25.09.2014, 10:40
revan:
Wir teilen anscheinend mein primäres Argument gegen von einem Operationszentrum aus gelenkte Drohnen: das der zentralisierten Struktur und zentralisierten Steuerung des Krieges!
Meiner Ansicht nach ist das ganz allgemein eine Entwicklung in unseren Streitkräften in allen Bereichen der wir entschieden entgegen treten sollten: die immer weiter gehende Zentralisierung und "Befehlstaktik". Ad extremum könnte man Drohnen als die reinste Form der Befehlstaktik sehen, da sie direkt von der Heimat aus vom Oberkommando aus in den Einsatzraum hinein gesteuert werden, ohne jeden eigenen Willen. Aber auch die ganzen Führungs- und "Informations"systeme, die ganze Netzwerkbasierte Kriegsführung etc gehen immer mehr in die gleiche fatale Richtung, der Steuerung selbst des letzten Schützen durch Stellen immer weiter oben.
Statt die Kriegsführung zu beschleunigen, wird diese sogar zunehmend verlangsamt (beispielsweise braucht heute ein Brigadestab signifkant länger einen Plan zu erstellen und diesen mit einer Brigade umzusetzen als im Zweiten Weltkrieg und obwohl die Fahrzeuge heute vom Potential viel schneller wären, rücken unsere Verbände von den Durchschnittsgeschwindigkeiten her sogar eine Spur langsamer vor als im WK2.) Das verschenkt gigantische Potentiale !
Deshalb machen Drohnen meiner Meinung nach nur dann Sinn, wenn sie tatsächlich vollautonom agieren würden, womit zugleich sehr viele der von dir genannten Punkte als Problemstellungen wegfallen würden! Ich befürworte daher beispielsweise:
1 kleine dezentral durch die Truppen vor Ort eingesetzte Drohnen
2 Vollautonome Drohnen
Insbesondere die Bekämpfung feindlicher Luftabwehr oder auch der reine Luftkampf (Luft-Luft) könnten von Drohnen de facto schon jetzt autonom erledigt werden. Und auch im Bodenkrieg könnte man entsprechend Gebiete zu Zonen für die freie Bekämpfung deklarieren in denen autonomme Drohnen einfach alles angreifen (womit sich viele der Problemstellungen des Einsatzes von Drohnen gegen Bodenziele (IFF) erübrigen würden).
Um einen Vergleich zu bemühen: das wäre nicht wesentlich anders als der Einsatz von Minen! Ob ich nun eine Seemine ausbringe, oder einen Acker vermine, oder einen Luftraum mit einer autonomen Drohne vermine, dass Konzept und Prinzip ist im Endeffekt gleich. Man könnte daher im Endeffekt von Luftminen sprechen und autonome Drohen entsprechend konzeptionell einordnen.
Fast alle der von dir genannten Probleme würden damit wegfallen, da keine zentrale Steuerung mehr erfolgen würde und die Drohne einfach nur ihr Programm abspult, völlig unbeeinflusst von außen. Ad extremum könnte man dies als die reinste Form der Auftragstaktik sehen. Natürlich würden sich gewisse andere Nachteile ergeben, aber die hat jedes System und die Beschränkungen wären ähnlich wie bei anderen Arten von Minen auch.
Umgekehrt kann man kleinere Drohnen sehr gut dezentral vor Ort einsetzen. Solche könnte man auch bewaffnen (phantom hat hier viele schöne Beispiele dafür angeführt). Wichtig wäre eben auch hier, dass man diese Drohnen vor Ort nicht unter die Kontrolle und Führung Oben stellt, sondern den Truppen direkt am Feind als Arbeitsmittel zur freien Verfügung lässt. Man steuert ja auch kein Sturmgewehr aus einer Einsatzzentrale heraus und legt per elektronischer Steuerung fest, ob der Soldat überhaupt schießen kann oder nicht (obwohl ich schon BW Offiziere über so einen Irrsinn habe palavern hören).
Größere bewaffnete Drohnen sind daher meiner Auffassung nach keine Revolution, sie sind ihrer Natur nach eigentlich eine evolutionäre Weiterentwicklung der Mine als Waffe. Ihr ganzes immenses Potential wird daher vergeudet, wenn man sie zentral gelenkt und unter zentraler Entscheidung belässt statt sie ihrer eigentlichen Natur nach einzusetzen. Und kleine bewaffnete dezentral eingesetzte Drohnen sind wiederum eine ganz andere Welt.
Bei beiden aber kommt es meiner Überzeugung nach vor allem auf eine dezentralisierte Einsatzweise und eine möglichst einfache günstige Technik an. Gerade in der Drohnenkriegsführung besteht eine immense Gefahr der Übertechnisierung welche durch eine andere Konzeption leicht vermieden werden kann. Eine Drohne die vergleichbar einer Mine agiert ist bspw viel günstiger als eine Drohne welche elaborierte Arbeiten unter zentralisierter Fernlenkung erledigen soll. Zudem braucht man im erstgenannten Fall die ganze aufwendige Satelliteninfrastruktur nicht und auch keine Datenverbindungen womit die primäre Schwachstelle des jetzigen Drohnenkonzeptes beseitigt wäre.
Wir teilen anscheinend mein primäres Argument gegen von einem Operationszentrum aus gelenkte Drohnen: das der zentralisierten Struktur und zentralisierten Steuerung des Krieges!
Meiner Ansicht nach ist das ganz allgemein eine Entwicklung in unseren Streitkräften in allen Bereichen der wir entschieden entgegen treten sollten: die immer weiter gehende Zentralisierung und "Befehlstaktik". Ad extremum könnte man Drohnen als die reinste Form der Befehlstaktik sehen, da sie direkt von der Heimat aus vom Oberkommando aus in den Einsatzraum hinein gesteuert werden, ohne jeden eigenen Willen. Aber auch die ganzen Führungs- und "Informations"systeme, die ganze Netzwerkbasierte Kriegsführung etc gehen immer mehr in die gleiche fatale Richtung, der Steuerung selbst des letzten Schützen durch Stellen immer weiter oben.
Statt die Kriegsführung zu beschleunigen, wird diese sogar zunehmend verlangsamt (beispielsweise braucht heute ein Brigadestab signifkant länger einen Plan zu erstellen und diesen mit einer Brigade umzusetzen als im Zweiten Weltkrieg und obwohl die Fahrzeuge heute vom Potential viel schneller wären, rücken unsere Verbände von den Durchschnittsgeschwindigkeiten her sogar eine Spur langsamer vor als im WK2.) Das verschenkt gigantische Potentiale !
Deshalb machen Drohnen meiner Meinung nach nur dann Sinn, wenn sie tatsächlich vollautonom agieren würden, womit zugleich sehr viele der von dir genannten Punkte als Problemstellungen wegfallen würden! Ich befürworte daher beispielsweise:
1 kleine dezentral durch die Truppen vor Ort eingesetzte Drohnen
2 Vollautonome Drohnen
Insbesondere die Bekämpfung feindlicher Luftabwehr oder auch der reine Luftkampf (Luft-Luft) könnten von Drohnen de facto schon jetzt autonom erledigt werden. Und auch im Bodenkrieg könnte man entsprechend Gebiete zu Zonen für die freie Bekämpfung deklarieren in denen autonomme Drohnen einfach alles angreifen (womit sich viele der Problemstellungen des Einsatzes von Drohnen gegen Bodenziele (IFF) erübrigen würden).
Um einen Vergleich zu bemühen: das wäre nicht wesentlich anders als der Einsatz von Minen! Ob ich nun eine Seemine ausbringe, oder einen Acker vermine, oder einen Luftraum mit einer autonomen Drohne vermine, dass Konzept und Prinzip ist im Endeffekt gleich. Man könnte daher im Endeffekt von Luftminen sprechen und autonome Drohen entsprechend konzeptionell einordnen.
Fast alle der von dir genannten Probleme würden damit wegfallen, da keine zentrale Steuerung mehr erfolgen würde und die Drohne einfach nur ihr Programm abspult, völlig unbeeinflusst von außen. Ad extremum könnte man dies als die reinste Form der Auftragstaktik sehen. Natürlich würden sich gewisse andere Nachteile ergeben, aber die hat jedes System und die Beschränkungen wären ähnlich wie bei anderen Arten von Minen auch.
Umgekehrt kann man kleinere Drohnen sehr gut dezentral vor Ort einsetzen. Solche könnte man auch bewaffnen (phantom hat hier viele schöne Beispiele dafür angeführt). Wichtig wäre eben auch hier, dass man diese Drohnen vor Ort nicht unter die Kontrolle und Führung Oben stellt, sondern den Truppen direkt am Feind als Arbeitsmittel zur freien Verfügung lässt. Man steuert ja auch kein Sturmgewehr aus einer Einsatzzentrale heraus und legt per elektronischer Steuerung fest, ob der Soldat überhaupt schießen kann oder nicht (obwohl ich schon BW Offiziere über so einen Irrsinn habe palavern hören).
Größere bewaffnete Drohnen sind daher meiner Auffassung nach keine Revolution, sie sind ihrer Natur nach eigentlich eine evolutionäre Weiterentwicklung der Mine als Waffe. Ihr ganzes immenses Potential wird daher vergeudet, wenn man sie zentral gelenkt und unter zentraler Entscheidung belässt statt sie ihrer eigentlichen Natur nach einzusetzen. Und kleine bewaffnete dezentral eingesetzte Drohnen sind wiederum eine ganz andere Welt.
Bei beiden aber kommt es meiner Überzeugung nach vor allem auf eine dezentralisierte Einsatzweise und eine möglichst einfache günstige Technik an. Gerade in der Drohnenkriegsführung besteht eine immense Gefahr der Übertechnisierung welche durch eine andere Konzeption leicht vermieden werden kann. Eine Drohne die vergleichbar einer Mine agiert ist bspw viel günstiger als eine Drohne welche elaborierte Arbeiten unter zentralisierter Fernlenkung erledigen soll. Zudem braucht man im erstgenannten Fall die ganze aufwendige Satelliteninfrastruktur nicht und auch keine Datenverbindungen womit die primäre Schwachstelle des jetzigen Drohnenkonzeptes beseitigt wäre.