bestreittet niemand ab.
Doch diese Energien sind nunmal teurer als die altbewährte Atomenergie.Nicht umsonst hat Deutschland die 2. teuersten Strompreise in Europa.
Diese Strompreise schaaden jedem in Deutschland.

Zitat:Das Problem ist dass man die Meisten hier aufgezählten Energien erst noch entwickeln muss, wo sich aber die Türkei auch beteiligen könnte.
Die türkischen Firmen können mit ausländischen Firmen wie zum Beispiel aus USA, Japan, Deutschland, England, Frankreich, Italien und Spanien nicht mithalten, das wissen wir alle.
Also warum sollte das Land Geld aus dem Fenster rauswerfen?
Gerade jetzt wo das Land seine Schulden gemessen am BIP abbaut macht das keinen Sinn.
Es ist die Aufgabe der Industrienationen bzw. der Unternehmen diese Energien zu entwickeln, die Türkei kann nicht viel dazu beitragen.


Zitat:Und falls du eine Ahnung von Weltwirtschaft und Globalisierung hast, solltest du eigentlich wissen das KEIN Land eigenständig überleben kann.
Das stimmt, kein Land auf der Erde kann eigenständig überleben, ich habe aber auch niemals was anderes behauptet.
Ich meinte ja auch lediglich das die Türkei versucht weniger Energie aus dem Ausland zu importieren.Zurzeit ist Russland ein enger Handelspartner der Türkei in dieser Thematik.
Was passiert denn wenn Russland eine Krise erleidet wie in Zeiten des Boris Jelzin als das Land wegen Überschuldung in eine Wirtschaftskrise stürtzte.
Die Türkei wird bei so einem Falle mehr als andere Länder belastet.
Wie kann man dies verhindern?
Indem man seine eigene Energie produziert und da eignet sich die Atomenergie nunmal am besten.


Zitat:Schau dir mal Nordkorea an, die sind völlig isoliert, dann siehst du wie eigenständig ein Land heute noch sein kann.
Türkei und Nord-Korea haben nichts gemeinsam.

Zitat:Na und. Irgendwann muss jedes AKW schliessen und ich wüsste kein Europäisches Land dass noch neue AKWs baut. D. H. dass es irgendwann keine AKWs mehr in Europa geben wird, ausser wenn irgend so ein Spinner von Politiker auf die Idee kommt neue AKWs zu bauen.
Na und??Wenn die Strompreise (und die Wirtschaft) in Deutschland dich nicht interessieren kann ich das verstehen.
Was Europa macht muss nicht richtig sein.Der Ausstieg aus der Atomenergie war ein Fehler.Die Strompreise sind teurer und auch die Umweltbelastung ist, soweit ich weiss, nicht hoch bei der Atomenergie.(Und wenn sie das ist ist sie mir auch egal)

Zitat:AKWs brauchen Endlager und Kohle/Erdöl/Erdgas Kraftwerke stossen CO2, NOx und SO2 aus und alle Fossilen Energieträger sind irgendwann verbraucht.
Nunja anscheinend hat man noch siviel zeit das immernoch sehr viele aufstrebende Länder auf die Atomenergie setzen.

Zitat:Oder willst du auf einem Endlager wohnen?
Türkei ist doppelt so groß wie Deutschland.Da wird man sicherlich einen unbewohnten Platz finden.(Spontan würde ich auf Konya tippen)
Deutschland für die nimmt ja Frankreich die stäbchen ab, also ist und doch egal was Frankreich damit macht.

Zitat:Übrigens, hat die Türkei überhaupt eigenes Uran?
Gute frage, ich weiss es nicht könnte es mir aber vorstellen, auch wegen den Aussagen des Energieministers, die oben erwähnt wurden.

Zitat:Ich weiss es nicht, falls es jedoch in der Türkei kein Uran gibt wäre man wieder abhängig.
Ich glaube kaum das die Türkei noch abhängiger in Sachen Energiepolitik sein kann.Wenn Russland heute die Lieferungen abstellt gibt es in der Türkei eine Krise...


Zitat:Schweden, Deutschland, Belgien, Holland und Spanien haben Auststiegspläne, eine ganze Menge Länder!
Indien, China, Türkei, Brasilien?? und USA sind da nunmal realistischer.

Ich möchte am Ende Jürgen Thumann, den Präsidenten des BDI zitieren.

"Nach Italien zahlt die deutsche Industrie bereits die höchsten Strompreise.
Das ist ein Handicap im internationalen Wettbewerb.
2002 haben die Chinesen den Ausstoß von CO2 um 600 Tonnen gesteigert.
Damit haben sie reich rechnerisch nicht einmal drei Monate gebraucht, um zwölf Jahre deutscher Einsparungen zu kompensieren.
Ohne Kernkraft sind die Ziele des Kyoto-Protokolls nicht zu erreichen."


Das ist nunmal Realität, die Grünen Klientelpolitik schaadet Deutschland.
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#21
Ich habe neulich gelesen (weiß leider nicht mehr wo) das in spätestens 60 Jahren
die Uranerzlagerstätten erschöpft sein werden.
Da würden sich ja doch einige Probleme von selbst erledigen.
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#22
"Das könnten ausländische Unternehmen erledigen"
Die Frage ist ob die das wollen.

"Die Türkei ist ein demokratisches Land.Es kann selber auswählen zu wem es seine kontakte verbessern möchte oder nicht."
Natürlich kann das die Türkei, ich frage mich aber ob es sinnvoll ist die Beziehungen zu den USA und Europa noch weiter zu verschlechtern.

"Der Vergleich ist lächerlich."
Ich muss zugeben der Vergleich ist nicht gerade gut.

"oder gar zum Krieg."
Ist wohl etwas übertrieben.

"Wenn England und Frankreich Atomwaffen besitzen dürfen ohne geächtet zu werden, warum darf das nicht die demokratische Türkei??"
Ich bezweifle das die Türkei sonderlich "demokratisch" ist.
Weil dann erst recht noch mehr Länder Atomwaffen entwickeln. Bis jetzt hatten einige wenige (ex)mächtige Staaten A-Waffen. Aber wenn bald jeder Zwergstaat (nicht nur auf die Grösse bezogen, auch auf Wirtschaft und Politik) seine ABC-Waffen hat dann kommt das irgendwann zur Katastrophe.

"Das stimmt, kein Land auf der Erde kann eigenständig überleben, ich habe aber auch niemals was anderes behauptet.
Ich meinte ja auch lediglich das die Türkei versucht weniger Energie aus dem Ausland zu importieren.Zurzeit ist Russland ein enger Handelspartner der Türkei in dieser Thematik.
Was passiert denn wenn Russland eine Krise erleidet wie in Zeiten des Boris Jelzin als das Land wegen Überschuldung in eine Wirtschaftskrise stürtzte.
Die Türkei wird bei so einem Falle mehr als andere Länder belastet.
Wie kann man dies verhindern?
Indem man seine eigene Energie produziert und da eignet sich die Atomenergie nunmal am besten."
Was ist wenn im Nahen Osten aus irgend einem Grund kein Öl mehr gefördert wird, dann sind alle Länder auf der Welt angeschmissen.

"Türkei ist doppelt so groß wie Deutschland.Da wird man sicherlich einen unbewohnten Platz finden.(Spontan würde ich auf Konya tippen)
Deutschland für die nimmt ja Frankreich die stäbchen ab, also ist und doch egal was Frankreich damit macht."
Und was ist mit den Franzosen, denn Deutschen ists zwar egal, aber den Franzosen vielleicht nicht.
Ich kenne mich in der Türkei nicht aus, war nämlich noch nie dort, aber bist du dir ganz sicher das dort absolut niemand wohnt? Und falls dort wirklich niemand wohnt müsste dort auch noch das Gestein günstig sein und das kannst du nicht wissen.
In der Schweiz wollten sie auch eine Endlagerstätte errichten, weil dort das Gestein günstig war aber daraus wurde nichts weil irgendso ein Kaff (wohne selbst auch in einem Kaff) protestiert hat.

"Ohne Kernkraft sind die Ziele des Kyoto-Protokolls nicht zu erreichen.

Das ist nunmal Realität, die Grünen Klientelpolitik schaadet Deutschland."
Wenn das deine Meinung ist, ich habe eine andere.
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#23
Also die Frage nach türkischen Atomwaffen ist mehr oder minder hypothetisch.
Ich denke mal, dass türk. Politiker und Militärs generell so einsichtig sind, dass solch ein Projekt viel zu riskant wäre und viel zu viele Probleme bereiten würde.
Denn anders als Nordkorea oder Iran ist die Türkei ein Verbündeter der USA udn auch in einigen Dingen abhängig.
Zwar zieht die Wirtschaft wieder an, nur darf man nicht vergessen, dass große IWF Kredite hinter dem ganzen u.a. stehen und man weiß ja wer im IWF im großen und ganzen das Sagen hat. Daher wäre die Entwicklung von Atomwaffen von einigen schmerzhaften informellen Sanktionen und Restriktionen amerikanischerseits schon von Anfang an begleitet.
Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, das man in Washington wirklich türk. Atomwaffen gerne akzeptieren würde. Frankreich und Großbritannien als westliche Staaten reichen schon vollkommen aus, der Türkei würde man solch einen besondere Status sicher nicht so gern einnehmen sehen.

Ist aber ja gar nicht Thema, da dies nur reine bodenlose Spekulation ist.

Jetzt mal zur zivilen Nutzung der Atomkraft. Ist ein schwieriges und kontroverses Thema. Das Problem ist, dass fossile Energieträger keien Zukunft haben, begrenzt sind und daher auch immer teurer werden, gerade für wachsende Wirtschaften sidn da hohe Energiepreise Gift.
Und die neuen erneuerbaren Energieträger sind noch kostenintensiv und für Schwellenländer mit entsprechender fehlender tewchn. Expertise einfach kaum zu handeln.
Daher sind Atomkraftwerle als billige Lösung gut managbar. Dass das alles auch Schattenseiten hat ( wie leider alles), das wird aber gern ausgeblendet und darauf bezog sich mein vorheriger Post.
Atomkraft ist unsicher und ich behaupte mal ganz frech, dass mir immer mehr Atommeiler in Schwellenländern doch ein wenig Sorge bereiten. Denn dort zieht der Kostenfaktor viel eher vor der Sicherheit als im Westen., Schlamperei wird dort auch mal eher verschwiegen und nicht aufgedeckt, da die entsprechend kritischen und auf Enthüllungen ausgerichteten Medien fehlen. Daher macht mir das ein bisserl Sorge. Auch ist natürlich die Frage, was mit dem Atommüll angestellt wird. Auch die Sicherheitsfrage sollte im weiteren Denken nicht unterschätzt werden. Laxe Sicherheitskonditionen verführen vielleicht gewisse Leute dazu, sich atomares material bzw. Müll dort zu besorgen und dann für ne schmutzige Bombe zu benutzen. Das wäre auch ein kleiner, aber nicht unbedeutender Aspekt.
Auch ist Uran als Baismaterial nicht unendlich etc.
Es gibt viele Dinge, die die Atomkraft letztlich auch negativ aussehen lassen, nur sind das eben Nebenerwägungen, die in den Schwellenländern so nicht zählen, da man sich über andere, viel grundlegendere Dinge Gedanken macht ( wie kriegt man nämlich viel billigen Strom, mehr interessiert da nicht ).
Im industrialisierten Westen macht man sich über solche sachen schon mal mehr Gedanken, nur kann man sich das dort auch irgendwie eher leisten würd ich mal glatt sagen.
Naja, nix ist perfekt.

@ AGM
Häh??
Wo hab ich denn geschrieben, dass Atomkraftnutzung und politische Richtung miteinander zusammenhängen??
"Wie alt bist du denn??" ( um mal deine Formulierung Europa gegenüber zu benutzen)
ich hab nur geschrieben, dass die Stimmung im Moment eher wieder mehr nationalistisch ist in der Türkei und daher die Unterstützung für solch ein Prestigeprojekt sicher noch einfacher einzufahren ist als es sonst wäre. Das ist kein direkter, mechanischer Zusammenhang, maximal ein schwach korrelierender unterstützender Faktor...
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#24
@Thomas Wach

Was Du über die Sicherheit der Atomkraftwerke schreibst, ist so nicht ganz reichtig.
Der Sicherheitsstandard der Atomktraftwerke hat sich weltweit stark verbessert. Und gerade in den Schwellenländern werden die Kraftwerke in der Regel nach neuen internationalen Standards gebaut, während die meisten europäischen Atommeiler ihre besten Tage bereits vor 20 Jahren gesehen haben.
Darum wundert es auch nicht, dass die deutschen Atomkraftwerke z.B. des Typs Biblis inzwischen im internationalen Vergleich eher schlecht abschneiden.
Daher ist der Abfällige Blick nach Osetn in dieser Disziplin längst nicht mehr zeitgemäß.

Selbstverständlich ist allerdings die Frage des Atommülls zu klären. Allerdings ist auch das ein Problem, welchem man bis heute auch in Deutschland erfolgreich aus dem Weg gegangen ist. Also welche Stätten sind endlagerungsgeeignet und wie wird dort die Sicherheit gewährt.

Insgesamt glaube ich übrigens nicht, dass Atommüll besonders interessant für Terroristen ist. Die Wirkung von B und C Waffen sind unvergleichbar größer und mit ebensowenig aufwand herstellbar und die Bestandteile oftmals noch leichter zu besorgen.
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#25
Zitat:Wenn England und Frankreich Atomwaffen besitzen dürfen ohne geächtet zu werden, warum darf das nicht die demokratische Türkei
Weil die Türkei den Atomwaffensperrvertrag unterschrieben hat...
Relativ einfache Antwort.
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#26
Zuerst einmal etwas zu Türkischen Atomwaffen:
-Die Türkei hat den A-Waffe Sperrvertrag unterschrieben
-Das dürfte den USA gar nicht gefallen - Konsequenz: Sanktionen
-Den EU-Beitritt könnt ihr dann ganz sicher vergessen

Zu den Energie Problemen von Schwellenländern:
-Fossile Energieträger sind bald aufgebraucht und belasten die Umwelt sehr stark
-Uran braucht Endlager welche die Umwelt belasten und ist ebenfalls irgendwann aufgebraucht (reicht zwar noch länger als Erdöl)
-Alternative Energien sind halt noch nicht entwickelt und sehr teuer
Keine dieser Energien sind für die Schwellenländer optimal. Weil Erdöl bald knapp wird und Alternativenergien nicht schnell genug verfügar sind, wählen sie die Atomkraft. Kurzfristig ist das wohl die beste Lösung. Aber sobald man Endlager braucht geht der Streit los und wenn dann noch irgend ein Unfall passiert dann siehts anders aus.
Spätestens wenn dieses Jahrhundert zu Ende geht haben wir kein Erdöl, kein Erdgas und kein Uran mehr, dann MÜSSEN wir auf Alternativenergien umsteigen wenn wir nicht energielos leben wollen.
(kleine Anmerkung mit WIR meine ich die Menschheit)
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#27
Zitat:Spätestens wenn dieses Jahrhundert zu Ende geht haben wir kein Erdöl, kein Erdgas und kein Uran mehr, dann MÜSSEN wir auf Alternativenergien umsteigen wenn wir nicht energielos leben wollen.
(kleine Anmerkung mit WIR meine ich die Menschheit)
Diese Prognose halte ich für ein wenig fragwürdig, inbesondere auf das Uran bezogen. Das einzige, wo ich einigermaßen mitgehen kann, ist das Erdöl, auch wenn da kaum bis zum Ende des Jahrhunderts alle weltweiten Vorkommen aufgebraucht sein werden. Allerdings wird die Erschließung neuer Vorkommen immer teurer. Die Araber verkaufen nicht das meiste Öl, weil sie die größten Vorkommen haben, sondern weil man es dort ohne große Umstände (sprich, billig) aus dem Boden holen kann, anders als etwa bei Offshore-Vorkommen oder in der sibirischen Steppe.

Bei Erdgas sieht es ähnlich aus. Die bekannten und genutzten Vorkommen reichen vielleicht noch 60 Jahre, aber es gibt noch sehr viele Vorkommen, die bisher nicht ausgebeutet werden. In jedem Fall reichen die Erdgasvorkommen noch eine Weile länger als die für Erdöl, bis deutlich ins nächste Jahrhundert hinein. Klar heisst das nicht, dass es weiter so billig wie jetzt ist.

Was aber definitiv nicht hinkommt, ist deine Prognose für Uran. Nur ausgehend von den derzeit bekannten Vorkommen ist genügend Uran für die nächsten 130 Jahre vorhanden . Das berücksichtigt wohlgemerkt noch nicht die Wiederaufbereitung (abgebrannte Brennstäbe bestehen zu 96% aus "unverbrauchtem" Uran) sowie effizientere Technologien des Spaltungsreaktors (Brüter). Dann stiege die (wohlgemerkt immer noch wirtschaftliche) Nutzbarkeit auf ca. 1000 Jahre. vgl: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.umweltschutz.co.at/index.cfm/id/14865">http://www.umweltschutz.co.at/index.cfm/id/14865</a><!-- m -->

Davon abgesehen ruhen die Hoffnungen bzgl. zukünftiger Energiegewinnung weiterhin auf der Fusion. Natürlich müssten gerade Entwicklungsländer wohl diese Technologie teuer einkaufen, aber das passiert ja genauso bei der Kernspaltung.

---Trennung---

Um zum Thema zurückzukommen: gerade der Aufwand aber, der erst einmal für eine funktionierende und zuverlässige Atomindustrie benötigt wird, lässt eine türkische Atomenergiepolitik etwa nach französischem Vorbild ein wenig fragwürdig erscheinen. Gut und schön, dass man nicht abhängig sein will etc. Aber dann müssten man anfangen, nicht nur Atomkraftwerke (und zwar moderne) zu bauen, sondern eben auch Wiederaufbereitungsanlagen sowie Endlager. Und all das kostet eben, so dass man vielleicht doch lieber politisch aktiv werden sollte, um sich zuverlässige Lieferanten bzw. Partner für die Energiepolitik zu suchen.
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#28
Turin

Zum Erdöl
Das Erdöl wird uns laut Fischer Weltalmanach noch ca. 50 Jahre reichen.

Zum Erdgas: "2001 wurden etwa 2464 Mrd. m3 Erdgas gefördert. Gemessen an dieser Jahresproduktion reichen die bekannten gewinnbaren Reserven von 155000 Mrd. m3 noch für etwa 63 Jahre aus. Dazu kommen nochmals so viel geschätzte Reserven." Dabei gibt es jedoch einige Probleme: Wenn wir die Produktion vervielfachen würden ( was wir vermutlich tun werden wenn wir kein Erdöl mehr haben) ist die Dauer um einiges kürzer. Ein weiteres Problem ist das etwa 1/3 der Reserven in Russland lagern während z.B. die Reserven der Nordsee in ca. 30 Jahren aufgebraucht sind (das sind die Norwegischen, die von GB und NL sind schon in ca. 10 Jahren erschöpft).

Zum Uran
Bin ich wohl falsch gelegen:wall:

Zur Zukunft
Das die momentane europäische Forschung auf die Kernfusion fokusiert ist weiss ich auch. Täusche ich mich oder wird in GB ein Versuchs Fusionsreaktor gebaut?

Zur Türkei
Bin ich gleicher Meinung
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#29
Zitat:Das die momentane europäische Forschung auf die Kernfusion fokusiert ist weiss ich auch. Täusche ich mich oder wird in GB ein Versuchs Fusionsreaktor gebaut?
Davon ist mir nichts bekannt. Europa (bzw. die EU) ist über das Forschungs- und Entwicklungsprogramm ITER im Bereich Kernfusion aktiv. Das ist ein multilaterales Programm mit Kanada, Russland und Japan. Derzeit läuft noch die Ausschreibung für den endgültigen Standort des ITER-Reaktors (400 MW Leistung, zehnfacher Energieoutput), wobei sich in Europa insbesondere Frankreich um den Standort bemüht, inoffizieller Hauptkonkurrent ist dann, soweit ich weiss, Japan. Für den Betriebsstart ist derzeit das Jahr 2015 anvisiert.

Die USA sind aus ITER übrigens ausgestiegen und planen derzeit einen auf anderen Prinzipien (Laserfusion) basierenden Reaktor in Kalifornien.

Nachtrag: Im britischen Culham wird der sog. "JET"-Reaktor betrieben. Das ist ein Forschungsreaktor, der bisher die größte Leistung mittels Kernfusion erreicht hat, allerdings nur für eine Sekunde. Ich würde aber nicht sagen, dass es sich dabei um einen "richtigen" Fusionsreaktor handelt, da er eben nicht dafür konzipiert ist, über längere Zeiträume Energie zu erzeugen. Es ist halt mehr ein großes Versuchslabor.
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#30
Zitat:Turin postete
Derzeit läuft noch die Ausschreibung für den endgültigen Standort des ITER-Reaktors (400 MW Leistung, zehnfacher Energieoutput), wobei sich in Europa insbesondere Frankreich um den Standort bemüht, inoffizieller Hauptkonkurrent ist dann, soweit ich weiss, Japan.
Wieso inoffiziell? Ist schon offiziell dass sich auch Japan beworben hat/hatte Wink

Zitat:Japan verzichtet auf Fusionsreaktor "Iter"

Im Streit um den Standort des weltweit ersten nuklearen Fusionsreaktors scheint sich eine Einigung abzuzeichnen: Laut einem japanischen Zeitungsbericht will Tokio freiwillig verzichten. Frankreich bekäme dann wohl den Zuschlag für das Milliardenprojekt.(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,354648,00.html">http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 48,00.html</a><!-- m -->

Andrerseits sagt Forbes:
Zitat:EU says no agreement on fusion reactor, France says deal done

BRUSSELS (AFX) - The European Union and Japan have yet to reach an agreement on locating a revolutionary nuclear fusion reactor in southeastern France, rather than northern Japan, the EU said following talks in Geneva.

However, this has been denied by the French negotiator for the project, who insisted a deal had already been struck to build it in Cadarache, southeast France, Agence France-Presse reported. (...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.forbes.com/home/feeds/afx/2005/05/05/afx2002964.html">http://www.forbes.com/home/feeds/afx/20 ... 02964.html</a><!-- m -->

Und das die USA ausgestiegen sind ist mir irgendwie auch neu, wann soll das passiert sein, Quelle?
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