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Eine flutung hat auf jeden Fall einige Veränderungen der Erdoberfläche zur Folge . Ob man das einstürzen von ganzen Gebäuden in Kauf nimmt bezweifle ich . Auch wenn es die effektivste Maßnahme wäre mal alles aus den Löchern zu spülen .
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Ich glaube nicht, dass man das seriös einschätzen kann, wir wissen schließlich nicht mal was Konkretes über Ausmaß und Dichte der Tunnelnetzwerke.
Wasserstandsmeldungen:
Zitat: IDF soldiers are searching Khan Younis house to house. What they are finding is extraordinary. Weapons and military infrastructure in just about every house in the town center. It is a whole different scale from Gaza City, where many houses appeared clean of terror activity.
https://twitter.com/academic_la/status/1...4552093739
Zitat: Defense Minister Gallant:
Israel sees first signs of Hamas collapse, forces deployed in dozens of locations across Gaza.
IDF spokesman:
More Gaza terrorists are surrendering, over 200 terror suspects arrested in latest phase of war.
via @WallaNews
https://twitter.com/IsraelRadar_com/stat...1563551796
Zitat:Israel is killing Hamas commanders using AI tools & munitions never used in Mideast before, @ynetalerts
reports; IDF caught Hamas by surprise after raiding Khan Younis from unexpected directions, quickly encircled city center
IDF broke Hamas defenses in Khan Younis, now launches raids based on intel info, report says; after demolishing Hamas forces, army will shift from active assault to search & destroy terror assets: Tunnel network, rocket sites, arms depots & factories
Israel estimates: Hamas has enough supplies to fight for 3 months, but if Khan Younis falls, surviving Hamas leaders will aim for major deal: Freeing hostages in exchange for orderly surrender to spare lives of remaining commanders & terrorists.
https://twitter.com/IsraelRadar_com/stat...5437696147
Zitat:
The IDF says that at least 7,000 terrorists from different organizations, but mostly Hamas, have been killed in the operation so far. The IDF has lost 93 soldiers during the ground maneuver.
https://twitter.com/academic_la/status/1...6999660829
Zur Einschätzung der gemeldeten zivilien Opferzahlen ist das hier ganz interessant:
https://twitter.com/Aizenberg55/status/1...2622982386
https://twitter.com/Aizenberg55/status/1...6154833151
Und ein in meinen Augne sehr schönes Symbol und Zeichen des Sieges - die IDF entzündet die erste Hannukah Kerze im Zentrum von Gaza, der Kommandeur der 401. Panzerbrigade die das Zentrum gestürmt hat richtet eine Ansprache an die Truppen und Nation:
https://twitter.com/YosephHaddad/status/...1560357116
Zitat: Hier ist [Rufzeichen] - mit Tränen in den Augen und einem kräftig schlagenden Herzen… Dies ist nicht das Ende des Krieges, sondern ein weiterer Punkt auf dem Weg zum Sieg.
Heute, genau zwei Monate später, hier auf dem verfluchten Platz in Gaza, dem Platz, an dem sie jubelten, als sie uns massakrierten, dem Platz, an dem sie Bonbons verteilten, als sie Raketen auf unsere Städte schossen, dem Platz, an dem sie unsere entführten Zivilisten erniedrigten; dem Platz, der im Zentrum von Gaza liegt, dem Zentrum der Kontrolle und dem Symbol der Hamas.
Hier auf diesem Platz des Bösen stehen wir stolz, mit fest erhobenem Haupt, um die erste Kerze des Hannukah anzuzünden.
Wir werden die dunkle und böse Stadt Gaza mit deinem Licht erleuchten, einem Licht der Reinheit, einem Licht des Guten und einem Licht der Hoffnung und des Friedens für unser geliebes Land Israel.
Brigade 401, es war mir eine große Ehre, euch in den letzten zwei Monaten zu befehligen. Fahrt fort, den Weg zu erleuchten und die Dunkelheit zu vertreiben. Bis zum Sieg. An das Volk Israel - Chag Sameach.
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Nach Gallant kündigt auch der Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats eine Ausweitung der Operationen gegen die Hisbollah an:
Zitat:Hanegbi indicates war against Hezbollah likely after defeat of Hamas
"Residents will not return [to the north] if we don’t do the same thing” in the north against Hezbollah, as we are doing in the south against Hamas, he tells Channel 12 news.
“We can no longer accept [Hezbollah’s elite] Radwan force sitting on the border. We can no longer accept Resolution 1701 not being implemented,” he adds, referring to a UN Security Council resolution from 2006 that barred any Hezbollah presence within almost 30 kilometers of the border with Israel.
Asked directly if there will be a war in the north, he says: “The situation in the north must be changed. And it will change. If Hezbollah agrees to change things via diplomacy, very good. But I don’t believe it will.”
And therefore, he says, “when the day comes,” Israel will have to act to ensure that residents of the north are no longer “displaced in their land, and to guarantee for them that the situation in the north has changed.”
He notes that lots of countries have missiles pointed at Israel, including Iran, Syria and Iraq, “and Israel doesn’t invade them.” The fear regarding Hezbollah’s Radwan force is that “within minutes” it could cross the border and begin a murderous rampage in northern communities, like Hamas did in the south on October 7. Israel cannot tolerate this threat any longer, he says.
https://www.timesofisrael.com/liveblog_e...-of-hamas/
Schon ein paar Tage alt aber ganz interessant. Mit Givati Recon (Reservisten) in Gaza:
https://www.youtube.com/watch?v=dgAysaub_AU
Ein einstündiges Interview mit einem israelischen Soldaten zurück aus Gaza:
https://www.youtube.com/watch?v=DRliGHJBKzI
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Zitat:Nach Gallant kündigt auch der Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats eine Ausweitung der Operationen gegen die Hisbollah an...
Es scheint nicht nur die Hisbollah ins Visier zu geraten, sondern man hat offenkundig auch dieses dubiose Treiben im Jemen ins Auge gefasst. Wobei sicherlich die Distanz hier einen direkten Bodeneinsatz ausschließt.
Zitat:Israel ready to act against Houthi rebels if international community fails to, national security adviser says
CNN - Israel is prepared to act against efforts by Houthi rebels in Yemen to disrupt shipping in the Red Sea if the international community fails to do so, Israeli National Security Adviser Tzachi Hanegbi said Saturday.
Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu had spoken with US President Joe Biden as well as European leaders about Houthis targeting merchant ships with alleged Israeli links, Hanegbi told Israel’s Channel 12. “Israel is giving the world some time to organize in order to prevent this but if there isn’t to be a global arrangement, because it is a global issue, we will act in order to remove this naval siege,” Hanegbi said. [...] There has been an uptick in their maritime activities since Hamas’ attack on Israel on October 7.
https://edition.cnn.com/2023/12/09/middl...g-intl-hnk
Zu den bisherigen israelischen Verlusten:
Zitat:Israeli Army Releases Names of Four Additional Soldiers Killed in Gaza Combat
The IDF released the names of the four fallen soldiers - all reservists. According to the Israeli army, 420 soldiers have been killed since October 7.
The Israel Defense Forces released on Friday the names of four soldiers killed in combat in the Gaza Strip over the previous 24-hour period. All four are reservists who were called up for duty following Hamas' deadly attack in southern Israel on October 7.
https://www.haaretz.com/israel-news/2023...fff2930000
Wobei man dazu sagen muss, dass von diesen 420 getöteten Soldaten "nur" ca. um die 100 bislang in Gaza direkt umkamen. Wenn man sich anschaut, wie weit die Israelis bislang vorankamen und wie unübersichtlich dieses urbane Gebiet ist, wo man bereits seit etwa sechs Wochen kämpft, so ist diese Anzahl an Gefallenen vergleichsweise gering.
Schneemann
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Zitat: Israel to set deadline for diplomatic solution to push Hezbollah away from Lebanon border, at this point Israeli officials think the chances of a diplomatic solution that will drive hezbollah out of south Lebanon are "low"
https://twitter.com/AmichaiStein1/status...9610990006
Riecht stark nach Ausweitung der Operationen im Norden.
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Würdest du eine solche Ausweitung als einen Fehler ansehen, oder als eine Notwendigkeit? Kann und/oder sollte man diese Ausweitung verzögern oder erst gar nicht anstreben, oder ist sie geboten und der Zeitpunkt günstig ?
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Zunächst einmal ist die jetzige Situation untragbar. 80.000 Israelis wurden evakuiert und sitzen seit zwei Monaten in Hotels, die Grenze wird von Reserve- und Territorialeinheiten gehalten, es kommt zu laufenden Gefechten und die Hisbollah ist nach wie vor mit erheblichen Kräften im Grenzgebiet präsent.
Unter dem Eindruck des Angriffs der Hamas am 7. Oktober wird man da kaum zu einem Zustand labiler Ruhe zurückkehren können, nachdem sich die Situation in Gaza mittelfristig geklärt haben wird. Die Gefahr, dass die Hisbollah in den nächsten Jahren ähnliche Aktionen durchführen könnte wäre einfach zu hoch und würde von den Communites im Norden auch kaum akzeptiert werden.
Um dieser Bedrohung wirksam begegnen zu können müsste Israel wenigstens zwei Divisionen dauerhaft im Grenzgebiet stationieren. Wahrscheinlich sogar mehr. Das sind alleine zum Libanon knapp 100km Grenze, geographisch zum Teil ungünstig verschachtelt, topographisch in Teilen schwierig mit bewaldeten Höhenzügen auf der Gegenseite, zwei, drei Dutzend Ortschaften in unmittelbarer Grenznähe, teilweise sogar direkt bis an die Grenze gebaut, Grenzbefestigen sind verglichen mit Gaza vornehm ausgedrückt eher übersichtlich, vom Golan wollen wir garnicht erst anfangen... das ist ein Spiel das man nicht spielen will und als Verteidiger auch nicht dauerhaft gewinnen wird.
Das wäre gegen eine Truppe wie die Hamas schon schwierig, gegen die Hisbollah mit einem ungleich höheren militärischen Potential eine ganz andere Hausnummer.
Entsprechend bleiben den Israelis wenige Optionen zwischen, die Situation weiterhin soweit möglich zu ignorieren oder in die Offensive zu gehen.
Ich gehen schwer davon aus, dass der Angriff am 7. Oktober in der israelischen Politik und in der israelischen Gesellschaft als Ganzes zu der Erkenntnis geführt hat, dass man sich ein Aussitzen dieses Problems nicht dauerhaft leisten kann und am Ende des Tages nur zu mehr Opfern führt. Freilich ist man jetzt noch sehr in Gaza beschäftigt aber spätestens im Frühjahr wird sich diese Frage neu stellen, erst recht wenn bis dahin im Norden keine Ruhe eingekehrt ist.
Wird, bzw. sollte man meiner Einschätzung nach zuschlagen - trotz der skizzierten Lage IMO eher nicht, zumindest nicht sofort in Q1 24.
Israel will keinen Mehrfrontenkrieg. So untragbar die Situation im Norden aktuell in der Lage ist, ein vollumfänglicher Krieg gegen die Hisbollah würde noch einmal ganz, ganz anders aussehen. Erst recht nachdem man jetzt mit grob geschätzt knapp zwei Dritteln der hochwertigen Kampfverbänden in Gaza aktiv ist.
Der Krieg im Norden wird zwar über kurz oder lang kommen bzw. geführt werden müssen, aber solange die Möglichkeit besteht, den Waffengang dort solange hinauszuzögern bis die Situation in Gaza soweit bereinigt ist, das man den größten Teil der Kräfte von dort abziehen kann wäre es sehr unklug hier unmittelbar etwas vom Zaun zu brechen.
Zeitlich dürften wir da aber schon sehr weit in 2024 hineinrutschen (ich denke, dass sich das in Gaza in der nächsten Phase hinziehen wird), was wiederum neue Überlegungen mit sich bringt.
Zum einen wird der Druck auf die Israelische Regierung durch die Gesellschaft deutlich zunehmen, wenn auch über das Frühjahr hinweg im Norden keine Ruhe eingekehrt ist, die Gefechte weitergehen, die Reservisten weiter im Feld stehen, weiterhin Soldaten und Zivilisten sterben und die Bevölkerung irgendwo hockt aber nicht zu Hause.
Gleichzeitig wird in 2024 der Ruf nach politischen Konsequenzen für das Fiasko laut werden. Netanyahu wird wohl nicht so schnell zurücktreten wollen, inwieweit er seine Regierung zusammenhalten kann ist aber zumindest fraglich. Das könnte seine Entscheidung beeinflussen vor seinem politischen Ende wenigstens noch dieses Problem zu lösen und auch die Konsequenzen dieses Krieges auf sich zu nehmen. Beziehungsweise es könnte dann zu der Entscheidung führen, der Krieg jetzt zu führen, da das Land mittelfristig vor Neuwahlen und einer Phase relativer Politischer Instabilität steht. Man bedenke: Auch die militärische Führung wird nach dem Krieg breitflächig ausgetauscht werden.
Auf der anderen Seite wird in 2024 aber definitiv in den USA gewählt. Wir wissen wenig über die Haltung der Biden Administration in der Hisbollah-Frage, aber während es ohne den Wahlkampf schon fraglich wäre, ob man in Washington einer Ausweitung des Krieges auf den Libanon ohne eine größere Provokation der Hisbollah zustimmt - mit Wahlkampf, dem Gegenkandidaten, den jetzigen Umfragewerten und der Haltung der jüngeren demokratischen Wählerschichten in dieser Frage würde ich nicht mit einer Zustimmung Washingtons rechnen wollen.
Mit der Zustimmung des Rests der Welt sowieso nicht, aber wen interessiert das an diesem Punkt.
Insofern wäre es vielleicht nicht ganz unklug den Waffengang bis nach den Wahlen zu verschieben. Andererseits könnte es auch eine kalte strategische Berechnung sein, dass ein scharfer Krieg gegen die Hisbollah im sagen wird Sommer 2024 die Aussichten auf eine Wiederwahl Bidens doch ganz erheblich schmälern bzw. den Wiedereinzug Trumps ins Weiße Haus sichern würde. Zumindest die Regierungspolitiker rechts von Netanyahu würden das wohl begrüßen, ob Netanyahu dieses Manöver so offen wagt halte ich aber für fraglich.
Andere Faktoren die wir von außen kaum einschätzen können. Wie sieht es mit den Munitionsreserven aus? Wenigstens die Bestände an Tamir für Iron Dome dürften unter eine kritische Schwelle gefallen sein. Was ist mit Bomben und Lenkwaffen für Kampfflugzeuge, Artilleriegranaten, Großkalibermunition etc. etc.? In diesem Zusammenhang, der Ukrainekrieg hat nicht nur die Möglichkeiten der Amerikaner im Zweifelsfall auszuhelfen deutlich geschmälert, soweit bekannt gingen auch Teile des WRSA-I (ua 300k Artilleriegranaten) in die Ukraine. Biden hat den Zugriff auf die Reserven zwar weitgehen freigegeben, aber es ist halt fraglich, was da überhaupt noch zu Verfügung steht. Eventuell wäre daher eine operative Pause vor einem Krieg gegen die Hisbollah wenn auch nicht zwingend notwendig doch gesteigert sinnvoll.
Optimal wäre es in diesem Zusammenhang vielleicht, die Situation kurzfristig soweit die Lage es eben zulässt zu deeskalieren und zeitlich in enger Abstimmung mit den internationalen Partnern eine eigene Offensive Ende 2024 zu planen. Es wäre sowieso schon längst geboten, dass Israel aus der ewigen Reaktion herauskommt und gegen strategische Bedrohungen proaktiv vorgeht.
Das so gewonnene Jahr (oder etwas mehr) könnte man dann nutzen um die eigenen Bestände aufzufrischen und die Kriegsproduktion zu intensivieren. Israelische Rüstungsfirmen (primär Elbit) waren aufgrund des Ukrainekrieges schon vor dem Krieg dabei die Produktion hochzufahren, ginge man hier jetzt all in wäre schon kurzfristig viel möglich. Womöglich bekäme es Rafale sogar gebacken Iron Beam voll einsatzfähig auszurollen.
Und politisch weiter gedacht, mit einem bewusst gesetzten Zeitfenster nach den US Wahlen könnte man Biden auch dahingehend entgegenkommen seine Wiederwahl nicht bewusst zu torpedieren. Und wenn er verliert wären die Republikaner und Trump jetzt auch kein Faktor, der einen Krieg dann noch verhindern würde. Allerdings wie schon geschrieben, wäre es wiederrum schwer für Netanyahu seinen Laden so lange zusammenzuhalten. Eine längerfristige Strategie und ein bewusst gesetztes Zeitfenster für einen proaktiven Krieg wäre so wohl nur schwer umzusetzen.
Insofern zusammengenommen, ich habe keine eindeutige Präferenz. Zuviel hängt von Faktoren ab die wir nicht seriös einschätzen können. Wenn es die Großlage zulässt würde ich einen späteren Waffengang präferieren, aber es ist sehr fraglich ob man politisch später noch zu dem in der Lage ist was man jetzt tun könnte. Unmittelbar sofort würde ich einen Waffengang aber keinesfalls durchführen wollen, frühestens nachdem man die 36., 162. und 98. Division aus Gaza abziehen kann.
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