19.08.2014, 10:27
Quintus Fabius schrieb:Das Haus ist mir völlig egal, aber noch viel wesentlicher, viel entscheidender: es ist dem Feind egal. Wenn dein Schwarm da also kommt, bist du auch irgendwo in der Nähe. Dann sprengt der Feind eben das Haus samt Schwarm und schwangeren Frauen drin und schiebt dir in der Propaganda die Schuld in die Schuhe. Oder er beschießt mit Artillerie das Umfeld des Hauses.Nein, du musst den Feind aus dieser Stellung rauskriegen. Du musst reinschiessen wenn du ihn entfernen möchtest. Und das Üble daran ist doch, dass du es nicht genau weisst ob er dort drin ist.
Das praktische Beispiel ist Israel. Die schiessen ganze Häuserzüge kaputt, damit sie einen Feind treffen können. Die Radikalisierung nimmt doch mit solchen Aktionen exponentiell zu, du löst zwar kurzfristig ein kleines Problem bezüglich deiner isolierten Sicht, langfristig bist du aber der Depp in der ganzen Geschichte. Für den Zivilisten bist doch du der letzte Dreck, weil du ihm die Existenz weggenommen hast. meinst du der empfindet dich als Befreier? Du bist der der alles zerstört. Es muss doch unter dem Strich was für die Zivilbevölkerung rauskommen, sonst bringt die Militäraktion nichts.
Zitat:Womit ich auf Dauer kriegswirtschaflich gewinne. Nebenbei töte ich gleich selbst immer ausreichend Zivilisten, welche deine Wunderwaffen nicht ausreichend beschützen können.Deine Militärdoktrin wurde nun wirklich bis zum Erbrechen in den Konflikten erfolglos getestet. Die Aufständischen wissen wie sich verhalten müssen, dass du am Schluss der Loser bist. Schiess nur alles zusammen, ich kann dir sagen, das wird nichts bewirken.
Am besten ist es sich so zu verhalten wie es im Moment im Irak geschieht. Man gibt die Unterstützung aus der Luft. Wenn sie damit nicht zufrieden sind, kann man auch schnell damit aufhören und die Zelte abbrechen. Die Probleme die sie untereinander haben, müssen sie eh selbst lösen. Sich da in einem elend langen Bodenkrieg aufreiben, bringt gar nichts.
Zitat:Und wie immer bei deinen moralisch noblen allgemeinen Absichtserklärungen fehlen mir die Details:Die Moralfrage stellt sich im Infanteriekampf nicht, es geht ums nackte Überleben. Da kümmert sich doch niemand um die Zivilisten. Wenn ich durch die Zerstörung eines Hauses mein Leben nicht gefährden muss, werde ich das tun. Und so entsteht auch der miserable Ruf beim Versuch eine Region zu befrieden. Jeder will überleben, alles andere ist vergleichsweise unwichtig / so entsteht der extreme Kollateralschaden in diesen Konflikten.
Zitat:eine bloße Theorie löst eben nicht die immensen praktischen Probleme die man bei der realen Umsetzung hat und die in den Details des ganzen liegen.Der Boden funktioniert nicht, ich wüsste nicht wie wir es lösen könnten. Du behauptest es immer, dass du es wüsstest. Aber deine Theorie wäre bei den Verlusten die erste die versagen würde. Du wärst schneller in einem schwarzen Leichensack oder aufgrund der Presse zu Hause, als mit jeder anderen Theorie. Ich glaub dir sogar, dass deine Theorie wenn wir alles noch gottesgläubige (oder lebensverachtende) Krieger wären, aufgehen würde. Aber das Potenzial haben wir längst verloren und du wirst das niemals umdrehen können, es sei denn du kannst Menschen wieder perfekt zusammenflicken, wiederbeleben oder glaubhafte Beweise für ein Leben nach Tod darlegen. Vielleicht wirst du ja bei The Expendables 3 fündig. :mrgreen: