07.05.2014, 23:09
WideMasta schrieb:Diese vorgeschobene Problematik mit dem Kollisionsschutz ist für mich ebenfalls nicht nachzuvollziehen. Denn Northrop Grumman versicherte das die Einrüstung eines solchen Systems kein Problem darstellt und des weiteren das selbige auch vorhanden war. Wer hat also da wirklch im Hintergrund den Mist verbockt.Klar war Airbus bekannt dass dieser geforderte Kollisionsschutz in der Software nicht enthalten war, es ist unmöglich, dass sie das nicht gewusst haben. Schlussendlich muss man beim Start eines solchen Projekts die Entwicklungskosten auf die verschiedenen Bereiche aufteilen. Jetzt hat Airbus das gesamte Entwicklungsgeld fürs Sensorpaket verbraucht, also braucht es wieder einen sündigen externen Zulieferer. Das Schema ist immer gleich und wird natürlich nicht nur von Airbus so praktiziert. Enttäuschend ist für mich nur, dass die Politik da mitspielt, sonst würde das doch nicht aufgehen.
Zitat:Denke das es der Beemelmans war und das Abdanken bis Dato längst überfällig gewesen ist. Was die Verteidigungsministerin gemacht hat war mehr wie richtig und zugleich hat sie damit ein Exempel statuiert. Aber danach ist meines Wissens nach nicht mehr viel gelaufen. An wirkliche Rüstungspolitische Probleme greift sie nicht an, hat Angst sich die Weste zu verschmutzen und läßt es McKinsey richten.Kann ich nicht mitreden, da ich nicht informiert bin. Fest steht aber auch, dass die Politik das zugelassen hat, ganz bestimmt Mitwissen hat und immer wieder den gleichen Hersteller gewählt hat.
Zitat:Das kann man jetzt gut oder schlecht heißen. Evtl. ist es wirklich mal gut den ganzen Drecksladen namens BW auf den Kopf zu stellen.Häufig ist es ja so, dass die BW ... zumindest die Einsatztruppe lieber ein Produkt ab Stange kaufen möchte. Wenn die aufwändige Entwicklung eingespart werden kann, kann man sich selbstverständlich viel mehr Einheiten von kaufen, oder hat für andere Projekte noch Geld übrig. Da hab ich mich von Quintus mal belehren lassen, dass es eben nicht die Truppe ist, sondern primär Industrieförderung von der Politik betrieben wird. Die mächtigen Verbündeten sitzen dann selbstverständlich beim Hersteller und noch im Beschaffungswesen.
Zitat:Das Thema bewaffnete Drohne für die BW ist für sie ganz und gar ein Unwort, läßt sich bewußt auch in der Presse nicht damit fotografieren und zeigt damit ganz klar was unter ihr als Verteidigungsministerin nicht beschafft wird. D.h. sie schiebt es auf die lange Bank.Wenn es keine Mehrheit für bewaffnete Einsätze, speziell mit Drohnen gibt, ist es schon nicht falsch wenn man das zurück schiebt. Meine Vermutung ist aber eher die, dass man mit den Verzögerungen den Teppich für Airbus ausbreitet. Aber da kann man jetzt sicher nix Klares sagen ... reine Vermutung.
Zitat:Schau dir doch mal die anderen Projekte an. Die Aktenlage ist erdrückend. NH-90, Tiger, EF, A-400m. Nichts davon wurde konsequent durchgezogen.Hinter jedem einzelnen Projekt kann man stehen. Ich seh eher das Problem, dass man trotz eher zwiespältigem Resultat, immer den gleichen Hersteller belohnt. Das kann ja nicht im Sinn des Steuerzahlers sein. Und vor allem den Dingen auch nicht nachgeht, wenn was aus dem Ruder läuft. Dass man 60% der Aufträge der heimischen Industrie vergibt, kann ich verstehen. Wenn man aber sich einen Monopolisten gezüchtet hat, braucht es auch mal einen vergebenen Auftrag ins Ausland, dass man Druck auf die Preise aufbauen kann. Es ist auch für die Qualität förderlich, wenn der heimische Hersteller nicht alles auf sicher hat. Wieso beim Transporter nicht Antonow berücksichtigen, die hatten Erfahrung mit dieser Art von Flugzeugen, die hatten bereits ein gutes Produkt am Start. Das Gerät musste auch nicht im 1 vs 1 bestehen, unverständlich dass man da die einfache Lösung nicht gewählt hat.
Zitat:Wenn wirklich der Wille bestünde in die Richtung was zu machen, könnte es schon laufen. Es ist doch nur noch lächerlich. Nehmen wir die Reaper. Wenn ich richtig liege geht es darum an die 16 von den Dingern zu bestellen. Erst einmal unbewaffnet. Bewaffnen kann die dann ein anderer.Hier bin ich nicht der Meinung, es macht keinen Sinn eine sehr viel grössere und schwerere Drohne zu kaufen, wenn man sie nicht bewaffnen kann. Das sollte man schon so klären können, dass der Waffeneinsatz politisch legitimiert ist, ansonsten kann mit der bestehenden israelischen Drohne arbeiten und halt auf die EADS-Lösung warten falls die dann eine Option wäre.
Zitat:Aber bei einer Sache gebe ich dir recht. USA= ein Land, EU= Wuschelkiste von vielen. Und jeder dieser vielen möchte ein Stück vom Kuchen haben und damit kann in Sachen Entwicklung schon einmal ein Problem entstehen. Daher finde ich die Pläne zwischen Frankreich , den Niederlanden und Deutschland zur Bündelung von Ressourcen gut. Gemeinsame Anschaffung und gemeinsame Nutzung. Ob das so eins zu eins durchgesetzt wird ist fraglich.Ich glaub nicht dass es die mehreren Nationen sind, die ein gutes Produkt verhindern. Nein, es ist der Monopolist Airbus der in der Militärbranche keinerlei Druck ausgesetzt ist. Ich bin mir sicher dass selbst in der damaligen Staatswirtschaft der Sowjetunion sich gegenseitig Sukhoi und Mikojan mehr angetrieben haben als das bei EADS der Fall ist. Airbus in der Zivilluftfahrt steht im Wettbewerb, die Militärbrache hingegen lebt wie im Schlaraffenland. Da kann einfach kein gutes P/L resultieren / echte Innovation entstehen.